„Kourou“ – Versionsunterschied

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== Verkehr ==
== Verkehr ==

Kourou liegt an der [[Nationalstraße (Frankreich)|Nationalstraße]] N 1, die von der Hauptstadt Cayenne entlang der Atlantikküste nach Westen Richtung [[Paramaribo]] ([[Suriname]]) führt.


In Kourou existieren keine öffentlichen Verkehrsmittel. Fahrten in andere Städte sind nur mit privaten Fahrzeugen oder [[Sammeltaxi|Sammeltaxis]] möglich.
In Kourou existieren keine öffentlichen Verkehrsmittel. Fahrten in andere Städte sind nur mit privaten Fahrzeugen oder [[Sammeltaxi|Sammeltaxis]] möglich.

Knapp westlich der Stadt liegt das Aérodrome de Kourou, [[ICAO-Flugplatzcode]] SOOK.


=== Zu Nachbarinseln ===
=== Zu Nachbarinseln ===
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=== Weltraumbahnhof ===
=== Weltraumbahnhof ===
Der [[Centre Spatial Guyanais|Raketenstartplatz Kourou]] entstand 1965. Er sollte den Raketenstartplatz [[Hammaguir]] (in [[Algerien]], auf etwa 31° Nord) ersetzen, welcher aus politischen Gründen aufzugeben war. Von Kourou aus starteten ab Ende der 1960er Jahre französische [[Höhenforschungsrakete]]n und der Satellitenträger [[Diamant (Rakete)|Diamant]]. Auch fand hier ein misslungener Startversuch der [[Europa (Rakete)#Europa 2|Europa-2]]-Rakete statt. Am 24. Dezember 1979 startete die erste [[Ariane (Rakete)|Ariane]]. Bis Mitte Februar 2003 starteten [[Ariane 4|Ariane-4]]- und -[[Ariane 5|5]]-Raketen, seither nur noch Ariane-5-Raketen von Kourou aus ins All. Seit 2011 startet die Betreibergesellschaft [[Arianespace]] auch russische Raketen vom Typ [[Sojus (Rakete)|Sojus]] und die kleinere europäische Rakete [[Vega (Rakete)|Vega]] von Kourou aus.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.esa.int/SPECIALS/Galileo_IOV/SEM167GURTG_0.html | titel=Galileo IOV Launch | hrsg=esa.int | datum=2011-10-22 | zugriff=2011-10-24 | sprache=englisch}}</ref> Am 21. Oktober 2011 wurden hier die ersten beiden [[Galileo (Satellitennavigation)|Galileo-Satelliten]] ins All geschickt. Kourou wurde vor allem wegen seiner Lage nahe am Äquator (rund 5° Nord) gewählt, da hier die höchste Umfangsgeschwindigkeit der Erde das Erreichen eines [[Satellitenorbit|Orbits]] begünstigt.
Der [[Centre Spatial Guyanais|Raketenstartplatz Kourou]] entstand 1965. Er sollte den Raketenstartplatz [[Hammaguir]] (in [[Algerien]], auf etwa 31° Nord) ersetzen, welcher aus politischen Gründen aufzugeben war. Von Kourou aus starteten ab Ende der 1960er Jahre französische [[Höhenforschungsrakete]]n und der Satellitenträger [[Diamant (Rakete)|Diamant]]. Auch fand hier ein misslungener Startversuch der [[Europa (Rakete)#Europa 2|Europa-2]]-Rakete statt. Am 24. Dezember 1979 startete die erste [[Ariane (Rakete)|Ariane]]. Bis Mitte Februar 2003 starteten [[Ariane 4|Ariane-4]]- und -[[Ariane 5|5]]-Raketen, danach nur noch Ariane-5-Raketen von Kourou aus ins All.
Seit 2011 startete die Betreibergesellschaft [[Arianespace]] auch russische Raketen vom Typ [[Sojus (Rakete)|Sojus]] und die kleinere europäische Rakete [[Vega (Rakete)|Vega]] von Kourou aus.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.esa.int/SPECIALS/Galileo_IOV/SEM167GURTG_0.html | titel=Galileo IOV Launch | hrsg=esa.int | datum=2011-10-22 | zugriff=2011-10-24 | sprache=englisch | archiv-url=https://web.archive.org/web/20111024195109/http://www.esa.int/SPECIALS/Galileo_IOV/SEM167GURTG_0.html | archiv-datum=2011-10-24 | offline=1 }}</ref> Am 21. Oktober 2011 wurden hier die ersten beiden [[Galileo (Satellitennavigation)|Galileo-Satelliten]] ins All geschickt. Kourou wurde vor allem wegen seiner Lage nahe am Äquator (rund 5° Nord) gewählt, da hier die höchste Umfangsgeschwindigkeit der Erde das Erreichen eines [[Satellitenorbit|Orbits]] begünstigt.

Im Juli 2024 startete die erste [[Ariane 6]] von Kourou.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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[[Datei:Alter Signalturm in Kourou.JPG|miniatur|Alter Signalturm in Kourou (Dreyfusturm), wurde zur Kommunikation mit der [[Teufelsinsel (Französisch-Guayana)|Teufelsinsel (fr. ''Île Du Diable'')]] verwendet]]
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In der Nähe von Kourou liegt die [[Teufelsinsel]], die in früheren Zeiten durch die dortige französische Gefangenenkolonie und vor allem auch durch den Roman „[[Papillon (Buch)|Papillon]]“ bekannt wurde. Außerdem verbüßten dort [[Alfred Dreyfus]] und der letzte deutsche Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges, [[Alfons Paoli Schwartz]], ihre Haft.
In der Nähe von Kourou liegt die [[Teufelsinsel (Französisch-Guayana)|Teufelsinsel (fr. ''Île Du Diable'')]], die in früheren Zeiten durch die dortige französische Gefangenenkolonie und vor allem auch durch den Roman „[[Papillon (Buch)|Papillon]]“ bekannt wurde. Außerdem verbüßten dort [[Alfred Dreyfus]] und der letzte deutsche Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges, [[Alfons Paoli Schwartz]], ihre Haft.

== Söhne und Töchter der Stadt ==
<!-- Chronologisch sortiert nach Geburtsjahr. -->
* [[Lesly Malouda]] (* 1983), Fußballspieler
* [[Mélissa Alvès]] (* 1993), Squashspielerin
* [[Odsonne Édouard]] (* 1998), Fußballspieler
* [[Gémima Joseph]] (* 2001), Sprinterin


== Literatur ==
== Literatur ==
* Ralf Butscher: ''Großer Bahnhof am Äquator.'' In: ''Bild der Wissenschaft.'' 1/2005, S. 88–93, {{ISSN|0006-2375}}
* Ralf Butscher: ''Großer Bahnhof am Äquator.'' In: ''[[Bild der Wissenschaft]]'', Bd. 42 (2005), Heft 1, Seiten 88–93, {{ISSN|0006-2375}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.cnes-csg.fr/ CSG Centre Spatial Guyanais]
* [http://www.cnes-csg.fr/ CSG Centre Spatial Guyanais]
* [http://www.esa.int/SPECIALS/Launchers_Europe_s_Spaceport/index.html ESA-Webseite zu Kourou]
* [http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Transportation/Europe_s_Spaceport/Europe_s_Spaceport2 ESA-Webseite zu Kourou]
* {{Astronautix|kourou|Weltraumbahnhof Kourou}}
* [http://www.astronautix.com/sites/kourou.htm Encyclopedia Astronautica über Kourou]
* [http://www.blada.com/ Le Petit Journal de Kourou]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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{{Navigationsleiste Gemeinden in Französisch-Guayana}}
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[[Kategorie:Ort in Französisch-Guayana]]
[[Kategorie:Ort in Französisch-Guayana]]
[[Kategorie:Kourou]]
[[Kategorie:Kourou| ]]
[[Kategorie:Stadt in Frankreich]]
[[Kategorie:Namensgeber für einen Marskrater]]

Aktuelle Version vom 10. Juli 2024, 10:40 Uhr

Kourou
Staat Frankreich
Region Französisch-Guayana
Département (Nr.) Französisch-Guayana (973)
Arrondissement Cayenne
Gemeindeverband Savanes
Koordinaten 5° 9′ N, 52° 39′ WKoordinaten: 5° 9′ N, 52° 39′ W
Höhe 0–342 m
Fläche 2160,00 km²
Bürgermeister Jean-Etienne Antoinette
Einwohner 24.612 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 11 Einw./km²
Postleitzahl 97310
INSEE-Code
Website http://www.kourou.info/

Kirche in Kourou

Kourou ist eine Stadt mit 24.612 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im französischen Übersee-Département Französisch-Guayana, etwa 60 km nordwestlich der Hauptstadt Cayenne an der Küste des Atlantik, im Norden Südamerikas, gelegen.

Kourou ist ein Zentrum des lokalen Tourismus und ist vor allem durch den außerhalb der Stadt liegenden Weltraumbahnhof Centre Spatial Guyanais der ESA bekannt geworden.

Kourou liegt an der Nationalstraße N 1, die von der Hauptstadt Cayenne entlang der Atlantikküste nach Westen Richtung Paramaribo (Suriname) führt.

In Kourou existieren keine öffentlichen Verkehrsmittel. Fahrten in andere Städte sind nur mit privaten Fahrzeugen oder Sammeltaxis möglich.

Knapp westlich der Stadt liegt das Aérodrome de Kourou, ICAO-Flugplatzcode SOOK.

Zu Nachbarinseln

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Für Ausflüge auf die nahegelegene Inselgruppe Îles du Salut stehen einige wenige private Boote im Hafen von Kourou zur Verfügung, die die Inseln, je nach Wetter, täglich anfahren.

Weltraumbahnhof

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Der Raketenstartplatz Kourou entstand 1965. Er sollte den Raketenstartplatz Hammaguir (in Algerien, auf etwa 31° Nord) ersetzen, welcher aus politischen Gründen aufzugeben war. Von Kourou aus starteten ab Ende der 1960er Jahre französische Höhenforschungsraketen und der Satellitenträger Diamant. Auch fand hier ein misslungener Startversuch der Europa-2-Rakete statt. Am 24. Dezember 1979 startete die erste Ariane. Bis Mitte Februar 2003 starteten Ariane-4- und -5-Raketen, danach nur noch Ariane-5-Raketen von Kourou aus ins All.

Seit 2011 startete die Betreibergesellschaft Arianespace auch russische Raketen vom Typ Sojus und die kleinere europäische Rakete Vega von Kourou aus.[1] Am 21. Oktober 2011 wurden hier die ersten beiden Galileo-Satelliten ins All geschickt. Kourou wurde vor allem wegen seiner Lage nahe am Äquator (rund 5° Nord) gewählt, da hier die höchste Umfangsgeschwindigkeit der Erde das Erreichen eines Orbits begünstigt.

Im Juli 2024 startete die erste Ariane 6 von Kourou.

Alter Signalturm in Kourou (Dreyfusturm), wurde zur Kommunikation mit der Teufelsinsel (fr. Île Du Diable) verwendet
Blick auf den Strand an der Avenue des Roches, am gleichnamigen Hotel

In der Nähe von Kourou liegt die Teufelsinsel (fr. Île Du Diable), die in früheren Zeiten durch die dortige französische Gefangenenkolonie und vor allem auch durch den Roman „Papillon“ bekannt wurde. Außerdem verbüßten dort Alfred Dreyfus und der letzte deutsche Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges, Alfons Paoli Schwartz, ihre Haft.

Söhne und Töchter der Stadt

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Commons: Kourou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kourou – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Galileo IOV Launch. esa.int, 22. Oktober 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Oktober 2011; abgerufen am 24. Oktober 2011 (englisch).