„Gymkhana“ – Versionsunterschied
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'''Gymkhana''' {{IPA| [dʒɪmˈkænə , -ˈkanə]}} ist im deutschen Sprachraum ein Geschicklichkeitsturnier in einem [[Parcours]], das in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren ist. |
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Der Ausdruck stammt aus dem indischen Sprachraum: [[Hindi]] गेंदख़ाना (gend<u>kh</u>āna) bzw. [[Urdu]] گیندخانا (gend<u>kh</u>āna) steht hier für „Ballspielplatz“, wobei die erste Silbe (für das Wort „Ball“) vom griechischen '''''gym'''nasium'' über das Englische kam.<ref>http://www.merriam-webster.com/dictionary/gymkhana</ref><ref>https://www.etymonline.com/word/gymkhana</ref> |
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== Motorsport == |
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⚫ | Gymkhana war besonders in den Anfängen des [[Motorsport]]s populär,<ref>[http://www.zwischengas.com/assets/162b44a6-b1e0-41d8-91f0-933fb4a943ec Rundschau], Deutscher Motorradfahrer Nr. 26, Stuttgart, vom 24. Dezember 1904, Seite 489, abgerufen am 11. September 2014.</ref><ref>[http://www.zwischengas.com/assets/0ff5cc5f-d1c7-428c-b476-4c37e3e85093 Nachrichten aus den Gauen und Ortsgruppen des D.M.V.], Deutscher Motorradfahrer Nr. 14, Stuttgart, vom 15. Juli 1905, S. 448, abgerufen am 11. September 2014.</ref> und wurde wahrscheinlich aus dem Reitsport übernommen.<ref>Autor: ''Heinrich Hasberg:'' [http://books.google.de/books?id=FXAOfumiOKUC&pg=PA145&lpg=PA145&dq=gymkhana+polo&source=bl&ots=m6xgWLKzsU&sig=9XoFQErkFXO3aoL25KXKLBHmBDs&hl=de&sa=X&ei=VzwRVPbfKMiwPO2lgNAI&ved=0CDsQ6AEwBQ#v=onepage&q=gymkhana%20polo&f=false Polo], Erstauflage 1907, ISBN 978-3-941551-02-2, abgerufen am 11. September 2014.</ref> Ab den 1980er Jahren wurden im [[Driften (Motorsport)|Driftsport]] ''Gymkhana''-Elemente integriert. Geschicklichkeitsturniere gewannen wieder zunehmend an Popularität, vor allem in [[Japan]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]], und der Begriff wurde wieder geläufiger. |
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Die Fahrer müssen in möglichst kurzer Zeit einen beispielsweise mit [[Leitkegel|Pylonen]], Reifenstapeln oder Strohballen abgesteckten Parcours abfahren, wozu sie vor allem [[Fahrtechnik#Driften|Drifttechniken]] anwenden. Benötigt werden eine freie Fläche und zu umfahrende Hindernisse. Gymkhana wird in zwei Läufen ausgetragen; die Durchfahrt mit der schnellsten Zeit wird gewertet. Für jedes berührte Hindernis wird eine Zeitstrafe vergeben. Wagen und Fahrer sind in verschiedene Leistungsklassen unterteilt. |
Die Fahrer müssen in möglichst kurzer Zeit einen beispielsweise mit [[Leitkegel|Pylonen]], Reifenstapeln oder Strohballen abgesteckten Parcours abfahren, wozu sie vor allem [[Fahrtechnik#Driften|Drifttechniken]] anwenden. Benötigt werden eine freie Fläche und zu umfahrende Hindernisse. Gymkhana wird in zwei Läufen ausgetragen; die Durchfahrt mit der schnellsten Zeit wird gewertet. Für jedes berührte Hindernis wird eine Zeitstrafe vergeben. Wagen und Fahrer sind in verschiedene Leistungsklassen unterteilt. |
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In der [[Schweiz]] wird ''Gymkhana'' für Reiterspiele verwendet<ref>[http://www.fm-ch.ch/de/sport-und-freizeit/pruefungen/gymkhana.html Schweizerischer Freibergerverband], abgerufen am 11. September 2014.</ref>. Die zu lösenden Aufgaben können hierbei auch Elemente aus dem traditionellen Reitsport enthalten.<ref>Stefan Epp: [http://www.zuchtstall-emmenegger.ch/galerie/zeitungsberichte/ ''Erstes Plausch- Gymkhana auf dem Heiligkreuz.''] In: ''Entlebucher Anzeiger.'' 3. August 2006.</ref> |
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Gymkhana ist eine Bezeichnung für Reitspiele in der englischsprachigen Welt, bei denen es um Geschicklichkeit und Schnelligkeit geht. Dabei steht häufig die Beteiligung der Kinder im Vordergrund und sie können von einem [[Pony Club]] oder einem [[4-H]]-Club organisiert werden. Im Westen der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] wird Gymkhana auch „O-Mok-See“-Wettbewerb genannt, ein Begriff, der von einem Begriff der amerikanischen Ureinwohner abgeleitet ist und „Spiele zu Pferd“ bedeutet. |
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In der [[Schweiz]] wird der Begriff ''Gymkhana'' für Geschicklichkeitsprüfungen im Breitensport verwendet.<ref>[http://www.fm-ch.ch/de/sport-und-freizeit/pruefungen/gymkhana.html Schweizerischer Freibergerverband], abgerufen am 11. September 2014</ref> Der Parcours ist zwischen 150 m und 300 m lang und besteht aus acht bis 15 Hindernissen mit reiterlichen und manuellen Geschicklichkeitsaufgaben. Die Aufgaben sind sehr vielgestaltig. Es kann unter aderem Absitzen oder Elemente aus dem traditionellen Reitsport enthalten<ref>Stefan Epp: {{Webarchiv |url=http://www.zuchtstall-emmenegger.ch/galerie/zeitungsberichte/ |text=''Erstes Plausch-Gymkhana auf dem Heiligkreuz.'' |wayback=20120406064212 |archiv-bot=}}, in: ''Entlebucher Anzeiger'', 3. August 2006</ref>, darunter höchstens zwei [[Hindernis (Pferdesport)#Hindernisse beim Springreiten|Springhindernisse]], die nicht höher als 40 cm sein dürfen, Elemente aus [[Breitensportturnier (Reiten)#Gelassenheitsprüfung|Gelassenheitsprüfungen]], [[Westernreiten#Trail]]-Element oder Elemente die [[Mounted Games|Mounted-Games]]-Spielen ähneln enthalten. Im Gegensatz zu dem Teamsport Mounted Games für [[Pony (Pferd)|Ponyreiter]] (max. 152 cm) sind beim Gymkhana neben Ponys auch Pferde, Maultiere und Esel zugelassen sowie Reiter aller Altersklassen. Es gibt auch eine Führzügelklasse für Kinder ab 4 Jahren.<ref>[https://www.zkv.ch/images/Freizeitreiten/NEU_Reglement_ZKV-Gymkhana_2020.pdf ZKV Reglement Gymkhana], Zentralschweizerischer Kavallerie- und Pferdesportverband (ZKV), gültig ab 15. Oktober 2019</ref> |
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Version vom 3. Juli 2024, 16:12 Uhr
Gymkhana Parcours, das in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren ist.
ist im deutschen Sprachraum ein Geschicklichkeitsturnier in einemWortherkunft
Der Ausdruck stammt aus dem indischen Sprachraum: Hindi गेंदख़ाना (gendkhāna) bzw. Urdu گیندخانا (gendkhāna) steht hier für „Ballspielplatz“, wobei die erste Silbe (für das Wort „Ball“) vom griechischen gymnasium über das Englische kam.[1][2]
Motorsport
Gymkhana war besonders in den Anfängen des Motorsports populär,[3][4] und wurde wahrscheinlich aus dem Reitsport übernommen.[5] Ab den 1980er Jahren wurden im Driftsport Gymkhana-Elemente integriert. Geschicklichkeitsturniere gewannen wieder zunehmend an Popularität, vor allem in Japan, Großbritannien und den USA, und der Begriff wurde wieder geläufiger.
Ablauf
Die Fahrer müssen in möglichst kurzer Zeit einen beispielsweise mit Pylonen, Reifenstapeln oder Strohballen abgesteckten Parcours abfahren, wozu sie vor allem Drifttechniken anwenden. Benötigt werden eine freie Fläche und zu umfahrende Hindernisse. Gymkhana wird in zwei Läufen ausgetragen; die Durchfahrt mit der schnellsten Zeit wird gewertet. Für jedes berührte Hindernis wird eine Zeitstrafe vergeben. Wagen und Fahrer sind in verschiedene Leistungsklassen unterteilt.
Parcours
Ein Parcours besteht zum Beispiel aus 10 verschiedenen Hindernissen, wobei die Aufgabe 7 „Rechtecktreff“ meist als letztes Hindernis aufgebaut ist. Die Reihenfolge der Aufgaben ist nicht festgelegt.
- Aufgabe 1: Tordurchfahrt vorwärts (2 Pfosten)
- Aufgabe 1a: Tordurchfahrt rückwärts (2 Pfosten)
- Aufgabe 2: Tordurchfahrt rückwärts (4 Pfosten)
- Aufgabe 2a: Tordurchfahrt vorwärts (4 Pfosten)
- Aufgabe 3: Halten vor Gatter vorwärts
- Aufgabe 4: Halten vor Gatter rückwärts
- Aufgabe 5: Parklücke rechts
- Aufgabe 6: Parklücke links
- Aufgabe 7: Rechtecktreff
- Aufgabe 8: Wenden doppelt
- Aufgabe 9: Kreisel doppelt
- Aufgabe 10: Brettbalance
- Aufgabe 11: Spurgasse vorwärts rechts
- Aufgabe 12: Spurgasse rückwärts links
- Aufgabe 13: Fahrgasse rückwärts und vorwärts
- Aufgabe 14: Parkbucht rückwärts
- Aufgabe 14a: Parkbucht vorwärts
Das Einhalten der Parcoursskizze ist verbindlich, jede Abweichung wird mit zwei Strafpunkten gewertet. Die Berührung eines Hindernisses oder einer Markierung wird mit zwei Punkten bestraft.
Pferdesport
Gymkhana ist eine Bezeichnung für Reitspiele in der englischsprachigen Welt, bei denen es um Geschicklichkeit und Schnelligkeit geht. Dabei steht häufig die Beteiligung der Kinder im Vordergrund und sie können von einem Pony Club oder einem 4-H-Club organisiert werden. Im Westen der Vereinigten Staaten wird Gymkhana auch „O-Mok-See“-Wettbewerb genannt, ein Begriff, der von einem Begriff der amerikanischen Ureinwohner abgeleitet ist und „Spiele zu Pferd“ bedeutet.
In der Schweiz wird der Begriff Gymkhana für Geschicklichkeitsprüfungen im Breitensport verwendet.[6] Der Parcours ist zwischen 150 m und 300 m lang und besteht aus acht bis 15 Hindernissen mit reiterlichen und manuellen Geschicklichkeitsaufgaben. Die Aufgaben sind sehr vielgestaltig. Es kann unter aderem Absitzen oder Elemente aus dem traditionellen Reitsport enthalten[7], darunter höchstens zwei Springhindernisse, die nicht höher als 40 cm sein dürfen, Elemente aus Gelassenheitsprüfungen, Westernreiten#Trail-Element oder Elemente die Mounted-Games-Spielen ähneln enthalten. Im Gegensatz zu dem Teamsport Mounted Games für Ponyreiter (max. 152 cm) sind beim Gymkhana neben Ponys auch Pferde, Maultiere und Esel zugelassen sowie Reiter aller Altersklassen. Es gibt auch eine Führzügelklasse für Kinder ab 4 Jahren.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.merriam-webster.com/dictionary/gymkhana
- ↑ https://www.etymonline.com/word/gymkhana
- ↑ Rundschau, Deutscher Motorradfahrer Nr. 26, Stuttgart, vom 24. Dezember 1904, Seite 489, abgerufen am 11. September 2014.
- ↑ Nachrichten aus den Gauen und Ortsgruppen des D.M.V., Deutscher Motorradfahrer Nr. 14, Stuttgart, vom 15. Juli 1905, S. 448, abgerufen am 11. September 2014.
- ↑ Autor: Heinrich Hasberg: Polo, Erstauflage 1907, ISBN 978-3-941551-02-2, abgerufen am 11. September 2014.
- ↑ Schweizerischer Freibergerverband, abgerufen am 11. September 2014
- ↑ Stefan Epp: Erstes Plausch-Gymkhana auf dem Heiligkreuz. ( vom 6. April 2012 im Internet Archive), in: Entlebucher Anzeiger, 3. August 2006
- ↑ ZKV Reglement Gymkhana, Zentralschweizerischer Kavallerie- und Pferdesportverband (ZKV), gültig ab 15. Oktober 2019