„Starhemberg“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
+Ergänzungen nach Liste der kaiserlichen Generale
 
(19 dazwischenliegende Versionen von 12 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 5: Zeile 5:
== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Ursprung ===
=== Ursprung ===
Von den Apostelgeschlechtern, also jenen Familien, die schon zur Zeit der [[Babenberger]] (976 bis 1246) in Österreich eine Rolle spielten, haben sich bis heute nur drei erhalten: die Häuser [[Haus Liechtenstein|Liechtenstein]], [[Abensperg und Traun]] und Starhemberg.
Von den Apostelgeschlechtern, also jenen Familien, die schon zur Zeit der [[Babenberger]] (976 bis 1246) in Österreich eine Rolle spielten, haben sich bis heute nur wenige erhalten: neben den Häusern [[Haus Liechtenstein|Liechtenstein]], [[Abensperg und Traun]] und [[Fürstenberg (schwäbisches Adelsgeschlecht)|Fürstenberg]] auch die Familie Starhemberg.


Als Ahnherr der Familie Starhemberg gilt Gundaker I. von [[Steyr]], ein [[Ministeriale]] der [[Otakare]] auf deren Sitz [[Schloss Lamberg|Styraburg]]. 1192 gelangte die Styraburg aufgrund der [[Georgenberger Handfeste]] an die Babenberger. Gundaker war auch Untervogt des [[Stift Garsten|Klosters Garsten]]. Er heiratete ''Richezza nobilis matrona de Steinpach'' aus dem Geschlecht der hochfreien ''Herren von Steinbach'', wodurch er nach 1160 deren Stammsitz, die [[Burgstall Steinbach|Burg Steinbach]] und die zugehörige Herrschaft mit St. Georgen, Gallspach, Affnang, Neumarkt und Moos bei Offenhausen erbte. Im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Herzog [[Heinrich II. (Österreich)|Heinrich II. von Österreich]] und dem steirischen Markgrafen [[Ottokar IV. (Steiermark)|Otakar IV.]] wurde die Burg Steinbach 1171 belagert, gestürmt und zerstört, danach aber wieder aufgebaut und wohl bis ins 15. Jahrhundert von einem Pfleger verwaltet.
Als Ahnherr der Familie Starhemberg gilt Gundaker I. von [[Steyr]], ein [[Ministeriale]] der [[Otakare]] auf deren Sitz [[Schloss Lamberg|Styraburg]]. 1192 gelangte die Styraburg aufgrund der [[Georgenberger Handfeste]] an die Babenberger. Gundaker war auch Untervogt des [[Stift Garsten|Klosters Garsten]]. Er heiratete ''Richezza nobilis matrona de Steinpach'' aus dem Geschlecht der hochfreien ''Herren von Steinbach'', wodurch er nach 1160 deren Stammsitz, die [[Burgstall Steinbach|Burg Steinbach]] und die zugehörige Herrschaft mit St. Georgen, Gallspach, Affnang, Neumarkt und Moos bei Offenhausen erbte. Im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Herzog [[Heinrich II. (Österreich)|Heinrich II. von Österreich]] und dem steirischen Markgrafen [[Ottokar IV. (Steiermark)|Otakar IV.]] wurde die Burg Steinbach 1171 belagert, gestürmt und zerstört, danach aber wieder aufgebaut und wohl bis ins 15. Jahrhundert von einem Pfleger verwaltet.


=== Burg und Schloss Wildberg, Burg Starhemberg, Burg Lobenstein ===
=== Burg und Schloss Wildberg, Burg Starhemberg, Burg Lobenstein ===
Gundaker II. von Steyr und Steinbach, der Sohn Gundakars I., erbte 1198 das Lehen der [[Burg Wildberg (Kirchschlag bei Linz)|Burg Wildberg]] in der Gemeinde [[Kirchschlag bei Linz]] von seinem Schwiegervater Gottschalk von [[Haunsperger (Adelsgeschlecht)|Haunsperg]]-Wildberg<ref>Vgl. die Starhembergische Genealogie: [http://genealogy.euweb.cz/austria/starhemb1.html Ahnentafel der Starhemberg]</ref>. Wildberg blieb bis heute über 800 Jahre im Besitz der Starhemberger und ist somit ältester Familiensitz.
Gundaker II. von Steyr und Steinbach, der Sohn Gundakars I., erbte 1198 das Lehen der [[Burg Wildberg (Kirchschlag bei Linz)|Burg Wildberg]] in der Gemeinde [[Kirchschlag bei Linz]] von seinem Schwiegervater Gottschalk von [[Haunsperger (Adelsgeschlecht)|Haunsperg]]-Wildberg<ref>Vgl. die Starhembergische Genealogie: [http://genealogy.euweb.cz/austria/starhemb1.html Ahnentafel der Starhemberg]</ref>. Wildberg blieb bis heute über 800 Jahre im Besitz der Starhemberger und ist somit ältester Familiensitz.


Gundaker IV. von Steyr, ein Ministeriale des Königs [[Ottokar I. Přemysl]], erbaute vor 1236<ref>Ein "Gundakar de Storchenberch" wird bereits 1236 als Zeuge erwähnt: AT-StiAM, MelkOSB, 1236 XI 11</ref> die [[Schloss Starhemberg (Haag am Hausruck)|Burg Starhemberg]] bei Haag, nach der er sich später auch nannte. Sie wird in einem Passauer Urbar aus dem 13. Jahrhundert mit „Storchenberch“ bezeichnet und war bischöfliches Lehen. Die [[Hohe Gerichtsbarkeit]] hielten die Starhemberger aber als Lehen der [[Schaunberger]]. Im Kampf um die Königswürde zwischen [[Friedrich der Schöne|Friedrich dem Schönen]] und [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwig dem Bayern]] wurde die Burg 1322 von Grams von Uttendorf, einem Feldhauptmann Ludwigs, erobert. Zehn Jahre später wurde sie von den Bayern an Herzog [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht II.]] und [[Otto der Fröhliche|Otto IV.]] abgetreten. Die Starhemberger saßen aber bis 1379 weiterhin auf ihrer namensgebenden Burg, da sie ihre Ansprüche auf das Passauer Lehen nicht aufgegeben hatten. Herzog [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht III.]] entschädigte sie schließlich mit 3.000 Pfund Silber und übernahm die Burg Starhemberg. Im 15. Jahrhundert kam die Burg Starhemberg noch mehrfach als Pfand an die Familie zurück.
Gundaker IV. von Steyr, ein Ministeriale des Königs [[Ottokar I. Přemysl]], erbaute vor 1236<ref>{{Monasterium |pfad=AT-StiAM/MelkOSB/1236_XI_11/charter |titel=Urkunde: Urkunden (1075-1912) 1236 XI 11 |kommentar=Ein „Gundakar de Storchenberch“ wird bereits 1236 als Zeuge erwähnt, siehe zweite Seite der Urkunde |abruf=2023-11-23}}</ref> die [[Schloss Starhemberg (Haag am Hausruck)|Burg Starhemberg]] bei Haag, nach der er sich später auch nannte. Sie wird in einem [[Passauer Urbar]] aus dem 13. Jahrhundert mit „Storchenberch“ bezeichnet und war bischöfliches Lehen. Die [[Hohe Gerichtsbarkeit]] hielten die Starhemberger aber als Lehen der [[Schaunberger]]. Im Kampf um die Königswürde zwischen [[Friedrich der Schöne|Friedrich dem Schönen]] und [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwig dem Bayern]] wurde die Burg 1322 von Grams von Uttendorf, einem Feldhauptmann Ludwigs, erobert. Zehn Jahre später wurde sie von den Bayern an Herzog [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht II.]] und [[Otto der Fröhliche|Otto IV.]] abgetreten. Die Starhemberger saßen aber bis 1379 weiterhin auf ihrer namensgebenden Burg, da sie ihre Ansprüche auf das Passauer Lehen nicht aufgegeben hatten. Herzog [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht III.]] entschädigte sie schließlich mit 3.000 Pfund Silber und übernahm die Burg Starhemberg. Im 15. Jahrhundert kam die Burg Starhemberg noch mehrfach als Pfand an die Familie zurück.


1369 erhielten die Starhemberger auch die [[Burgruine Lobenstein (Mühlviertel)|Burg Lobenstein]] zu Lehen.
1369 erhielten die Starhemberger auch die [[Burgruine Lobenstein (Mühlviertel)|Burg Lobenstein]] zu Lehen.


Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die gotische Burg Wildberg um einen Renaissancebau mit Arkadengang ergänzt. Ab 1664/65 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg das Schloss errichtet. Um 1750 gehörten zur Herrschaft Wildberg inklusive Auerberg und [[Burgruine Lobenstein (Mühlviertel)|Lobenstein]] 703 Untertanen. Die Wildberger Linie der Starhemberger starb 1857 aus, Wildberg und Lobenstein fielen danach an den Schaunberg-Eferdinger Zweig der Familie, der sie bis heute besitzt. Zu Beginn der 1920er Jahre stürzte das Dach des alten [[Palas]] ein, wodurch der nördlich gelegene Burgtrakt zur Ruine wurde, während das frühbarocke Schloss noch steht.
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die gotische Burg Wildberg um einen Renaissancebau mit Arkadengang ergänzt. Ab 1664/65 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg das Schloss errichtet. Um 1750 gehörten zur Herrschaft Wildberg inklusive Auerberg und [[Burgruine Lobenstein (Mühlviertel)|Lobenstein]] 703 Untertanen. Die Wildberger Linie der Starhemberger starb 1857 aus, Wildberg und Lobenstein fielen danach an den Schaunberg-Eferdinger Zweig der Familie, der sie bis heute besitzt. Zu Beginn der 1920er Jahre stürzte das Dach des alten [[Palas]] ein, wodurch der nördlich gelegene Burgtrakt zur Ruine wurde, während das frühbarocke Schloss noch steht.


<gallery>
<gallery>
File:Starhemberg-neu.jpg|[[Schloss Starhemberg (Haag am Hausruck)]]
File:Starhemberg-neu.jpg|[[Schloss Starhemberg (Haag am Hausruck)]]
Datei:20100131144328KirchschlagSnowCastleRuinsWildberg.jpg|[[Burg Wildberg (Kirchschlag bei Linz)|Burgruine Wildberg]]
Datei:20100131144328KirchschlagSnowCastleRuinsWildberg.jpg|[[Burg Wildberg (Kirchschlag bei Linz)|Burgruine Wildberg]]
Datei:Wildberg-2.jpg|[[Burg Wildberg (Kirchschlag bei Linz)|Schloss Wildberg]]
Datei:Wildberg-2.jpg|[[Burg Wildberg (Kirchschlag bei Linz)|Schloss Wildberg]]
Zeile 30: Zeile 30:
[[Schloss Starhemberg (Eferding)|Schloss Starhemberg]] in [[Eferding]], auch ''Schloss Eferding'' genannt, ist mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung (von 1630 bis 1660) seit rund 450 Jahren im Besitz der Familie Starhemberg. Die im 12. Jahrhundert vom [[Bistum Passau]] errichtete Amtsburg wurde im 14. Jahrhundert an die Grafen von Schaunberg verkauft. Nach dem Aussterben der Schaunberger im 16. Jahrhundert ließen deren Erben, die Starhemberger, die damalige Burg zu einem Schloss ausbauen, ehe die Anlage unter Fürst [[Georg Adam von Starhemberg|Georg Adam]] im 18. Jahrhundert im Stil des Klassizismus verändert wurde. Im Schloss befindet sich das Fürstlich Starhemberg’sche Familienmuseum. Ein Rundgang durch die Museumsräumlichkeiten zeigt zahlreiche Erinnerungs- und Fundstücke aus der Familiengeschichte der Starhemberger. Die hier ansässige Starhemberg'schen [[Familienstiftung]] sieht sich als Substanzerhalter des Familienbesitzes. Sechs Schlösser, 6000 Hektar Forstbesitz in Österreich, Plantagen in [[Andalusien]] und eine Rinderfarm in [[Argentinien]] werden mit rund 70 Mitarbeitern betrieben.
[[Schloss Starhemberg (Eferding)|Schloss Starhemberg]] in [[Eferding]], auch ''Schloss Eferding'' genannt, ist mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung (von 1630 bis 1660) seit rund 450 Jahren im Besitz der Familie Starhemberg. Die im 12. Jahrhundert vom [[Bistum Passau]] errichtete Amtsburg wurde im 14. Jahrhundert an die Grafen von Schaunberg verkauft. Nach dem Aussterben der Schaunberger im 16. Jahrhundert ließen deren Erben, die Starhemberger, die damalige Burg zu einem Schloss ausbauen, ehe die Anlage unter Fürst [[Georg Adam von Starhemberg|Georg Adam]] im 18. Jahrhundert im Stil des Klassizismus verändert wurde. Im Schloss befindet sich das Fürstlich Starhemberg’sche Familienmuseum. Ein Rundgang durch die Museumsräumlichkeiten zeigt zahlreiche Erinnerungs- und Fundstücke aus der Familiengeschichte der Starhemberger. Die hier ansässige Starhemberg'schen [[Familienstiftung]] sieht sich als Substanzerhalter des Familienbesitzes. Sechs Schlösser, 6000 Hektar Forstbesitz in Österreich, Plantagen in [[Andalusien]] und eine Rinderfarm in [[Argentinien]] werden mit rund 70 Mitarbeitern betrieben.


1674 erwarb Konrad Balthasar von Starhemberg das [[Schloss Eschelberg]], das sich ebenfalls bis heute im Familienbesitz befindet.<gallery>
1674 erwarb [[Konrad Balthasar von Starhemberg]] das [[Schloss Eschelberg]], das sich ebenfalls bis heute im Familienbesitz befindet.
<gallery>
Datei:Schaunburg Vischer.jpg|[[Burgruine Schaunberg|Burg Schaunburg]] um 1674
Schaunburg Vischer.jpg|[[Burgruine Schaunberg|Burg Schaunburg]] um 1674
Datei:Schloss Starhemberg.jpg|[[Schloss Starhemberg (Eferding)|Schloss Starhemberg]] in Eferding
Schloss Starhemberg.jpg|[[Schloss Starhemberg (Eferding)|Schloss Starhemberg]] in Eferding
Datei:Schloss Eschelberg-1.jpg|[[Schloss Eschelberg]]
Eschelberg - Schloss.JPG|[[Schloss Eschelberg]]
</gallery>
</gallery>


=== Ehemalige Besitztümer ===
=== Ehemalige Besitztümer ===
Zu den ehemaligen Besitztümern zählen [[Burg Albrechtsberg an der Großen Krems]] (1263–1377), [[Palais Starhemberg an der Dorotheergasse]], Wien (18. Jh.), [[Palais Starhemberg am Minoritenplatz]], Wien (1661–1814), [[Palais Schönburg]], Wien (1450–1811, neu erbaut 1705), [[Freihaus auf der Wieden]] (1643–1872), Schloss [[Načeradec]] (Anf. 18. Jh. – 1884) sowie [[Schloss Pottendorf]] (1702–1802). In Oberösterreich sind [[Schloss Riedegg]] (bis 1933), [[Schloss Haus (Wartberg ob der Aist)]] (1708–1947) und [[Schloss Auhof (Linz)]] (1689–1961) zu nennen. In Mährisch-Schlesien zählte Schloss [[Rychvald]] (Reichwaldau) bis 1945 zum Besitz der Familie.
Zu den ehemaligen Besitztümern zählen [[Burgruine Aggstein]] (1685–1819), [[Burg Albrechtsberg an der Großen Krems]] (1263–1377), [[Palais Starhemberg an der Dorotheergasse]], Wien (18. Jh.), [[Palais Starhemberg (Minoritenplatz)|Palais Starhemberg]] am [[Minoritenplatz]], Wien (1661–1814), [[Palais Schönburg]], Wien (1450–1811, neu erbaut 1705), [[Freihaus auf der Wieden]] (1643–1872), Schloss [[Načeradec]] (Anf. 18. Jh. – 1884) sowie [[Schloss Pottendorf]] (1702–1802), [[Schloss Schönbühel]] (1396–1819). In Oberösterreich sind [[Schloss Riedegg]] (bis 1933), [[Schloss Haus (Wartberg ob der Aist)]] (1708–1947) und [[Schloss Auhof (Linz)]] (1689–1961) zu nennen. In Mährisch-Schlesien zählte Schloss [[Rychvald]] (Reichwaldau) bis 1945 zum Besitz der Familie.

=== Begräbnisstätten ===
Im 16. und 17. Jahrhundert bildete die Starhemberg’sche Gruftkapelle in der [[Pfarrkirche Hellmonsödt]] die wichtigste [[Grablege]] des Geschlechtes. In der dortigen Gruft befinden sich heute zehn Särge von Familienmitgliedern, von denen einer eine 450 Jahre alte Kindermumie enthält. Graf [[Ernst Rüdiger von Starhemberg (Feldmarschall)|Ernst Rüdiger]] (1638–1701), der Verteidiger Wiens [[Zweite Türkenbelagerung|gegen die Türken 1683]], ist in der [[Schottenkirche (Wien)|Schottenkirche in Wien]] begraben. Die meisten Fürsten aus der Familie sind in der [[Stadtpfarrkirche Eferding]] bestattet, so auch [[Ernst Rüdiger Starhemberg (Politiker)|Ernst Rüdiger]] (1899–1956).

Nach Aussage eines zwischen 1633 und 1641 entstandenen Belegungsplans ist bekannt, dass die protestantische Ehefrau eines nach Regensburg ausgewanderten Mitglieds des protestantischen Zweigs der Adelsfamilie Starhemberg, auf dem heutigen Gesandtenfriedhof hinter der [[Dreieinigkeitskirche (Regensburg)|Dreieinigkeitskirche]] begraben wurde. Das Begräbnis gehört damit zu den ganz frühen Begräbnissen, von denen sich nur vereinzelt Spuren erhalten haben.<ref >{{Literatur |Autor= Albrecht Klose, Klaus-Peter Rueß |Hrsg= Stadtarchiv Regensburg |Titel=Die Grabinschriften auf dem Gesandtenfriedhof in Regensburg. Texte, Übersetzungen, Biographien, Historische Anmerkungen |Sammelwerk= Regensburger Studien |Band= 22 |Verlag=Stadtarchiv Regensburg |Ort=Regensburg |Datum= 2015 |ISBN=978-3-943222-13-5 |Seiten=96–99}}</ref>


== Wappen ==
== Wappen ==
[[Blasonierung]]: Das [[Stammwappen]] zeigt ''in Silber aus rotem [[Schildfuß]] [[wachsend]] einen feuerspeienden, rot (früher selten auch: golden) gehörnten blauen [[Panther (Wappentier)|Panther]]; auf dem Helm mit blau-silbernen (früher selten auch: blau-roten) [[Helmdecke|Decken]] der wachsende Panther, dessen Rückseite normal mit einem roten Grat bestückt ist, der mit acht silbernen Federbüschen bestückt ist.'' Seit einer kaiserlichen Wappenbesserung am 24. Juni 1437 werden die Panther ''gekrönt'' dargestellt.<ref name="GHdAx">[[Genealogisches Handbuch des Adels]], Adelslexikon Band XIV, Gesamtreihe Band 131, C. A. Starke Verlag Limburg/Lahn 2003, S. 24–26</ref>
[[Blasonierung]]: Das [[Stammwappen]] zeigt ''in Silber aus rotem [[Schildfuß]] [[wachsend]] einen feuerspeienden, rot (früher selten auch: golden) gehörnten blauen [[Panther (Wappentier)|Panther]]; auf dem Helm mit blau-silbernen (früher selten auch: blau-roten) [[Helmdecke|Decken]] der wachsende Panther, dessen Rückseite normal mit einem roten Grat bestückt ist, der mit acht silbernen Federbüschen bestückt ist.'' Seit einer kaiserlichen Wappenbesserung am 24. Juni 1437 werden die Panther ''gekrönt'' dargestellt.<ref name="GHdAx">''[[Genealogisches Handbuch des Adels]].'' Adelslexikon Band XIV, Gesamtreihe Band 131, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 2003, S. 24–26.</ref>


<gallery mode="nolines" widths="180" heights="180">
<gallery mode="nolines" widths="180" heights="180">
Starhemberg Scheibler441ps.jpg|Stammwappen der ''Herren von Staremberg'' (Starhemberg), aus [[Scheiblersches Wappenbuch|Scheiblerschen Wappenbuch]] (1450–1480), älterer Teil, S. 441
Starhemberg Scheibler441ps.jpg|Stammwappen der ''Herren von Staremberg'' (Starhemberg), aus [[Scheiblersches Wappenbuch|Scheibler&shy;schen Wappen&shy;buch]] (1450–1480), älterer Teil, S.&nbsp;441
Köttmannsdorf Hollenburg Burghof Allianzwappen Dietrichstein-Starhemberg 18062015 4951.jpg|[[Allianzwappen]] [[Dietrichstein (Adelsgeschlecht)|Dietrichstein]]-Starhemberg, Burghof der Hollenburg
Köttmannsdorf Hollenburg Burghof Allianzwappen Dietrichstein-Starhemberg 18062015 4951.jpg|[[Allianzwappen]] [[Dietrichstein (Adelsgeschlecht)|Dietrichstein]]-Starhemberg, Burghof der Hollenburg
Starhemberg-Wappen Todesangstbruderschaft an der Passauer Jesuitenkirche.jpg|Wappen derer von Starhemberg im Mitgliederverzeichnis der Todesangstbruderschaft an der Passauer Jesuitenkirche, 1738
Starhemberg-Wappen Todesangstbruderschaft an der Passauer Jesuitenkirche.jpg|Wappen derer von Starhemberg im Mitglieder&shy;verzeichnis der Todes&shy;angst&shy;bruder&shy;schaft an der Passauer Jesuitenkirche, 1738
Starhemberg - Tyroff AT.jpg|Wappen der Fürsten von Starhemberg, [[Konrad Tyroff|Tyroff]] AT, zwischen 1831 und 1868
Starhemberg - Tyroff AT.jpg|Wappen der Fürsten von Starhemberg, [[Konrad Tyroff|Tyroff]] AT, zwischen 1831 und 1868
Starhemberg-Wappen g MK1902.jpg|Wappengrafik von [[Otto Hupp]] im Münchener Kalender von 1902
Starhemberg-Wappen g MK1902.jpg|Wappengrafik von [[Otto Hupp]] im Münchener Kalender von 1902
Zeile 60: Zeile 66:
* ''Bohunka von Starhemberg'' (* ?; † 1530), Ehefrau des böhmischen Adeligen ''Jost III. von Rosenberg'', starb bei der Geburt ihrer Tochter
* ''Bohunka von Starhemberg'' (* ?; † 1530), Ehefrau des böhmischen Adeligen ''Jost III. von Rosenberg'', starb bei der Geburt ihrer Tochter
{{:Erasmus von Starhemberg}}<!--bei Änderungen die Seite von Erasmus von Starhemberg ändern-->
{{:Erasmus von Starhemberg}}<!--bei Änderungen die Seite von Erasmus von Starhemberg ändern-->
* [[Johann Reichard von Starhemberg]] (1608–1661), Feldmarschall-Lieutenant
* [[Ernst Rüdiger von Starhemberg (Feldmarschall)|Ernst Rüdiger Graf von Starhemberg]] (1638–1701), österreichischer Politiker, Feldmarschall, Verteidiger Wiens gegen die Türken 1683 ([[Zweite Türkenbelagerung]], Kommandant der Wiener Stadtverteidigung)
* [[Ernst Rüdiger von Starhemberg (Feldmarschall)|Ernst Rüdiger Graf von Starhemberg]] (1638–1701), österreichischer Politiker, Feldmarschall, Verteidiger Wiens gegen die Türken 1683 ([[Zweite Türkenbelagerung]], Kommandant der Wiener Stadtverteidigung)
* [[Maximilian Lorenz von Starhemberg]] (~1640–1689), kaiserlicher Generalfeldmarschall und Kommandant der Festung Philippsburg, Bruder von ''Ernst Rüdiger''
* [[Maximilian Lorenz von Starhemberg]] (~1640–1689), kaiserlicher Generalfeldmarschall und Kommandant der Festung Philippsburg, Bruder von ''Ernst Rüdiger''
* [[Guido von Starhemberg]] (1657–1737), Feldherr während des Spanischen Erbfolgekrieges
* [[Guido von Starhemberg]] (1657–1737), Feldherr während des Spanischen Erbfolgekrieges
* [[Gundaker Thomas Starhemberg]] (1663–1745), Halbbruder von ''Ernst Rüdiger'', Finanzfachmann
* [[Gundaker Thomas Starhemberg]] (1663–1745), Halbbruder von ''Ernst Rüdiger'', Finanzfachmann
* [[Maximilian Adam Franz von Starhemberg]] (1669–1741), Feldmarschall
* [[Maximilian Adam von Starhemberg]] (1669–1745), Feldmarschall<ref>Antonio Schmidt-Brentano: [https://www.oesta.gv.at/documents/551235/556044/Kaiserliche+bzw_+k_+k_+Generale+1618-1815+_Liste_.pdf Kaiserliche und k.k. Generale (1618–1815)], Seite 96, Österreichisches Staatsarchiv 2006</ref>
* [[Ottokar Franz Jakob von Starhemberg]] (1681–1733), Feldmarschall-Lieutenant
* [[Emanuel Johann Michael von Starhemberg]] (1708–1771), Feldzeugmeister
* [[Johann Winulf von Starhemberg]] (1710–1765), Feldzeugmeister
* [[Johann Ludwig Adam von Starhemberg]] (1717–1778), Feldmarschall-Lieutenant und einer der ersten Ritter des Maria-Theresia-Ordens
* [[Johann Guidobald Joseph Philipp von Starhemberg]] (1720–1763), Generalfeldwachtmeister
* [[Maria Eva Sophia von Starhemberg]] (1722–1773)
* [[Maria Eva Sophia von Starhemberg]] (1722–1773)
* [[Joseph Franz Xaver von Starhemberg]] (1724–1774), Generalfeldwachtmeister
* [[Georg Adam von Starhemberg]] (seit 1765 Fürst; 1724–1807), österreichischer Diplomat, Minister und Obersthofmeister sowie Vertrauter von Maria Theresia
* [[Georg Adam von Starhemberg]] (seit 1765 Fürst; 1724–1807), österreichischer Diplomat, Minister und Obersthofmeister sowie Vertrauter von Maria Theresia
* [[Maria Ernestine Esterházy Starhemberg]] (1754–1813), Dame des Sternkreuz-Ordens von ausgezeichneter geistiger Bildung
* [[Maria Ernestine Esterházy Starhemberg]] (1754–1813), Dame des Sternkreuz-Ordens von ausgezeichneter geistiger Bildung
* [[Anton Gundacker von Starhemberg]] (1776–1842), Generalmajor
* [[Ernst Rüdiger von Starhemberg (Politiker, 1861)|Ernst Rüdiger von Starhemberg]] (1861–1927), österreichischer Großgrundbesitzer und Politiker
* [[Ernst Rüdiger von Starhemberg (Politiker, 1861)|Ernst Rüdiger von Starhemberg]] (1861–1927), österreichischer Großgrundbesitzer und Politiker
* [[Fanny Starhemberg]] (1875–1943), österreichische Politikerin (CS)
* [[Fanny Starhemberg]] (1875–1943), österreichische Politikerin (CS)
Zeile 75: Zeile 89:
=== Fürsten von Starhemberg ===
=== Fürsten von Starhemberg ===
* [[Georg Adam von Starhemberg|Johann Georg Adam I. Karl]] (* 1724; † 1807): 1765 Fürst von Starhemberg; ⚭ I Gräfin Maria Theresia Esther von Starhemberg, Tochter von Ottokar Franz Jacob; ⚭ II Prinzessin Maria Franziska zu Salm-Salm, Tochter des Fürsten [[Nikolaus Leopold zu Salm-Salm]], Herzog von Hoogstraeten; zeugte mit Maria Franziska Sohn Ludwig Joseph Maximilian
* [[Georg Adam von Starhemberg|Johann Georg Adam I. Karl]] (* 1724; † 1807): 1765 Fürst von Starhemberg; ⚭ I Gräfin Maria Theresia Esther von Starhemberg, Tochter von Ottokar Franz Jacob; ⚭ II Prinzessin Maria Franziska zu Salm-Salm, Tochter des Fürsten [[Nikolaus Leopold zu Salm-Salm]], Herzog von Hoogstraeten; zeugte mit Maria Franziska Sohn Ludwig Joseph Maximilian
** [[Ludwig von Starhemberg|Ludwig Joseph Maximilian]] (1762–1833): 2. Fürst von Starhemberg; ⚭ Prinzessin Marie Louise d'Arenberg, Tochter von [[Karl Maria Raimund (Arenberg)|Charles de Ligne, Duc d'Arenberg]], [[Herzog von Aarschot|Duc d'Aerschot]]; zeugte Georg Adam II.
** [[Ludwig von Starhemberg|Ludwig Joseph Maximilian]] (1762–1833): 2. Fürst von Starhemberg; ⚭ Prinzessin Marie Louise d’Arenberg, Tochter von [[Karl Maria Raimund|Charles de Ligne, Duc d’Arenberg]], [[Herzog von Aarschot|Duc d’Aerschot]]; zeugte Georg Adam II.
*** Georg Adam II. (1785–1860): 3. Fürst von Starhemberg; ⚭ Prinzessin Aloisia von Auersperg, Tochter von Karl; [[Oheim]] von Camillo (den Älteren)
*** Georg Adam II. (1785–1860): 3. Fürst von Starhemberg; ⚭ Prinzessin Aloisia von Auersperg, Tochter von Karl; [[Oheim]] von Camillo (den Älteren)
* Camillo Rüdiger (der Ältere) (1804–1872): Sohn von Karl Gundakar, ab 7. April 1860 4. Fürst von Starhemberg; ⚭ I Guidobaldine Steinmetz; ⚭ II Gräfin Marie Leopoldine von [[Thürheimer|Thürheim]]; zeugte Camillo Heinrich (den Jüngeren)
* Camillo Rüdiger (der Ältere) (1804–1872): Sohn von Karl Gundakar, ab 7. April 1860 4. Fürst von Starhemberg; ⚭ I Guidobaldine Steinmetz; ⚭ II Gräfin Marie Leopoldine von [[Thürheimer|Thürheim]]; zeugte Camillo Heinrich (den Jüngeren)
Zeile 91: Zeile 105:
* {{BLKÖ|Starhemberg, die Fürsten und Grafen, Genealogie|37|160|165|}}
* {{BLKÖ|Starhemberg, die Fürsten und Grafen, Genealogie|37|160|165|}}
* {{BLKÖ|Starhemberg, die Fürsten und Grafen, Besitzungen, Wappen|37|193|196|}}
* {{BLKÖ|Starhemberg, die Fürsten und Grafen, Besitzungen, Wappen|37|193|196|}}
* [[Genealogisches Handbuch des Adels]], Adelslexikon Band XIV, Gesamtreihe Band 131, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 2003, S. 24–26.
* ''[[Genealogisches Handbuch des Adels]].'' Adelslexikon Band XIV, Gesamtreihe Band 131, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 2003, S. 24–26.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 25. September 2024, 13:14 Uhr

Stammwappen derer von Starhemberg in der Zürcher Wappenrolle (ca. 1340)

Starhemberg (ehemals auch Herren von Starhemberg) ist der Name eines ursprünglich aus Oberösterreich (Steyr, Steinbach) stammenden Hochadelsgeschlechts, das zu den Apostelgeschlechtern zählt und 1643 in den Reichsgrafen- und 1765 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde.

Von den Apostelgeschlechtern, also jenen Familien, die schon zur Zeit der Babenberger (976 bis 1246) in Österreich eine Rolle spielten, haben sich bis heute nur wenige erhalten: neben den Häusern Liechtenstein, Abensperg und Traun und Fürstenberg auch die Familie Starhemberg.

Als Ahnherr der Familie Starhemberg gilt Gundaker I. von Steyr, ein Ministeriale der Otakare auf deren Sitz Styraburg. 1192 gelangte die Styraburg aufgrund der Georgenberger Handfeste an die Babenberger. Gundaker war auch Untervogt des Klosters Garsten. Er heiratete Richezza nobilis matrona de Steinpach aus dem Geschlecht der hochfreien Herren von Steinbach, wodurch er nach 1160 deren Stammsitz, die Burg Steinbach und die zugehörige Herrschaft mit St. Georgen, Gallspach, Affnang, Neumarkt und Moos bei Offenhausen erbte. Im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Herzog Heinrich II. von Österreich und dem steirischen Markgrafen Otakar IV. wurde die Burg Steinbach 1171 belagert, gestürmt und zerstört, danach aber wieder aufgebaut und wohl bis ins 15. Jahrhundert von einem Pfleger verwaltet.

Burg und Schloss Wildberg, Burg Starhemberg, Burg Lobenstein

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gundaker II. von Steyr und Steinbach, der Sohn Gundakars I., erbte 1198 das Lehen der Burg Wildberg in der Gemeinde Kirchschlag bei Linz von seinem Schwiegervater Gottschalk von Haunsperg-Wildberg[1]. Wildberg blieb bis heute über 800 Jahre im Besitz der Starhemberger und ist somit ältester Familiensitz.

Gundaker IV. von Steyr, ein Ministeriale des Königs Ottokar I. Přemysl, erbaute vor 1236[2] die Burg Starhemberg bei Haag, nach der er sich später auch nannte. Sie wird in einem Passauer Urbar aus dem 13. Jahrhundert mit „Storchenberch“ bezeichnet und war bischöfliches Lehen. Die Hohe Gerichtsbarkeit hielten die Starhemberger aber als Lehen der Schaunberger. Im Kampf um die Königswürde zwischen Friedrich dem Schönen und Ludwig dem Bayern wurde die Burg 1322 von Grams von Uttendorf, einem Feldhauptmann Ludwigs, erobert. Zehn Jahre später wurde sie von den Bayern an Herzog Albrecht II. und Otto IV. abgetreten. Die Starhemberger saßen aber bis 1379 weiterhin auf ihrer namensgebenden Burg, da sie ihre Ansprüche auf das Passauer Lehen nicht aufgegeben hatten. Herzog Albrecht III. entschädigte sie schließlich mit 3.000 Pfund Silber und übernahm die Burg Starhemberg. Im 15. Jahrhundert kam die Burg Starhemberg noch mehrfach als Pfand an die Familie zurück.

1369 erhielten die Starhemberger auch die Burg Lobenstein zu Lehen.

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die gotische Burg Wildberg um einen Renaissancebau mit Arkadengang ergänzt. Ab 1664/65 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg das Schloss errichtet. Um 1750 gehörten zur Herrschaft Wildberg inklusive Auerberg und Lobenstein 703 Untertanen. Die Wildberger Linie der Starhemberger starb 1857 aus, Wildberg und Lobenstein fielen danach an den Schaunberg-Eferdinger Zweig der Familie, der sie bis heute besitzt. Zu Beginn der 1920er Jahre stürzte das Dach des alten Palas ein, wodurch der nördlich gelegene Burgtrakt zur Ruine wurde, während das frühbarocke Schloss noch steht.

Burg Schaunberg, Schloss Starhemberg/Eferding und Schloss Eschelberg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1559 fiel die Grafschaft Schaunberg an die Starhemberger. Die Burgruine Schaunberg, größte Burgruine Oberösterreichs, gehört bis heute zum Eferdinger Besitz der Familie.

Schloss Starhemberg in Eferding, auch Schloss Eferding genannt, ist mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung (von 1630 bis 1660) seit rund 450 Jahren im Besitz der Familie Starhemberg. Die im 12. Jahrhundert vom Bistum Passau errichtete Amtsburg wurde im 14. Jahrhundert an die Grafen von Schaunberg verkauft. Nach dem Aussterben der Schaunberger im 16. Jahrhundert ließen deren Erben, die Starhemberger, die damalige Burg zu einem Schloss ausbauen, ehe die Anlage unter Fürst Georg Adam im 18. Jahrhundert im Stil des Klassizismus verändert wurde. Im Schloss befindet sich das Fürstlich Starhemberg’sche Familienmuseum. Ein Rundgang durch die Museumsräumlichkeiten zeigt zahlreiche Erinnerungs- und Fundstücke aus der Familiengeschichte der Starhemberger. Die hier ansässige Starhemberg'schen Familienstiftung sieht sich als Substanzerhalter des Familienbesitzes. Sechs Schlösser, 6000 Hektar Forstbesitz in Österreich, Plantagen in Andalusien und eine Rinderfarm in Argentinien werden mit rund 70 Mitarbeitern betrieben.

1674 erwarb Konrad Balthasar von Starhemberg das Schloss Eschelberg, das sich ebenfalls bis heute im Familienbesitz befindet.

Ehemalige Besitztümer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den ehemaligen Besitztümern zählen Burgruine Aggstein (1685–1819), Burg Albrechtsberg an der Großen Krems (1263–1377), Palais Starhemberg an der Dorotheergasse, Wien (18. Jh.), Palais Starhemberg am Minoritenplatz, Wien (1661–1814), Palais Schönburg, Wien (1450–1811, neu erbaut 1705), Freihaus auf der Wieden (1643–1872), Schloss Načeradec (Anf. 18. Jh. – 1884) sowie Schloss Pottendorf (1702–1802), Schloss Schönbühel (1396–1819). In Oberösterreich sind Schloss Riedegg (bis 1933), Schloss Haus (Wartberg ob der Aist) (1708–1947) und Schloss Auhof (Linz) (1689–1961) zu nennen. In Mährisch-Schlesien zählte Schloss Rychvald (Reichwaldau) bis 1945 zum Besitz der Familie.

Begräbnisstätten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 16. und 17. Jahrhundert bildete die Starhemberg’sche Gruftkapelle in der Pfarrkirche Hellmonsödt die wichtigste Grablege des Geschlechtes. In der dortigen Gruft befinden sich heute zehn Särge von Familienmitgliedern, von denen einer eine 450 Jahre alte Kindermumie enthält. Graf Ernst Rüdiger (1638–1701), der Verteidiger Wiens gegen die Türken 1683, ist in der Schottenkirche in Wien begraben. Die meisten Fürsten aus der Familie sind in der Stadtpfarrkirche Eferding bestattet, so auch Ernst Rüdiger (1899–1956).

Nach Aussage eines zwischen 1633 und 1641 entstandenen Belegungsplans ist bekannt, dass die protestantische Ehefrau eines nach Regensburg ausgewanderten Mitglieds des protestantischen Zweigs der Adelsfamilie Starhemberg, auf dem heutigen Gesandtenfriedhof hinter der Dreieinigkeitskirche begraben wurde. Das Begräbnis gehört damit zu den ganz frühen Begräbnissen, von denen sich nur vereinzelt Spuren erhalten haben.[3]

Blasonierung: Das Stammwappen zeigt in Silber aus rotem Schildfuß wachsend einen feuerspeienden, rot (früher selten auch: golden) gehörnten blauen Panther; auf dem Helm mit blau-silbernen (früher selten auch: blau-roten) Decken der wachsende Panther, dessen Rückseite normal mit einem roten Grat bestückt ist, der mit acht silbernen Federbüschen bestückt ist. Seit einer kaiserlichen Wappenbesserung am 24. Juni 1437 werden die Panther gekrönt dargestellt.[4]

Angehörige des Geschlechts

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg

Fürsten von Starhemberg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Johann Georg Adam I. Karl (* 1724; † 1807): 1765 Fürst von Starhemberg; ⚭ I Gräfin Maria Theresia Esther von Starhemberg, Tochter von Ottokar Franz Jacob; ⚭ II Prinzessin Maria Franziska zu Salm-Salm, Tochter des Fürsten Nikolaus Leopold zu Salm-Salm, Herzog von Hoogstraeten; zeugte mit Maria Franziska Sohn Ludwig Joseph Maximilian
  • Camillo Rüdiger (der Ältere) (1804–1872): Sohn von Karl Gundakar, ab 7. April 1860 4. Fürst von Starhemberg; ⚭ I Guidobaldine Steinmetz; ⚭ II Gräfin Marie Leopoldine von Thürheim; zeugte Camillo Heinrich (den Jüngeren)

Chefs der Familie Starhemberg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Ernst Rüdiger Starhemberg (1861–1927): s. o.
    • Ernst Rüdiger Starhemberg (1899–1956): dessen Sohn; ⚭ I Marie Elisabeth Altgräfin zu Salm-Reifferscheidt-Raitz, Tochter von Karl Borromäus Altgraf zu Salm-Reifferscheidt-Raitz; ⚭ II Nora Gregor
      • Heinrich Rüdiger Karl Georg Franciscus Starhemberg (1934–1997): dessen Sohn
        • Georg Starhemberg (* 1961): ein Sohn dessen Cousins
Commons: Starhemberger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vgl. die Starhembergische Genealogie: Ahnentafel der Starhemberg
  2. Urkunde: Urkunden (1075-1912) 1236 XI 11. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research, abgerufen am 23. November 2023 (Ein „Gundakar de Storchenberch“ wird bereits 1236 als Zeuge erwähnt, siehe zweite Seite der Urkunde).
  3. Albrecht Klose, Klaus-Peter Rueß: Die Grabinschriften auf dem Gesandtenfriedhof in Regensburg. Texte, Übersetzungen, Biographien, Historische Anmerkungen. In: Stadtarchiv Regensburg (Hrsg.): Regensburger Studien. Band 22. Stadtarchiv Regensburg, Regensburg 2015, ISBN 978-3-943222-13-5, S. 96–99.
  4. Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon Band XIV, Gesamtreihe Band 131, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 2003, S. 24–26.