„Christian Wilhelm Griebenow“ – Versionsunterschied
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Geboren wurde Griebenow in einfachen Verhältnissen als Sohn eines [[Ackerbürger]]s in Prenzlau. Mit 15 Jahren erlernte er den Beruf des [[Büchsenmacher]]s. 1814 heiratete er in Berlin die 16-jährige Henriette Zernickow, die Tochter eines wohlhabenden Berliner Ackerbürgers. Sie hatten ein gemeinsames Kind, Amalie. Als Henriette 1852 in Berlin starb, lebte Griebenow in seinem erworbenen Gut in [[Groß Leuthen]] in der [[Niederlausitz]]. Dort zeugte er mit seiner späteren zweiten Ehefrau Caroline Kleber zwischen 1848 und 1860 insgesamt fünf Kinder. Griebenow versuchte in Groß Leuthen vergeblich, die Ehrenrechte als [[Standesherrschaft|Standesherr]] und damit einen erblichen Adelstitel zu erlangen. Er kehrte nach Berlin zurück, wo er in der [[Schönhauser Allee]] |
Geboren wurde Griebenow in einfachen Verhältnissen als Sohn eines [[Ackerbürger]]s in Prenzlau. Mit 15 Jahren erlernte er den Beruf des [[Büchsenmacher]]s. 1814 heiratete er in Berlin die 16-jährige Henriette Zernickow, die Tochter eines wohlhabenden Berliner Ackerbürgers. Sie hatten ein gemeinsames Kind, Amalie. Als Henriette 1852 in Berlin starb, lebte Griebenow in seinem erworbenen Gut in [[Groß Leuthen]] in der [[Niederlausitz]]. Dort zeugte er mit seiner späteren zweiten Ehefrau Caroline Kleber zwischen 1848 und 1860 insgesamt fünf Kinder. Griebenow versuchte in Groß Leuthen vergeblich, die Ehrenrechte als [[Standesherrschaft|Standesherr]] und damit einen erblichen Adelstitel zu erlangen. Er kehrte nach Berlin zurück, wo er in der [[Schönhauser Allee]] 187 wohnte und mehrere Häuser besaß.<ref>Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin. Berlin, 1864. S. 170.</ref> Griebenow starb 1865. Sein Grab befindet sich auf dem [[Friedhof I der Georgen-Parochialgemeinde]] an der Greifswalder Straße in Berlin.<ref>Hermann Aurich: ''Vom Büchsenmacher zum Millionär.'' Bei: [http://www.maerkische-landsitze.de/griebenow.htm maerkische-landsitze.de]</ref> |
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=== Nachkommen === |
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Zu seinen Kindern gehörten Dorothea Wilhelmine Amalie Griebenow, verheiratet 1846 mit Wilhelm Freiherr von Gärtner und |
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Griebenows Tochter Dorothea Wilhelmine Amalie Griebenow (1824–1888) heiratete 1846 Wilhelm von Gärtner. Dieser wurde 1858 vom sächsischen König [[Johann (Sachsen)|Johann]] in den erblichen Stand des ''Freiherrn'' erhoben und die Familie durfte sich fortan ''von Gärtner-Griebenow'' nennen. Ein Sohn Amalies war [[Günther von Gaertner-Griebenow]] (1856–1898), [[Generalkonsul]] in Teheran; eine Tochter Amalies Hertha Freiin von Gärtner-Griebenow (1853–1892) die 1873 Curt Graf von Seckendorff heiratete.<ref>''Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser'', Band 45, Gotha 1895, [https://books.google.de/books?id=-eL7Cq9gOqcC&pg=PA271 S. 271.]</ref><ref>''Gothaisches genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser'', Gotha 1881, [https://books.google.de/books?id=wWwPAAAAYAAJ&pg=PA848 S. 848.] ''Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser. Teil A'', Band 115, Gotha 1942, [https://books.google.de/books?id=_BIaAAAAIAAJ&pg=PA521 S. 521.]</ref> Ihre gemeinsame Ahnentafel wurde 1887 im ''[[Herold (Verein)|Herold zu Berlin]]'' veröffentlicht.<ref>''Der deutsche Herold Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde'', Band 18, Berlin 1887, [https://books.google.de/books?id=ojlMEXiNk7AC&pg=PA15 S. 14 f. und Beilage].</ref> |
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Griebenows Sohn Ferdinand (1848–1910) war Erbauer des Neuen Schlosses in [[Wansdorf]], Ehrenbürger von [[Vetschau/Spreewald|Vetschau]], königlicher [[Hofrat]] und [[Rittergut]]sbesitzer.<ref>''Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin'', Berlin 1908, [https://books.google.de/books?id=2VANAAAAIAAJ&pg=RA1-PA113 S. 113.]</ref><ref>Stadt Vetschau/Spreewald: ''Ferdinand Griebenow.'' [https://stadt.vetschau.de/leben-wohnen/stadtgeschichten/persoenlichkeiten/ferdinand-griebenow.html Vetschau.de]</ref> Ferdinand Griebenow heiratete 1873<ref>Angelina Kowalczyk: ''Auf herrschaftlichen Wegen gewandelt'', Teil 2, Norderstedt 2021, [https://books.google.de/books?id=mRIjEAAAQBAJ&pg=PA187 S. 187.]</ref> Selma Blütchen (1851–1942) aus einer angesehenen Vetschauer Weberfamilie.<ref>Persönlichkeiten der Stadt Vetschau: [https://stadt.vetschau.de/leben-wohnen/stadtgeschichten/persoenlichkeiten/selma-griebenow-geborene-bluetchen.html Selma Griebenow, geborene Blütchen] (Abgerufen am 22. Dezember 2023.)</ref> |
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Sohn Albert Hermann von Griebenow<ref name="Behrendt">Otto Behrendt: ''Das ehemalige königliche Vorwerk vor dem Schönhauser Tor.'' In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins. Ausgabe 39, Berlin 1922, S. 4. [https://digital.zlb.de/viewer/image/14688141_1922/6/ zlb.de]</ref>, Graf und Kammerherr zu Coburg, wurde 1891 in den Freiherrenstand erhoben. Er errichtete 1902 in Berlin-Grunewald eine repräsentative Villa in der Bismarckstraße 13 am Johannaplatz.<ref>Bezirksamt |
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Charlottenburg-Wilmersdorf: ''206. Kiezspaziergang.'' [https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/spazieren-und-wandern/kiezspaziergaenge/artikel.783518.php berlin.de]</ref> |
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Sohn Max Griebenow starb als Leutnant im 52. Infanterieregiment, eine weitere Tochter Griebenows war mit dem Oberleutnant Graf von Reichenbach verheiratet.<ref name="Behrendt" /> |
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⚫ | Griebenows Tochter Anne Pauline Griebenow heiratete 1868 Hans-Hermann Freiherr [[Rüxleben (Adelsgeschlecht)|von Rüxleben]]. Als Mitgift finanzierten die Griebenows den Bau des [[Schloss Biesdorf|Schlosses Biesdorf]].<ref>Freunde Schloss Biesdorf e. V.: ''Die freiherrlichen Bewohner des Schlosses Biesdorf.'' [https://freunde-schloss-biesdorf.de/allgemein/die-freiherrlichen-bewohner-des-schlosses-biesdorf/ freunde-schloss-biesdorf.de]</ref> |
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== Militärdienst == |
== Militärdienst == |
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Ab 1800 arbeitete Griebenow zunächst in Waffenfabriken in Potsdam und Berlin, gefolgt von verschiedenen Anstellungen beim Militär. Als |
Ab 1800 arbeitete Griebenow zunächst in Waffenfabriken in Potsdam und Berlin, gefolgt von verschiedenen Anstellungen beim Militär. Als [[Büchse]]nmacher war er unter [[Karl Wilhelm Ernst von Waldenfels]] der [[Belagerung Kolbergs 1807]] erfolgreich und nahm während der [[Befreiungskriege]] 1813 an der [[Völkerschlacht bei Leipzig]] teil. Bei der [[Schlacht bei Paris]] 1814 eroberte sein Bataillon unter Oberst [[Johann Friedrich Karl II. von Alvensleben|Alvensleben]] das Stadttor [[Rotonde de la Villette|Barrière Saint Martin]].<ref>Wilhelm Griebenow: ''Wilhelm Griebenow’s Erlebnisse. Von ihm selbst geschrieben.'' Selbstverlag des Verfassers, Berlin, 1864. S. 155.</ref> Griebenow profitierte bis ins hohe Alter von seinem Ruf als Held der Befreiungskriege.<ref>Bernd Wähner: ''Christian Wilhelm Griebenow legte den Grundstein für Prenzlauer Berg.'' In: [[Berliner Woche]], 17. April 2015.</ref> Aufgrund seiner Verdienste bei der Verteidigung der Stadt wurde er 1857 Ehrenbürger von [[Kołobrzeg|Kolberg]].<ref>Kolberger Lande e.V.: ''Namensregister Kolberg-Körliner Kreis.'' [https://kolberg-koerlin.de/familienforschung/namensregister-kolberg-koerlin/ kolberg-koerlin.de]</ref> |
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== Bürgerliche Karriere == |
== Bürgerliche Karriere == |
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=== ''Terraingeschäfte'' im wachsenden Berlin === |
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Nach seiner Rückkehr aus Paris begann er 1815 in Berlin, das Erbe seiner Frau zu verwalten, darunter 300 [[Magdeburger Maß|Morgen]] Land (gut 76 Hektar) am alten Artillerie-Schießplatz auf dem Wedding, heute |
Nach seiner Rückkehr aus Paris begann er 1815 in Berlin, das Erbe seiner Frau zu verwalten, darunter 300 [[Magdeburger Maß|Morgen]] Land (gut 76 Hektar) am alten Artillerie-Schießplatz auf dem Wedding, heute nordöstlich des [[Volkspark Rehberge|Volksparks Rehberge]]. Er machte das Land [[Urbarmachung|urbar]], teilte es in viele kleine [[Flurstück]]e und veräußerte es gewinnbringend an Kolonisten.<ref>Wilhelm Griebenow: ''Wilhelm Griebenow’s Erlebnisse. Von ihm selbst geschrieben.'' Selbstverlag des Verfassers, Berlin, 1864. S. 163–165.</ref> |
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|Text= [...] ich hatte von Paris das Bild einer großen Stadt mit mir herüber gebracht, schmeichelte mir, zur Vergrößerung Berlins [...] etwas beitragen zu können. |
|Text= [...] ich hatte von Paris das Bild einer großen Stadt mit mir herüber gebracht, schmeichelte mir, zur Vergrößerung Berlins [...] etwas beitragen zu können. |
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|Autor=Wilhelm Griebenow: ''Wilhelm Griebenow’s Erlebnisse. Von ihm selbst geschrieben.'' Berlin, 1864. S. 164. |
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Ähnlich verfuhr Griebenow, als er 1823 das große, heruntergewirtschaftete Vorwerk Niederschönhausen erwarb. Dessen Flächen erstreckten sich im Nordosten Berlins entlang des sogenannten ''Acker Tractus'' zu beiden Seiten der [[Schönhauser Allee]]. Griebenow gehörte das Gebiet begrenzt durch die heutige nördliche Schwedter Straße, Gaudystraße, nördliche Schönhauser Allee, Schonensche Straße, Gudvanger- und Lychener Straße, Schönhauser Allee bis zur Choriner-, Fehrbelliner-, Anklamer Straße und Arkonaplatz.<ref> Mencelius: ''Plan der Berliner Hufen von 1822.'' Königl. Lith. Institut Berlin, 1823. [https://sammlung-online.stadtmuseum.de/Details/Index/245821 stadtmuseum.de]</ref> Zusammen mit der ''Griebenow’schen Schäferei'' am [[Eschengraben]] beliefen sich die Flächen auf insgesamt 585 Morgen Land (gut 130 Hektar).<ref>Alexander Haeder: ''Stadtentwicklung und Industrialisierung. Drei Fallstudien zur Stadtbau- und Architekturgeschichte Berlins zwischen 1830 – 1918.'' Greifswald 2003. Kapitel 2.1.2: ''Der Plan der Berliner Hufen.'' S. 74ff. Dissertation, online unter: [https://epub.ub.uni-greifswald.de/frontdoor/deliver/index/docId/138/file/haeder_alexander.pdf uni-greifswald.de]</ref> Griebenow galt als eine der „schillerndsten Gestalten der frühen städtischen Entwicklungsphase“: |
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⚫ | Nach seinem Tod führte seine Witwe Caroline die Geschäfte fort. 1866 schenkte sie dem [[Magistrat von Berlin|Magistrat]] ein Grundstück für den Bau der [[Zionskirche (Berlin)|Zionskirche]].<ref>Förderverein Zionskirche Berlin:''Geschichte.'' [http://zionskirche-berlin.de/geschichte zionskirche-berlin.de]</ref> Sie gab ferner unentgeltlich ein Grundstück für den Bau des [[Predigerhaus der Zionskirche (Berlin, Griebenowstraße)|Predigerhauses des Zionskirche]] ab, als Gegenleistung wurde per [[Kabinettsorder]] die dortige Straße am 8. September 1866 als [[Griebenowstraße]] benannt.<ref>Hermann Vogt: ''Die Strassen-Namen Berlins.'' Verlag des Vereins für die Geschichte Berlins, Berlin, 1885. S. 31.</ref> 1874 ließ sie den südlichen Teil der [[Wolliner Straße (Berlin)|Wolliner Straße]] anlegen,<ref>Communal-Blatt der Haupt- und Residenz-Stadt Berlin vom 4. Januar 1874, S. 18–19. [https://digital.zlb.de/viewer/image/16308670_1874/36/ zlb.de]</ref> und 1887 stiftete sie der Gemeinde das Bauland für die [[Gethsemanekirche (Berlin)|Gethsemanekirche]] an der Stargarder Straße.<ref>Bezirksamt Pankow von Berlin: ''Gethsemanekirche.'' Touristisches Wegeleitsystem, Berlin, 2005. [https://www.berlin.de/museum-pankow/geschichte-vor-ort/touristisches-wegeleitsystem/dokumente/stele-10-gethsemanekirche-protestant-church-.pdf berlin.de]</ref> |
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|Text= Sein Denken und sein Handeln war das eines frühen Pioniers im ersten Morgendämmern der industriellen Revolution, der seine Chance gesucht und gefunden hatte. In der für die erste Unternehmergeneration typischen Mischung aus Kreativität, Tüchtigkeit und Goldgräbermentalität machte er sich zielstrebig daran, sein eigenes Terrain durch die Anlage von Straßen in städtisches Gebiet zu verwandeln, bevor andere auch nur für möglich hielten, daß die Stadt jemals ihre Äcker erreichen würde. |
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|Autor= Alexander Haeder: ''Stadtentwicklung und Industrialisierung.'' Greifswald 2003.<ref>Alexander Haeder: ''Stadtentwicklung und Industrialisierung. Drei Fallstudien zur Stadtbau- und Architekturgeschichte Berlins zwischen 1830 – 1918.'' Greifswald 2003. Kapitel 2.1.2: ''Der Plan der Berliner Hufen.'' S. 77–78. Dissertation, online unter: [https://epub.ub.uni-greifswald.de/frontdoor/deliver/index/docId/138/file/haeder_alexander.pdf uni-greifswald.de]</ref> |
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⚫ | 1825 verkaufte er eine große Parzelle an das preußische Militär, das dort einen Exerzierplatz anlegte, den heutigen [[Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark]]. Um Bauland zu erschließen und aufzuwerten, legte er mehrere Straßen an, darunter den westlichen Teil der heutigen [[Eberswalder Straße]] am [[Mauerpark]]. Parallel zu seinen Grundstücksgrenzen und als Kreuzung mit der Schönhauser Allee und dem ''Communicationsweg'' (Danziger Straße) pflanzte er 1826 zwei neue Alleen und benannte sie nach den Baumarten [[Kastanienallee (Berlin-Prenzlauer Berg)|Kastanienallee]] und [[Pappelallee]].<ref>Wilhelm Griebenow: ''Wilhelm Griebenow’s Erlebnisse. Von ihm selbst geschrieben.'' Selbstverlag des Verfassers, Berlin, 1864. S. 170–171.</ref> 1842 verschenkte er in der Pappelallee eine Parzelle an die Deutsch-Katholische Gemeinde, die hier eine Begräbnisstätte anlegte, den heutigen [[Friedhofspark Pappelallee]]. Griebenow galt zu dieser Zeit als einer der reichsten Immobilienbesitzer Berlins.<ref>Freunde Schloss Biesdorf e. V.: ''Die freiherrlichen Bewohner des Schlosses Biesdorf.''[https://freunde-schloss-biesdorf.de/allgemein/die-freiherrlichen-bewohner-des-schlosses-biesdorf/ freunde-schloss-biesdorf.de]</ref> Viel beachtet war ein Prozess, den Griebenow 1862 als Erbauer und Eigentümer eines repräsentativen Mietshauses in Berlin-Mitte Ecke Charlottenstraße/Schützenstraße mit dem dortigen Nachbarn wegen Baumängeln führte.<ref>''Berliner Gerichts Zeitung. Zeitschrift für Criminal-, Polizei- und Civil Gerichtspflege des In- und Auslandes'', Band 10, Berlin 1862, [https://books.google.de/books?id=EhuOqBckI6kC&pg=PP314 S. 314 f.]</ref> |
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⚫ | Nach seinem Tod führte seine Witwe Caroline die Geschäfte fort. 1866 schenkte sie dem [[Magistrat von Berlin|Magistrat]] ein Grundstück für den Bau der [[Zionskirche (Berlin)|Zionskirche]].<ref>Förderverein Zionskirche Berlin: ''Geschichte.'' [http://zionskirche-berlin.de/geschichte zionskirche-berlin.de]</ref> Sie gab ferner unentgeltlich ein Grundstück für den Bau des [[Predigerhaus der Zionskirche (Berlin, Griebenowstraße)|Predigerhauses des Zionskirche]] ab, als Gegenleistung wurde per [[Kabinettsorder]] die dortige Straße am 8. September 1866 als [[Griebenowstraße]] benannt.<ref>Hermann Vogt: ''Die Strassen-Namen Berlins.'' Verlag des Vereins für die Geschichte Berlins, Berlin, 1885. S. 31.</ref> 1874 ließ sie den südlichen Teil der [[Wolliner Straße (Berlin)|Wolliner Straße]] anlegen,<ref>Communal-Blatt der Haupt- und Residenz-Stadt Berlin vom 4. Januar 1874, S. 18–19. [https://digital.zlb.de/viewer/image/16308670_1874/36/ zlb.de]</ref> und 1887 stiftete sie der Gemeinde das Bauland für die [[Gethsemanekirche (Berlin)|Gethsemanekirche]] an der Stargarder Straße.<ref>Bezirksamt Pankow von Berlin: ''Gethsemanekirche.'' Touristisches Wegeleitsystem, Berlin, 2005. [https://www.berlin.de/museum-pankow/geschichte-vor-ort/touristisches-wegeleitsystem/dokumente/stele-10-gethsemanekirche-protestant-church-.pdf berlin.de]</ref> |
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==== Kauf von Gütern im Spreewald ==== |
==== Kauf von Gütern im Spreewald ==== |
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Seine Erfolge bei den Grundstücksgeschäften ermöglichten es Griebenow, mehrere große Güter zu kaufen. 1840 erwarb er das Gut [[Leibchel]] im [[Spreewald]], das er 1852 seiner Tochter Amalie vermachte.<ref>Heinrich Berghaus: ''Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz.'' Dritter Band. Verlag Adolph Müller, Brandenburg, 1856. S. 672.</ref> 1841 kaufte er einen benachbarten großen Güterkomplex, die sogenannte [[Standesherrschaft Leuthen]] für 152.000 Taler. Als Standesherr in der Niederlausitz hätte Griebenow eine Reihe von Privilegien genossen, darunter einen erblichen Sitz in der Ersten Kammer des [[Preußischer Landtag|Preußischen Landtages]] in Berlin. Als Nichtadligem wurden ihm diese Privilegien jedoch verweigert, so dass Griebenow das Gut Leuthen 1855 wieder verkaufte.<ref>Hermann Aurich: ''Vom Büchsenmacher zum Millionär.'' Bei: [http://www.maerkische-landsitze.de/griebenow.htm maerkische-landsitze.de]</ref> |
Seine Erfolge bei den Grundstücksgeschäften ermöglichten es Griebenow, mehrere große Güter zu kaufen. 1840 erwarb er das Gut [[Leibchel]] im [[Spreewald]], das er 1852 seiner Tochter Amalie vermachte.<ref>Heinrich Berghaus: ''Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz.'' Dritter Band. Verlag Adolph Müller, Brandenburg, 1856. S. 672.</ref> 1841 kaufte er einen benachbarten großen Güterkomplex, die sogenannte [[Standesherrschaft Leuthen]] für 152.000 Taler. Als Standesherr in der Niederlausitz hätte Griebenow eine Reihe von Privilegien genossen, darunter einen erblichen Sitz in der Ersten Kammer des [[Preußischer Landtag|Preußischen Landtages]] in Berlin. Als Nichtadligem wurden ihm diese Privilegien jedoch verweigert, so dass Griebenow das Gut Leuthen 1855 wieder verkaufte.<ref>Hermann Aurich: ''Vom Büchsenmacher zum Millionär.'' Bei: [http://www.maerkische-landsitze.de/griebenow.htm maerkische-landsitze.de]</ref> |
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== Siehe auch == |
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* [[Wilhelm Gotthold Büttner]] († 1848), Großgrundbesitzer im nordöstlichen Berlin |
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* [[Bötzow-Brauerei]] der Großgrundbesitzer-Familie Bötzow |
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* [[Ferdinand Spickermann]] (1812–1880), Großgrundbesitzer im nordöstlichen Berlin |
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* [[Otto von Wollank]] (1862–1929), Sohn von Friedrich Adolph Wollank (1833–1877), Großgrundbesitzer im nordöstlichen Berlin |
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== Schriften == |
== Schriften == |
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* ''Wilhelm |
* ''Wilhelm Griebenow’s Erlebnisse. Von ihm selbst geschrieben.'' Selbstverlag des Verfassers, Berlin, 1864. 284 Seiten. [https://digital.zlb.de/viewer/image/34311042/3/LOG_0000/ zlb.de] |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Hermann Aurich: ''Vom Büchsenmacher zum Millionär.'' Bei: [http://www.maerkische-landsitze.de/griebenow.htm maerkische-landsitze.de] |
* Hermann Aurich: ''Vom Büchsenmacher zum Millionär.'' Bei: [http://www.maerkische-landsitze.de/griebenow.htm maerkische-landsitze.de] |
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* Otto Behrendt: ''Das ehemalige königliche Vorwerk vor dem Schönhauser Tor.'' In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins. Ausgabe 39, Berlin 1922, S. 1–4. Bei: [https://digital.zlb.de/viewer/image/14688141_1922/6/ zlb.de] |
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* Dieter Hertz-Eichenrode: ''Herr Griebenow auf Groß Leuthen.'' In: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte Nr. 58, 2007. S. 114–136. |
* [[Dieter Hertz-Eichenrode]]: ''Herr Griebenow auf Groß Leuthen.'' In: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte Nr. 58, 2007. S. 114–136. |
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* Bernd Wähner: ''Christian Wilhelm Griebenow legte den Grundstein für Prenzlauer Berg.'' In: [[Berliner Woche]], 17. April 2015. |
* Bernd Wähner: ''Christian Wilhelm Griebenow legte den Grundstein für Prenzlauer Berg.'' In: [[Berliner Woche]], 17. April 2015. |
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[[Kategorie:Geboren 1784]] |
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Version vom 9. Juni 2024, 23:25 Uhr
Christian Wilhelm Griebenow (* 15. Dezember 1784 in Prenzlau; † 14. April 1865 in Berlin) war ein Oberamtmann, Besitzer der Standesherrschaft Leuthen sowie ein bedeutender Kolonisator und Bodenspekulant im Norden Berlins. Große Flächen der heutigen Berliner Ortsteile Mitte, Prenzlauer Berg und Wedding waren im frühen 19. Jahrhundert in seinem Besitz.
Familie
Geboren wurde Griebenow in einfachen Verhältnissen als Sohn eines Ackerbürgers in Prenzlau. Mit 15 Jahren erlernte er den Beruf des Büchsenmachers. 1814 heiratete er in Berlin die 16-jährige Henriette Zernickow, die Tochter eines wohlhabenden Berliner Ackerbürgers. Sie hatten ein gemeinsames Kind, Amalie. Als Henriette 1852 in Berlin starb, lebte Griebenow in seinem erworbenen Gut in Groß Leuthen in der Niederlausitz. Dort zeugte er mit seiner späteren zweiten Ehefrau Caroline Kleber zwischen 1848 und 1860 insgesamt fünf Kinder. Griebenow versuchte in Groß Leuthen vergeblich, die Ehrenrechte als Standesherr und damit einen erblichen Adelstitel zu erlangen. Er kehrte nach Berlin zurück, wo er in der Schönhauser Allee 187 wohnte und mehrere Häuser besaß.[1] Griebenow starb 1865. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof I der Georgen-Parochialgemeinde an der Greifswalder Straße in Berlin.[2]
Nachkommen
Griebenows Tochter Dorothea Wilhelmine Amalie Griebenow (1824–1888) heiratete 1846 Wilhelm von Gärtner. Dieser wurde 1858 vom sächsischen König Johann in den erblichen Stand des Freiherrn erhoben und die Familie durfte sich fortan von Gärtner-Griebenow nennen. Ein Sohn Amalies war Günther von Gaertner-Griebenow (1856–1898), Generalkonsul in Teheran; eine Tochter Amalies Hertha Freiin von Gärtner-Griebenow (1853–1892) die 1873 Curt Graf von Seckendorff heiratete.[3][4] Ihre gemeinsame Ahnentafel wurde 1887 im Herold zu Berlin veröffentlicht.[5]
Griebenows Sohn Ferdinand (1848–1910) war Erbauer des Neuen Schlosses in Wansdorf, Ehrenbürger von Vetschau, königlicher Hofrat und Rittergutsbesitzer.[6][7] Ferdinand Griebenow heiratete 1873[8] Selma Blütchen (1851–1942) aus einer angesehenen Vetschauer Weberfamilie.[9]
Sohn Albert Hermann von Griebenow[10], Graf und Kammerherr zu Coburg, wurde 1891 in den Freiherrenstand erhoben. Er errichtete 1902 in Berlin-Grunewald eine repräsentative Villa in der Bismarckstraße 13 am Johannaplatz.[11]
Sohn Max Griebenow starb als Leutnant im 52. Infanterieregiment, eine weitere Tochter Griebenows war mit dem Oberleutnant Graf von Reichenbach verheiratet.[10]
Griebenows Tochter Anne Pauline Griebenow heiratete 1868 Hans-Hermann Freiherr von Rüxleben. Als Mitgift finanzierten die Griebenows den Bau des Schlosses Biesdorf.[12]
Militärdienst
Ab 1800 arbeitete Griebenow zunächst in Waffenfabriken in Potsdam und Berlin, gefolgt von verschiedenen Anstellungen beim Militär. Als Büchsenmacher war er unter Karl Wilhelm Ernst von Waldenfels der Belagerung Kolbergs 1807 erfolgreich und nahm während der Befreiungskriege 1813 an der Völkerschlacht bei Leipzig teil. Bei der Schlacht bei Paris 1814 eroberte sein Bataillon unter Oberst Alvensleben das Stadttor Barrière Saint Martin.[13] Griebenow profitierte bis ins hohe Alter von seinem Ruf als Held der Befreiungskriege.[14] Aufgrund seiner Verdienste bei der Verteidigung der Stadt wurde er 1857 Ehrenbürger von Kolberg.[15]
Bürgerliche Karriere
Terraingeschäfte im wachsenden Berlin
Nach seiner Rückkehr aus Paris begann er 1815 in Berlin, das Erbe seiner Frau zu verwalten, darunter 300 Morgen Land (gut 76 Hektar) am alten Artillerie-Schießplatz auf dem Wedding, heute nordöstlich des Volksparks Rehberge. Er machte das Land urbar, teilte es in viele kleine Flurstücke und veräußerte es gewinnbringend an Kolonisten.[16]
„[...] ich hatte von Paris das Bild einer großen Stadt mit mir herüber gebracht, schmeichelte mir, zur Vergrößerung Berlins [...] etwas beitragen zu können.“
Ähnlich verfuhr Griebenow, als er 1823 das große, heruntergewirtschaftete Vorwerk Niederschönhausen erwarb. Dessen Flächen erstreckten sich im Nordosten Berlins entlang des sogenannten Acker Tractus zu beiden Seiten der Schönhauser Allee. Griebenow gehörte das Gebiet begrenzt durch die heutige nördliche Schwedter Straße, Gaudystraße, nördliche Schönhauser Allee, Schonensche Straße, Gudvanger- und Lychener Straße, Schönhauser Allee bis zur Choriner-, Fehrbelliner-, Anklamer Straße und Arkonaplatz.[17] Zusammen mit der Griebenow’schen Schäferei am Eschengraben beliefen sich die Flächen auf insgesamt 585 Morgen Land (gut 130 Hektar).[18] Griebenow galt als eine der „schillerndsten Gestalten der frühen städtischen Entwicklungsphase“:
„Sein Denken und sein Handeln war das eines frühen Pioniers im ersten Morgendämmern der industriellen Revolution, der seine Chance gesucht und gefunden hatte. In der für die erste Unternehmergeneration typischen Mischung aus Kreativität, Tüchtigkeit und Goldgräbermentalität machte er sich zielstrebig daran, sein eigenes Terrain durch die Anlage von Straßen in städtisches Gebiet zu verwandeln, bevor andere auch nur für möglich hielten, daß die Stadt jemals ihre Äcker erreichen würde.“
1825 verkaufte er eine große Parzelle an das preußische Militär, das dort einen Exerzierplatz anlegte, den heutigen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Um Bauland zu erschließen und aufzuwerten, legte er mehrere Straßen an, darunter den westlichen Teil der heutigen Eberswalder Straße am Mauerpark. Parallel zu seinen Grundstücksgrenzen und als Kreuzung mit der Schönhauser Allee und dem Communicationsweg (Danziger Straße) pflanzte er 1826 zwei neue Alleen und benannte sie nach den Baumarten Kastanienallee und Pappelallee.[20] 1842 verschenkte er in der Pappelallee eine Parzelle an die Deutsch-Katholische Gemeinde, die hier eine Begräbnisstätte anlegte, den heutigen Friedhofspark Pappelallee. Griebenow galt zu dieser Zeit als einer der reichsten Immobilienbesitzer Berlins.[21] Viel beachtet war ein Prozess, den Griebenow 1862 als Erbauer und Eigentümer eines repräsentativen Mietshauses in Berlin-Mitte Ecke Charlottenstraße/Schützenstraße mit dem dortigen Nachbarn wegen Baumängeln führte.[22]
Nach seinem Tod führte seine Witwe Caroline die Geschäfte fort. 1866 schenkte sie dem Magistrat ein Grundstück für den Bau der Zionskirche.[23] Sie gab ferner unentgeltlich ein Grundstück für den Bau des Predigerhauses des Zionskirche ab, als Gegenleistung wurde per Kabinettsorder die dortige Straße am 8. September 1866 als Griebenowstraße benannt.[24] 1874 ließ sie den südlichen Teil der Wolliner Straße anlegen,[25] und 1887 stiftete sie der Gemeinde das Bauland für die Gethsemanekirche an der Stargarder Straße.[26]
Kauf von Gütern im Spreewald
Seine Erfolge bei den Grundstücksgeschäften ermöglichten es Griebenow, mehrere große Güter zu kaufen. 1840 erwarb er das Gut Leibchel im Spreewald, das er 1852 seiner Tochter Amalie vermachte.[27] 1841 kaufte er einen benachbarten großen Güterkomplex, die sogenannte Standesherrschaft Leuthen für 152.000 Taler. Als Standesherr in der Niederlausitz hätte Griebenow eine Reihe von Privilegien genossen, darunter einen erblichen Sitz in der Ersten Kammer des Preußischen Landtages in Berlin. Als Nichtadligem wurden ihm diese Privilegien jedoch verweigert, so dass Griebenow das Gut Leuthen 1855 wieder verkaufte.[28]
Siehe auch
- Wilhelm Gotthold Büttner († 1848), Großgrundbesitzer im nordöstlichen Berlin
- Bötzow-Brauerei der Großgrundbesitzer-Familie Bötzow
- Ferdinand Spickermann (1812–1880), Großgrundbesitzer im nordöstlichen Berlin
- Otto von Wollank (1862–1929), Sohn von Friedrich Adolph Wollank (1833–1877), Großgrundbesitzer im nordöstlichen Berlin
Schriften
- Wilhelm Griebenow’s Erlebnisse. Von ihm selbst geschrieben. Selbstverlag des Verfassers, Berlin, 1864. 284 Seiten. zlb.de
Literatur
- Hermann Aurich: Vom Büchsenmacher zum Millionär. Bei: maerkische-landsitze.de
- Otto Behrendt: Das ehemalige königliche Vorwerk vor dem Schönhauser Tor. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins. Ausgabe 39, Berlin 1922, S. 1–4. Bei: zlb.de
- Dieter Hertz-Eichenrode: Herr Griebenow auf Groß Leuthen. In: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte Nr. 58, 2007. S. 114–136.
- Bernd Wähner: Christian Wilhelm Griebenow legte den Grundstein für Prenzlauer Berg. In: Berliner Woche, 17. April 2015.
Einzelnachweise
- ↑ Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin. Berlin, 1864. S. 170.
- ↑ Hermann Aurich: Vom Büchsenmacher zum Millionär. Bei: maerkische-landsitze.de
- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, Band 45, Gotha 1895, S. 271.
- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser, Gotha 1881, S. 848. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser. Teil A, Band 115, Gotha 1942, S. 521.
- ↑ Der deutsche Herold Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Band 18, Berlin 1887, S. 14 f. und Beilage.
- ↑ Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Berlin 1908, S. 113.
- ↑ Stadt Vetschau/Spreewald: Ferdinand Griebenow. Vetschau.de
- ↑ Angelina Kowalczyk: Auf herrschaftlichen Wegen gewandelt, Teil 2, Norderstedt 2021, S. 187.
- ↑ Persönlichkeiten der Stadt Vetschau: Selma Griebenow, geborene Blütchen (Abgerufen am 22. Dezember 2023.)
- ↑ a b Otto Behrendt: Das ehemalige königliche Vorwerk vor dem Schönhauser Tor. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins. Ausgabe 39, Berlin 1922, S. 4. zlb.de
- ↑ Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf: 206. Kiezspaziergang. berlin.de
- ↑ Freunde Schloss Biesdorf e. V.: Die freiherrlichen Bewohner des Schlosses Biesdorf. freunde-schloss-biesdorf.de
- ↑ Wilhelm Griebenow: Wilhelm Griebenow’s Erlebnisse. Von ihm selbst geschrieben. Selbstverlag des Verfassers, Berlin, 1864. S. 155.
- ↑ Bernd Wähner: Christian Wilhelm Griebenow legte den Grundstein für Prenzlauer Berg. In: Berliner Woche, 17. April 2015.
- ↑ Kolberger Lande e.V.: Namensregister Kolberg-Körliner Kreis. kolberg-koerlin.de
- ↑ Wilhelm Griebenow: Wilhelm Griebenow’s Erlebnisse. Von ihm selbst geschrieben. Selbstverlag des Verfassers, Berlin, 1864. S. 163–165.
- ↑ Mencelius: Plan der Berliner Hufen von 1822. Königl. Lith. Institut Berlin, 1823. stadtmuseum.de
- ↑ Alexander Haeder: Stadtentwicklung und Industrialisierung. Drei Fallstudien zur Stadtbau- und Architekturgeschichte Berlins zwischen 1830 – 1918. Greifswald 2003. Kapitel 2.1.2: Der Plan der Berliner Hufen. S. 74ff. Dissertation, online unter: uni-greifswald.de
- ↑ Alexander Haeder: Stadtentwicklung und Industrialisierung. Drei Fallstudien zur Stadtbau- und Architekturgeschichte Berlins zwischen 1830 – 1918. Greifswald 2003. Kapitel 2.1.2: Der Plan der Berliner Hufen. S. 77–78. Dissertation, online unter: uni-greifswald.de
- ↑ Wilhelm Griebenow: Wilhelm Griebenow’s Erlebnisse. Von ihm selbst geschrieben. Selbstverlag des Verfassers, Berlin, 1864. S. 170–171.
- ↑ Freunde Schloss Biesdorf e. V.: Die freiherrlichen Bewohner des Schlosses Biesdorf.freunde-schloss-biesdorf.de
- ↑ Berliner Gerichts Zeitung. Zeitschrift für Criminal-, Polizei- und Civil Gerichtspflege des In- und Auslandes, Band 10, Berlin 1862, S. 314 f.
- ↑ Förderverein Zionskirche Berlin: Geschichte. zionskirche-berlin.de
- ↑ Hermann Vogt: Die Strassen-Namen Berlins. Verlag des Vereins für die Geschichte Berlins, Berlin, 1885. S. 31.
- ↑ Communal-Blatt der Haupt- und Residenz-Stadt Berlin vom 4. Januar 1874, S. 18–19. zlb.de
- ↑ Bezirksamt Pankow von Berlin: Gethsemanekirche. Touristisches Wegeleitsystem, Berlin, 2005. berlin.de
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz. Dritter Band. Verlag Adolph Müller, Brandenburg, 1856. S. 672.
- ↑ Hermann Aurich: Vom Büchsenmacher zum Millionär. Bei: maerkische-landsitze.de
Personendaten | |
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NAME | Griebenow, Christian Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Großgrundbesitzer in Berlin |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1784 |
GEBURTSORT | Prenzlau |
STERBEDATUM | 14. April 1865 |
STERBEORT | Berlin |