„Dieter Kienast“ – Versionsunterschied

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<!--schweizbezogen-->'''Dieter Kienast''' (* [[30. Oktober]] [[1945]] in [[Zürich]]; † [[23. Dezember]] [[1998]] ebenda) war ein [[Schweiz]]er [[Landschaftsarchitekt]], der die internationale [[Landschaftsarchitektur]] entscheidend beeinflusste.
<!--schweizbezogen-->'''Dieter Alfred Kienast''' (* [[30. Oktober]] [[1945]] in [[Zollikon]]; † [[23. Dezember]] [[1998]] in [[Zürich]]) war ein [[Schweiz]]er [[Landschaftsarchitekt]] und [[Universitätsprofessor]], der die [[Europa|europäische]] [[Landschaftsarchitektur]] entscheidend beeinflusste.
[[Datei:MoabiterWerder5.jpg|mini|[[Moabiter Werder|Moabiter Werder in Berlin]]]]


== Leben ==
== Werdegang ==
Kienast absolvierte von 1962 bis 1965 eine [[Gärtner]]lehre in Zürich und studierte von 1970 bis 1975 an der [[Gesamthochschule Kassel]] [[Landschaftsarchitektur|Landschaftsplanung]]. 1978 promovierte er mit einem [[Pflanzensoziologie|pflanzensoziologischen]] Thema zur [[Ruderalvegetation]] in Städten. Danach war Kienast wieder verstärkt als gestaltender [[Landschaftsarchitekt]] tätig und wurde Mitinhaber des Planungsbüros ''Stöckli Kienast & Koeppel Landschaftsarchitekten'' in Zürich und [[Wettingen]]. Er lehrte von 1980 bis 1991 als Professor für [[Gartenarchitektur]] am [[Hochschule für Technik Rapperswil|Interkantonalen Technikum Rapperswil]] und war von 1981 bis 1985 fachtechnischer Leiter des [[Botanischer Garten|Botanischen Gartens]] in [[Brüglingen]] bei Basel. Von 1985 bis 1997 war er Dozent für Landschaftsgestaltung an der [[ETH Zürich]]. 1995 gründete er zusammen mit [[Günther Vogt]] das Büro ''Kienast Vogt Partner Landschaftsarchitekten'' in Zürich und [[Bern]]. Von 1992 bis 1997 war Kienast Professor am Institut für Landschaft und Garten der [[Universität Karlsruhe]] (TH). 1997 wurde er an die ETH Zürich berufen, wo er die neugeschaffene Professur für [[Landschaftsarchitektur]] übernahm, die er bis zu seinem Tod innehatte.
Dieter Kienast wuchs als Sohn von Elisabeth und Heinrich Kienast-Sommerauer in deren Gärtnerei in Zürich auf. Nach der Schulzeit in Zürich absolvierte er bei den Gebrüdern Hottinger von 1962 bis 1965 eine [[Gärtner]]lehre in [[Zürich]]. Kienast praktizierte bei [[Albert Zulauf]] in [[Baden AG|Baden]] (1966–1967) und bei [[Fred Eicher]] in Zürich (1969–1970). Nach dem Beginn des Landschaftsarchitekturstudiums an der [[Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf|TU München-Weihenstephan]] studierte er zwischen 1971 und 1975 an der [[Universität Kassel|Gesamthochschule Kassel]], u. a. bei [[Günther Grzimek (Landschaftsarchitekt)|Günther Grzimek]], [[Peter Latz]], [[Lucius Burckhardt]] und [[Karl Heinrich Hülbusch]]. 1978 promovierte er mit einem [[Pflanzensoziologie|pflanzensoziologischen]] Thema zur [[Ruderalvegetation]] in Städten bei Karl Heinrich Hülbusch und wurde Mitinhaber des Planungsbüros ''Stöckli Kienast & Koeppel Landschaftsarchitekten'' in Zürich und [[Wettingen]]. Von 1981 bis 1985 war er fachtechnischer Leiter des [[Botanischer Garten|Botanischen Gartens]] in [[Brüglingen]] bei Basel.1995 gründete er zusammen mit [[Günther Vogt]] das Büro ''Kienast Vogt Partner Landschaftsarchitekten'' in Zürich und [[Bern]]. 1998 verstarb der Landschaftsarchitekt in Zürich an einem [[Krebs (Medizin)|Krebs]]<nowiki/>leiden.

Kienast lehrte am [[Hochschule für Technik Rapperswil|Interkantonalen Technikum Rapperswil]] (1980–1991), der [[ETH Zürich]] (1985–1997, 1997–1998), der [[Universität Karlsruhe]] (1992–1997). Der Tunesische Landschaftsarchitekt [[Henri Bava]] trat die Nachfolge von Kienast an der Universität Karlsruhe und [[Christophe Girot]] die Nachfolge von Kienast an der ETH Zürich an.


== Würdigung ==
== Würdigung ==
Dieter Kienast zählte, nicht zuletzt durch seine Zusammenarbeit mit den führenden Schweizer [[Architekt]]en seiner Zeit, darunter mit [[Herzog & de Meuron]], zu den renommiertesten Landschaftsarchitekten Europas der 1990er Jahre und erlangte mit zahlreichen [[Park]]s und Gärten architektonischer Prägung sowie durch seine rege Publikationstätigkeit internationales Ansehen. Zu den wichtigsten Inspirationsquellen zählten für ihn nicht nur die abstrakten Kunstwerke des [[Minimalismus (Kunst)|Minimalismus]], besonders jene von [[Donald Judd]], [[Carl Andre]], [[Sol LeWitt]] und [[Richard Long]], sondern auch die amerikanische [[Land Art]] und die Schweizer [[Landschaftsarchitektur]] von [[Ernst Cramer (Gartenarchitekt)|Ernst Cramer]] und [[Fred Eicher]]. Die gekonnte Kombination von architektonischen und landschaftlichen Elementen, ästhetischen und ökologischen Konzeptionen prägt die besondere Ausdruckskraft von Kienasts Gärten, Parks und Plätzen. Kienasts Projekte für die [[Expo 2000]] in [[Hannover]], die Masoalahalle im [[Zoo Zürich]], die [[Internationale Gartenschau]] in [[Graz]] 2000 und die [[Tate Modern]] Gallery in [[London]] zählen zu den international bekanntesten Werken der Landschaftsarchitektur.
Kienast zählte nicht zuletzt durch seine Zusammenarbeit mit den führenden Schweizer [[Architekt]]en seiner Zeit ([[Diener & Diener Architekten|Diener & Diener]]; [[Herzog & de Meuron]]; [[Gigon/Guyer|Gigon Guyer]]; [[Meili, Peter & Partner Architekten|Meili, Peter]]; [[Helmut Federle]]; [[Karljosef Schattner]])<ref>{{Internetquelle |autor=Frank (ARCH) Metzger |url=https://www.arch.kit.edu/fakultaet/896.php |titel=KIT - Architektur - Fakultät - Über uns - Geschichte |datum=2020-07-24 |abruf=2020-08-16 |sprache=de-de}}</ref> zu den renommiertesten Landschaftsarchitekten Europas der 1990er Jahre und erlangte mit zahlreichen [[Park]]s und Gärten architektonischer Prägung sowie durch seine rege Publikationstätigkeit, internationales Ansehen. Zu den wichtigsten Inspirationsquellen zählten für ihn nicht nur die abstrakten Kunstwerke des [[Minimalismus (Kunst)|Minimalismus]], besonders jene von [[Donald Judd]], [[Carl Andre]], [[Sol LeWitt]] und [[Richard Long]], sondern auch die amerikanische [[Land Art]] und die Schweizer [[Landschaftsarchitektur]] von [[Ernst Cramer (Gartenarchitekt)|Ernst Cramer]] und [[Fred Eicher]]. Die gekonnte Kombination von architektonischen und landschaftlichen Elementen, ästhetischen und ökologischen Konzeptionen prägt die besondere Ausdruckskraft von Kienasts Gärten, Parks und Plätzen.


Kienasts Projekte für die [[Expo 2000]] in [[Hannover]], die Masoalahalle im [[Zoo Zürich]], die [[Internationale Gartenschau]] in [[Graz]] 2000 und die [[Tate Modern]] Gallery in [[London]] zählen zu den international bekanntesten Werken der Landschaftsarchitektur.
== Werke ==
* Stadtpark in [[Wettingen]]; 1982
* Stadtpark in [[St. Gallen]]; 1987–1993
* [[École cantonale de langue française]] in [[Bern]] (Landschaftsarchitektur); 1991
* [[Hotel Zürichberg]] in Zürich (Landschaftsarchitektur); 1995
* Erweiterung des [[Günthersburgpark]]s in Frankfurt am Main; 1990er Jahre
* Kurpark in [[Bad Münder]]; 1994–1997
* [[Zentrum für Kunst und Medientechnologie]] ZKM, Karlsruhe (Landschaftsarchitektur); 1995–1997
* Neubau des [[Bundesarbeitsgericht]]s Erfurt (Landschaftsarchitektur); 1996–1999
* [[Park auf dem Moabiter Werder]], Berlin; 2000–2002
* [[Park auf dem Bundespräsidenten-Dreieck]], Berlin; 2000–2001
* Gartenanlage der [[Schweizerische Botschaft in Berlin|Schweizerischen Botschaft in Berlin]]
* [[Österreichischer Skulpturenpark|Internationale Gartenschau 2000 Steiermark]], Graz; 1997–2000
* [[Masoala-Halle]] im Zoo Zürich; 1994–2000
* [[EXPO 2000]] und Messegelände, Hannover; 1995–2000
* Aussenanlagen der [[Tate Gallery of Modern Art|Tate Modern Gallery]] in London; 1995–2000


Der Nachlass von Dieter Kienast wird im Archiv des [[Institut für Geschichte und Theorie der Architektur|Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur]] (gta) der ETH Zürich aufbewahrt.<ref>{{Internetquelle |url=https://archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/dieter-kienast |titel=Dieter Kienast (1945–1998) |werk=archiv.gta.arch.ethz.ch |hrsg=gta ETH Zürich |abruf=17.07.2021}}</ref>
== Literatur ==

* Dieter Kienast: ''Die spontane Vegetation der Stadt Kassel''. (Dissertation) Urbs et Regio, Kassel 1978.
== Werk ==
* Dieter Kienast: ''Kienast Gärten Gardens.'' Basel/Berlin/Boston 1997.
[[Datei:Skulpturenpark Unterpremstaetten Aussichtsturm IGS 2000 (Okt 2005).jpg|mini|[[Österreichischer Skulpturenpark|Internationale Gartenschau 2000 Steiermark, Graz]]]]
[[Datei:Bundesarbeitsgericht (Park) DSC 3333 b.jpg|mini|Park am Bundesarbeitsgericht, Erfurt (Aufnahme 2011)]]
* 1982: Stadtpark, [[Wettingen]]
* 1987–1993: Stadtpark, [[St. Gallen]]
* 1991: École cantonale de langue française, [[Bern]]
* 1995: Hotel Zürichberg, Zürich
* um 1990: Erweiterung des [[Günthersburgpark]]s, [[Frankfurt am Main|Frankfurt]]
* 1994–1996: Wallmeisterhaus, [[Ulm]] mit [[Karljosef Schattner]] und [[Wilhelm Huber (Architekt)|Wilhelm Huber]]
* 1994–1997: Kurpark, [[Bad Münder]]
* 1995–1997: [[Zentrum für Kunst und Medientechnologie]] ZKM, Karlsruhe
* 1996–1999: Park des [[Bundesarbeitsgericht]]s, Erfurt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bundesarbeitsgericht_in_Erfurt_bezogen_6153.html |titel=Repräsentanz und Bürgernähe. Bundesarbeitsgericht in Erfurt bezogen |werk=BauNetz, Newsletter |hrsg=Heinze GmbH, BauNetz |datum=19.11.1999 |abruf=17.07.2021}}</ref>
* 2000: Gartenanlage der [[Schweizerische Botschaft in Berlin|Schweizerischen Botschaft, Berlin]] mit [[Diener & Diener Architekten|Diener & Diener]] und [[Helmut Federle]]
* 1997–2000: [[Österreichischer Skulpturenpark|Internationale Gartenschau 2000 Steiermark]], Graz
* 1994–2000: [[Masoala-Halle]] im Zoo, Zürich
* 1995–2000: [[EXPO 2000]] und Messegelände, Hannover
* 1995–2000: Aussenanlagen der [[Tate Gallery of Modern Art|Tate Modern Gallery]], London
* 2000–2001: [[Park auf dem Bundespräsidenten-Dreieck]], Berlin
* 2000–2002: [[Park auf dem Moabiter Werder]], Berlin

== Zitate ==
* „Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.brennemann.com/tag/dieter-kienast/ |titel=dieter kienast Archives |abruf=2020-08-16 |sprache=de-DE}}</ref>
* „Die Theorie gehört zum intellektuellen Teil unserer Arbeit. Wenn es nur darum geht, schöne Förmchen zu backen, brauche ich natürlich keine Theorie.“<ref name="Thesen">{{Internetquelle |autor=Udo Weilacher |url=https://www.garten-landschaft.de/thesen-zur-landschaftsarchitektur/ |titel=Thesen zur Landschaftsarchitektur |werk=Garten + Landschaft |datum=2015-08-28 |abruf=2020-08-16 |sprache=de-DE}}</ref>
* „Unsere Arbeit ist die Suche nach einer Natur der Stadt, deren Farbe nicht nur grün, sondern auch grau ist. Natur der Stadt heißt Baum, Hecke, Rasen, aber auch wasserdurchlässiger Belag, weiter Platz, strenger Kanal, hohe Mauer, offen gehaltene Frischluft- oder Sichtachse, das Zentrum und der Rand.“<ref name="Thesen" />

== Ehemalige Assistenten und Mitarbeiter ==

* [[Maurus Schifferli]]
* [[Günther Vogt]]
* [[Udo Weilacher]]

== Filmografie ==
* 2011: Wettingen Park, Dieter Kienast<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.youtube.com/watch?v=7Dkv06NuCAY |titel=Wettingen Park, Dieter Kienast |werk=YouTube |hrsg= |datum=17.08.2020 |abruf=17.08.2020 |sprache=Deutsch}}</ref>
* 2019: Dieter Kienast<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.youtube.com/watch?v=TyDKtjplW5I |titel=Dieter Kienast |werk=YouTube |hrsg=Landschaftsarchitektur Rapperswil |datum=17.08.2020 |abruf=17.08.2020 |sprache=Deutsch}}</ref>

== Schriften (Auswahl) ==

* ''Die spontane Vegetation der Stadt Kassel.'' (Dissertation) Urbs et Regio, Kassel 1978, ISBN 3-88122-037-2.
* ''Kienast Gärten Gardens.'' Birkhäuser, Basel/Berlin/Boston 1997, ISBN 3-7643-5609-X.

== Literatur (Auswahl) ==
* [[Udo Weilacher]]: ''Die Kultivierung der Brüche: Dieter Kienast.'' Interview. In: Udo Weilacher: ''Zwischen Landschaftsarchitektur und Land Art.'' Basel/Berlin/Boston 1999, ISBN 3-7643-6120-4.
* [[Udo Weilacher]]: ''Die Kultivierung der Brüche: Dieter Kienast.'' Interview. In: Udo Weilacher: ''Zwischen Landschaftsarchitektur und Land Art.'' Basel/Berlin/Boston 1999, ISBN 3-7643-6120-4.
* ''Dieter Kienast. Lob der Sinnlichkeit.'' gta Verlag, Zürich 1999, ISBN 978-3-85676-093-9.
* ''Dieter Kienast. Lob der Sinnlichkeit.'' gta Verlag, Zürich 1999, ISBN 978-3-85676-093-9.
* ''Dieter Kienast. In Praise of Sensuousness.'' gta Verlag, Zürich 1999, ISBN 978-3-85676-094-6.
* ''Dieter Kienast. In Praise of Sensuousness.'' gta Verlag, Zürich 1999, ISBN 978-3-85676-094-6.
* Peter Stöckli: ''Am Ende der Strasse – ein Nachruf auf Dieter Kienast'', in: Anthos, Zeitschrift für Landschaftsarchitektur, Jg. 38, 1999, Heft 1, S. 58–59. ([https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=ant-001:1999:38::367 Digitalisat], abgerufen am 17. Juli 2021)
* Professur für Landschaftsarchitektur ETH Zürich (Hrsg.): ''Dieter Kienast: Die Poetik des Gartens. Über Chaos und Ordnung in der Landschaftsarchitektur.'' Basel/Berlin/Boston 2002.
* {{Literatur |Titel=Dieter Kienast – Die Poetik des Gartens. Über Chaos und Ordnung in der Landschaftsarchitektur |Hrsg=Professur für Landschaftsarchitektur ETH Zürich |Verlag=Birkhäuser |Ort=Basel/Berlin/Boston |Datum=2002 |Sprache=de |ISBN=3-7643-6578-1}}
* Udo Weilacher: ''Gärten gegen Menschen? Dieter Kienasts Suche nach der Balance zwischen Ästhetik und Ökologie.'' In: Ulrich Eisel, Stefan Körner (Hrsg.): ''Landschaft in einer Kultur der Nachhaltigkeit. Band 2''. Kassel 2007 ISBN 3-89117-166-8, S. 136–145.
* Udo Weilacher: ''The Garden as the Last Luxury Today. Thought-Provoking Garden Projects by Dieter Kienast (1945-1998).'' In: Michel Conan (Hrsg.): ''Contemporary Garden Aesthetics, Creations and Interpretations.'' Washington D.C. 2007, ISBN 978-0-884-02325-8, S. 81–95.
* [[Udo Weilacher]]: ''Gärten gegen Menschen? Dieter Kienasts Suche nach der Balance zwischen Ästhetik und Ökologie.'' In: Ulrich Eisel, Stefan Körner (Hrsg.): ''Landschaft in einer Kultur der Nachhaltigkeit. Band 2''. Kassel 2007, ISBN 3-89117-166-8, S. 136–145.
* Udo Weilacher: ''The Garden as the Last Luxury Today. Thought-Provoking Garden Projects by Dieter Kienast (1945-1998).'' In: Michel Conan (Hrsg.): ''Contemporary Garden Aesthetics, Creations and Interpretations.'' Washington D.C. 2007, ISBN 978-0-88402-325-8, S. 81–95.
* {{HLS|46721|Kienast, Dieter|Autor=Udo Weilacher}} 2007
* {{HLS|46721|Kienast, Dieter|Autor=Udo Weilacher}} 2007
* Anette Freytag, ''Natur entwerfen. Zum Werk des Schweizer Landschaftsarchitekten Dieter Kienast (1945–1998)'', Diss., ETH Zürich 2011.
* Anette Freytag: ''Dieter Kienast. Stadt und Landschaft lesbar machen.'' Zürich 2015, gta Verlag, ISBN 978-3-85676-312-1.
* Anette Freytag: ''Dieter Kienast. Stadt und Landschaft lesbar machen.'' Zürich 2015, gta Verlag, ISBN 978-3-85676-312-1.

== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|11948448X}}
* {{DNB-Portal|11948448X}}
* [https://www.arch.kit.edu/fakultaet/896.php Dieter Kienast], auf arch.kit.edu (Biographie, Werkverzeichnis), abgerufen am 17. Juli 2021
* [https://archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/dieter-kienast Dieter Kienast (1945–1998)], auf archiv.gta.arch.ethz.ch, abgerufen am 17. Juli 2021
* [https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Dieter_Kienast_gestorben_4501.html Nachruf] auf BauNetz, abgerufen am 17. Juli 2021

== Einzelnachweise ==
<references />


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Aktuelle Version vom 27. August 2024, 15:40 Uhr

Dieter Alfred Kienast (* 30. Oktober 1945 in Zollikon; † 23. Dezember 1998 in Zürich) war ein Schweizer Landschaftsarchitekt und Universitätsprofessor, der die europäische Landschaftsarchitektur entscheidend beeinflusste.

Moabiter Werder in Berlin

Dieter Kienast wuchs als Sohn von Elisabeth und Heinrich Kienast-Sommerauer in deren Gärtnerei in Zürich auf. Nach der Schulzeit in Zürich absolvierte er bei den Gebrüdern Hottinger von 1962 bis 1965 eine Gärtnerlehre in Zürich. Kienast praktizierte bei Albert Zulauf in Baden (1966–1967) und bei Fred Eicher in Zürich (1969–1970). Nach dem Beginn des Landschaftsarchitekturstudiums an der TU München-Weihenstephan studierte er zwischen 1971 und 1975 an der Gesamthochschule Kassel, u. a. bei Günther Grzimek, Peter Latz, Lucius Burckhardt und Karl Heinrich Hülbusch. 1978 promovierte er mit einem pflanzensoziologischen Thema zur Ruderalvegetation in Städten bei Karl Heinrich Hülbusch und wurde Mitinhaber des Planungsbüros Stöckli Kienast & Koeppel Landschaftsarchitekten in Zürich und Wettingen. Von 1981 bis 1985 war er fachtechnischer Leiter des Botanischen Gartens in Brüglingen bei Basel.1995 gründete er zusammen mit Günther Vogt das Büro Kienast Vogt Partner Landschaftsarchitekten in Zürich und Bern. 1998 verstarb der Landschaftsarchitekt in Zürich an einem Krebsleiden.

Kienast lehrte am Interkantonalen Technikum Rapperswil (1980–1991), der ETH Zürich (1985–1997, 1997–1998), der Universität Karlsruhe (1992–1997). Der Tunesische Landschaftsarchitekt Henri Bava trat die Nachfolge von Kienast an der Universität Karlsruhe und Christophe Girot die Nachfolge von Kienast an der ETH Zürich an.

Kienast zählte nicht zuletzt durch seine Zusammenarbeit mit den führenden Schweizer Architekten seiner Zeit (Diener & Diener; Herzog & de Meuron; Gigon Guyer; Meili, Peter; Helmut Federle; Karljosef Schattner)[1] zu den renommiertesten Landschaftsarchitekten Europas der 1990er Jahre und erlangte mit zahlreichen Parks und Gärten architektonischer Prägung sowie durch seine rege Publikationstätigkeit, internationales Ansehen. Zu den wichtigsten Inspirationsquellen zählten für ihn nicht nur die abstrakten Kunstwerke des Minimalismus, besonders jene von Donald Judd, Carl Andre, Sol LeWitt und Richard Long, sondern auch die amerikanische Land Art und die Schweizer Landschaftsarchitektur von Ernst Cramer und Fred Eicher. Die gekonnte Kombination von architektonischen und landschaftlichen Elementen, ästhetischen und ökologischen Konzeptionen prägt die besondere Ausdruckskraft von Kienasts Gärten, Parks und Plätzen.

Kienasts Projekte für die Expo 2000 in Hannover, die Masoalahalle im Zoo Zürich, die Internationale Gartenschau in Graz 2000 und die Tate Modern Gallery in London zählen zu den international bekanntesten Werken der Landschaftsarchitektur.

Der Nachlass von Dieter Kienast wird im Archiv des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) der ETH Zürich aufbewahrt.[2]

Internationale Gartenschau 2000 Steiermark, Graz
Park am Bundesarbeitsgericht, Erfurt (Aufnahme 2011)
  • „Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“[4]
  • „Die Theorie gehört zum intellektuellen Teil unserer Arbeit. Wenn es nur darum geht, schöne Förmchen zu backen, brauche ich natürlich keine Theorie.“[5]
  • „Unsere Arbeit ist die Suche nach einer Natur der Stadt, deren Farbe nicht nur grün, sondern auch grau ist. Natur der Stadt heißt Baum, Hecke, Rasen, aber auch wasserdurchlässiger Belag, weiter Platz, strenger Kanal, hohe Mauer, offen gehaltene Frischluft- oder Sichtachse, das Zentrum und der Rand.“[5]

Ehemalige Assistenten und Mitarbeiter

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  • 2011: Wettingen Park, Dieter Kienast[6]
  • 2019: Dieter Kienast[7]

Schriften (Auswahl)

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  • Die spontane Vegetation der Stadt Kassel. (Dissertation) Urbs et Regio, Kassel 1978, ISBN 3-88122-037-2.
  • Kienast Gärten Gardens. Birkhäuser, Basel/Berlin/Boston 1997, ISBN 3-7643-5609-X.

Literatur (Auswahl)

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  • Udo Weilacher: Die Kultivierung der Brüche: Dieter Kienast. Interview. In: Udo Weilacher: Zwischen Landschaftsarchitektur und Land Art. Basel/Berlin/Boston 1999, ISBN 3-7643-6120-4.
  • Dieter Kienast. Lob der Sinnlichkeit. gta Verlag, Zürich 1999, ISBN 978-3-85676-093-9.
  • Dieter Kienast. In Praise of Sensuousness. gta Verlag, Zürich 1999, ISBN 978-3-85676-094-6.
  • Peter Stöckli: Am Ende der Strasse – ein Nachruf auf Dieter Kienast, in: Anthos, Zeitschrift für Landschaftsarchitektur, Jg. 38, 1999, Heft 1, S. 58–59. (Digitalisat, abgerufen am 17. Juli 2021)
  • Professur für Landschaftsarchitektur ETH Zürich (Hrsg.): Dieter Kienast – Die Poetik des Gartens. Über Chaos und Ordnung in der Landschaftsarchitektur. Birkhäuser, Basel/Berlin/Boston 2002, ISBN 3-7643-6578-1.
  • Udo Weilacher: Gärten gegen Menschen? Dieter Kienasts Suche nach der Balance zwischen Ästhetik und Ökologie. In: Ulrich Eisel, Stefan Körner (Hrsg.): Landschaft in einer Kultur der Nachhaltigkeit. Band 2. Kassel 2007, ISBN 3-89117-166-8, S. 136–145.
  • Udo Weilacher: The Garden as the Last Luxury Today. Thought-Provoking Garden Projects by Dieter Kienast (1945-1998). In: Michel Conan (Hrsg.): Contemporary Garden Aesthetics, Creations and Interpretations. Washington D.C. 2007, ISBN 978-0-88402-325-8, S. 81–95.
  • Udo Weilacher: Kienast, Dieter. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2007
  • Anette Freytag, Natur entwerfen. Zum Werk des Schweizer Landschaftsarchitekten Dieter Kienast (1945–1998), Diss., ETH Zürich 2011.
  • Anette Freytag: Dieter Kienast. Stadt und Landschaft lesbar machen. Zürich 2015, gta Verlag, ISBN 978-3-85676-312-1.

Einzelnachweise

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  1. Frank (ARCH) Metzger: KIT - Architektur - Fakultät - Über uns - Geschichte. 24. Juli 2020, abgerufen am 16. August 2020 (deutsch).
  2. Dieter Kienast (1945–1998). In: archiv.gta.arch.ethz.ch. gta ETH Zürich, abgerufen am 17. Juli 2021.
  3. Repräsentanz und Bürgernähe. Bundesarbeitsgericht in Erfurt bezogen. In: BauNetz, Newsletter. Heinze GmbH, BauNetz, 19. November 1999, abgerufen am 17. Juli 2021.
  4. dieter kienast Archives. Abgerufen am 16. August 2020 (deutsch).
  5. a b Udo Weilacher: Thesen zur Landschaftsarchitektur. In: Garten + Landschaft. 28. August 2015, abgerufen am 16. August 2020 (deutsch).
  6. Wettingen Park, Dieter Kienast. In: YouTube. 17. August 2020, abgerufen am 17. August 2020 (deutsch).
  7. Dieter Kienast. In: YouTube. Landschaftsarchitektur Rapperswil, 17. August 2020, abgerufen am 17. August 2020 (deutsch).