„Ware“ – Versionsunterschied
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Eine '''Ware''' im Sinne der [[Wirtschaftswissenschaft]]en ist ein materielles [[Gut (Wirtschaftswissenschaft)|Wirtschaftsgut]] (im Gegensatz zum [[Immaterielles Gut|immateriellen Gut]]), das Gegenstand des [[Warenhandel]]s ist und als Gegenstand des [[Wareneinsatz]]es in Betracht kommt. |
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== Wortherkunft == |
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Die „Ware“ als Wort ''(sprachliches Symbol)'' hat als ökonomischer Begriff ''(Bedeutung des Wortes)'' eine indogermanische Wurzel. |
Die „Ware“ als [[Wort]] ''(sprachliches Symbol)'' hat als ökonomischer [[Begriff]] ''(Bedeutung des Wortes)'' eine indogermanische Wurzel. |
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Der Wortstamm |
Der Wortstamm ''war'' bezog sich zunächst auf das Rind, sodann auf gehandelte Sklaven (''waru'') und verpackte Sachen ({{laS|vasa}}), insgesamt Güter im weitesten Sinn. Auch das [[Kapital]] ({{laS|caput/capitalis|de=was den Kopf/das Leben angeht}}) geht auf den Viehbestand zurück. Das Verlangen nach Vieh ({{laS|pecus/pecunia|de=Vermögen}}) ist der etymologische Hintergrund des englischen Wortes {{lang|en|''war''|de=Krieg}}. Die Bedeutung von „Ware“ im Deutschen hat als Begriff im Englischen keine Entsprechung, taucht jedoch mit der gleichen Bedeutung in meist zusammengesetzten Wörtern wie Warehouse, [[Hardware]], [[Software]], [[Ransomware]] oder [[Irdengut]] ({{enS|earthenware}}) auf. |
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„Ware“ als die begriffliche Abstraktion dessen, was [[nachhaltig]] unter [[Gewahrsam]] genommen wird, trifft nicht die ursprüngliche Wortbedeutung, sondern ist ein in der sprachlichen Entwicklung begrifflich nachgeordneter Schritt im [[Mittelhochdeutsch]]en. Für Vertrauensangelegenheiten wie „wahr“, „Ware“, „Wert“, „Wart“, „Wirt“, „Wirtschaft“ verbindet eine begrifflich gemeinsame Etymologie zur [[Wortfamilie]]. Die Bedeutung der Verwaltung eines Hauswesens als „[[Wirtschaft]]“ kommt im 17. |
„Ware“ als die begriffliche Abstraktion dessen, was [[nachhaltig]] unter [[Gewahrsam]] genommen wird, trifft nicht die ursprüngliche Wortbedeutung, sondern ist ein in der sprachlichen Entwicklung begrifflich nachgeordneter Schritt im [[Mittelhochdeutsch]]en. Für Vertrauensangelegenheiten wie „wahr“, „Ware“, „Wert“, „Wart“, „Wirt“, „Wirtschaft“ verbindet eine begrifflich gemeinsame [[Etymologie]] zur [[Wortfamilie]]. Die Bedeutung der Verwaltung eines Hauswesens als „[[Wirtschaft]]“ kommt im 17. Jahrhundert auf. |
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== Einteilung == |
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Alle Waren stammen unmittelbar oder mittelbar aus einem der drei [[Naturreich]]e (siehe [[Systema Naturae]]): aus dem Mineralreich, dem Pflanzenreich und aus dem Tierreich. Im Laufe der Geschichte wurden die Einteilungen nach der chemischen Zusammensetzung oder nach dem Handelsgebrauch getroffen. Eine wissenschaftlich korrekte Behandlung der Waren ist nur nach naturwissenschaftlichen Kriterien möglich.<ref>Karl Hassack, Ernst Beutel: Warenkunde, I Anorganische Waren, Sammlung Göschen, Band 222, 5. Auflage, Berlin und Leipzig, 1927, S. 7–8</ref> |
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|+ Einteilung der Waren |
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! Einteilungsweise !! Warenarten |
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| Herkunft || Waren aus dem Mineralreich / Waren aus dem Pflanzenreich / Waren aus dem Tierreich |
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| Chemie || anorganische Waren / organische Waren |
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| Verarbeitungsgrad || Rohwaren / Naturwaren / Kunstwaren |
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| Handel || Kolonialwaren / Materialwaren / Kurzwaren / Manufakturwaren |
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| Branche || Lebensmittel / Eisenwaren / Textilien / Sportgeräte / Spielwaren / Elektrogeräte |
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Die Herstellung von Fabrikaten aus Rohwaren, sogenannte Kunstwaren, kann auf zweierlei Weisen erfolgen: |
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1. '''mechanische Bearbeitung''', das ist die Formänderung der Rohwaren: aus Eisen wird Draht, aus Getreide wird Mehl, aus Seide wird Seidensamt hergestellt; |
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2. '''chemische Bearbeitung''': aus Steinsalz wird Salzsäure, aus Baumwolle wird Schießbaumwolle, aus Teer werden Farben hergestellt;<ref>Karl Hassack, Ernst Beutel: Warenkunde, I Anorganische Waren, Sammlung Göschen, Band 222, 5. Auflage, Berlin und Leipzig, 1927, S. 8</ref> |
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== Bedeutung == |
== Bedeutung == |
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Die [[Kategorie (Philosophie)|Kategorie]] „Ware“ ist nach [[Artur Kutzelnigg]] ein Oberbegriff zur [[Realwirtschaft]] – in allgemeinster Bestimmungsweise oder Seinsbereich der Gegenstand des [[Wirtschaften]]s in der realen [[Warenwelt]]. Kutzelnigg geht vom physischen Verhältnis aus, das zwischen dem Menschen und seiner Umwelt besteht. Dieser [[Bioökonomik|bioökonomischen]] Grundbedeutung von „Ware“ als Mittel zur Lebenserhaltung kommt unter dem [[Paradigma]] der [[Nachhaltigkeit]] in der [[Warenlehre]] Priorität zu. Das [[Erkenntnisobjekt]] „Ware“ ist im ursprünglich weiteren Sinne von |
Die [[Kategorie (Philosophie)|Kategorie]] „Ware“ ist nach [[Artur Kutzelnigg]] ein Oberbegriff zur [[Realwirtschaft]] – in allgemeinster Bestimmungsweise oder Seinsbereich der Gegenstand des [[Wirtschaften]]s in der realen [[Warenwelt]]. Kutzelnigg geht vom physischen Verhältnis aus, das zwischen dem Menschen und seiner Umwelt besteht. Dieser [[Bioökonomik|bioökonomischen]] Grundbedeutung von „Ware“ als Mittel zur Lebenserhaltung kommt unter dem [[Paradigma]] der [[Nachhaltigkeit]] in der [[Warenlehre]] Priorität zu. Das [[Erkenntnisobjekt]] „Ware“ ist im ursprünglich weiteren Sinne von „Materia medica“ und [[Physiokratie|physiokratischer]] Auffassung herkommend lange Zeit von der naturwissenschaftlichen Forschung zu den stofflichen Eigenschaften der Waren geprägt gewesen, bis [[Carl Günther Ludovici]] erstmals 1752 auch eine wirtschaftliche Warenlehre forderte.<ref>{{Literatur |Autor=Rudolf Seyffert |Titel=Wirtschaftslehre des Handels |Datum=1972 |Seiten=53 |Online={{Google Buch |BuchID=NrabBgAAQBAJ |Seite=53}}}}</ref> Mit seinem Buch ''Vorbereitung zur Waarenkunde'' hatte 1793 [[Johann Beckmann (Ökonom)|Johann Beckmann]] erstmals die wirtschaftlichen Aspekte der Waren umfassend dargestellt. Der Kameralist Johann Beckmann gilt seither als Vater dieses [[Fachgebiet]]s. Seitdem ist die [[Warenkunde]] für die [[Ausbildung]] der Einkäufer und Verkäufer eine [[Schlüsselqualifikation]]. An der [[Universität zu Köln]] entstand 1961 der erste Lehrstuhl für „Wirtschaftliche Warenlehre“, den Kutzelnigg übernahm. Von Kutzelnigg stammt die heute noch gebräuchliche Definition des Warenbegriffs. Waren sind {{"|in der Natur in begrenzter Menge vorhandene oder vom Menschen technisch gefertigte, bewegliche wirtschaftliche Güter, die zur Befriedigung von Bedürfnissen dienen. Sie besitzen Tauschwert und sind Gegenstand des Handels oder kommen dafür in Betracht}}.<ref>{{Literatur |Autor=Artur Kutzelnigg |Titel=Die Zigarette als Modellfall der Wirtschaftlichen Warenlehre |Datum=1962 |Seiten=9}}</ref> |
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In naturwissenschaftlicher Betrachtungsweise sind Waren mineralischer, pflanzlicher oder tierischer Herkunft oder daraus verarbeitet worden.<ref>Karl Hassack, Ernst Beutel: Warenkunde, I Anorganische Waren, Sammlung Göschen, Band 222, 5. Auflage, Berlin und Leipzig, 1927, S. 6f</ref> Dementsprechend ist die Warenkunde eine aufzählende Naturwissenschaft, die sich mit den Eigenschaften der Waren auseinandersetzt. |
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Die [[sozialwissenschaft]]liche Sichtweise in den Wirtschaftswissenschaften definiert den Begriff „[[Gut (Wirtschaftswissenschaft)|Gut]]“, weil darunter auch [[Dienstleistung]]en gefasst werden |
Die [[sozialwissenschaft]]liche Sichtweise in den Wirtschaftswissenschaften definiert den Begriff „[[Gut (Wirtschaftswissenschaft)|Gut]]“ weiter als „Ware“, weil darunter auch [[Dienstleistung]]en gefasst werden. Die Unterscheidung von Dienstleistungen (durch Personen) und Sachen geht auf das [[Römisches Recht|römische Recht]] zurück. Tatsächlich aber stellt der [[Gebrauchswert]] der Ware eine Sach-Dienstleistung dar. |
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Als Mittel zur [[Bedarf]]sdeckung, Träger des monetären Gewinns im [[Tauschwert]], ist in der [[Betriebswirtschaftslehre]] der Begriff „[[Produkt (Wirtschaft)|Produkt]]“ üblich. ''Markenwaren'' sind standardisierbare Erzeugnisse und in der Regel als [[Warenzeichen]] eingetragene Marken (auf einer Ware angebrachte Zeichen: {{ |
Als Mittel zur [[Bedarf]]sdeckung, Träger des monetären Gewinns im [[Tauschwert]], ist in der [[Betriebswirtschaftslehre]] der Begriff „[[Produkt (Wirtschaft)|Produkt]]“ üblich. ''Markenwaren'' sind standardisierbare Erzeugnisse und in der Regel als [[Warenzeichen]] eingetragene Marken (auf einer Ware angebrachte Zeichen: {{frS|marque|de=[[Marke (Recht)|Marke]]}}, Träger der Botschaft ist dabei die Verpackung als [[Werbeträger]]). Das [[Markengesetz]] (MarkenG) befasst sich zwar mit geschützten Marken für Waren, setzt jedoch den Begriff der Ware als bekannt voraus. So dürfen Zeichen verwendet werden, die geeignet sind, „Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von denjenigen anderer Unternehmen zu unterscheiden“ ({{§|3|markeng|juris}} Abs. 1 MarkenG). |
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Als Träger von Tauschwerten ist die Ware als [[Handelsware]] Gegenstand des [[Handel]]s, bestimmte standardisierbare Handelswaren sind die [[Commodities]]. |
Als Träger von Tauschwerten ist die Ware als [[Handelsware]] Gegenstand des [[Handel]]s, bestimmte standardisierbare Handelswaren sind die [[Commodities]]. |
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== Wirtschaftstheorie des Marxismus == |
== Wirtschaftstheorie des Marxismus == |
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In vorkapitalistischen Gesellschaften bestand der überwiegende Teil der Gesellschaft aus Bauern. Diese produzierten fast ausschließlich für den Eigenbedarf und betrieben noch keinen nennenswerten Handel. Die hergestellten Güter hatten für die Bauern somit einen individuellen [[Gebrauchswert]]. Im Kapitalismus werden die hergestellten Arbeitsprodukte über Märkte getauscht und dadurch werden alle Arbeitsprodukte zu Waren (Anmerkung: Im Kapitalismus zählte Marx auch die menschliche Arbeitskraft zu den Waren.<ref>Gablers Wirtschaftslexikon |
In vorkapitalistischen Gesellschaften bestand der überwiegende Teil der Gesellschaft aus Bauern. Diese produzierten fast ausschließlich für den Eigenbedarf und betrieben noch keinen nennenswerten Handel. Die hergestellten Güter hatten für die Bauern somit einen individuellen [[Gebrauchswert]]. Im Kapitalismus werden die hergestellten Arbeitsprodukte über Märkte getauscht und dadurch werden alle Arbeitsprodukte zu Waren (Anmerkung: Im Kapitalismus zählte Marx auch die menschliche Arbeitskraft zu den Waren.<ref>{{Literatur |Titel=Gablers Wirtschaftslexikon |Auflage=12 |Datum=1988 |Seiten=2599}}</ref>) Für ein Tauschgeschäft benötigt man einen Maßstab und deswegen wird den Waren ein [[Tauschwert]] zugesprochen, der vom Gebrauchswert stark abweichen kann. Marx bezeichnete diese lediglich zugesprochene Wirklichkeit als [[Warenfetisch]]. Der Doppelcharakter der [[Arbeit (Philosophie)#Doppelcharakter der Arbeit|Arbeit]], der in der Ware in Form von Gebrauchswert und Tauschwert sichtbar wird, ist ein zentrales Thema der [[Marxistische Ökonomie|Marxistischen Ökonomie]].<ref>{{Literatur |Autor=[[Karl Marx]] |Titel=[[Das Kapital]] |Band=[[Das Kapital. Band I|Band I]] |Kapitel=1}}</ref> |
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== Wirtschaftstheorie der Marktwirtschaft == |
== Wirtschaftstheorie der Marktwirtschaft == |
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Zwischen den [[Unternehmen]] (Produktion) und den [[Privathaushalt|Haushalten]] ([[Konsum]]) bewegt sich ein Strom von Gütern. Der Güterstrom umfasst sowohl Waren (materiell) als auch Dienstleistungen (immateriell). Der [[Marktpreis]] dieser Güter ergibt sich grundsätzlich aus dem Ausgleich von Angebot und Nachfrage. Die Marktpreise werden auf Seite der Haushalte beeinflusst durch Einkommensveränderungen, Einkommenssteuersätze und Erwartungen (Konjunkturlage und damit verbundenen Optimismus und Pessimismus). Auf Seiten der Unternehmer werden die Marktpreise beeinflusst durch Veränderung der Materialkosten, der Steuern, der Produktivität und der Löhne. Die frei handelnden Unternehmer sollen durch Gewinnmaximierung und Wettbewerb für eine effiziente Versorgung der Konsumenten mit Ware sorgen.<ref>Einführung in die Volkswirtschaftslehre |
Zwischen den [[Unternehmen]] ([[Produktion]]) und den [[Privathaushalt|Haushalten]] ([[Konsum]]) bewegt sich ein Strom von Gütern. Der Güterstrom umfasst sowohl Waren (materiell) als auch Dienstleistungen (immateriell). Der [[Marktpreis]] dieser Güter ergibt sich grundsätzlich aus dem [[Marktgleichgewicht|Ausgleich von Angebot und Nachfrage]]. Die Marktpreise werden auf Seite der Haushalte beeinflusst durch Einkommensveränderungen, Einkommenssteuersätze und Erwartungen (Konjunkturlage und damit verbundenen Optimismus und Pessimismus). Auf Seiten der Unternehmer werden die Marktpreise beeinflusst durch Veränderung der Materialkosten, der Steuern, der Produktivität und der Löhne. Die frei handelnden Unternehmer sollen durch Gewinnmaximierung und Wettbewerb für eine effiziente Versorgung der Konsumenten mit Ware sorgen.<ref>{{Literatur |Titel=Einführung in die Volkswirtschaftslehre |Autor=Helmut Schuster |Auflage=4 |Verlag=Linde |Seiten=13–53}}</ref> Auf den Warenkauf oder den Tausch von Waren werden in Deutschland die Vorschriften des [[Handelsgesetzbuch]]es, des [[Bürgerliches Gesetzbuch|Bürgerlichen Gesetzbuches]] oder des [[UN-Kaufrecht]]s<ref>{{Literatur |Titel=UN-Kaufrecht |Kapitel=1 |Fundstelle=Artikel 1 [Anwendungsbereich] |Online=https://www.jura.uni-mannheim.de/media/Lehrstuehle/jura/Bitter/Dateien/Veranstaltungen/Handelsrecht/handelsrecht_cisg_gesetzestext_2008.pdf |Format=PDF |Abruf=2023-01-29}}</ref> angewendet. |
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== Warenwirtschaft == |
== Warenwirtschaft == |
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Die [[Warenwirtschaft]] ist ein wesentlicher Bestandteil der [[Lagerhaltung]] in Unternehmen und umfasst die [[Beschaffung]] und den [[Vertrieb]] in [[Handel]] und [[Industrie]].<ref> |
Die [[Warenwirtschaft]] ist ein wesentlicher Bestandteil der [[Lagerhaltung]] in Unternehmen und umfasst die [[Beschaffung]] und den [[Vertrieb]] in [[Handel]] und [[Industrie]].<ref>{{Literatur |Titel=Kleines Lexikon der Informatik |Hrsg=Miklos G. Zilahi-Szabo |Datum=1995 |Seiten=597 |Online={{Google Buch |BuchID=QBd5DwAAQBAJ |Seite=597}}}}</ref> Dabei prüft der [[Wareneingang]] über die [[Wareneingangskontrolle]] die beschafften Waren, der [[Warenausgang]] verbucht die verkauften Waren. Für das Management des [[Warenkreislauf]]s kommen [[Warenwirtschaftssystem]]e zum Einsatz. |
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== Abgrenzungen == |
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Im Unterschied zur [[Dienstleistung]] steht bei einer Ware die materielle [[Produktion]] oder der materielle [[Wert (Wirtschaft)|Wert]] im Vordergrund. In speziellen Teilbereichen der [[Volkswirtschaftslehre]] ([[Wirtschaftstheorie]]) kann Ware allgemein für alle Güter stehen, die auf einem [[Markt]] angeboten und nachgefragt werden. Nur im weiteren Sinne gehört im [[Handelsrecht (Deutschland)|Handelsrecht]] die [[Elektrizität]] zum Warenbegriff, [[Grundstück]]e jedoch nicht.<ref> |
Im Unterschied zur [[Dienstleistung]] steht bei einer Ware die materielle [[Produktion]] oder der materielle [[Wert (Wirtschaft)|Wert]] im Vordergrund. In speziellen Teilbereichen der [[Volkswirtschaftslehre]] ([[Wirtschaftstheorie]]) kann Ware allgemein für alle Güter stehen, die auf einem [[Markt]] angeboten und nachgefragt werden. Nur im weiteren Sinne gehört im [[Handelsrecht (Deutschland)|Handelsrecht]] die [[Elektrizität]] zum Warenbegriff, [[Grundstück]]e jedoch nicht.<ref name="Kompaktlexikon-S499">{{Literatur |Titel=Kompakt-Lexikon Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung |Verlag=Springer Fachmedien |Ort=Wiesbaden |Datum=2013 |Seiten=499 |Online={{Google Buch |BuchID=d0ElBAAAQBAJ |Seite=499}}}}</ref> Im [[Zollrecht]] werden alle körperlichen Gegenstände als Ware bezeichnet, jedoch nicht mit dem menschlichen Körper fest verbundene Sachen wie [[Herzschrittmacher]] und [[Implantat]]e.<ref name="Kompaktlexikon-S499" /> Der zollrechtliche Warenbegriff unterscheidet zwischen [[Unionsware]] und [[Nichtunionsware]]. Im [[Alltag]] wird der Begriff der Ware auf [[Konsumgut|Konsumgüter]] eingeschränkt. |
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== Siehe auch == |
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== Literatur == |
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* Artur Kutzelnigg |
* {{Literatur |Autor=[[Artur Kutzelnigg]] |Titel=Terminologie der Warenkategorien |Verlag=Franz Nowack |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1965}} |
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* Artur Kutzelnigg |
* {{Literatur |Autor=Artur Kutzelnigg |Titel=Wort und Begriff „Ware“ |Sammelwerk=Die Ware im Weltbild der Wirtschaft. Festschrift für Edmund Grünsteidl zum 70. Geburtstag |Verlag=Österreichischer Gewerbeverlag |Ort=Wien |Datum=1970 |Seiten=24–32}} |
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* Leo Weisgerber |
* {{Literatur |Autor=Leo Weisgerber |Titel=Wort und Ware |Sammelwerk=Die Ware in Wirtschaft und Technik. Festschrift zum 65. Geburtstag von Artur Kutzelnigg |Verlag=Verlag Neue Wirtschafts-Briefe |Ort=Herne/Berlin |Datum=1969 |Seiten=187–195}} |
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* [[Hans Knoblich]]: ''Betriebswirtschaftliche Warentypologie''. Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1969, ISBN 978-3-663-00456-1. |
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* {{Literatur |Autor=[[Richard R. Göller|Richard Kiridus-Göller]] |Titel=Die Warenwissenschaft in ihrer Tradition und Bedeutung |Hrsg=Reinhard Löbbert, Helmut Lungershausen |Sammelwerk=Der Ware Sein und Schein. Zwölf Texte über die Warenwelt, in der wir leben |Verlag=Verlag Europa-Lehrmittel |Ort=Haan-Gruiten |Datum=2002 |Seiten=179–200 |ISBN=3-8085-9857-3}} |
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⚫ | * {{Literatur |Autor=[[Eberhard K. Seifert]] |Titel=Zur nachhaltigen Rehabilitierung der ‚Ware’ |Hrsg=Reinhard Löbbert, Helmut Lungershausen |Sammelwerk=Der Ware Sein und Schein. Zwölf Texte über die Warenwelt, in der wir leben |Verlag=Verlag Europa-Lehrmittel |Ort=Haan-Gruiten |Datum=2002 |Seiten=201–211 |ISBN=3-8085-9857-3}} |
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* Richard Kiridus-Göller |
* {{Literatur |Hrsg=Richard Kiridus-Göller, Eberhard K. Seifert |Titel=Evolution – Ware – Ökonomie. Bioökonomische Grundlagen zur Warenlehre |Verlag=oekom |Ort=München |Datum=2012 |ISBN=978-3-86581-317-6}} |
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* [[Josef Hölzl (Warenkundler)|Josef Hölzl]] |
* {{Literatur |Autor=[[Josef Hölzl (Warenkundler)|Josef Hölzl]] |Titel=Einführung in die Warenanalyse |Verlag=de Gruyter |Ort=Berlin |Datum=2018 |ISBN=978-3-486-21334-8}} |
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== Weblinks == |
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* {{Internetquelle |url=https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/ware-50827 |titel=Ware – Definition |werk=[[Gabler Wirtschaftslexikon]] |abruf=2023-01-30 |abruf-verborgen=1}} |
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== Einzelnachweise == |
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Aktuelle Version vom 11. Juni 2024, 09:35 Uhr
Eine Ware im Sinne der Wirtschaftswissenschaften ist ein materielles Wirtschaftsgut (im Gegensatz zum immateriellen Gut), das Gegenstand des Warenhandels ist und als Gegenstand des Wareneinsatzes in Betracht kommt.
Wortherkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die „Ware“ als Wort (sprachliches Symbol) hat als ökonomischer Begriff (Bedeutung des Wortes) eine indogermanische Wurzel.
Der Wortstamm war bezog sich zunächst auf das Rind, sodann auf gehandelte Sklaven (waru) und verpackte Sachen (lateinisch vasa), insgesamt Güter im weitesten Sinn. Auch das Kapital (lateinisch caput/capitalis ‚was den Kopf/das Leben angeht‘) geht auf den Viehbestand zurück. Das Verlangen nach Vieh (lateinisch pecus/pecunia ‚Vermögen‘) ist der etymologische Hintergrund des englischen Wortes war ‚Krieg‘. Die Bedeutung von „Ware“ im Deutschen hat als Begriff im Englischen keine Entsprechung, taucht jedoch mit der gleichen Bedeutung in meist zusammengesetzten Wörtern wie Warehouse, Hardware, Software, Ransomware oder Irdengut (englisch earthenware) auf.
„Ware“ als die begriffliche Abstraktion dessen, was nachhaltig unter Gewahrsam genommen wird, trifft nicht die ursprüngliche Wortbedeutung, sondern ist ein in der sprachlichen Entwicklung begrifflich nachgeordneter Schritt im Mittelhochdeutschen. Für Vertrauensangelegenheiten wie „wahr“, „Ware“, „Wert“, „Wart“, „Wirt“, „Wirtschaft“ verbindet eine begrifflich gemeinsame Etymologie zur Wortfamilie. Die Bedeutung der Verwaltung eines Hauswesens als „Wirtschaft“ kommt im 17. Jahrhundert auf.
Einteilung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle Waren stammen unmittelbar oder mittelbar aus einem der drei Naturreiche (siehe Systema Naturae): aus dem Mineralreich, dem Pflanzenreich und aus dem Tierreich. Im Laufe der Geschichte wurden die Einteilungen nach der chemischen Zusammensetzung oder nach dem Handelsgebrauch getroffen. Eine wissenschaftlich korrekte Behandlung der Waren ist nur nach naturwissenschaftlichen Kriterien möglich.[1]
Einteilungsweise | Warenarten |
---|---|
Herkunft | Waren aus dem Mineralreich / Waren aus dem Pflanzenreich / Waren aus dem Tierreich |
Chemie | anorganische Waren / organische Waren |
Verarbeitungsgrad | Rohwaren / Naturwaren / Kunstwaren |
Handel | Kolonialwaren / Materialwaren / Kurzwaren / Manufakturwaren |
Branche | Lebensmittel / Eisenwaren / Textilien / Sportgeräte / Spielwaren / Elektrogeräte |
Die Herstellung von Fabrikaten aus Rohwaren, sogenannte Kunstwaren, kann auf zweierlei Weisen erfolgen:
1. mechanische Bearbeitung, das ist die Formänderung der Rohwaren: aus Eisen wird Draht, aus Getreide wird Mehl, aus Seide wird Seidensamt hergestellt;
2. chemische Bearbeitung: aus Steinsalz wird Salzsäure, aus Baumwolle wird Schießbaumwolle, aus Teer werden Farben hergestellt;[2]
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kategorie „Ware“ ist nach Artur Kutzelnigg ein Oberbegriff zur Realwirtschaft – in allgemeinster Bestimmungsweise oder Seinsbereich der Gegenstand des Wirtschaftens in der realen Warenwelt. Kutzelnigg geht vom physischen Verhältnis aus, das zwischen dem Menschen und seiner Umwelt besteht. Dieser bioökonomischen Grundbedeutung von „Ware“ als Mittel zur Lebenserhaltung kommt unter dem Paradigma der Nachhaltigkeit in der Warenlehre Priorität zu. Das Erkenntnisobjekt „Ware“ ist im ursprünglich weiteren Sinne von „Materia medica“ und physiokratischer Auffassung herkommend lange Zeit von der naturwissenschaftlichen Forschung zu den stofflichen Eigenschaften der Waren geprägt gewesen, bis Carl Günther Ludovici erstmals 1752 auch eine wirtschaftliche Warenlehre forderte.[3] Mit seinem Buch Vorbereitung zur Waarenkunde hatte 1793 Johann Beckmann erstmals die wirtschaftlichen Aspekte der Waren umfassend dargestellt. Der Kameralist Johann Beckmann gilt seither als Vater dieses Fachgebiets. Seitdem ist die Warenkunde für die Ausbildung der Einkäufer und Verkäufer eine Schlüsselqualifikation. An der Universität zu Köln entstand 1961 der erste Lehrstuhl für „Wirtschaftliche Warenlehre“, den Kutzelnigg übernahm. Von Kutzelnigg stammt die heute noch gebräuchliche Definition des Warenbegriffs. Waren sind „in der Natur in begrenzter Menge vorhandene oder vom Menschen technisch gefertigte, bewegliche wirtschaftliche Güter, die zur Befriedigung von Bedürfnissen dienen. Sie besitzen Tauschwert und sind Gegenstand des Handels oder kommen dafür in Betracht“.[4]
In naturwissenschaftlicher Betrachtungsweise sind Waren mineralischer, pflanzlicher oder tierischer Herkunft oder daraus verarbeitet worden.[5] Dementsprechend ist die Warenkunde eine aufzählende Naturwissenschaft, die sich mit den Eigenschaften der Waren auseinandersetzt.
Die sozialwissenschaftliche Sichtweise in den Wirtschaftswissenschaften definiert den Begriff „Gut“ weiter als „Ware“, weil darunter auch Dienstleistungen gefasst werden. Die Unterscheidung von Dienstleistungen (durch Personen) und Sachen geht auf das römische Recht zurück. Tatsächlich aber stellt der Gebrauchswert der Ware eine Sach-Dienstleistung dar.
Als Mittel zur Bedarfsdeckung, Träger des monetären Gewinns im Tauschwert, ist in der Betriebswirtschaftslehre der Begriff „Produkt“ üblich. Markenwaren sind standardisierbare Erzeugnisse und in der Regel als Warenzeichen eingetragene Marken (auf einer Ware angebrachte Zeichen: französisch marque ‚Marke‘, Träger der Botschaft ist dabei die Verpackung als Werbeträger). Das Markengesetz (MarkenG) befasst sich zwar mit geschützten Marken für Waren, setzt jedoch den Begriff der Ware als bekannt voraus. So dürfen Zeichen verwendet werden, die geeignet sind, „Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von denjenigen anderer Unternehmen zu unterscheiden“ (§ 3 Abs. 1 MarkenG).
Als Träger von Tauschwerten ist die Ware als Handelsware Gegenstand des Handels, bestimmte standardisierbare Handelswaren sind die Commodities.
Wirtschaftstheorie des Marxismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In vorkapitalistischen Gesellschaften bestand der überwiegende Teil der Gesellschaft aus Bauern. Diese produzierten fast ausschließlich für den Eigenbedarf und betrieben noch keinen nennenswerten Handel. Die hergestellten Güter hatten für die Bauern somit einen individuellen Gebrauchswert. Im Kapitalismus werden die hergestellten Arbeitsprodukte über Märkte getauscht und dadurch werden alle Arbeitsprodukte zu Waren (Anmerkung: Im Kapitalismus zählte Marx auch die menschliche Arbeitskraft zu den Waren.[6]) Für ein Tauschgeschäft benötigt man einen Maßstab und deswegen wird den Waren ein Tauschwert zugesprochen, der vom Gebrauchswert stark abweichen kann. Marx bezeichnete diese lediglich zugesprochene Wirklichkeit als Warenfetisch. Der Doppelcharakter der Arbeit, der in der Ware in Form von Gebrauchswert und Tauschwert sichtbar wird, ist ein zentrales Thema der Marxistischen Ökonomie.[7]
Wirtschaftstheorie der Marktwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen den Unternehmen (Produktion) und den Haushalten (Konsum) bewegt sich ein Strom von Gütern. Der Güterstrom umfasst sowohl Waren (materiell) als auch Dienstleistungen (immateriell). Der Marktpreis dieser Güter ergibt sich grundsätzlich aus dem Ausgleich von Angebot und Nachfrage. Die Marktpreise werden auf Seite der Haushalte beeinflusst durch Einkommensveränderungen, Einkommenssteuersätze und Erwartungen (Konjunkturlage und damit verbundenen Optimismus und Pessimismus). Auf Seiten der Unternehmer werden die Marktpreise beeinflusst durch Veränderung der Materialkosten, der Steuern, der Produktivität und der Löhne. Die frei handelnden Unternehmer sollen durch Gewinnmaximierung und Wettbewerb für eine effiziente Versorgung der Konsumenten mit Ware sorgen.[8] Auf den Warenkauf oder den Tausch von Waren werden in Deutschland die Vorschriften des Handelsgesetzbuches, des Bürgerlichen Gesetzbuches oder des UN-Kaufrechts[9] angewendet.
Warenwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Warenwirtschaft ist ein wesentlicher Bestandteil der Lagerhaltung in Unternehmen und umfasst die Beschaffung und den Vertrieb in Handel und Industrie.[10] Dabei prüft der Wareneingang über die Wareneingangskontrolle die beschafften Waren, der Warenausgang verbucht die verkauften Waren. Für das Management des Warenkreislaufs kommen Warenwirtschaftssysteme zum Einsatz.
Abgrenzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Unterschied zur Dienstleistung steht bei einer Ware die materielle Produktion oder der materielle Wert im Vordergrund. In speziellen Teilbereichen der Volkswirtschaftslehre (Wirtschaftstheorie) kann Ware allgemein für alle Güter stehen, die auf einem Markt angeboten und nachgefragt werden. Nur im weiteren Sinne gehört im Handelsrecht die Elektrizität zum Warenbegriff, Grundstücke jedoch nicht.[11] Im Zollrecht werden alle körperlichen Gegenstände als Ware bezeichnet, jedoch nicht mit dem menschlichen Körper fest verbundene Sachen wie Herzschrittmacher und Implantate.[11] Der zollrechtliche Warenbegriff unterscheidet zwischen Unionsware und Nichtunionsware. Im Alltag wird der Begriff der Ware auf Konsumgüter eingeschränkt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Artur Kutzelnigg: Terminologie der Warenkategorien. Franz Nowack, Frankfurt am Main 1965.
- Artur Kutzelnigg: Wort und Begriff „Ware“. In: Die Ware im Weltbild der Wirtschaft. Festschrift für Edmund Grünsteidl zum 70. Geburtstag. Österreichischer Gewerbeverlag, Wien 1970, S. 24–32.
- Leo Weisgerber: Wort und Ware. In: Die Ware in Wirtschaft und Technik. Festschrift zum 65. Geburtstag von Artur Kutzelnigg. Verlag Neue Wirtschafts-Briefe, Herne/Berlin 1969, S. 187–195.
- Hans Knoblich: Betriebswirtschaftliche Warentypologie. Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1969, ISBN 978-3-663-00456-1.
- Richard Kiridus-Göller: Die Warenwissenschaft in ihrer Tradition und Bedeutung. In: Reinhard Löbbert, Helmut Lungershausen (Hrsg.): Der Ware Sein und Schein. Zwölf Texte über die Warenwelt, in der wir leben. Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2002, ISBN 3-8085-9857-3, S. 179–200.
- Eberhard K. Seifert: Zur nachhaltigen Rehabilitierung der ‚Ware’. In: Reinhard Löbbert, Helmut Lungershausen (Hrsg.): Der Ware Sein und Schein. Zwölf Texte über die Warenwelt, in der wir leben. Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2002, ISBN 3-8085-9857-3, S. 201–211.
- Richard Kiridus-Göller, Eberhard K. Seifert (Hrsg.): Evolution – Ware – Ökonomie. Bioökonomische Grundlagen zur Warenlehre. oekom, München 2012, ISBN 978-3-86581-317-6.
- Josef Hölzl: Einführung in die Warenanalyse. de Gruyter, Berlin 2018, ISBN 978-3-486-21334-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karl Hassack, Ernst Beutel: Warenkunde, I Anorganische Waren, Sammlung Göschen, Band 222, 5. Auflage, Berlin und Leipzig, 1927, S. 7–8
- ↑ Karl Hassack, Ernst Beutel: Warenkunde, I Anorganische Waren, Sammlung Göschen, Band 222, 5. Auflage, Berlin und Leipzig, 1927, S. 8
- ↑ Rudolf Seyffert: Wirtschaftslehre des Handels. 1972, S. 53 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Artur Kutzelnigg: Die Zigarette als Modellfall der Wirtschaftlichen Warenlehre. 1962, S. 9.
- ↑ Karl Hassack, Ernst Beutel: Warenkunde, I Anorganische Waren, Sammlung Göschen, Band 222, 5. Auflage, Berlin und Leipzig, 1927, S. 6f
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon. 12. Auflage. 1988, S. 2599.
- ↑ Karl Marx: Das Kapital. Band I, Kap. 1.
- ↑ Helmut Schuster: Einführung in die Volkswirtschaftslehre. 4. Auflage. Linde, S. 13–53.
- ↑ UN-Kaufrecht. Kap. 1, Artikel 1 [Anwendungsbereich] (uni-mannheim.de [PDF; abgerufen am 29. Januar 2023]).
- ↑ Miklos G. Zilahi-Szabo (Hrsg.): Kleines Lexikon der Informatik. 1995, S. 597 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Kompakt-Lexikon Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2013, S. 499 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).