„Schlangenhaut-Kiefer“ – Versionsunterschied
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| Bildbeschreibung = Schlangenhaut-Kiefern (''Pinus heldreichii'') in der Bijela gora |
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Die '''Schlangenhaut-Kiefer''' (''Pinus heldreichii'' |
Die '''Schlangenhaut-Kiefer''' (''Pinus heldreichii''), auch '''Lorica-Kiefer''' oder '''Panzerkiefer''' genannt, ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] der [[Kiefern]] (''Pinus'') innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Kieferngewächse]] (Pinaceae). Sie kommt in einigen Gebirgen des Balkans und in Süditalien vor. Sie wächst auf Felsen und bildet an ihren Standorten zusammen mit der [[Rotbuche]] (''Fagus sylvatica'') meist die [[Baumgrenze]]. |
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== Beschreibung == |
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[[Datei:Pinus heldreichii Compact Gem 02.jpg|mini|Zweig mit Nadeln]] |
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[[Datei:Pinus heldreichii Satellit 03.jpg|mini|Zweig mit Zapfen]] |
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[[Datei:Pinus heldreichii leg P.Cikovac Jastrebica Mt Orjen.jpg|mini|Typische „Schlangenhaut“-Borke der 700 Jahre alten Riesenkiefer am Jastrebica]] |
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⚫ | Die Schlangenhaut-Kiefer wächst als [[Baum]] und kann Wuchshöhen von bis über 30 Meter und [[Brusthöhendurchmesser]] von bis über 200 Zentimeter erreichen. Einzelne Exemplare können bis zu 1.000 Jahre alt werden. Die Stämme sind sowohl bei jungen als auch bei alten Bäumen gerade. Krüppelwuchs und [[Strauch]]formen treten vor allem auf extremen Standorten und an der Baumgrenze auf. Die dichte [[Baumkrone|Krone]] junger Bäume ist hellgrün und pyramidenförmig. Ältere Bäume besitzen eine dunklere, nicht so dichte, ovale Krone mit Zweigen, die an den Enden aufgerichtet sind. |
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=== Wurzelsystem === |
=== Wurzelsystem === |
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Bereits sehr junge Bäume besitzen eine lange und dünne [[Pfahlwurzel]]. |
Bereits sehr junge Bäume besitzen eine lange und dünne [[Pfahlwurzel]]. Die Pfahlwurzel dringt bei alten Bäumen tief in den Boden ein und sorgt besonders auf steinigen Böden für eine feste Verankerung des Baumes. |
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⚫ | Zweige besitzen eine blau-grüne, weißliche [[Rinde]]. Auffallend ist die aschgraue, in ungleichmäßig trapezförmige Platten zerteilte und mit kleinen, glänzenden Schuppen bedeckte [[Borke]] älterer Bäume, die ein wenig an den Panzer eines Krokodils erinnert und namensgebend war. Die Borke ist bei jungen Bäumen silber-grau und glatt. Der Trivialname „Schlangenhaut-Kiefer“ leitet sich von der rautenförmigen weißlich-grauen Schuppenborke unterhalb der Krone ab. |
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=== Holz === |
=== Holz === |
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Es liegen nur wenige Informationen über die technischen Eigenschaften des [[Holz]]es vor. Es soll weniger grob als das der [[Schwarzkiefer]] (''Pinus nigra'') sein. Gerade Holzfasern sollen widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit und salzhaltiger Luft sein. |
Es liegen nur wenige Informationen über die technischen Eigenschaften des [[Holz]]es vor. Es soll weniger grob als das der [[Schwarzkiefer]] (''Pinus nigra'') sein. Gerade Holzfasern sollen widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit und salzhaltiger Luft sein. |
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=== Knospen und Nadeln === |
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Die eiförmigen und lang zugespitzten [[Knospe]]n sind braun oder braun-rot und nicht harzig. Die Knospenspitze ist weißlich und die freien, braunen Schuppen besitzen silberweiße Ränder. |
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⚫ | Die steifen [[Blatt (Pflanze)|Nadeln]] stehen zu zweit an [[Kurztrieb]]en und sind 5 bis 10 Zentimeter lang sowie 1,5 bis 3 Millimeter breit. Die Nadelränder sind leicht gezähnt und die Spitze ist stechend. Junge Nadeln sind hell-grün, ältere dunkel-grün. Es befinden sich auf allen Seitenflächen [[Stomata]]bänder. Die Nadeln verbleiben zwischen 5 und 6 Jahre am Baum. |
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⚫ | Die Schlangenhaut-Kiefer wird mit 15 bis 20 Jahren [[Mannbarkeit|mannbar]]. Die männlichen Blütenzapfen sind hell-gelb mit dunklen Punkten. Die weiblichen Blütenzapfen sind purpurrot. Die ungestielten oder kurzgestielten [[Zapfen (Botanik)|Zapfen]] reifen nach zwei Jahren. Die reifen Zapfen weisen eine Länge von 5 und 10 Zentimetern sowie einen Durchmesser von 2 und 4 Zentimetern auf. Anfangs sind die Zapfen veilchenfarbig und färben sich zur Reife hin gelblich-braun. Man findet die Zapfen meist einzeln oder in Gruppen von zwei bis drei, schräg stehend an den Ästen. |
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Diegeflügelten Samen sind bei einer Länge von 4 bis 8 Millimetern elliptisch, runzelig und grau. Das [[Tausendkorngewicht]] liegt zwischen 25 und 35 Gramm. |
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=== Chromosomenzahl === |
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Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 24.<ref name="IPCN" /> |
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== Verbreitung und Standort == |
== Verbreitung und Standort == |
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[[Datei:CL-28 Pinus heldreichii range map.png|mini|Verbreitungskarte]] |
[[Datei:CL-28 Pinus heldreichii range map.png|mini|Verbreitungskarte]] |
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Das kleine Verbreitungsgebiet der Schlangenhaut-Kiefer besteht aus wenigen inselförmigen Beständen im |
Das kleine [[Verbreitungsgebiet]] der Schlangenhaut-Kiefer besteht aus wenigen inselförmigen Beständen im südlichen [[Italien]] und auf der [[Balkanhalbinsel]]. Man findet sie in den Karstbergen des [[Orjen]] in [[Montenegro]], des [[Prenj]] in [[Herzegowina]], des [[Pirin]] in [[Bulgarien]] und des [[Olymp]]s und [[Pindos]] in [[Griechenland]]. Außerdem kommt sie in [[Bosnien]], [[Albanien]], [[Nordmazedonien]] und [[Serbien]] vor und wächst als [[Eiszeitrelikt]] an der [[Baumgrenze]] an zwei Fundorten im südlichen [[Apennin]] im [[Pollino-Nationalpark|Monte Pollino]] und am [[Monte Sirene]]. |
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Die Schlangenhaut-Kiefer besiedelt felsiges Gelände und erosionsgefährdete Lagen. Die Standorte werden meist vom [[Mittelmeerklima]] beeinflusst. Die [[Jahresniederschlag|Jahresniederschläge]] können bis zu 1.700 mm betragen, wovon der Großteil im Winterhalbjahr fällt. Diese Niederschläge sind meist Platzregen und können nur im geringen Maße vom Boden aufgenommen werden. Die Art ist gut an Trockenheit und nährstoffarme Böden angepasst. Es werden meist alkalische [[Rendzina]]böden, die meist aus [[Regosol]] entstanden, besiedelt. Man findet sie je nach Standort in Höhenlagen von 700 bis 2500 Metern. |
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⚫ | Typische Vegetationseinheit dieses Nadelbaumes ist der [[Schlangenhautkiefer-Bergwald]] (Pinion heldreichii). Diese [[Azonale Vegetation|azonale]], xerobasiphile Waldgesellschaft ist zusammen mit dem [[Dinarischer Karst-Blockhalden-Tannenwald|Dinarischen Karst-Blockhalden-Tannenwald]] (Oreoherzogio-Abietetum illyricae {{Person|Fuk.}}) auf Felspartien und windbeeinflussten Graten [[Skelettboden|skelettreicher]] Standorte beispielsweise im [[Orjen]] in Montenegro schön ausgebildet.<ref name="Janković1967" /> |
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== Ökologie == |
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[[Datei:Pinus heldreichii zone and saxicolous Amphoricarpinion alliances Zubacki kabao Orjen.JPG|mini|links|Fels-Offenwälder der Schlangenhaut-Kiefer an der Waldgrenze in den subadriatischen Südostdinariden (Orjen, Zubacki kabao 1893 m). Charakterarten der Pionierstandorte mit nährstoffarmen und felsklüftigen Böden sind hier ''Amphoricarpus neumayerii'' und ''[[Sesleria robusta]]''. Selten ist hier auch die endemische, blau blühende [[Dinarische Akelei]] anzutreffen. Häufig dagegen [[Wurmfarn]] und ''Scrophularia bosniaca''.]] |
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⚫ | Typische Vegetationseinheit dieses Nadelbaumes ist der [[Schlangenhautkiefer-Bergwald]] (Pinion heldreichii). Diese [[Azonale Vegetation|azonale]], xerobasiphile Waldgesellschaft ist zusammen mit dem [[Dinarischer Karst-Blockhalden-Tannenwald|Dinarischen Karst-Blockhalden-Tannenwald]] (Oreoherzogio-Abietetum illyricae |
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In der submontanen Zone (bis 1.200 Meter) des italienischen Verbreitungsgebietes bildet die Schlangenhaut-Kiefer Mischbestände mit dem [[Feldahorn]] (''Acer campestre''), dem [[Französischer Ahorn|Französischen Ahorn]] (''Acer monspessulanum''), der [[Herzblättrige Erle|Herzblättrigen Erle]] (''Alnus cordata''), der [[Hainbuche]] (''Carpinus betulus''), der [[Manna-Esche]] (''Fraxinus ornus''), der [[Europäische Hopfenbuche|Europäischen Hopfenbuche]] (''Ostrya carpinifolia''), der [[Zerreiche]] (''Quercus cerris''), der [[Steineiche]] (''Quercus ilex'') und der [[Flaumeiche]] (''Quercus pubescens''). In der montanen Zone (1.200 bis 2.000 Metern) kommen noch die [[Rotbuche]] (''Fagus sylvatica''), die [[Gemeine Esche]] (''Fraxinus excelsior'') und die [[Espe]] (''Populus tremula'') hinzu. In dieser Höhenstufe findet man die besten Bestände der Schlangenhaut-Kiefer in warmen, vor Wind und Schnee geschützten Lagen. An Felswänden und an windexponierten Graten herrscht diese Art unbestritten vor. In der mediterranen Hochgebirgszone (ab 2.000 Meter) ist die Schlangenhaut-Kiefer die vorherrschende Baumart und bildet die Baumgrenze. |
In der submontanen Zone (bis 1.200 Meter) des italienischen Verbreitungsgebietes bildet die Schlangenhaut-Kiefer Mischbestände mit dem [[Feldahorn]] (''Acer campestre''), dem [[Französischer Ahorn|Französischen Ahorn]] (''Acer monspessulanum''), der [[Herzblättrige Erle|Herzblättrigen Erle]] (''Alnus cordata''), der [[Hainbuche]] (''Carpinus betulus''), der [[Manna-Esche]] (''Fraxinus ornus''), der [[Europäische Hopfenbuche|Europäischen Hopfenbuche]] (''Ostrya carpinifolia''), der [[Zerreiche]] (''Quercus cerris''), der [[Steineiche]] (''Quercus ilex'') und der [[Flaumeiche]] (''Quercus pubescens''). In der montanen Zone (1.200 bis 2.000 Metern) kommen noch die [[Rotbuche]] (''Fagus sylvatica''), die [[Gemeine Esche]] (''Fraxinus excelsior'') und die [[Espe]] (''Populus tremula'') hinzu. In dieser Höhenstufe findet man die besten Bestände der Schlangenhaut-Kiefer in warmen, vor Wind und Schnee geschützten Lagen. An Felswänden und an windexponierten Graten herrscht diese Art unbestritten vor. In der mediterranen Hochgebirgszone (ab 2.000 Meter) ist die Schlangenhaut-Kiefer die vorherrschende Baumart und bildet die Baumgrenze. |
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{{Panorama|Vucji zub leg P.Cikovac towards Zubacki kabao - the Vucji zub ice cave in the lower half.jpg|500|In den [[Dinariden]] bildet die Schlangenhautkiefer nur azonal die Waldgrenze. Hier dominiert ansonsten die Buche. Nur wenn das Substrat für die Rotbuche ungünstig ist, werden azonale Dauergesellschaften der Schlangenhaut-Kiefer wie auf Kalkfels am Orjen zwischen [[Vučji zub]] und [[Zubački kabao]] gebildet}} |
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Die [[Erstbeschreibung]] von ''Pinus heldreichii'' erfolgte 1863 durch [[Konrad Hermann Heinrich Christ]] in ''Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel'' Band 3, Teil 4, S. 549. Das [[Epitheton#Biologie|Artepitheton]] ehrt den deutschen Botaniker und Entdecker der Art auf dem thessalischen Olymp [[Theodor von Heldreich]]. Ein [[Synonym (Taxonomie)|Synonym]] von ''Pinus heldreichii'' {{Person|Christ}} ist ''Pinus leucodermis'' {{Person|Antoine}}. |
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⚫ | Früher wurden einige Bestände auf der [[Balkanhalbinsel]] und die Vorkommen in Italien als eigene [[Art (Biologie)|Art]] ''Pinus leucodermis'' oder als [[Varietät (Biologie)|Varietät]] ''Pinus heldreichii'' var. ''leucodermis'' {{Person|(Antoine) [[Jost Fitschen|Fitschen]]}} angesehen. Aufgrund der geringen morphologischen Unterschiede und der Ergebnisse [[Isoenzym|isoenzymatischer]] Vergleiche wird ''Pinus leucodermis'' nicht mehr als eigene Art oder als Varietät eingestuft, sondern mit ''Pinus heldreichii'' gleichgestellt. Aus verschiedenen Studien mit Isoenzymen geht hervor, dass die rezenten Bestände die Reste einer viel größeren Population sind. |
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Die Schlangenhaut-Kiefer stellt keine |
Die Schlangenhaut-Kiefer stellt keine Wirtschafts[[holzart]] dar. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit an verschiedenen Standorte macht die Schlangenhaut-Kiefer jedoch sowohl für die Forstwirtschaft als auch für den Landschaftsschutz interessant. |
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* {{Literatur |Autor=Schütt, Weisgerber, Schuck, Lang, Stimm, Roloff |Titel=Lexikon der Nadelbäume |Verlag=Nikol |Ort=Hamburg |Jahr=2004 |ISBN=3-933203-80-5 |Seiten=425–432}} |
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* {{Literatur|Autor=Janković, Milorad|Titel=Pregled asocijacija munikovih šuma (Pinetum heldreichii) u Jugoslaviji|Herausgeber=Djordje Panic (Hrsg.) ''Simpozijum o munici''. Zbornik radova, Zavod za sumarstvo Pec|Seiten=146-158|Belgrad|Jahr=1975}} |
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|Autor=Schütt, Weisgerber, Schuck, Lang, Stimm, Roloff |
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|Autor=Milorad Janković |
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|Hrsg=Miodrag Glisić, Djordje Panić |
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|Titel=Pregled asocijacija munikovih šuma (Pinetum heldreichii) u Jugoslaviji |
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|Sammelwerk=Zbornik radova |
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|WerkErg=Simpozijum o munici: Zavod za šumarstvo Peć. Dečani (Kosovo), 4.–7.9.1972 |
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|Reihe=Simpozium mbi arnenin = Symposium de Pinus heldreichii |
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== Einzelnachweise == |
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Milorad M. Janković: ''Peucedano-Pinetum heldreichii M. Jank., nova asocijacija subendemi nog balkanskog bora Pinus heldreichii na Orjenu (predhodno saopštenje).'' In: ''Glasnik Bot. Zavoda i Bašte Univ. Beograd.'' Band 2, Nr. 1–4, 1967, S. 203–206 ([http://botanicaserbica.bio.bg.ac.rs/arhiva/pdf/1962-1964_2_1-4_90.pdf botanicaserbica.bio.bg.ac.rs] PDF). |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Pinus heldreichii|Schlangenhaut-Kiefer (''Pinus heldreichii'')}} |
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* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Hauptgruppen/2_nadel_lang.htm#Schlangenhaut-%20Kiefer%C2%A0 Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')]. |
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|Download=2. Januar 2009 |
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[[Kategorie:Kiefern]] |
[[Kategorie:Kiefern]] |
Aktuelle Version vom 17. Oktober 2024, 12:19 Uhr
Schlangenhaut-Kiefer | ||||||||||||
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Schlangenhaut-Kiefern (Pinus heldreichii) in der Bijela gora | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pinus heldreichii | ||||||||||||
Christ |
Die Schlangenhaut-Kiefer (Pinus heldreichii), auch Lorica-Kiefer oder Panzerkiefer genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern (Pinus) innerhalb der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie kommt in einigen Gebirgen des Balkans und in Süditalien vor. Sie wächst auf Felsen und bildet an ihren Standorten zusammen mit der Rotbuche (Fagus sylvatica) meist die Baumgrenze.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erscheinungsbild
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schlangenhaut-Kiefer wächst als Baum und kann Wuchshöhen von bis über 30 Meter und Brusthöhendurchmesser von bis über 200 Zentimeter erreichen. Einzelne Exemplare können bis zu 1.000 Jahre alt werden. Die Stämme sind sowohl bei jungen als auch bei alten Bäumen gerade. Krüppelwuchs und Strauchformen treten vor allem auf extremen Standorten und an der Baumgrenze auf. Die dichte Krone junger Bäume ist hellgrün und pyramidenförmig. Ältere Bäume besitzen eine dunklere, nicht so dichte, ovale Krone mit Zweigen, die an den Enden aufgerichtet sind.
Wurzelsystem
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits sehr junge Bäume besitzen eine lange und dünne Pfahlwurzel. Die Pfahlwurzel dringt bei alten Bäumen tief in den Boden ein und sorgt besonders auf steinigen Böden für eine feste Verankerung des Baumes.
Rinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zweige besitzen eine blau-grüne, weißliche Rinde. Auffallend ist die aschgraue, in ungleichmäßig trapezförmige Platten zerteilte und mit kleinen, glänzenden Schuppen bedeckte Borke älterer Bäume, die ein wenig an den Panzer eines Krokodils erinnert und namensgebend war. Die Borke ist bei jungen Bäumen silber-grau und glatt. Der Trivialname „Schlangenhaut-Kiefer“ leitet sich von der rautenförmigen weißlich-grauen Schuppenborke unterhalb der Krone ab.
Holz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es liegen nur wenige Informationen über die technischen Eigenschaften des Holzes vor. Es soll weniger grob als das der Schwarzkiefer (Pinus nigra) sein. Gerade Holzfasern sollen widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit und salzhaltiger Luft sein.
Knospen und Nadeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die eiförmigen und lang zugespitzten Knospen sind braun oder braun-rot und nicht harzig. Die Knospenspitze ist weißlich und die freien, braunen Schuppen besitzen silberweiße Ränder.
Die steifen Nadeln stehen zu zweit an Kurztrieben und sind 5 bis 10 Zentimeter lang sowie 1,5 bis 3 Millimeter breit. Die Nadelränder sind leicht gezähnt und die Spitze ist stechend. Junge Nadeln sind hell-grün, ältere dunkel-grün. Es befinden sich auf allen Seitenflächen Stomatabänder. Die Nadeln verbleiben zwischen 5 und 6 Jahre am Baum.
Blüten, Zapfen und Samen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schlangenhaut-Kiefer wird mit 15 bis 20 Jahren mannbar. Die männlichen Blütenzapfen sind hell-gelb mit dunklen Punkten. Die weiblichen Blütenzapfen sind purpurrot. Die ungestielten oder kurzgestielten Zapfen reifen nach zwei Jahren. Die reifen Zapfen weisen eine Länge von 5 und 10 Zentimetern sowie einen Durchmesser von 2 und 4 Zentimetern auf. Anfangs sind die Zapfen veilchenfarbig und färben sich zur Reife hin gelblich-braun. Man findet die Zapfen meist einzeln oder in Gruppen von zwei bis drei, schräg stehend an den Ästen.
Diegeflügelten Samen sind bei einer Länge von 4 bis 8 Millimetern elliptisch, runzelig und grau. Das Tausendkorngewicht liegt zwischen 25 und 35 Gramm.
Chromosomenzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[1]
Verbreitung und Standort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das kleine Verbreitungsgebiet der Schlangenhaut-Kiefer besteht aus wenigen inselförmigen Beständen im südlichen Italien und auf der Balkanhalbinsel. Man findet sie in den Karstbergen des Orjen in Montenegro, des Prenj in Herzegowina, des Pirin in Bulgarien und des Olymps und Pindos in Griechenland. Außerdem kommt sie in Bosnien, Albanien, Nordmazedonien und Serbien vor und wächst als Eiszeitrelikt an der Baumgrenze an zwei Fundorten im südlichen Apennin im Monte Pollino und am Monte Sirene.
Die Schlangenhaut-Kiefer besiedelt felsiges Gelände und erosionsgefährdete Lagen. Die Standorte werden meist vom Mittelmeerklima beeinflusst. Die Jahresniederschläge können bis zu 1.700 mm betragen, wovon der Großteil im Winterhalbjahr fällt. Diese Niederschläge sind meist Platzregen und können nur im geringen Maße vom Boden aufgenommen werden. Die Art ist gut an Trockenheit und nährstoffarme Böden angepasst. Es werden meist alkalische Rendzinaböden, die meist aus Regosol entstanden, besiedelt. Man findet sie je nach Standort in Höhenlagen von 700 bis 2500 Metern.
Typische Vegetationseinheit dieses Nadelbaumes ist der Schlangenhautkiefer-Bergwald (Pinion heldreichii). Diese azonale, xerobasiphile Waldgesellschaft ist zusammen mit dem Dinarischen Karst-Blockhalden-Tannenwald (Oreoherzogio-Abietetum illyricae Fuk.) auf Felspartien und windbeeinflussten Graten skelettreicher Standorte beispielsweise im Orjen in Montenegro schön ausgebildet.[2] In der submontanen Zone (bis 1.200 Meter) des italienischen Verbreitungsgebietes bildet die Schlangenhaut-Kiefer Mischbestände mit dem Feldahorn (Acer campestre), dem Französischen Ahorn (Acer monspessulanum), der Herzblättrigen Erle (Alnus cordata), der Hainbuche (Carpinus betulus), der Manna-Esche (Fraxinus ornus), der Europäischen Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia), der Zerreiche (Quercus cerris), der Steineiche (Quercus ilex) und der Flaumeiche (Quercus pubescens). In der montanen Zone (1.200 bis 2.000 Metern) kommen noch die Rotbuche (Fagus sylvatica), die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) und die Espe (Populus tremula) hinzu. In dieser Höhenstufe findet man die besten Bestände der Schlangenhaut-Kiefer in warmen, vor Wind und Schnee geschützten Lagen. An Felswänden und an windexponierten Graten herrscht diese Art unbestritten vor. In der mediterranen Hochgebirgszone (ab 2.000 Meter) ist die Schlangenhaut-Kiefer die vorherrschende Baumart und bildet die Baumgrenze.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung von Pinus heldreichii erfolgte 1863 durch Konrad Hermann Heinrich Christ in Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel Band 3, Teil 4, S. 549. Das Artepitheton ehrt den deutschen Botaniker und Entdecker der Art auf dem thessalischen Olymp Theodor von Heldreich. Ein Synonym von Pinus heldreichii Christ ist Pinus leucodermis Antoine.
Früher wurden einige Bestände auf der Balkanhalbinsel und die Vorkommen in Italien als eigene Art Pinus leucodermis oder als Varietät Pinus heldreichii var. leucodermis (Antoine) Fitschen angesehen. Aufgrund der geringen morphologischen Unterschiede und der Ergebnisse isoenzymatischer Vergleiche wird Pinus leucodermis nicht mehr als eigene Art oder als Varietät eingestuft, sondern mit Pinus heldreichii gleichgestellt. Aus verschiedenen Studien mit Isoenzymen geht hervor, dass die rezenten Bestände die Reste einer viel größeren Population sind.
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schlangenhaut-Kiefer stellt keine Wirtschaftsholzart dar. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit an verschiedenen Standorte macht die Schlangenhaut-Kiefer jedoch sowohl für die Forstwirtschaft als auch für den Landschaftsschutz interessant.
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Stamm eines Altbaumes, Orjen (Bijela gora)
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Einzelbaum in einem Buchen-Hallenwald, Orjen (Vučji zub)
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Orjen
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schütt, Weisgerber, Schuck, Lang, Stimm, Roloff: Lexikon der Nadelbäume. Nikol, Hamburg 2004, ISBN 3-933203-80-5, S. 425–432.
- Milorad Janković: Pregled asocijacija munikovih šuma (Pinetum heldreichii) u Jugoslaviji. In: Miodrag Glisić, Djordje Panić (Hrsg.): Zbornik radova. Simpozijum o munici: Zavod za šumarstvo Peć. Dečani (Kosovo), 4.–7.9.1972 (= Simpozium mbi arnenin = Symposium de Pinus heldreichii). Inst. za šummarstvo i drvnu industriju, Belgrad 1975, OCLC 254907333, S. 146–158.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pinus heldreichii bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Milorad M. Janković: Peucedano-Pinetum heldreichii M. Jank., nova asocijacija subendemi nog balkanskog bora Pinus heldreichii na Orjenu (predhodno saopštenje). In: Glasnik Bot. Zavoda i Bašte Univ. Beograd. Band 2, Nr. 1–4, 1967, S. 203–206 (botanicaserbica.bio.bg.ac.rs PDF).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Pinus heldreichii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Eingestellt von: D. Caković, D. Gargano, V. Matevski, L. Shuka, 2016. Abgerufen am 9. April 2024.