„Ziese“ – Versionsunterschied

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== Verlauf ==
== Verlauf ==
Die Ziese wird aus seitlichen Zuflüssen gespeist und entwässert das bis zu drei Kilometer breite Ziesetal, ein vor der [[Weichseleiszeit]] entstandenes [[Urstromtal]], zu beiden Enden hin. Sie mündet westlich in die [[Dänische Wiek]] und östlich in den [[Peenestrom]], der das [[Stettiner Haff]] und die Ostsee verbindet. Ihre Mündung in die Dänische Wiek liegt westlich von [[Kemnitz (bei Greifswald)|Kemnitz]] an der Grenze zur Kreisstadt [[Greifswald]]. In den Peenestrom mündet die Ziese südwestlich von [[Wolgast]] bei [[Hohendorf (Wolgast)|Hohendorf]] in der so genannten Hohendorfer Bucht.
Die Ziese wird aus seitlichen Zuflüssen gespeist und entwässert das bis zu drei Kilometer breite Ziesetal (auch Ziese[[Bruchwald|bruch]]), ein vor der [[Weichseleiszeit]] entstandenes [[Urstromtal]], zu beiden Enden hin:
* westlich mündet sie westlich von [[Kemnitz (bei Greifswald)|Kemnitz]] an der Grenze zur Kreisstadt [[Greifswald]] in die [[Dänische Wiek]]
* östlich mündet sie südwestlich von [[Wolgast]] bei [[Hohendorf (Wolgast)|Hohendorf]] in der Hohendorfer Bucht in den [[Peenestrom]], der das [[Stettiner Haff]] und die Ostsee verbindet.


== Weiteres ==
== Ehemaliger Torfkanal ==
[[Datei:Kemnitz Schleuse Ziese August-2009 SL273241.JPG|miniatur|Schleuse kurz vor der Mündung in die Dänische Wiek des Greifswalder Boddens]]
[[Datei:Kemnitz Schleuse Ziese August-2009 SL273241.JPG|miniatur|Schleuse kurz vor der Mündung in die Dänische Wiek des [[Greifswalder Bodden]]s]]
Der Scheitelbereich (etwas unter {{Höhe|4.9|DE-NN|link=true}}) der Ziese bei Rappenhagen, einem Teil der Gemeinde Kemnitz, wurde im 18. Jahrhundert künstlich als Torfkanal angelegt. Wasserstand und Fließrichtung sind hier von [[Stauschleuse]]n abhängig. Gleichwohl wird er oftmals als [[Flussbifurkation|Bifurkation]] bezeichnet.<ref>{{Webarchiv | url=http://laoek.botanik.uni-greifswald.de/literatur/diplom/jansen1997.pdf | wayback=20060501004421 | text=Standort und Vegetation der Zieseniederung 1964 / 1996 (PDF 1,6 MB)}}</ref> Da sich hier aber keine Strömung teilt, sondern das überwiegend stehende Wasser eines Grabens in zwei Richtungen abfließt, ist eigentlich die Bezeichnung ''Pseudobifurkation'' korrekt. Der westliche Teil der Ziese war früher einmal der Unterlauf des [[Hanshäger Bach]]s. Dessen Quellbäche entspringen bei [[Groß Kiesow]] und vereinigen sich bei [[Hanshagen]].
Der Scheitelbereich (etwas unter {{Höhe|4.9|DE-NN|link=true}}) der Ziese bei Rappenhagen, einem Teil der Gemeinde Kemnitz, wurde im 18.&nbsp;Jahrhundert künstlich als Kanal zum Transport von [[Torf]] angelegt. Wasserstand und Fließrichtung sind hier von [[Stauschleuse]]n abhängig. Gleichwohl wird er oftmals als [[Flussbifurkation|Bifurkation]] bezeichnet.<ref>{{Webarchiv | url=http://laoek.botanik.uni-greifswald.de/literatur/diplom/jansen1997.pdf | wayback=20060501004421 | text=Standort und Vegetation der Zieseniederung 1964 / 1996 (PDF 1,6 MB)}}</ref> Da sich hier aber keine Strömung teilt, sondern das überwiegend stehende Wasser eines Grabens in zwei Richtungen abfließt, ist eigentlich die Bezeichnung ''Pseudobifurkation'' korrekt.


== Zuflüsse und Abfluss ==
Der größte in den Scheitelbereich der Ziese mündende Zufluss trägt keinen offiziellen Namen. Er entspringt auf {{Höhe|20|DE-NN}} am Nordrand des [[Karbower Wald]]s zwei Kilometer südsüdwestlich von [[Neu Boltenhagen]].
Der westliche Teil der Ziese war früher einmal der Unterlauf des [[Hanshäger Bach]]s. Dessen Quellbäche entspringen bei [[Groß Kiesow]] und vereinigen sich bei [[Hanshagen]].
Der größte Zufluss der östlichen Ziese heißt „Mühlgraben“. Seine Quellen liegen bei [[Lühmannsdorf]] und [[Wrangelsburg]].


Der größte in den Scheitelbereich der Ziese mündende Zufluss wird heute [[Hydrografie|hydrografisch]] der östlichen Ziese zugerechnet. Er entspringt auf {{Höhe|20|DE-NN}} am Nordrand des [[Karbower Wald]]s zwei Kilometer südsüdwestlich von [[Neu Boltenhagen]].
Da das gelegentlich auch als „Ziesebruch“ bezeichnete Ziesetal eine feuchte, ehemals [[moor]]ige Niederung ist, liegt kaum eine Siedlung direkt an dem Gewässer. Die Wiesen entlang der Ziese werden vorwiegend landwirtschaftlich als Weideflächen genutzt.


Der größte Zufluss der östlichen Ziese heißt „Mühlgraben“ oder genauer [[Lodmannshäger Mühlgraben]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.wrrl-mv.de/doku/wksteckbrief/RYZI-0500.pdf |wayback=20190204014439 |text=Wasserkörper-Steckbrief Fließgewässer RYZI-0500 Lodmannshäger Mühlgraben (PDF) |archiv-bot=2024-06-20 23:26:23 InternetArchiveBot }}</ref>, sein Oberlauf [[Prägelbach]]. Dessen Quellen liegen bei [[Lühmannsdorf]] und [[Wrangelsburg]].
Der Eintrag der Ziese ist mit 0,5&nbsp;m³/s der drittgrößte Wassereintrag in den Peenestrom nach den Wassereinträgen von [[Peene]] und Oder.

Der Eintrag der Ziese ist mit 0,5&nbsp;m³/s der drittgrößte Wassereintrag in den Peenestrom nach den Wassereinträgen von [[Peene]] und [[Oder]].

== Landschaft ==
Da das gelegentlich auch als „Ziesebruch“ bezeichnete Ziesetal eine feuchte, ehemals [[moor]]ige [[Niederung]] ist, liegt kaum eine Siedlung direkt an dem Gewässer. Die Wiesen entlang der Ziese werden vorwiegend landwirtschaftlich als [[Weidefläche]]n genutzt.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 21. Juni 2024, 01:26 Uhr

Ziese
Die Ziese in der Nähe des Ziesabergs bei Wolgast

Die Ziese in der Nähe des Ziesabergs bei Wolgast

Daten
Gewässerkennzahl DE: 9658 (Ost), 965721 (Scheitel), 965729 (West)
Lage Mecklenburg-Vorpommern
Abfluss über (Peenestrom) → Ostsee
Flussgebietseinheit Warnow/Peene
Mündung westlich: bei Greifswald in die Dänische Wiek
54° 5′ 17″ N, 13° 30′ 3″ O
östlich: bei Wolgast in den PeenestromKoordinaten: 54° 1′ 55″ N, 13° 44′ 41″ O
54° 1′ 55″ N, 13° 44′ 41″ O
Mündungshöhe m ü. NHN

Rechte Nebenflüsse Mühlgraben

Die Ziese ist ein zwanzig Kilometer langer Bach im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland.

Die Ziese wird aus seitlichen Zuflüssen gespeist und entwässert das bis zu drei Kilometer breite Ziesetal (auch Ziesebruch), ein vor der Weichseleiszeit entstandenes Urstromtal, zu beiden Enden hin:

Ehemaliger Torfkanal

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Schleuse kurz vor der Mündung in die Dänische Wiek des Greifswalder Boddens

Der Scheitelbereich (etwas unter 4,9 m ü. NN) der Ziese bei Rappenhagen, einem Teil der Gemeinde Kemnitz, wurde im 18. Jahrhundert künstlich als Kanal zum Transport von Torf angelegt. Wasserstand und Fließrichtung sind hier von Stauschleusen abhängig. Gleichwohl wird er oftmals als Bifurkation bezeichnet.[1] Da sich hier aber keine Strömung teilt, sondern das überwiegend stehende Wasser eines Grabens in zwei Richtungen abfließt, ist eigentlich die Bezeichnung Pseudobifurkation korrekt.

Zuflüsse und Abfluss

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Der westliche Teil der Ziese war früher einmal der Unterlauf des Hanshäger Bachs. Dessen Quellbäche entspringen bei Groß Kiesow und vereinigen sich bei Hanshagen.

Der größte in den Scheitelbereich der Ziese mündende Zufluss wird heute hydrografisch der östlichen Ziese zugerechnet. Er entspringt auf 20 m ü. NN am Nordrand des Karbower Walds zwei Kilometer südsüdwestlich von Neu Boltenhagen.

Der größte Zufluss der östlichen Ziese heißt „Mühlgraben“ oder genauer Lodmannshäger Mühlgraben[2], sein Oberlauf Prägelbach. Dessen Quellen liegen bei Lühmannsdorf und Wrangelsburg.

Der Eintrag der Ziese ist mit 0,5 m³/s der drittgrößte Wassereintrag in den Peenestrom nach den Wassereinträgen von Peene und Oder.

Da das gelegentlich auch als „Ziesebruch“ bezeichnete Ziesetal eine feuchte, ehemals moorige Niederung ist, liegt kaum eine Siedlung direkt an dem Gewässer. Die Wiesen entlang der Ziese werden vorwiegend landwirtschaftlich als Weideflächen genutzt.

Commons: Ziese – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Standort und Vegetation der Zieseniederung 1964 / 1996 (PDF 1,6 MB) (Memento vom 1. Mai 2006 im Internet Archive)
  2. Wasserkörper-Steckbrief Fließgewässer RYZI-0500 Lodmannshäger Mühlgraben (PDF) (Memento des Originals vom 4. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wrrl-mv.de