„Emilio Caceres“ – Versionsunterschied

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'''Emilio Caceres''' (* [[24. September]] [[1897]] in [[Corpus Christi (Texas)]]; † 1973<ref>Ryan J. Thomas: ''Swing Fiddle: An Introduction''. 1990, S. 14</ref> oder 1980 in [[San Antonio]]<ref>''Handbook of Texas Music'', herausgegeben von Laurie E. Jasinski. 2012</ref>) war ein US-amerikanischer [[Jazzvioline|Jazzgeiger]] und [[Arrangeur]].
'''Emilio Caceres''' (* [[24. September]] [[1897]] in [[Corpus Christi (Texas)]]; † [[10. Februar]] [[1980]] in [[San Antonio]]<ref>''Handbook of Texas Music'', herausgegeben von Laurie E. Jasinski. 2012; ein abweichendes Todesjahr 1973 gibt Ryan J. Thomas: ''Swing Fiddle: An Introduction''. 1990, S. 14, an.</ref>) war ein US-amerikanischer [[Jazz]]- und [[Unterhaltungsmusik]]er ([[Jazzvioline|Geige]], [[Arrangement]]).


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Emilie Caceres war der ältere Bruder des Jazz-Saxophonisten und Klarinettisten [[Ernie Caceres]] (1911-1971). Als Kind hatte er klassischen Geigenunterricht; beeinflusst von [[Joe Venuti]] wie auch von seiner Musik-Familie begann er in den 1930er-Jahren mit einem Swing-Orchester im Raum [[San Antonio]], Texas aufzureten (''Emilio Caceres Y Su Orquesta Del Club Aguila''). Im ''Texas Hotel'' vom San Antonio wurden mehrere Titel wie die Vokalnummer ''El Rancho Grande'' mitgeschnitten, die von [[Victor Records|Victor]] und [[Bluebird Records]] in den Vereinigten Staaten und in Mexiko veröffentlicht wurden.<ref>[http://adp.library.ucsb.edu/index.php/talent/detail/43716/Cceres_Emilio_instrumentalist_violin Diskografie on Emilio Caceres 1934-37]</ref> In den späten 1930er-Jahren spielte er zunächst in Detroit, dann an der Ostküste mit seinem Bruder Ernie und dem Gitarristen [[Johnny Gomez]] einem Cousin, in einem Trio, mit dem er 1937 für Victor aufnahm. Des Weiteren wirkte er bei bei Plattenaufnahmen seines Bruders Ernie mit. Höhepunkt der Karriere des Trios war der Auftritt in der landesweit übertragenen Radioshow ''Camel Caravan'' unter Leitung von [[Benny Goodman]].
Emilio Caceres war der ältere Bruder des Jazz-Saxophonisten und Klarinettisten [[Ernie Caceres]] (1911–1971). Als Kind hatte er klassischen Geigenunterricht; erste Radioaufnahmen entstanden 1925 für WCAR Radio in San Antonio. Beeinflusst von [[Joe Venuti]] wie auch von seiner Musiker-Familie begann er in den 1930er-Jahren mit einem Swing-Orchester im Raum [[San Antonio]], Texas aufzutreten (''Emilio Caceres y su orquesta del Club Aguila''). Im ''Texas Hotel'' vom San Antonio wurden 1934 mehrere Titel wie die Vokalnummer ''El Rancho Grande'' mitgeschnitten, die von [[Victor Records|Victor]] und [[Bluebird Records]] in den Vereinigten Staaten und in Mexiko veröffentlicht wurden.<ref>[http://adp.library.ucsb.edu/index.php/talent/detail/43716/Cceres_Emilio_instrumentalist_violin Diskografie on Emilio Caceres 1934-37]</ref> In den späten 1930er-Jahren spielte er zunächst in Detroit, dann an der Ostküste mit seinem Bruder Ernie und dem Gitarristen [[Johnny Gomez]], einem Cousin, in einem Trio, mit dem er 1937 für Victor aufnahm. Des Weiteren wirkte er bei Plattenaufnahmen seines Bruders Ernie mit. Höhepunkt der Karriere des Trios war der Auftritt in der landesweit übertragenen Radioshow ''Camel Caravan'' unter Leitung von [[Benny Goodman]].


Musikalisch waren die Aufnahmen des Trios durch die Kombination von [[Geige]] und [[Baritonsaxophon]] ungewöhnlich (laut [[Gunther Schuller]] ''improbable imstrumental combination''<ref name="oliphant">Dave Oliphant: Texan jazz. 1996, S. 216</ref>). Für [[Nat Hentoff]] stellte der Titel ''What's the Use'' eine überaus faszinierende Darbietung von Hot-Jazz auf der Geige dar; Emilio Caceres sei unmissverständlich ein Hot-Geiger, hinsichtlich des Timing, [[Phrasierung]] und der [[Tonart]].<ref name="oliphant"/> Weitere musikalische Einflüsse kamen aus dem [[Norteño]] und [[Tex-Mex]]-Stil ebenso wie vom [[Jazz]] der Zeit.
Musikalisch waren die Aufnahmen des Trios durch die Kombination von [[Geige]] und [[Baritonsaxophon]] ungewöhnlich (laut [[Gunther Schuller]] ''improbable instrumental combination''<ref name="oliphant">Dave Oliphant: Texan Jazz. Austin: University of Texas Press 1996, S. 216</ref>). Für [[Nat Hentoff]] stellte der Titel ''What’s the Use'' eine überaus faszinierende Darbietung von [[Hot Jazz]] auf der Geige dar; Emilio Caceres sei unmissverständlich ein Hot-Geiger, hinsichtlich des Timing, [[Phrasierung]] und der [[Tonart]].<ref name="oliphant"/> Weitere musikalische Einflüsse kamen aus dem [[Norteño]]- und [[Tex-Mex]]-Stil ebenso wie vom [[Jazz]] der Zeit.


Ende der 1930er-Jahre nahm das Trio die Titel ''The Last Roundup, Humoreske in Swing'' (nach [[Antonín Dvořák|Dvořák]] arrangiert von Caceres<ref>[http://adp.library.ucsb.edu/index.php/talent/detail/140436/Cceres_Emilio_arranger Emilio Caceres (arranger) bei DAHR]</ref>) und ''Amor Y Misterios'' auf, ferner die [[Jazzstandard]]s ''[[I Got Rhythm]]'', ''China Boy'' und ''[[Runnin’ Wild (Lied)|Runnin’ Wild]]''. Den größten Erfolg hatte das Trio mit dem Titel ''Jig in G''.<ref>[http://adp.library.ucsb.edu/index.php/talent/detail/140153/Emilio_Cceres_Trio_Musical_group Diskografie des Trios bei DAHR]</ref>
Ende der 1930er-Jahre nahm das Trio die Titel ''The Last Roundup, Humoreske in Swing'' (nach [[Antonín Dvořák|Dvořák]] arrangiert von Caceres<ref>[http://adp.library.ucsb.edu/index.php/talent/detail/140436/Cceres_Emilio_arranger Emilio Caceres (arranger) bei DAHR]</ref>) und ''Amor Y Misterios'' auf, ferner die [[Jazzstandard]]s ''[[I Got Rhythm]]'', ''China Boy'' und ''[[Runnin’ Wild (Lied)|Runnin’ Wild]]''. Den größten Erfolg hatte das Trio mit dem Titel ''Jig in G''.<ref>[http://adp.library.ucsb.edu/index.php/talent/detail/140153/Emilio_Cceres_Trio_Musical_group Diskografie des Trios bei DAHR]</ref>


Im Gegensatz zu seinem Bruder (der 1938 zu [[Jack Teagarden]] ging) zog es Emilio Caceres vor, bald wieder in seine Heimat Texas zurückzukehren; er spielte nich kurz bei [[Tommy Dorsey]] und leitete darauf in San Antonio ene eigene Bigband und hatte eine eigene wöchentliche Radioshow. 1949 nahm Caceres in San Antonio mit unbekanntem Orchester auf (''Dark Eyes/Ojos negros''); Im Gegensatz zu seinem Bruder Ernie liegen von Emilio Caceres nur wenige Aufnahmen vor; der Diskograf [[Tom Lord]] listet im Bereich des Jazz zwischen 1937 und 1969 lediglich vier Aufnahmesessions, zuletzt 1969, als er mit seinem Bruder die LP ''Ernie & Emilio'' (Audiophile) einspielte.<ref name="lord">[[Tom Lord]] ''The Jazz Discography'' (online, abgerufen 1. Juni 2017)</ref>
Im Gegensatz zu seinem Bruder (der 1938 zu [[Jack Teagarden]] ging) zog es Emilio Caceres vor, bald wieder in seine Heimat Texas zurückzukehren. Er spielte nur kurz bei [[Tommy Dorsey]] und leitete darauf in San Antonio eine eigene Bigband; auch hatte er eine eigene wöchentliche Radioshow. 1949 nahm Caceres in San Antonio mit unbekanntem Orchester auf (''Dark Eyes/Ojos negros''); die ganzen 1950er Jahre erfolgen weitere Einspielungen mit seinem Orchester, etwa für [[Decca Records|Decca]]. Auch spielte er mit anderen regionalen Bands, so 1973 mit dem ''Texas Ragtime Orchestra''.


Im Gegensatz zu seinem Bruder Ernie liegen von Emilio Caceres nur wenige Veröffentlichungen vor; der Diskograf [[Tom Lord]] listet (anders als der stilistisch breitere Antonio Barnett) im Bereich des Jazz zwischen 1937 und 1969 sogar nur vier Aufnahmesessions, zuletzt 1969, als er mit seinem Bruder die LP ''Ernie & Emilio'' (Audiophile) einspielte.<ref name="lord">[[Tom Lord]]: ''The Jazz Discography'' (online, abgerufen am 30. Mai 2017)</ref>
Caceres gehörte mit [[Jimmy Bell]], [[Al Duffy]] und [[Clarence Moore]] zu den Jazzgeigern, die in den 1930er- und 40er-Jahren nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie [[Stéphane Grappelli]], [[Stuff Smith]], [[Eddie South]] und Joe Venuti erfuhren.<ref>Julie Lyonn Lieberman: ''Improvising Violin''. 1997</ref>

Caceres gehörte mit [[Jimmy Bell]], [[Al Duffy]] und [[Clarence Moore]] zu jenen Jazzgeigern, die verglichen mit [[Stéphane Grappelli]], [[Stuff Smith]], [[Eddie South]] und [[Joe Venuti]] in den 1930er- und 1940er-Jahren nur wenig öffentliche Aufmerksamkeit erfuhren.<ref>Julie Lyonn Lieberman: ''Improvising Violin''. New York: Huiksi Music, 1997</ref>


== Diskographische Hinweise ==
== Diskographische Hinweise ==
*''Hot Swing Fiddle Classics'' (Folklyric/Arhoolie Productions, 1979), Anthologie mit Emilio Caceres, [[Svend Asmussen]], Stuff Smith
* ''Hot Swing Fiddle Classics'' (Folklyric/[[Arhoolie Records|Arhoolie Productions]], 1979), Anthologie mit Emilio Caceres, [[Svend Asmussen]], Stuff Smith


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://tshaonline.org/handbook/online/articles/fcacj Biographie (Handbook of Texas Online)]
*{{Discogs}}
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*[http://riverwalkjazz.stanford.edu/program/all-texas-family-jazz-legacy-emilio-and-ernie-caceres
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All In a Texas Family: The Jazz Legacy of Emilio and Ernie Caceres]
* [http://riverwalkjazz.stanford.edu/program/all-texas-family-jazz-legacy-emilio-and-ernie-caceres All in a Texas Family: The Jazz Legacy of Emilio and Ernie Caceres]
*[http://abar.net/caceres.pdf Diskografie]
* [http://abar.net/caceres.pdf Gesamt-Diskografie (Antonio Barnett)]


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 14. August 2024, 20:38 Uhr

Emilio Caceres (* 24. September 1897 in Corpus Christi (Texas); † 10. Februar 1980 in San Antonio[1]) war ein US-amerikanischer Jazz- und Unterhaltungsmusiker (Geige, Arrangement).

Leben und Wirken

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Emilio Caceres war der ältere Bruder des Jazz-Saxophonisten und Klarinettisten Ernie Caceres (1911–1971). Als Kind hatte er klassischen Geigenunterricht; erste Radioaufnahmen entstanden 1925 für WCAR Radio in San Antonio. Beeinflusst von Joe Venuti wie auch von seiner Musiker-Familie begann er in den 1930er-Jahren mit einem Swing-Orchester im Raum San Antonio, Texas aufzutreten (Emilio Caceres y su orquesta del Club Aguila). Im Texas Hotel vom San Antonio wurden 1934 mehrere Titel wie die Vokalnummer El Rancho Grande mitgeschnitten, die von Victor und Bluebird Records in den Vereinigten Staaten und in Mexiko veröffentlicht wurden.[2] In den späten 1930er-Jahren spielte er zunächst in Detroit, dann an der Ostküste mit seinem Bruder Ernie und dem Gitarristen Johnny Gomez, einem Cousin, in einem Trio, mit dem er 1937 für Victor aufnahm. Des Weiteren wirkte er bei Plattenaufnahmen seines Bruders Ernie mit. Höhepunkt der Karriere des Trios war der Auftritt in der landesweit übertragenen Radioshow Camel Caravan unter Leitung von Benny Goodman.

Musikalisch waren die Aufnahmen des Trios durch die Kombination von Geige und Baritonsaxophon ungewöhnlich (laut Gunther Schuller improbable instrumental combination[3]). Für Nat Hentoff stellte der Titel What’s the Use eine überaus faszinierende Darbietung von Hot Jazz auf der Geige dar; Emilio Caceres sei unmissverständlich ein Hot-Geiger, hinsichtlich des Timing, Phrasierung und der Tonart.[3] Weitere musikalische Einflüsse kamen aus dem Norteño- und Tex-Mex-Stil ebenso wie vom Jazz der Zeit.

Ende der 1930er-Jahre nahm das Trio die Titel The Last Roundup, Humoreske in Swing (nach Dvořák arrangiert von Caceres[4]) und Amor Y Misterios auf, ferner die Jazzstandards I Got Rhythm, China Boy und Runnin’ Wild. Den größten Erfolg hatte das Trio mit dem Titel Jig in G.[5]

Im Gegensatz zu seinem Bruder (der 1938 zu Jack Teagarden ging) zog es Emilio Caceres vor, bald wieder in seine Heimat Texas zurückzukehren. Er spielte nur kurz bei Tommy Dorsey und leitete darauf in San Antonio eine eigene Bigband; auch hatte er eine eigene wöchentliche Radioshow. 1949 nahm Caceres in San Antonio mit unbekanntem Orchester auf (Dark Eyes/Ojos negros); die ganzen 1950er Jahre erfolgen weitere Einspielungen mit seinem Orchester, etwa für Decca. Auch spielte er mit anderen regionalen Bands, so 1973 mit dem Texas Ragtime Orchestra.

Im Gegensatz zu seinem Bruder Ernie liegen von Emilio Caceres nur wenige Veröffentlichungen vor; der Diskograf Tom Lord listet (anders als der stilistisch breitere Antonio Barnett) im Bereich des Jazz zwischen 1937 und 1969 sogar nur vier Aufnahmesessions, zuletzt 1969, als er mit seinem Bruder die LP Ernie & Emilio (Audiophile) einspielte.[6]

Caceres gehörte mit Jimmy Bell, Al Duffy und Clarence Moore zu jenen Jazzgeigern, die verglichen mit Stéphane Grappelli, Stuff Smith, Eddie South und Joe Venuti in den 1930er- und 1940er-Jahren nur wenig öffentliche Aufmerksamkeit erfuhren.[7]

Diskographische Hinweise

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Einzelnachweise

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  1. Handbook of Texas Music, herausgegeben von Laurie E. Jasinski. 2012; ein abweichendes Todesjahr 1973 gibt Ryan J. Thomas: Swing Fiddle: An Introduction. 1990, S. 14, an.
  2. Diskografie on Emilio Caceres 1934-37
  3. a b Dave Oliphant: Texan Jazz. Austin: University of Texas Press 1996, S. 216
  4. Emilio Caceres (arranger) bei DAHR
  5. Diskografie des Trios bei DAHR
  6. Tom Lord: The Jazz Discography (online, abgerufen am 30. Mai 2017)
  7. Julie Lyonn Lieberman: Improvising Violin. New York: Huiksi Music, 1997