„Bestialität“ – Versionsunterschied

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Als '''bestialisch''' (von lat. ''{{lang|la|bestia}}'': Tier, Bestie) wird menschliches Verhalten bezeichnet, das den [[ethisch]]en [[Normethik|Normen]] extrem widerspricht, oft im Gegensatz zur Bezeichnung „[[Humanität|human]]“.
==Definition==
# Bestialische (von lat. ''bestia'': Tier), instinktdurchherrschte und mithin unmenschliche Verhaltensweise (z.B. [[Kannibalismus]])
# Im Sinne der [[Weltgesundheitsorganisation|WHO]] hemmungsloses, gefühlsrohes Ausleben des Geschlechtstriebs. Vgl. auch [[Abspaltung]] des Geschlechtstriebs bei [[Sigmund Freud]].
# Explizit sexuelle Betätigung unter Einbeziehung eines Tieres (siehe [[Zoophilie]]).


== Begriffsbildung und Menschenbild ==
==Bücher==

*'''Über die Schulbildung zur Bestialität''' von ''Ernst A. Evers, Michele C. Ferrari'' (ISBN 3925678956)
Diese Begriffsbildung steht im Zusammenhang mit einem [[Menschenbild]], das einen wertenden Gegensatz zwischen einem zum [[Das Gute|Guten]] fähigen Menschen und dem amoralischen Rest der [[Natur]] aufbaut.
*'''Von der Humanität ... zur Bestialität. Eine Bilanz der Französischen Revolution.''' von ''Heinrich Schuschnigg, Dieter Gutsmann'' (ISBN 3850022854)

*'''Über den Ursprung der menschlichen Bestialität''' von ''Manfred Ach, Helmut Hasche (Herausgeber), Helmut Müller (Herausgeber)'' (ISBN 3927890200)
Die Verwendung dieser verbreiteten Begriffe wird von verschiedenen Seiten teilweise abgelehnt. Einmal ausgehend davon, dass der Begriff dazu diene, andere Menschen zu entmenschlichen (zum Beispiel in der Debatte zur [[Todesstrafe]]), andererseits von Personen, die den Menschen nicht zum Mittelpunkt ihres [[Weltbild]]es machen wollen oder sogar einen umgekehrten Mensch-Tier-Dualismus aufrechterhalten, und Tiere als dem Menschen moralisch überlegen betrachten.

== Weitere Abgrenzungen ==

# Eine ins Extrem getriebene Form der [[Grausamkeit]] auf körperlicher Ebene. Beispiel: bestialischer Mord
# Im Sinne der [[Weltgesundheitsorganisation|WHO]] hemmungsloses, gefühlsrohes Ausleben des [[Libido|Geschlechtstriebs]].
# Irrtümlich: Explizit [[sexuelle Handlung]]en unter Einbeziehung eines Tieres (siehe [[Sodomie]]). Herkunft wahrscheinlich durch die wörtliche Übersetzung des englischen Wortes ''{{lang|en|bestiality}}'' für „Sex mit Tieren“.

== Siehe auch ==

* [[Brutalität]]
* [[Ungeheuer]]
* bestialische [[Grausamkeit]]

== Literatur ==

* Manfred Ach u. a. (Hrsg.): ''Über den Ursprung der menschlichen Bestialität''. Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen 1994, ISBN 3-927890-20-0
* [[Ernst August Evers|Ernst A. Evers]]: ''Über die Schulbildung zur Bestialität. Eine Streitschrift zugunsten der humanistischen Bildung''. Manutius-Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-925678-95-6 (Repr. d. Ausg. Aarau 1807)
* Heinrich Schuschnigg, Dieter Gutsmann: ''Von der Humanität zur Bestialität. Eine Bilanz der Französischen Revolution''. Amalthea-Verlag, München 1989, ISBN 3-85002-285-4


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Bestialität}}


{{Wiktionary|Bestialität}}
*http://www.wsws.org/de/1999/jun1999/habe-j02.shtml
*http://www.manutius-verlag.de/bestell/index.html?d_3_925678_95_6_Evers__Uber_die_Schulbildung_zur_Bestialitat163.htm
*http://www.welt.de/daten/1999/09/17/0917de129687.htx


{{SORTIERUNG:Bestialitat}}
[[Kategorie:Sexualität]]
[[Kategorie:Handlung und Verhalten]]

Aktuelle Version vom 13. Oktober 2024, 09:35 Uhr

Als bestialisch (von lat. bestia: Tier, Bestie) wird menschliches Verhalten bezeichnet, das den ethischen Normen extrem widerspricht, oft im Gegensatz zur Bezeichnung „human“.

Begriffsbildung und Menschenbild

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Diese Begriffsbildung steht im Zusammenhang mit einem Menschenbild, das einen wertenden Gegensatz zwischen einem zum Guten fähigen Menschen und dem amoralischen Rest der Natur aufbaut.

Die Verwendung dieser verbreiteten Begriffe wird von verschiedenen Seiten teilweise abgelehnt. Einmal ausgehend davon, dass der Begriff dazu diene, andere Menschen zu entmenschlichen (zum Beispiel in der Debatte zur Todesstrafe), andererseits von Personen, die den Menschen nicht zum Mittelpunkt ihres Weltbildes machen wollen oder sogar einen umgekehrten Mensch-Tier-Dualismus aufrechterhalten, und Tiere als dem Menschen moralisch überlegen betrachten.

Weitere Abgrenzungen

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  1. Eine ins Extrem getriebene Form der Grausamkeit auf körperlicher Ebene. Beispiel: bestialischer Mord
  2. Im Sinne der WHO hemmungsloses, gefühlsrohes Ausleben des Geschlechtstriebs.
  3. Irrtümlich: Explizit sexuelle Handlungen unter Einbeziehung eines Tieres (siehe Sodomie). Herkunft wahrscheinlich durch die wörtliche Übersetzung des englischen Wortes bestiality für „Sex mit Tieren“.
  • Manfred Ach u. a. (Hrsg.): Über den Ursprung der menschlichen Bestialität. Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen 1994, ISBN 3-927890-20-0
  • Ernst A. Evers: Über die Schulbildung zur Bestialität. Eine Streitschrift zugunsten der humanistischen Bildung. Manutius-Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-925678-95-6 (Repr. d. Ausg. Aarau 1807)
  • Heinrich Schuschnigg, Dieter Gutsmann: Von der Humanität … zur Bestialität. Eine Bilanz der Französischen Revolution. Amalthea-Verlag, München 1989, ISBN 3-85002-285-4
Wiktionary: Bestialität – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen