„Schloss Alsbach“ – Versionsunterschied

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|Bildbeschreibung = Alsbacher Schloss von der Südseite
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[[Datei:Bergfried Alsbacher Schloss-05-Aussicht NNW.jpg|mini|Blick vom Bergfried in die Rheinebene]]
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Burg Bickenbach wurde etwa um 1235 von den Herren von [[Bickenbach (Adelsgeschlecht)|Bickenbach]] auf der 257 m hohen Anhöhe über dem Dorf Alsbach, das schon 773 im [[Lorscher Codex]] erstmals erwähnt wurde, erbaut. Vorgänger war wahrscheinlich eine [[Motte (Burg)|Motte]] bei Alsbach, auf dem sogenannten [[Weilerhügel]]. Seit dem 14. Jahrhundert war die Burg eine [[Ganerbenburg]] im gemeinsamen Besitz von sechs Eigentümern. Nach Raubüberfällen eines der Ganerben, ''Hartmann'' (auch ''Hamman'') [[Ulner von Dieburg]], auf Kaufleute der Stadt [[Frankfurt am Main]] berannte die Stadt im Jahre 1463 die Burg und brannte sie nieder. Die Anlage wurde jedoch bald wieder errichtet.
Burg Bickenbach wurde etwa um 1235 von den Herren von [[Bickenbach (Adelsgeschlecht)|Bickenbach]] auf der 257 m hohen Anhöhe über dem Dorf Alsbach, das schon 773 im [[Lorscher Codex]] erstmals erwähnt wurde, erbaut. Vorgänger war wahrscheinlich eine [[Motte (Burg)|Motte]] bei Alsbach, auf dem sogenannten [[Weilerhügel]]. Seit dem 14. Jahrhundert war die Burg eine [[Ganerbenburg]] im gemeinsamen Besitz von sechs Eigentümern. Nach Raubüberfällen eines der Ganerben, ''Hartmann'' (auch ''Hamman'') [[Ulner von Dieburg]], auf Kaufleute der Stadt [[Frankfurt am Main]] berannte die Stadt im Jahre 1463 die Burg und brannte sie nieder. Die Anlage wurde jedoch bald wieder errichtet.


Von 1483 bis 1502 gelang es einem der [[Ganerbschaft|Ganerben]], Erasmus Schenk von Erbach († 1503), nahezu alle anderen Ganerben (darunter den Erzbischof von Mainz und die Grafen von Mansfeld) auszukaufen und die Burg und Herrschaft zu 5/6 in seinen Eigenbesitz zu bringen, und schon ab 1488 nannte er sich "Herr zu Erbach und Bickenbach".
Von 1483 bis 1502 gelang es einem der [[Ganerbschaft|Ganerben]], Erasmus Schenk von Erbach († 1503), nahezu alle anderen Ganerben (darunter den Erzbischof von Mainz und die Grafen von Mansfeld) auszukaufen und die Burg und Herrschaft zu 5/6 in seinen Eigenbesitz zu bringen, und schon ab 1488 nannte er sich „Herr zu Erbach und Bickenbach“.


Als im Jahre 1504 der [[Landshuter Erbfolgekrieg]], die sogenannte "Bayrische Fehde", ausbrach, wurde [[Ruprecht von der Pfalz (Freising)|Ruprecht von der Pfalz]] wegen seines Erbstreits mit Herzog [[Albrecht IV. (Bayern)|Albrecht IV. von Bayern]] am 23. April von König [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] mit der [[Reichsacht]] belegt. Landgraf [[Wilhelm II. (Hessen)|Wilhelm II.]] von [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]], von Maximilian mit dem Vollzug der Acht betraut, nahm zunächst die pfälzische [[Veste Otzberg|Burg Otzberg]] ein und belagerte danach, da die [[Erbach (Adelsgeschlecht)|Schenken von Erbach]] Pfälzer Vasallen waren, das Alsbacher Schloss. Der Burgkommandant Hans [[Gans von Otzberg]] ließ es auf einen Sturm nicht ankommen und übergab dem Landgrafen am 9. Juni 1504 die Schlüssel der Burg. Nach dem Ende des Erbfolgekriegs gab Landgraf Wilhelm die Burg und das [[Amt (historisches Verwaltungsgebiet)|Amt]] Bickenbach nicht mehr heraus. Wilhelms Sohn [[Philipp I. (Hessen)|Philipp der Großmütige]] ließ die Verteidigungswerke instand setzen und verstärken. In seinem Testament übertrug er die Burg und das Amt Bickenbach seinen Söhnen aus seiner [[Morganatische Ehe|Morganatischen Ehe]] mit [[Margarete von der Saale]], den [[Grafschaft Diez#Grafen von Diez (Haus Hessen)|Grafen zu Diez]]. Sie scheinen es schon um 1562 in Händen gehabt zu haben. Nachdem 1575 der letzte der Grafen von Diez gestorben war, fiel der Besitz im Jahre 1577 an Landgraf [[Georg I. (Hessen-Darmstadt)|Georg I.]] von [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt|Hessen-Darmstadt]].<ref>[http://www.schloss-alsbach.org/geschichte.html Historie auf der Webseite des „HKF Schloss Alsbach e.V.“]</ref>
Als im Jahre 1504 der [[Landshuter Erbfolgekrieg]], die sogenannte „Bayrische Fehde“, ausbrach, wurde [[Ruprecht von der Pfalz (Freising)|Ruprecht von der Pfalz]] wegen seines Erbstreits mit Herzog [[Albrecht IV. (Bayern)|Albrecht IV. von Bayern]] am 23. April von König [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] mit der [[Reichsacht]] belegt. Landgraf [[Wilhelm II. (Hessen)|Wilhelm II.]] von [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]], von Maximilian mit dem Vollzug der Acht betraut, nahm zunächst die pfälzische [[Veste Otzberg|Burg Otzberg]] ein und belagerte danach, da die [[Erbach (Adelsgeschlecht)|Schenken von Erbach]] Pfälzer Vasallen waren, das Alsbacher Schloss. Der Burgkommandant Hans [[Gans von Otzberg]] ließ es auf einen Sturm nicht ankommen und übergab dem Landgrafen am 9. Juni 1504 die Schlüssel der Burg. Nach dem Ende des Erbfolgekriegs gab Landgraf Wilhelm die Burg und das [[Amt Bickenbach]] nicht mehr heraus. Wilhelms Sohn [[Philipp I. (Hessen)|Philipp der Großmütige]] ließ die Verteidigungswerke instand setzen und verstärken. In seinem Testament übertrug er die Burg und das Amt Bickenbach seinen Söhnen aus seiner [[Morganatische Ehe|Morganatischen Ehe]] mit [[Margarete von der Saale]], den [[Grafschaft Diez#Grafen von Diez (Haus Hessen)|Grafen zu Diez]]. Sie scheinen es schon um 1562 in Händen gehabt zu haben. Nachdem 1575 der letzte der Grafen von Diez gestorben war, fiel der Besitz im Jahre 1577 an Landgraf [[Georg I. (Hessen-Darmstadt)|Georg I.]] von [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt|Hessen-Darmstadt]].<ref>[http://www.schloss-alsbach.org/geschichte.html Historie auf der Website des „HKF Schloss Alsbach e.&#8239;V.“]</ref>


Im Laufe des 17.&nbsp;Jahrhunderts, vor allem jedoch im 18.&nbsp;Jahrhundert verfiel die Burg zusehends, so dass die Anlage heute lediglich als [[Ruine]] erhalten ist.
Im Laufe des 17.&nbsp;Jahrhunderts, vor allem jedoch im 18.&nbsp;Jahrhundert verfiel die Burg zusehends, so dass die Anlage heute lediglich als [[Ruine]] erhalten ist.


Die [[Kernburg]] war in einer klassischen Dreiecksform angelegt worden. Teile der äußeren [[Ringmauer]] sowie ein schmaler [[Zwinger (Architektur)|Zwinger]] sind ebenfalls erhalten. Am beeindruckendsten ist mit Sicherheit der mächtige - restaurierte - [[Bergfried]], welcher u. a. von der [[Wehrmauer]] her zugänglich ist.
Die [[Kernburg]] war in einer klassischen Dreiecksform angelegt worden. Teile der äußeren [[Ringmauer]] sowie ein schmaler [[Zwinger (Architektur)|Zwinger]] sind ebenfalls erhalten. Am beeindruckendsten ist mit Sicherheit der mächtige restaurierte [[Bergfried]], welcher u. a. von der [[Wehrmauer]] her zugänglich ist.


== Bergfried ==
== Bergfried ==
Der Bergfried ist ein 19,3&nbsp;m hoher runder Turm mit einem Durchmesser von 11&nbsp;m. Er wurde innerhalb der Wehrmauer freistehend aufgemauert und dient heute als [[Aussichtsturm]]. Der Zugang erfolgt zunächst über eine geradläufige Steintreppe hinauf zur Wehrmauer und von dieser über eine Holzbrücke zum Eingang des Turms, der in 7,9&nbsp;m Höhe liegt. Im Raum unterhalb dieses befindet sich das Verlies. Im Turm führt eine Holzwendeltreppe, im oberen Bereich eine Steintreppe zur [[Aussichtsplattform]] in 16,9&nbsp;m Höhe. Hinter dem Treppenaustritt befindet sich ein kleines Podest in 17,9&nbsp;m Höhe, neben dem eine Orientierungstafel angebracht ist.<ref>Angaben laut privat durchgeführten Messungen</ref> Vom Turm hat man eine sehr gute Aussicht in die [[Rheinebene]] und entlang der [[Bergstraße]], bei klarer Luft auch zum [[Taunus]] im Norden und zum [[Pfälzerwald]] im Westen.
Der Bergfried, der zunächst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts restauriert wurde,<ref>{{Ebidat|ID=303 |Name=Alsbacher Schloss |Autor=[[Jens Friedhoff]] |Eintrag= |Abruf=2021-12-18 |Sprache= }}</ref> ist ein 19,3&nbsp;m hoher runder Turm mit einem Durchmesser von 11&nbsp;m. Er wurde innerhalb der Wehrmauer freistehend aufgemauert und dient heute als [[Aussichtsturm]]. Der Zugang erfolgt zunächst über eine geradläufige Steintreppe hinauf zur Wehrmauer und von dieser über eine Holzbrücke zum Eingang des Turms, der in 7,9&nbsp;m Höhe liegt. Im Raum unterhalb dieses befindet sich das Verlies. Im Turm führt eine Holzwendeltreppe, im oberen Bereich eine Steintreppe zur [[Aussichtsplattform]] in 16,9&nbsp;m Höhe. Hinter dem Treppenaustritt befindet sich ein kleines Podest in 17,9&nbsp;m Höhe, neben dem eine Orientierungstafel angebracht ist.<ref>Angaben laut privat durchgeführten Messungen</ref> Vom Turm hat man eine sehr gute Aussicht in die [[Rheinebene]] und entlang der [[Bergstraße]], bei klarer Luft auch zum [[Taunus]] im Norden und zum [[Pfälzerwald]] im Westen.


== Historischer und kultureller Förderverein Schloss Alsbach e. V. ==
== Historischer und kultureller Förderverein Schloss Alsbach e. V. ==
Träger der Anlage ist heute der Bürgerverein ''Historischer und kultureller Förderverein Schloss Alsbach e.&nbsp;V.'', der die Anlage seit dem Jahr 2000 im Auftrag des Landes Hessen verwaltet. Um die Erhaltung der Burg zu finanzieren werden zahlreiche Veranstaltungen angeboten. Der Verein wurde am 18. September 1997 auf Empfehlung der Liegenschaftsverwaltung des Landes Hessen (Landesvermögensverwaltung) der historische und kulturelle Förderverein Schloss Alsbach e. V. von dem Alsbacher [[Heraldik]]er und [[Historiker]] [[Dieter Krieger]] ins Leben gerufen. Er hat sich zum Ziel gesetzt, für die Burgruine zu werben, diese instand zu halten, zu pflegen,zu verschönern und zu restaurieren. Weiter soll der Verein durch kulturelle Veranstaltungen das hessische Kulturgut Schloss Alsbach den Besuchern attraktiv darstellen und zu einem beliebten und sehenswertem Ausflugsziel für die ganze Familie machen. Seit dem Jahr 2000 verwaltet der Verein das Schloss eigenständig.
Träger der Anlage ist heute der Bürgerverein ''Historischer und kultureller Förderverein Schloss Alsbach e.&nbsp;V.'', der die Anlage seit dem Jahr 2000 im Auftrag des Landes Hessen verwaltet. Um die Erhaltung der Burg zu finanzieren, werden zahlreiche Veranstaltungen angeboten. Der Verein wurde am 18. September 1997 auf Empfehlung der Liegenschaftsverwaltung des Landes Hessen (Landesvermögensverwaltung) der historische und kulturelle Förderverein Schloss Alsbach von dem Alsbacher [[Heraldik]]er und [[Historiker]] Dieter Krieger ins Leben gerufen. Er hat sich zum Ziel gesetzt, für die Burgruine zu werben, diese instand zu halten, zu pflegen, zu verschönern und zu restaurieren. Weiter soll der Verein durch kulturelle Veranstaltungen das hessische Kulturgut Schloss Alsbach den Besuchern attraktiv darstellen und zu einem beliebten und sehenswertem Ausflugsziel für die ganze Familie machen. Seit dem Jahr 2000 verwaltet der Verein das Schloss eigenständig.

== Rhein-Main Wappenrolle ==
In der RMWR können sich Familien und [[Körperschaft]]en Wappen registrieren lassen. 1997 auf Schloß Alsbach gegründet und wird durch den Mittelalterverein "Ritter von Darmstadt" seit Oktober 2017 geführt. Die Eintragung wird mit einem dekorativen [[Wappenbrief]] und einer Veröffentlichung im [[Wappenbuch]] des Vereins dokumentiert.<ref>[http://www.rmwr.heraldik-studio.de ''Rhein-Main Wappenrolle'']</ref>


== Veranstaltungen ==
== Veranstaltungen ==
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== Schlossgarten ==
== Schlossgarten ==
Im Eingangsbereich und in der Vorburg wurden mehrere Kräutergärten eingerichtet. Sie teilen sich in einen historischen Teil mit Kräutern aus dem Garten der [[Hildegard von Bingen]] und dem ''Capitulare'' von Kaiser [[Karl der Große|Karl I., der Große]] aus dem Jahr 795 und einen neuzeitlichen Garten mit modernen Kräutern. Ein weiteres Highlight ist das Rosarium mit einer mittelalterlichen Grasbank. Hier sind fast ganzjährig historische, duftende Rosen zu bestaunen. Abgerundet wird der florale Teil der Anlage mit eigenem Weinanbau innerhalb des Schlosses. Der Schlosswein "Barbakan" aus der Rebe Regent hat schon manchen Weinkenner erstaunt. Jährlich werden etwa 200&nbsp;Halbliter-Flaschen abgefüllt.
Im Eingangsbereich und in der Vorburg wurden mehrere Kräutergärten eingerichtet. Sie teilen sich in einen historischen Teil mit Kräutern aus dem Garten der [[Hildegard von Bingen]] und dem [[Capitulare de villis vel curtis imperii|Capitulare]] Kaiser [[Karl der Große|Karls des Großen]] und einen neuzeitlichen Garten mit modernen Kräutern. Außerdem gibt es ein Rosarium mit historischen Duftrosen und einer mittelalterlichen Grasbank sowie einen Weingarten. Jährlich werden etwa 200&nbsp;Halbliter-Flaschen des Schlossweins „Barbakan“ aus der Rebe [[Regent (Rebsorte)|Regent]] abgefüllt.


== Umgebung ==
== Die Alsbacher Sonnentaschenuhr ==
Die Waldgebiete um die Burg sind als [[Natura 2000|Natura-2000]]-Gebiet „[[Kniebrecht, Melibocus und Orbishöhe bei Seeheim-Jugenheim, Alsbach und Zwingenberg]]“ geschützt (FFH-Gebiet 6217-305).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rpda.de/01%20Natura%202000-Verordnung/Natura2000-VO-RPDA/Anlagen1-3-4/FFH/6217-305.html |titel=6217-305 Kniebrecht, Melibocus und Orbishöhe bei Seeheim-Jugenheim, Alsbach und Zwingenberg. Natura 2000 - Verordnung FFH-Gebiete. |hrsg=Regierungspräsidium Darmstadt |datum=2016-10-20 |abruf=2021-05-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210527104929/http://www.rpda.de/01%20Natura%202000-Verordnung/Natura2000-VO-RPDA/Anlagen1-3-4/FFH/6217-305.html |archiv-datum=2021-05-27 |offline=ja |archiv-bot=2024-05-05 14:03:03 InternetArchiveBot }}</ref>
Durch einen spektakulären Fund auf dem Alsbacher Schloss im Herbst 1999 musste die Geschichte der Zeitmessung in Deutschland neu geschrieben werden. Ein Besucher des Alsbacher Schlosses fand beim Begehen der Burganlage eine im Durchmesser 32&nbsp;mm große Bronzescheibe mit römischen Ziffern. Wie sich bald herausstellte, handelt es sich hierbei um die erste bekannte deutsche [[Sonnenuhr]] (Reiseuhr) im Taschenformat. Sie ist im gotischen Stil gestaltet und ausgewogen ausgestattet. Sie ist kunsthistorisch der Zeit um 1500 zuzuordnen.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Thomas Steinmetz: ''Burgen im Odenwald''. Verlag Ellen Schmid, Brensbach 1998, ISBN 3-931529-02-9, S.&nbsp;74.
* Thomas Steinmetz: ''Burgen im Odenwald''. Verlag Ellen Schmid, Brensbach 1998, ISBN 3-931529-02-9, S.&nbsp;74.
* ''Schlösser, Burgen, alte Mauern.'' Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S.&nbsp;11.
* Rolf Müller (Hrsg.): ''Schlösser, Burgen, alte Mauern.'' Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S.&nbsp;11.
* Thomas Biller: ''Burgen und Schlösser im Odenwald - Ein Führer zu Geschichte und Architektur''. 1. Auflage. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1711-2, S. 64–67
* Thomas Biller: ''Burgen und Schlösser im Odenwald Ein Führer zu Geschichte und Architektur''. 1. Auflage. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1711-2, S. 64–67
* Dieter Krieger: Historischer und Kultureller Förderverein Schloß Alsbach e.V.: Willkommen auf Schloß Alsbach,'' Historisches von der Burg''. 3. Auflage. Alsbach 2006/2017, 34 Seiten.
* Dieter Krieger: Historischer und Kultureller Förderverein Schloß Alsbach e.&#8239;V.: Willkommen auf Schloß Alsbach,'' Historisches von der Burg''. 3. Auflage. Alsbach 2006/2017, 34 Seiten.
* Horst Anacker: ''Das Alsbacher Schloss und der Weilerhügel''. Alsbach 2000, 24 Seiten.
* Horst Anacker: ''Das Alsbacher Schloss und der Weilerhügel''. Alsbach 2000, 24 Seiten.
* Dieter Krieger: Kräutergarten in der Vorburg nach dem ''Capitulare de villis et curtis imperialibus'' von Kaiser Karl dem Großen aus dem Jahre 795, Schloss Alsbach 2006.
* Dieter Krieger: ''Tavernenlieder''Historisches Liedgut für Taverne und Lagerfeuer, 2006/2017, 16 Seiten.
* Dieter Krieger: ''Kleiner Kräutergarten im Barbakan''''ach Hildegard von Bingen, 2006/2017, 8 Seiten.
* Dieter Krieger: ''Wappenbuch der Rhein- Main Wappenrolle'', 1998/2017,66 Seiten.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.schloss-alsbach.org Webpräsenz von Schloss Alsbach]
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Höhenburg im Landkreis Darmstadt-Dieburg]]
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[[Kategorie:Höhenburg]]
[[Kategorie:Burg im Odenwald]]
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[[Kategorie:Kulturdenkmal in Alsbach-Hähnlein]]
[[Kategorie:Kulturdenkmal in Alsbach-Hähnlein]]
[[Kategorie:Burg in Europa|Alsbach]]
[[Kategorie:Bauwerk in Alsbach-Hähnlein]]

Aktuelle Version vom 22. September 2024, 15:22 Uhr

Alsbacher Schloss
Alsbacher Schloss von der Südseite

Alsbacher Schloss von der Südseite

Alternativname(n) Burg Bickenbach
Staat Deutschland
Ort Alsbach-Hähnlein
Entstehungszeit Um 1230, Ersterwähnung 1241
Burgentyp Höhenburg, Spornburg, Trutzburg
Erhaltungszustand Bergfried, Umfassungsmauern
Ständische Stellung Adlige
Geographische Lage 49° 44′ N, 8° 38′ OKoordinaten: 49° 44′ 0″ N, 8° 37′ 37″ O
Höhenlage 257 m ü. NHN
Schloss Alsbach (Hessen)
Schloss Alsbach (Hessen)
Bergfried des Alsbacher Schlosses
Schloss Alsbach; Blick vom Melibokus
Blick vom Bergfried in die Rheinebene

Das Alsbacher Schloss bei Alsbach-Hähnlein an der Bergstraße, im Landkreis Darmstadt-Dieburg, ist eher eine Trutzburg und hieß früher Burg Bickenbach.[1]

Geografische Lage

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Sie liegt südlich von Darmstadt bei Alsbach am Rand des Odenwaldes an der hessischen Bergstraße, nördlich von Bensheim. Die Burg wurde auf der in die Rheinebene schauenden westlichen Spitze eines etwa 260 Meter hohen, gegenüber der Bauepoche heute bewaldeten, Berggrates unterhalb des Melibokus erbaut. Damit steht sie etwa 150 Meter über der sich westlich von ihr von Nord nach Süd erstreckenden Tiefebene.

Ihr nordöstlicher Nachbar entlang der Höhenzüge der Bergstraße ist die Ruine der Burg Jossa östlich Alsbachs, der südliche ist die Burgruine Schloss Auerbach oberhalb von Auerbach (OT von Bensheim) und ihr südwestlicher Nachbar war die abgegangene Obere Burg auf einem Bergsporn über Zwingenberg.

Burg Bickenbach wurde etwa um 1235 von den Herren von Bickenbach auf der 257 m hohen Anhöhe über dem Dorf Alsbach, das schon 773 im Lorscher Codex erstmals erwähnt wurde, erbaut. Vorgänger war wahrscheinlich eine Motte bei Alsbach, auf dem sogenannten Weilerhügel. Seit dem 14. Jahrhundert war die Burg eine Ganerbenburg im gemeinsamen Besitz von sechs Eigentümern. Nach Raubüberfällen eines der Ganerben, Hartmann (auch Hamman) Ulner von Dieburg, auf Kaufleute der Stadt Frankfurt am Main berannte die Stadt im Jahre 1463 die Burg und brannte sie nieder. Die Anlage wurde jedoch bald wieder errichtet.

Von 1483 bis 1502 gelang es einem der Ganerben, Erasmus Schenk von Erbach († 1503), nahezu alle anderen Ganerben (darunter den Erzbischof von Mainz und die Grafen von Mansfeld) auszukaufen und die Burg und Herrschaft zu 5/6 in seinen Eigenbesitz zu bringen, und schon ab 1488 nannte er sich „Herr zu Erbach und Bickenbach“.

Als im Jahre 1504 der Landshuter Erbfolgekrieg, die sogenannte „Bayrische Fehde“, ausbrach, wurde Ruprecht von der Pfalz wegen seines Erbstreits mit Herzog Albrecht IV. von Bayern am 23. April von König Maximilian I. mit der Reichsacht belegt. Landgraf Wilhelm II. von Hessen, von Maximilian mit dem Vollzug der Acht betraut, nahm zunächst die pfälzische Burg Otzberg ein und belagerte danach, da die Schenken von Erbach Pfälzer Vasallen waren, das Alsbacher Schloss. Der Burgkommandant Hans Gans von Otzberg ließ es auf einen Sturm nicht ankommen und übergab dem Landgrafen am 9. Juni 1504 die Schlüssel der Burg. Nach dem Ende des Erbfolgekriegs gab Landgraf Wilhelm die Burg und das Amt Bickenbach nicht mehr heraus. Wilhelms Sohn Philipp der Großmütige ließ die Verteidigungswerke instand setzen und verstärken. In seinem Testament übertrug er die Burg und das Amt Bickenbach seinen Söhnen aus seiner Morganatischen Ehe mit Margarete von der Saale, den Grafen zu Diez. Sie scheinen es schon um 1562 in Händen gehabt zu haben. Nachdem 1575 der letzte der Grafen von Diez gestorben war, fiel der Besitz im Jahre 1577 an Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt.[2]

Im Laufe des 17. Jahrhunderts, vor allem jedoch im 18. Jahrhundert verfiel die Burg zusehends, so dass die Anlage heute lediglich als Ruine erhalten ist.

Die Kernburg war in einer klassischen Dreiecksform angelegt worden. Teile der äußeren Ringmauer sowie ein schmaler Zwinger sind ebenfalls erhalten. Am beeindruckendsten ist mit Sicherheit der mächtige – restaurierte – Bergfried, welcher u. a. von der Wehrmauer her zugänglich ist.

Der Bergfried, der zunächst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts restauriert wurde,[3] ist ein 19,3 m hoher runder Turm mit einem Durchmesser von 11 m. Er wurde innerhalb der Wehrmauer freistehend aufgemauert und dient heute als Aussichtsturm. Der Zugang erfolgt zunächst über eine geradläufige Steintreppe hinauf zur Wehrmauer und von dieser über eine Holzbrücke zum Eingang des Turms, der in 7,9 m Höhe liegt. Im Raum unterhalb dieses befindet sich das Verlies. Im Turm führt eine Holzwendeltreppe, im oberen Bereich eine Steintreppe zur Aussichtsplattform in 16,9 m Höhe. Hinter dem Treppenaustritt befindet sich ein kleines Podest in 17,9 m Höhe, neben dem eine Orientierungstafel angebracht ist.[4] Vom Turm hat man eine sehr gute Aussicht in die Rheinebene und entlang der Bergstraße, bei klarer Luft auch zum Taunus im Norden und zum Pfälzerwald im Westen.

Historischer und kultureller Förderverein Schloss Alsbach e. V.

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Träger der Anlage ist heute der Bürgerverein Historischer und kultureller Förderverein Schloss Alsbach e. V., der die Anlage seit dem Jahr 2000 im Auftrag des Landes Hessen verwaltet. Um die Erhaltung der Burg zu finanzieren, werden zahlreiche Veranstaltungen angeboten. Der Verein wurde am 18. September 1997 auf Empfehlung der Liegenschaftsverwaltung des Landes Hessen (Landesvermögensverwaltung) der historische und kulturelle Förderverein Schloss Alsbach von dem Alsbacher Heraldiker und Historiker Dieter Krieger ins Leben gerufen. Er hat sich zum Ziel gesetzt, für die Burgruine zu werben, diese instand zu halten, zu pflegen, zu verschönern und zu restaurieren. Weiter soll der Verein durch kulturelle Veranstaltungen das hessische Kulturgut Schloss Alsbach den Besuchern attraktiv darstellen und zu einem beliebten und sehenswertem Ausflugsziel für die ganze Familie machen. Seit dem Jahr 2000 verwaltet der Verein das Schloss eigenständig.

Veranstaltungen

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Bekannt ist Schloss Alsbach wegen seiner vielfältigen Veranstaltungen. Insbesondere zum Kunst- und Handwerksmarkt an Pfingsten, dem größten Markt in der Region, wirkt das einmalige Ambiente zwischen Ritter, Gaukler, Handwerker- und Krämerständen. Die Veranstaltungen für Kinder wie Kinder-Ritterfest und Kelterfest sind ein Highlight der Region. Im Jahr 2005 hat sich eine neue Rittergruppe gebildet, die im Sinne der sogenannten Mittelaltermärkte das pseudomittelalterliche Leben als modernes Brauchtum pflegt. Neben der Nachbildung eines historischen Lagerplatzes wurde eine Schmiede erbaut. Bei Veranstaltungen wird altes Handwerk wie Schmiede- und Zimmererkunst, Bäckerei und Küche sowie das Schneidern zeitgenössischer Gewänder vorgeführt.

Im Eingangsbereich und in der Vorburg wurden mehrere Kräutergärten eingerichtet. Sie teilen sich in einen historischen Teil mit Kräutern aus dem Garten der Hildegard von Bingen und dem Capitulare Kaiser Karls des Großen und einen neuzeitlichen Garten mit modernen Kräutern. Außerdem gibt es ein Rosarium mit historischen Duftrosen und einer mittelalterlichen Grasbank sowie einen Weingarten. Jährlich werden etwa 200 Halbliter-Flaschen des Schlossweins „Barbakan“ aus der Rebe Regent abgefüllt.

Die Waldgebiete um die Burg sind als Natura-2000-Gebiet „Kniebrecht, Melibocus und Orbishöhe bei Seeheim-Jugenheim, Alsbach und Zwingenberg“ geschützt (FFH-Gebiet 6217-305).[5]

  • Thomas Steinmetz: Burgen im Odenwald. Verlag Ellen Schmid, Brensbach 1998, ISBN 3-931529-02-9, S. 74.
  • Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 11.
  • Thomas Biller: Burgen und Schlösser im Odenwald – Ein Führer zu Geschichte und Architektur. 1. Auflage. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1711-2, S. 64–67
  • Dieter Krieger: Historischer und Kultureller Förderverein Schloß Alsbach e. V.: Willkommen auf Schloß Alsbach, Historisches von der Burg. 3. Auflage. Alsbach 2006/2017, 34 Seiten.
  • Horst Anacker: Das Alsbacher Schloss und der Weilerhügel. Alsbach 2000, 24 Seiten.
Commons: Schloss Alsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Das Jagdschloss Bickenbach dagegen wurde erst ab 1720 südwestlich von Bickenbach erbaut.
  2. Historie auf der Website des „HKF Schloss Alsbach e. V.“
  3. Eintrag von Jens Friedhoff zu Alsbacher Schloss in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  4. Angaben laut privat durchgeführten Messungen
  5. 6217-305 Kniebrecht, Melibocus und Orbishöhe bei Seeheim-Jugenheim, Alsbach und Zwingenberg. Natura 2000 - Verordnung FFH-Gebiete. Regierungspräsidium Darmstadt, 20. Oktober 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Mai 2021; abgerufen am 28. Mai 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rpda.de