„Komitat Komorn“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Komitat im Königreich Ungarn
{{Infobox Komitat im Königreich Ungarn
|Name=Komorn<br /><small>(Komárom)</small>
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Das '''Komitat Komorn''' (deutsch auch ''Komorner Gespanschaft''; ungarisch ''Komárom vármegye'', lateinisch ''comitatus Comaromiensis'', slowakisch ''Komárňanská župa''/''stolica'' oder ''Komárňanský komitát'') war eine historische Verwaltungseinheit ([[Gespanschaft]]/[[Komitat]]) im [[Königreich Ungarn]] und dann kurzzeitig in der [[Tschechoslowakei]] und in [[Ungarn]].


Das '''Komitat Komárom''', auch '''Komitat Komorn''' genannt (deutsch auch ''Komorner Gespanschaft''; ungarisch ''Komárom vármegye'', lateinisch ''comitatus Comaromiensis'', slowakisch ''Komárňanská župa/stolica'' oder ''Komárňanský komitát''), war eine [[Komitat|Verwaltungseinheit]] im Nordwesten des [[Königreich Ungarn|Königreichs Ungarn]]. Verwaltungssitz war [[Komorn|Komárom]] (''Komorn'', heute zwischen Ungarn und der Slowakei geteilt: slowakisch ''Komárno'').
=== Lage ===
[[Bild:Komárom county map.jpg|thumb|left|Karte des Komitats Komárom um 1890]]
Das Komitat grenzte im Norden an das [[Komitat Neutra]] (''Nitra/Nyitra''), im Nordosten an das [[Komitat Bars]] (''Tekov''), im Osten an das [[Komitat Gran]] (''Ostrihom/Esztergom''), im Südosten auf einem kurzem Stück an das [[Komitat Pest-Pilis-Solt-Kiskun]], im Süden an das [[Komitat Weißenburg]] (''Fejér''), im Südwesten an das [[Komitat Wesprim]] (''Veszprém''), im Westen an das [[Komitat Raab]] (''Győr'') und im Nordwesten an das [[Komitat Pressburg]] (''Prešporok/Pozsony'').


== Lage ==
Es lag also zu beiden beiden Seiten der [[Donau]] etwa zur Hälfte in der heutigen Süd[[slowakei]] und zur anderen im heutigen nordwestlichen [[Ungarn]].
[[Datei:Komárom county map.jpg|mini|links|Karte des Komitats Komárom um 1890]]
Das Komitat grenzte im Norden an das [[Komitat Neutra]] (''Nyitra''), im Nordosten an das [[Komitat Bars]], im Osten an das [[Komitat Gran]] (''Esztergom''), im Südosten auf einem kurzen Stück an das [[Komitat Pest-Pilis-Solt-Kiskun]], im Süden an das [[Komitat Weißenburg]] ''(Fejér)'', im Südwesten an das [[Komitat Wesprim]] (''Veszprém''), im Westen an das [[Komitat Raab]] (''Győr'') und im Nordwesten an das [[Komitat Pressburg]] (''Pozsony'').


Es lag also zu beiden Seiten der [[Donau]] etwa zur Hälfte in der heutigen Süd[[slowakei]] und im heutigen nordwestlichen [[Ungarn]].
Die Flüsse Donau, [[Waag]] und [[Nitra (Fluss)|Nitra]] durchflossen das Gebiet, und [[1910]] hatte es 201.850 Einwohner auf einer Fläche von 2.843&nbsp;km².
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Die Flüsse Donau, [[Waag]] und [[Nitra (Fluss)|Nitra]] durchflossen das Gebiet, und 1910 hatte es 201.850 Einwohner auf einer Fläche von 2843&nbsp;km².
=== Verwaltungssitze ===
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Der ursprüngliche Sitz der Verwaltung war die [[Festung Komorn]], später dann die Stadt [[Komorn]] (slowakisch ''Komárno'', ungarisch ''Komárom'').


=== Geschichte ===
== Verwaltungssitze ==
Der ursprüngliche Sitz der Verwaltung war die [[Festung Komorn]], später dann die Stadt [[Komorn]] (ungarisch ''Komárom'', slowakisch ''Komárno'').
Das Komitat entstand im [[11. Jahrhundert]] als eines der ersten im [[Königreich Ungarn]]. Es hatte sein Territorium zirka in einem Umkreis von 20 Kilometern um die Stadt Komorn.


== Geschichte ==
Im 16. und 17. Jahrhundert was er das Ziel häufiger türkischer Angriffe, dank der guten Befestigung der Stadt Komorn wurde es aber nie dauerhaft erobert. [[1785]]–[[1790]] wurde es vorübergehend mit dem [[Komitat Gran]] zum Komitat [[Komárom-Esztergom]] vereinigt und [[1849]]–[[1859]] vorübergehend um die Gebiete des Komitats Gran nördlich der Donau sowie um Teile des Komitats Raab erweitert.
Das Komitat entstand im 11. Jahrhundert als eines der ersten im [[Königreich Ungarn]]. Es hatte sein Territorium zirka in einem Umkreis von 20 Kilometern um die Stadt Komorn.


Im 16. und 17. Jahrhundert was er das Ziel häufiger türkischer Angriffe, dank der guten Befestigung der Stadt Komorn wurde es aber nie dauerhaft erobert. 1785–1790 wurde es vorübergehend mit dem [[Komitat Gran]] (Esztergom) zum [[Komitat Komárom-Esztergom]] vereinigt und 1849–1859 vorübergehend um die Gebiete des Komitats Gran nördlich der Donau sowie um Teile des Komitats Raab (Győr) erweitert.
[[1918]] kam der Teil nördlich der [[Donau]] (durch den [[Vertrag von Trianon]] [[1920]] völkerrechtlich bestätigt) als Komorner Gespanschaft ''(Komárňanská župa)'' zur neu entstandenen [[Tschechoslowakei]]. Das Gebiet wurde jedoch gebietsmäßig deutlich erweitert. [[1922]] wurde es dann zwischen der [[Komitat Neutra|Neutraer Gespanschaft]] (slowakisch ''Nitrianska župa'') und der [[Komitat Pressburg|Bratislavaer Gespanschaft]] (slowakisch ''Bratislavská župa'') aufgeteilt. Der südliche Teil des ehemaligen Komitats verblieb bei Ungarn und bildete mit dem südlichen Teil des Komitats Gran (ungarisch ''Esztergom'') das Komitat ''Komárom-Esztergom''.


Ende 1918 wurde der Teil des Komitats nördlich der [[Donau]] von tschechoslowakischen Truppen besetzt und kam durch den [[Vertrag von Trianon]] 1920 zur neu entstandenen [[Tschechoslowakei]]. Der südliche Teil des ehemaligen Komitats verblieb bei Ungarn und bildete mit dem südlichen Teil des Komitats Gran (ungarisch ''Esztergom'') das Komitat ''Komárom-Esztergom''.
In Folge des 1. [[Wiener Schiedsspruch]]s [[1938]] wurde der südliche Teil der Slowakei, der an [[Ungarn]] grenzte, von diesem besetzt. Daraufhin wurde in Ungarn das ''Komitat Komárom'' wiedergegründet, zum ursprünglichen Gebiet kam jedoch noch ein Großteil der [[Große Schüttinsel|Schüttinsel]] dazu.


Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]]s wurde die Grenzen von [[1938]] wiederhergestellt, das Gebiet des ehemaligen Komitats war also zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn geteilt. Der Teil auf dem Gebiet Ungarns wurde aber nicht wieder zurückbenannt, sondern hieß weiterhin ''Komárom''. Erst [[1992]] wurde das Komitat in Komárom-Esztergom umbenannt. Der ehemalige Komitatsteil nördlich der Donau gehört seit [[1993]] zur eigenständigen Slowakei und ist seit [[1996]] Teil des Landschaftsverbands Neutra ([[Nitriansky kraj]]). Der heutige [[Okres Komárno|Bezirk/Kreis Komárno]] ist größtenteil mit dem nördlichen Teil des ehemaligen Komitats identisch.
Infolge des [[Erster Wiener Schiedsspruch|Ersten Wiener Schiedsspruchs]] kam der südliche Teil der Slowakei, der an [[Ungarn]] grenzte 1938 erneut zu Ungarn. Daraufhin wurde in das ''Komitat Komárom'' wiederhergestellt, zum ursprünglichen Gebiet kam jedoch noch ein Großteil der [[Große Schüttinsel|Schüttinsel]] dazu.
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden die Grenzen von 1938 wiederhergestellt, das Gebiet des ehemaligen Komitats war also zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn geteilt. Der Teil auf dem Gebiet Ungarns wurde aber nicht wieder zurückbenannt, sondern hieß nach der Komitatsreform 1950 weiterhin Komitat Komárom. Erst 1992 wurde das Komitat in Komárom-Esztergom umbenannt. Der ehemalige Komitatsteil nördlich der Donau gehört seit 1993 zur eigenständigen Slowakei und ist seit 1996 Teil des Landschaftsverbands Neutra ([[Nitriansky kraj]]). Der heutige [[Okres Komárno|Bezirk/Kreis Komárno]] ist größtenteils mit dem nördlichen Teil des ehemaligen Komitats identisch.


Das Gebiet des Komitats wurde in der Tschechoslowakei bzw. Slowakei chronologisch wie folgt administrativ eingegliedert:
Das Gebiet des Komitats wurde in der Tschechoslowakei bzw. Slowakei chronologisch wie folgt administrativ eingegliedert:
*1918–1922: ''Komárňanská župa'' (Komorner Gespanschaft), [[Tschechoslowakei|CS]]
* 1918–1922: ''Komárňanská župa'' (Komorner Gespanschaft), [[Tschechoslowakei|CS]]
*1923–1928: ''Nitrianska župa'' (Neutraer Gespanschaft) + ''Bratislavská župa'' (Pressburger Gespanschaft), CS
* 1923–1928: ''Nitrianska župa'' (Neutraer Gespanschaft) + ''Bratislavská župa'' (Pressburger Gespanschaft), CS
*1928–1938: "Slovenská krajina/zem" (Slowakisches Land), CS
* 1928–1938: "Slovenská krajina/zem" (Slowakisches Land), CS
*1938–1945: Bestandteil Ungarns
* 1938–1945: Bestandteil Ungarns
*1945–1948: ''Slovenská krajina'' (Slowakisches Land), CS
* 1945–1948: ''Slovenská krajina'' (Slowakisches Land), CS
*1949–1960: ''Nitriansky kraj'' (Landschaftsverband Neutra) + ''Bratislavský kraj'' (Landschaftsverband Pressburg) – mit den heutigen nicht zu verwechseln, CS
* 1949–1960: ''Nitriansky kraj'' (Landschaftsverband Neutra) + ''Bratislavský kraj'' (Landschaftsverband Pressburg) – mit den heutigen nicht zu verwechseln, CS
*1960–1990: ''Západoslovenský kraj'' (Westslowakei/Landschaftsverband Westslowakei), CS und SK
* 1960–1990: ''Západoslovenský kraj'' (Westslowakei/Landschaftsverband Westslowakei), CS und SK
*seit 1996: ''Nitriansky kraj'' (Landschaftsverband Neutra), SK
* seit 1996: ''Nitriansky kraj'' (Landschaftsverband Neutra), SK


=== Bezirksunterteilung ===
== Bezirksunterteilung ==
[[Datei:Komárom vármegye térképe (Borovszky, 1907).jpg|mini|Karte der Stuhlbezirke]]
Im frühen [[20. Jahrhundert]] bestanden folgende Stuhlbezirke (meist nach dem Namen des Verwaltungssitzes benannt):
Im frühen 20. Jahrhundert bestanden folgende Stuhlbezirke (meist nach dem Namen des Verwaltungssitzes benannt):
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!colspan=2 class="hintergrundfarbe6"|Stuhlbezirke ''(járás)''
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! colspan="2" class="hintergrundfarbe6"|Stuhlbezirke ''(járások)''
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! Stuhlbezirk!! Verwaltungssitz
! Stuhlbezirk!! Verwaltungssitz
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|Csallóköz (deutsch ''[[Große Schüttinsel]]'', slowakisch ''Žitný ostrov'')||Nemesócsa, heute [[Zemianska Oľča]]
|Csallóköz ([[Große Schüttinsel]])||Nemesócsa, heute [[Zemianska Olča]]
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|-
|Udvard, heute [[Dvory nad Žitavou]]||Ógyalla, heute [[Hurbanovo]] (deutsch ''Altdala'')
|Udvard, heute [[Dvory nad Žitavou]]||Ógyalla, heute [[Hurbanovo]]
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|Gesztes, heute [[Várgesztes]]||[[Nagyigmánd]]
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|-
|Tata||[[Tata (Ungarn)|Tata]]
|Gesztes||[[Nagyigmánd]] (deutsch ''Großwigmannsdorf'')
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! colspan="2" class="hintergrundfarbe6"|Stadtbezirk ''(rendezett tanácsú város)''
|Tata||[[Tata (Ungarn)|Tata]] (deutsch ''Totis'')
|-
!colspan=2 class="hintergrundfarbe6"|Stadtbezirk ''(rendezett tanácsú város)''
|-
|-
|colspan=2|Komárom, heute [[Komorn|Komárno]] (deutsch ''Komorn'')
|colspan="2"|Komárom, heute geteilt ([[Komárom]], [[Komárno]])
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[[Komárno]] (teilweise), [[Zemianska Oľča]], [[Dvory nad Žitavou]] und [[Hurbanovo]] liegen in der heutigen [[Slowakei]], die anderen Bezirke in [[Ungarn]].
[[Komorn]] (teilweise), [[Zemianska Olča]], [[Dvory nad Žitavou]] und [[Hurbanovo]] liegen in der heutigen [[Slowakei]], die anderen Bezirke in [[Ungarn]].


=== Siehe auch ===
== Siehe auch ==
* [[Liste traditioneller Regionen der Slowakei]]
* [[Liste traditioneller Regionen der Slowakei]]
* [[Liste der historischen Komitate Ungarns]]
* [[Liste der historischen Komitate Ungarns]]
* [[Verwaltungsgliederung der Slowakei]]
* [[Verwaltungsgliederung der Slowakei]]


== Weblinks ==
== Literatur ==
* [http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=109589#Komorn Eintrag zum Komitat in Meyers Konversationslexikon von 1888]
*[http://mek.oszk.hu/00000/00060/html/059/pc005920.html#9 Eintrag im Pallas-Lexikon (ungarisch)]
* [http://mek.oszk.hu/00000/00060/html/059/pc005920.html#9 Eintrag im Pallas-Lexikon (ungarisch)]
* {{Literatur |Autor=István Diós et al. |Titel=Komárom vármegye |Sammelwerk=Magyar katolikus lexikon |Band=4 |Verlag=Szent István Társulat |Ort=Budapest |Datum=1998 |Online=http://lexikon.katolikus.hu/K/Kom%C3%A1rom%20v%C3%A1rmegye.html}}


== Quellen ==
== Quellen ==
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{{Navigationsleiste Komitate im Königreich Ungarn um 1910}}


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[[Kategorie:Slowakische Geschichte]]
[[Kategorie:Ungarische Geschichte]]
[[Kategorie:Geographie (Slowakei)]]


[[Kategorie:Historisches Komitat in Ungarn|Komorn]]
[[en:Komárom county]]
[[Kategorie:Historisches Komitat in der Slowakei|Komorn]]
[[eo:Komárom (reĝa departemento)]]
[[hu:Komárom vármegye]]
[[it:Komárom (antico comitato)]]
[[ru:Комаром (комитат)]]
[[sk:Komárno (župa)]]

Aktuelle Version vom 30. Oktober 2024, 15:58 Uhr

Komitat Komárom
11. Jhd.–1920, 1938–1945
Wappen des Komitats Komárom
Basisdaten (1910)
Verwaltungssitz: Komárom
Fläche: 2.834 km²
Bevölkerung: 201.850[1]
Volksgruppen: 88 % Ungarn
6 % Deutsche
4 % Slowaken
2 % andere[2]
Lage
Lage des Komitats Komárom

Das Komitat Komárom, auch Komitat Komorn genannt (deutsch auch Komorner Gespanschaft; ungarisch Komárom vármegye, lateinisch comitatus Comaromiensis, slowakisch Komárňanská župa/stolica oder Komárňanský komitát), war eine Verwaltungseinheit im Nordwesten des Königreichs Ungarn. Verwaltungssitz war Komárom (Komorn, heute zwischen Ungarn und der Slowakei geteilt: slowakisch Komárno).

Karte des Komitats Komárom um 1890

Das Komitat grenzte im Norden an das Komitat Neutra (Nyitra), im Nordosten an das Komitat Bars, im Osten an das Komitat Gran (Esztergom), im Südosten auf einem kurzen Stück an das Komitat Pest-Pilis-Solt-Kiskun, im Süden an das Komitat Weißenburg (Fejér), im Südwesten an das Komitat Wesprim (Veszprém), im Westen an das Komitat Raab (Győr) und im Nordwesten an das Komitat Pressburg (Pozsony).

Es lag also zu beiden Seiten der Donau etwa zur Hälfte in der heutigen Südslowakei und im heutigen nordwestlichen Ungarn.

Die Flüsse Donau, Waag und Nitra durchflossen das Gebiet, und 1910 hatte es 201.850 Einwohner auf einer Fläche von 2843 km².

Verwaltungssitze

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Der ursprüngliche Sitz der Verwaltung war die Festung Komorn, später dann die Stadt Komorn (ungarisch Komárom, slowakisch Komárno).

Das Komitat entstand im 11. Jahrhundert als eines der ersten im Königreich Ungarn. Es hatte sein Territorium zirka in einem Umkreis von 20 Kilometern um die Stadt Komorn.

Im 16. und 17. Jahrhundert was er das Ziel häufiger türkischer Angriffe, dank der guten Befestigung der Stadt Komorn wurde es aber nie dauerhaft erobert. 1785–1790 wurde es vorübergehend mit dem Komitat Gran (Esztergom) zum Komitat Komárom-Esztergom vereinigt und 1849–1859 vorübergehend um die Gebiete des Komitats Gran nördlich der Donau sowie um Teile des Komitats Raab (Győr) erweitert.

Ende 1918 wurde der Teil des Komitats nördlich der Donau von tschechoslowakischen Truppen besetzt und kam durch den Vertrag von Trianon 1920 zur neu entstandenen Tschechoslowakei. Der südliche Teil des ehemaligen Komitats verblieb bei Ungarn und bildete mit dem südlichen Teil des Komitats Gran (ungarisch Esztergom) das Komitat Komárom-Esztergom.

Infolge des Ersten Wiener Schiedsspruchs kam der südliche Teil der Slowakei, der an Ungarn grenzte 1938 erneut zu Ungarn. Daraufhin wurde in das Komitat Komárom wiederhergestellt, zum ursprünglichen Gebiet kam jedoch noch ein Großteil der Schüttinsel dazu.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Grenzen von 1938 wiederhergestellt, das Gebiet des ehemaligen Komitats war also zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn geteilt. Der Teil auf dem Gebiet Ungarns wurde aber nicht wieder zurückbenannt, sondern hieß nach der Komitatsreform 1950 weiterhin Komitat Komárom. Erst 1992 wurde das Komitat in Komárom-Esztergom umbenannt. Der ehemalige Komitatsteil nördlich der Donau gehört seit 1993 zur eigenständigen Slowakei und ist seit 1996 Teil des Landschaftsverbands Neutra (Nitriansky kraj). Der heutige Bezirk/Kreis Komárno ist größtenteils mit dem nördlichen Teil des ehemaligen Komitats identisch.

Das Gebiet des Komitats wurde in der Tschechoslowakei bzw. Slowakei chronologisch wie folgt administrativ eingegliedert:

  • 1918–1922: Komárňanská župa (Komorner Gespanschaft), CS
  • 1923–1928: Nitrianska župa (Neutraer Gespanschaft) + Bratislavská župa (Pressburger Gespanschaft), CS
  • 1928–1938: "Slovenská krajina/zem" (Slowakisches Land), CS
  • 1938–1945: Bestandteil Ungarns
  • 1945–1948: Slovenská krajina (Slowakisches Land), CS
  • 1949–1960: Nitriansky kraj (Landschaftsverband Neutra) + Bratislavský kraj (Landschaftsverband Pressburg) – mit den heutigen nicht zu verwechseln, CS
  • 1960–1990: Západoslovenský kraj (Westslowakei/Landschaftsverband Westslowakei), CS und SK
  • seit 1996: Nitriansky kraj (Landschaftsverband Neutra), SK

Bezirksunterteilung

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Karte der Stuhlbezirke

Im frühen 20. Jahrhundert bestanden folgende Stuhlbezirke (meist nach dem Namen des Verwaltungssitzes benannt):

Stuhlbezirke (járások)
Stuhlbezirk Verwaltungssitz
Csallóköz („Große Schüttinsel“) Nemesócsa, heute Zemianska Olča
Udvard, heute Dvory nad Žitavou Ógyalla, heute Hurbanovo
Gesztes, heute Várgesztes Nagyigmánd
Tata Tata
Stadtbezirk (rendezett tanácsú város)
Komárom, heute geteilt (Komárom, Komárno)

Komorn (teilweise), Zemianska Olča, Dvory nad Žitavou und Hurbanovo liegen in der heutigen Slowakei, die anderen Bezirke in Ungarn.

  1. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 12 ff.
  2. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 22 ff. (Volkszählung von 1910)