„Königsegg (Adelsgeschlecht)“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Kuinseg-Wappen ZW.png|mini|[[Stammwappen]] der Grafen zu Koenigsegg ([[Zürcher Wappenrolle]])]]
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'''Königsegg''' (auch ''Königseck'') ist der Name eines alten [[Herzogtum Schwaben|schwäbischen]] '''Adelsgeschlechts''', das in seinen reichsunmittelbaren Linien Rothenfels und Aulendorf zum [[Hoher Adel|Hohen Adel]] zählte und mit dem [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] auch eine ostpreußische Linie bildete.
'''Königsegg''' (auch ''Königseck'') ist der Name eines alten [[Herzogtum Schwaben|schwäbischen]] Adelsgeschlechts, das in seinen [[Reichsunmittelbarkeit|reichsunmittelbaren]] Linien Rothenfels und Aulendorf zum [[Hoher Adel|Hohen Adel]] zählt und mit dem [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] auch eine ostpreußische Linie bildete. Zweige der Familie bestehen bis heute in Deutschland, Österreich, Kroatien, Ungarn, Schweden und Kanada.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Ursprung ===
=== Ursprung ===
Ursprünglich hieß das Geschlecht '''Fronhofen''' nach der [[Burg Fronhofen]] (heute ein Ortsteil der Gemeinde [[Fronreute]] im [[Landkreis Ravensburg]]) und erscheint erstmals urkundlich 1171 mit dem [[Welfen|welfischen]] [[Ministeriale]]n ''Mengoz de Fronhove''.<ref>Orig. im General-Landesarchiv Karlsruhe, abgedruckt im Württemb. Urkundenbuch IV, 368.</ref> Mitglieder des Geschlechts waren Ministeriale der [[Staufer|Hohenstaufen]] und später des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]]. Die Brüder ''Eberhard'' und ''Berthold von Fronhofen'' nannten sich schon im Jahre 1209 ''ministerialis regis''. Ein jüngerer Eberhard (''„frater domini Bertholdi de Fronhoven“'') hieß dann ab 1251 ''Eberhardus de Kunigsegge'' (nach der [[Burg Königsegg]], heute ein Ortsteil der Gemeinde [[Guggenhausen]] im Landkreis Ravensburg).<ref>Württemb. Urkundenbuch IV, 281.</ref>
Ursprünglich hieß das Geschlecht '''Fronhofen''' nach der [[Burg Fronhofen]] (heute ein Ortsteil der Gemeinde [[Fronreute]] im [[Landkreis Ravensburg]]) und erscheint erstmals urkundlich 1171 mit dem [[Welfen|welfischen]] [[Ministeriale]]n ''Mengoz de Fronhove''.<ref>Original im [[Generallandesarchiv Karlsruhe]], abgedruckt im Württembergischen Urkundenbuch, Vierter Band, Hrsg. Königliches Staatsarchiv in Stuttgart, in Commission bei Karl Aue, Stuttgart 1883, S. 368. [https://archive.org/details/wirtembergische03stutgoog/page/368/mode/2up LXVII. 1171. März 31]</ref> Mitglieder des Geschlechts waren Ministeriale der [[Staufer|Hohenstaufen]] und später des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]]. Die Brüder ''Eberhard'' und ''Berthold von Fronhofen'' nannten sich schon im Jahre 1209 ''ministerialis regis''. Ein jüngerer Eberhard (''„frater domini Bertholdi de Fronhoven“'') hieß dann ab 1251 ''Eberhardus de Kunigsegge'' (nach der [[Burg Königsegg]], heute ein Ortsteil der Gemeinde [[Guggenhausen]] im Landkreis Ravensburg).<ref>Württembergisches Urkundenbuch IV, 281.</ref>

Die Reichsministerialen und Ritter von Fronhofen/ Königsegg waren in besonderer Weise dem Kloster Weingarten verbunden. In der 2. Hälfte des 13. Jh. hatten sie Vogteirechte (Schutz und Schirm) über das [[Abtei Weingarten|Kloster Weingarten]], und von 1246 an (bis 1545!) wurden sie in der so genannten  Königsegger Kapelle des dortigen romanischen Münsters beigesetzt. Sie erwarben sich durch ihr Eintreten für das Kloster den Ehrentitel '''„Auserlesene Beschützer des Allerheiligsten Blutes Christi“'''. In der [[Basilika St. Martin (Weingarten)|Basilika St. Martin in Weingarten]] befindet sich die Königsegg-Gruft unterhalb des Altars im südlichen Querschiff.
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Fronhofen Turmruine 1.jpg|[[Burg Fronhofen]]
Fronhofen Turmruine 1.jpg|[[Burg Fronhofen]]
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''Johann Jacob von Königsegg'' kaufte 1565 von seinem Schwager, dem Grafen Ulrich [[Montfort (Adelsgeschlecht)|von Montfort]], die [[reichsunmittelbar]]e [[Grafschaft Königsegg-Rothenfels|Grafschaft Rothenfels]] im [[Allgäu]] mit dem Hauptort [[Immenstadt im Allgäu#Geschichte|Immenstadt]]. Seine Söhne ''Marquard'' und ''Georg'' erhielten am 6. März 1621 eine Bestätigung des [[Freiherr|Reichsfreiherrenstandes]], nachdem sie schon 1613 das [[Adelsprädikat|Prädikat]] [[Hochwohlgeboren|Wohlgeboren]] erhalten hatten. Georg ist der [[Stammvater]] der Linien Rothenfels und [[Aulendorf]]. Seine Söhne ''Hugo'', Rothenfelser Linie, und ''Johann Georg'', Aulendorfer Linie, wurden von Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] am 29. Juli 1629 in den [[Reichsgraf]]enstand erhoben.
''Johann Jacob von Königsegg'' kaufte 1565 von seinem Schwager, dem Grafen Ulrich [[Montfort (Adelsgeschlecht)|von Montfort]], die [[reichsunmittelbar]]e [[Grafschaft Königsegg-Rothenfels|Grafschaft Rothenfels]] im [[Allgäu]] mit dem Hauptort [[Immenstadt im Allgäu#Geschichte|Immenstadt]]. Seine Söhne ''Marquard'' und ''Georg'' erhielten am 6. März 1621 eine Bestätigung des [[Freiherr|Reichsfreiherrenstandes]], nachdem sie schon 1613 das [[Adelsprädikat|Prädikat]] [[Hochwohlgeboren|Wohlgeboren]] erhalten hatten. Georg ist der [[Stammvater]] der Linien Rothenfels und [[Aulendorf]]. Seine Söhne ''Hugo'', Rothenfelser Linie, und ''Johann Georg'', Aulendorfer Linie, wurden von Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] am 29. Juli 1629 in den [[Reichsgraf]]enstand erhoben.

== Linie Aulendorf ==
Den ehemals welfischen, dann staufischen Besitz [[Schloss Aulendorf]] erwarb die Familie 1381. Ein Ulrich nannte sich 1386 erstmals ''von Königsegg zu Aulendorf''. Hans von Königsegg (1440–1484) verlegte die Familiengruft in die [[St. Martin (Aulendorf)|Schlosskirche St. Martin zu Aulendorf.]] Johann Georg baute um 1620 Aulendorf zu seiner Residenz aus. Die reichsunmittelbare, dem [[Schwäbischer Reichskreis|Schwäbischen Reichskreis]] zugehörige Grafschaft bestand bis zu ihrem Ende durch die Rheinbundakte 1806, als sie dem neuen [[Königreich Württemberg]] zugeschlagen wurde und die vormals regierenden Grafen zu württembergischen [[Standesherr (Deutscher Bund)|Standesherren]] wurden. 1829 erhielten sie das Prädikat [[Erlaucht]]. Nach der [[Mediatisierung]] wurde Aulendorf nur noch vorübergehend bewohnt, aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufwendig modernisiert. Die Nachkommen verkauften 1941 das Schloss, das 1987 an das Land Baden-Württemberg überging.

Bereits seit 1174 war der Ort [[Königseggwald]] unter der Verfügungsgewalt der Herren von Fronhofen gewesen; die Herren von Königsegg erwarben ihn 1311 als Eigentum und verlegten 1681 ihren Sitz von der [[Burg Königsegg]] nach Königseggwald, wo an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus ab 1765–1770 unter Beratung des französischen Architekten [[Pierre Michel d’Ixnard]] ein neues Schloss erbaut wurde. Die Nachkommen der Grafen zu Königsegg-Aulendorf bewohnen bis heute das Schloss in Königseggwald und besitzen neuerdings, infolge Erbschaft, auch das [[Schloss Halbturn]] im Burgenland. Dort betreiben sie das renommierte [[Weingut Schloss Halbturn]].

Die Aulendorfer Linie hat seinen Stand und verbliebenen Besitz bis heute bewahrt.
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AulendorfSchloss.jpg|[[Schloss Aulendorf]]
Königseggwald Schloss.jpg|Schloss [[Königseggwald]]
HalbturnCastleAustria.JPG|[[Schloss Halbturn]]
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== Linie Rothenfels ==
== Linie Rothenfels ==
[[Datei:Reilly 195.jpg|miniatur|Karte mit der [[Grafschaft Königsegg-Rothenfels]]]]
[[Datei:Reilly 195.jpg|miniatur|Karte mit der [[Grafschaft Königsegg-Rothenfels]]]]
Die Residenz der Herrschaft Rothenfels wurde um 1600 von der [[Burgruine Rothenfels|Burg Rothenfels]] in das Stadtschloss zu Immenstadt verlegt, das um 1550 als Amtshaus erbaut worden war und zwischen 1595 und 1620 durch Georg Freiherr zu Königsegg zum Schloss erweitert wurde. Die Grafen von Königsegg-Rothenfels lebten dann über Generationen überwiegend in [[Wien]], wo sie bedeutende Positionen am kaiserlichen Hof einnahmen. Graf [[Leopold Wilhelm von Königsegg-Rothenfels]] (1630–1694) spielte 1683 eine maßgebliche Rolle bei der Verteidigung Wiens während der türkischen Belagerung. Sein Sohn [[Joseph Lothar von Königsegg-Rothenfels]] (1673–1751) kommandierte als kaiserlicher Feldmarschall und Präsident des österreichischen Hofkriegsrates das kaiserliche Heer in vielen Feldzügen. Dessen Neffe [[Christian Moritz von Königsegg-Rothenfels]] unterlag im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] 1757 im [[Gefecht bei Reichenberg]] den Preußen. Christian Moritz' Bruder [[Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels]] war ab 1761 [[Erzbischof]] und [[Kurfürstentum Köln|Kurfürst von Köln]] und ab 1762 bis zu seinem Tod 1784 zugleich auch [[Bistum Münster|Fürstbischof von Münster]].
Die Residenz der Herrschaft Rothenfels wurde um 1600 von der [[Burgruine Rothenfels|Burg Rothenfels]] in das Stadtschloss zu Immenstadt verlegt, das um 1550 als Amtshaus erbaut worden war und zwischen 1595 und 1620 durch Georg Freiherr zu Königsegg zum Schloss erweitert wurde. Die Grafen von Königsegg-Rothenfels lebten dann über Generationen überwiegend in [[Wien]], wo sie bedeutende Positionen am kaiserlichen Hof einnahmen. Graf [[Leopold Wilhelm von Königsegg-Rothenfels]] (1630–1694) spielte 1683 eine maßgebliche Rolle bei der Verteidigung Wiens während der türkischen Belagerung. Sein Sohn [[Joseph Lothar von Königsegg-Rothenfels]] (1673–1751) kommandierte als kaiserlicher Feldmarschall und Präsident des österreichischen Hofkriegsrates das kaiserliche Heer in vielen Feldzügen. Dessen Neffe [[Christian Moritz von Königsegg-Rothenfels]] unterlag im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] 1757 im [[Gefecht bei Reichenberg]] den Preußen. Christian Moritz’ Bruder [[Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels]] war ab 1761 [[Erzbischof]] und [[Kurfürstentum Köln|Kurfürst von Köln]] und ab 1762 bis zu seinem Tod 1784 zugleich auch [[Bistum Münster|Fürstbischof von Münster]].


Graf ''Fidel Franz'' tauschte, nach dem [[Reichsdeputationshauptschluss]], die Grafschaft Rothenfels und seinen übrigen Besitz im Allgäu mit [[Kaisertum Österreich|Österreich]] und erhielt dafür 1804 die Herrschaft Boros-[[Sebiș]] im [[Königreich Ungarn]]; die Linie Rothenfels ist nicht erloschen, bis heute leben Nachkommen der Familie in Ungarn<ref>{{Internetquelle|url=http://www.bernhard-wucherer.de|titel=Bernhard Wucherer Autor|autor=Bernhard Wucherer|sprache=de|zugriff=2016-04-30}}</ref>.
Graf ''Fidel Franz'' tauschte, nach dem [[Reichsdeputationshauptschluss]], die Grafschaft Rothenfels und seinen übrigen Besitz im Allgäu mit [[Kaisertum Österreich|Österreich]] und erhielt dafür 1804 die Herrschaft [[Sebiș|Borossebes]] im [[Königreich Ungarn]]; die Linie Rothenfels ist nicht erloschen, bis heute leben Nachkommen der Familie in Ungarn<ref>{{Internetquelle|url=http://www.bernhard-wucherer.de|titel=Bernhard Wucherer Autor|autor=Bernhard Wucherer|sprache=de|zugriff=2016-04-30|archiv-url=https://web.archive.org/web/20160110045652/http://bernhard-wucherer.de/|archiv-datum=2016-01-10|offline=1|archiv-bot=2022-03-13 00:49:49 InternetArchiveBot}}</ref>.
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Burg Rothenfels Immenstadt.jpg|[[Burgruine Rothenfels|Burg Rothenfels]]
Burg Rothenfels Immenstadt.jpg|[[Burgruine Rothenfels|Burg Rothenfels]]
Schloß Marienplatz Immenstadt.jpg|Schloss [[Immenstadt im Allgäu#Geschichte|Immenstadt]]
Schloß Marienplatz Immenstadt.jpg|Schloss [[Immenstadt im Allgäu#Geschichte|Immenstadt]]
Burg_Staufen,_Oberstaufen,_1635.jpg|[[Schloss Staufen]]
Burg_Staufen,_Oberstaufen,_1635.jpg|[[Schloss Staufen]]
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== Linie Aulendorf ==
Den ehemals welfischen, dann staufischen Besitz [[Schloss Aulendorf]] erwarb die Familie 1381. Ein Ulrich nannte sich 1386 erstmals ''von Königsegg zu Aulendorf''. Hans von Königsegg (1440–1484) verlegte die Familiengruft hierher. Johann Georg baute um 1620 Aulendorf zu seiner Residenz aus. Die reichsunmittelbare, dem [[Schwäbischer Reichskreis|Schwäbischen Reichskreis]] zugehörige Grafschaft bestand bis zu ihrem Ende durch die Rheinbundakte 1806, als sie dem neuen [[Königreich Württemberg]] zugeschlagen wurde und die vormals regierenden Grafen zu württembergischen [[Standesherr (Deutscher Bund)|Standesherren]] wurden. 1829 erhielten sie das Prädikat [[Erlaucht]]. Nach der [[Mediatisierung]] wurde Aulendorf nur noch vorübergehend bewohnt, aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufwendig modernisiert. Die Nachkommen verkauften 1941 das Schloss, das 1987 an das Land Baden-Württemberg überging.

Bereits seit 1174 war der Ort [[Königseggwald]] unter der Verfügungsgewalt der Herren von Fronhofen gewesen; die Herren von Königsegg erwarben ihn 1311 als Eigentum und verlegten 1681 ihren Sitz von der [[Burg Königsegg]] nach Königseggwald, wo an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus ab 1765–1770 unter Beratung des französischen Architekten [[Pierre Michel d’Ixnard]] ein neues Schloss erbaut wurde. Die Nachkommen der Grafen zu Königsegg-Aulendorf bewohnen bis heute das Schloss in Königseggwald und besitzen neuerdings, infolge Erbschaft, auch das [[Schloss Halbturn]] im Burgenland. Dort betreiben sie ein renommiertes Weingut.
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AulendorfSchloss.jpg|[[Schloss Aulendorf]]
Königseggwald Schloss.jpg|Schloss [[Königseggwald]]
HalbturnCastleAustria.JPG|[[Schloss Halbturn]]
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== Ostpreußische Linie ==
== Ostpreußische Linie ==
Zum [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] bestanden seit 1268 enge Verbindungen, so sind ab 1351 verschiedene Familienmitglieder als Deutschordensritter und [[Komtur_(Amt)|Komture]] nachgewiesen, so Eberhard von Königsegg 1378–1384 als Komtur auf der [[Mainau]]. Die Existenz einer preußischen Linie begann urkundlich 1405, als ''Eberhard VI. von Königsegg zum Hatzenturm'' sich bereits im Ordensland [[Ostpreußen]] befand. Der aus dieser Linie stammende ''Wilhelm Fabian von Königsegg'' wurde 1694 in den [[Preußen|preußischen]] Freiherrenstand erhoben. Nachfahren der freiherrlichen Linie leben auch heute noch.
Zum [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] bestanden seit 1268 enge Verbindungen, so sind ab 1351 verschiedene Familienmitglieder als Deutschordensritter und [[Komtur (Amt)|Komture]] nachgewiesen, so Eberhard von Königsegg 1378–1384 als Komtur auf der [[Mainau]]. Die Existenz einer preußischen Linie begann urkundlich 1405, als ''Eberhard VI. von Königsegg zum Hatzenturm'' sich bereits im Ordensland [[Ostpreußen]] befand. Der aus dieser Linie stammende ''Wilhelm Fabian von Königsegg'' wurde 1694 in den [[Preußen|preußischen]] Freiherrenstand erhoben. Nachfahren der freiherrlichen Linie leben auch heute noch.


== Namensträger ==
== Namensträger ==
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* [[Hugo Franz von Königsegg-Rothenfels]] (1660–1720), Bischof von Leitmeritz
* [[Hugo Franz von Königsegg-Rothenfels]] (1660–1720), Bischof von Leitmeritz
* [[Joseph Lothar von Königsegg-Rothenfels]] (1673–1751), kaiserlicher Feldmarschall und Präsident des österreichischen Hofkriegsrates
* [[Joseph Lothar von Königsegg-Rothenfels]] (1673–1751), kaiserlicher Feldmarschall und Präsident des österreichischen Hofkriegsrates
* [[Karl Fidelis Desiderius von Königsegg]] (1675–1751), kaiserlicher Feldmarschall-Lieutenant, Kommandant von Copreiniz
* [[Karl Ferdinand von Königsegg]] (1696–1759), Statthalter der [[Österreichische Niederlande|Österreichischen Niederlande]] (1743–1744)
* [[Karl Ferdinand von Königsegg]] (1696–1759), Statthalter der [[Österreichische Niederlande|Österreichischen Niederlande]] (1743–1744)
* [[Christian Moritz von Königsegg-Rothenfels]] (1705–1778), kaiserlicher Feldmarschall
* [[Christian Moritz von Königsegg-Rothenfels]] (1705–1778), kaiserlicher Feldmarschall
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* Fidel Anton von Königsegg-Rothenfels (1750–1804), K.K.Kämmerer, letzter Reichsgraf in [[Immenstadt im Allgäu]]
* Fidel Anton von Königsegg-Rothenfels (1750–1804), K.K.Kämmerer, letzter Reichsgraf in [[Immenstadt im Allgäu]]
* Maximilian von Königsegg-Rothenfels (1757–1831), Domkapitular zu Köln, Straßburg und Konstanz
* Maximilian von Königsegg-Rothenfels (1757–1831), Domkapitular zu Köln, Straßburg und Konstanz
* [[Alfred von Königsegg-Aulendorf]] (1817–1898), Obersthofmeister von [[Elisabeth von Österreich-Ungarn|Kaiserin Elisabeth]], [[Pauline von Königsegg|Pauline Gräfin von Bellegarde]] (1830–1912), Obersthofmeisterin
* [[Alfred von Königsegg-Aulendorf]] (1817–1898), Obersthofmeister von [[Elisabeth von Österreich-Ungarn|Kaiserin Elisabeth]], [[Pauline von Königsegg|Pauline Gräfin von Bellegarde]] (1830–1912), Obersthofmeisterin
* [[Adda von Königsegg]] (1872–1945), Vorsitzende der Johanniter-Schwesternschaft, Schriftstellerin
* [[Adda von Königsegg]] (1872–1945), Vorsitzende der Johanniter-Schwesternschaft, Schriftstellerin
* [[Anna Bertha Königsegg|Anna Bertha von Königsegg]] (1883–1948), [[Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe vom Hl. Vinzenz von Paul|Vinzentinerin]] und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus
* [[Anna Bertha Königsegg|Anna Bertha von Königsegg]] (1883–1948), [[Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe vom Hl. Vinzenz von Paul|Vinzentinerin]] und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus
* Paula Maria Eusebia Julie von Königsegg-Aulendorf (* 1926), verheiratete Fürstin zu [[Fürstenberg (schwäbisches Adelsgeschlecht)|Fürstenberg]]<ref>[http://geneall.net/de/name/16246/paula-maria-eusebia-julie-grafin-von-konigsegg-aulendorf/ http://geneall.net].</ref>
* Paula Maria Eusebia Julie von Königsegg-Aulendorf (1926–2019), [[Joachim Egon Fürst zu Fürstenberg]]
* [[Christian von Koenigsegg|Christian Erland Harald von Koenigsegg]] (* 2. Juli 1972), schwedischer Designer und Gründer des Automobilherstellers [[Koenigsegg Automotive|Koenigsegg]]
* [[Christian von Koenigsegg|Christian Erland Harald von Koenigsegg]] (* 2. Juli 1972), schwedischer Designer und Gründer des Automobilherstellers [[Koenigsegg Automotive|Koenigsegg]]


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[[Blasonierung]]: Das [[Stammwappen]] ist ''von Gold und Rot schräglinks geweckt (gerautet); auf dem bekrönten Helm ist ein Busch von sieben roten Straußenfedern; die [[Helmdecke]]n sind rot-golden.''
[[Blasonierung]]: Das [[Stammwappen]] ist ''von Gold und Rot schräglinks geweckt (gerautet); auf dem bekrönten Helm ist ein Busch von sieben roten Straußenfedern; die [[Helmdecke]]n sind rot-golden.''
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Königsegg Zürcher Wappenrolle.jpg|Wappen der Königsegg in der [[Zürcher Wappenrolle]], um 1340
Königsegg Zürcher Wappenrolle.jpg|Wappen der Königsegg in der [[Zürcher Wappenrolle]], um 1340
Königsegg Scheibler37ps.jpg|Wappen der Königsegg in [[Scheiblersches Wappenbuch|Scheiblers Wappenbuch]] 1450–1480
Königsegg Scheibler37ps.jpg|Wappen der Königsegg in [[Scheiblersches Wappenbuch|Scheiblers Wappenbuch]] 1450–1480
Königsegg-PS243.jpg|Wappen der Königsegg im Kreuzgang des [[Konstanzer Münster]]s
Königsegg-PS243.jpg|Wappen der Königsegg im Kreuzgang des [[Konstanzer Münster]]s
Köningseck BWB.jpg|Wappen der baltischen ''von Königseck''
Köningseck BWB.jpg|Wappen derer ''von Königseck'' im [[Baltisches Wappenbuch|Baltischen Wappenbuch]]
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== Gemeindewappen ==
== Gemeindewappen ==
Das gold-rot geweckte Wappen findet sich heute wieder in einigen Gemeindewappen in [[Baden-Württemberg]] und durch die Linie Rothenfels auch im [[Bayern|bayerischen]] [[Schwaben (Bayern)|Regierungsbezirk Schwaben]]:
Das gold-rot [[Wecke (Heraldik)|geweckte]] Wappen findet sich heute auf einigen Gemeindewappen in [[Baden-Württemberg]] und durch die Linie Rothenfels auch im [[Bayern|bayerischen]] [[Schwaben (Bayern)|Regierungsbezirk Schwaben]]:
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DEU Aulendorf COA.svg|[[Aulendorf]], [[Landkreis Ravensburg]]
DEU Aulendorf COA.svg|[[Aulendorf|Aulen&shy;dorf]], [[Landkreis Ravensburg|Land&shy;kreis Ravens&shy;burg]]
Fronreute Wappen.svg|[[Fronreute]], [[Landkreis Ravensburg]]
Fronreute Wappen.svg|[[Fronreute|Fron&shy;reute]], [[Landkreis Ravensburg|Land&shy;kreis Ravens&shy;burg]]
Wappen Guggenhausen.svg|[[Guggenhausen]], [[Landkreis Ravensburg]]
Wappen Guggenhausen.svg|[[Guggenhausen|Guggen&shy;hausen]], [[Landkreis Ravensburg|Land&shy;kreis Ravens&shy;burg]]
Wappen Königseggwald.svg|[[Königseggwald]], [[Landkreis Ravensburg]]
Wappen Königseggwald.svg|[[Königseggwald|Königs&shy;eggwald]], [[Landkreis Ravensburg|Land&shy;kreis Ravens&shy;burg]]
Wappen von Fischen im Allgäu.svg|[[Fischen i.Allgäu]], [[Landkreis Oberallgäu]]
Wappen von Fischen im Allgäu.svg|[[Fischen i.Allgäu]], [[Landkreis Oberallgäu|Land&shy;kreis Ober&shy;all&shy;gäu]]
DEU Ofterschwang COA.svg|[[Ofterschwang]], [[Landkreis Oberallgäu]]
DEU Ofterschwang COA.svg|[[Ofterschwang|Ofter&shy;schwang]], [[Landkreis Oberallgäu|Land&shy;kreis Ober&shy;all&shy;gäu]]
Wappen Bolsterlang.svg|[[Bolsterlang]], [[Landkreis Oberallgäu]]
Wappen Bolsterlang.svg|[[Bolsterlang|Bolster&shy;lang]], [[Landkreis Oberallgäu|Land&shy;kreis Ober&shy;all&shy;gäu]]
Wappen Niedersonthofen.png|[[Niedersonthofen]], [[Landkreis Oberallgäu]]
Wappen Niedersonthofen.png|[[Niedersonthofen|Nieder&shy;sont&shy;hofen]], [[Landkreis Oberallgäu|Land&shy;kreis Ober&shy;all&shy;gäu]]
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== Literatur ==
== Literatur ==
[[Datei:130311ImmenstadtFidelKoenigsegg.jpg|miniatur|Epitaph Fidel Anton v. Königsegg-Rothenfels (1750–1804)]]
[[Datei:130311ImmenstadtFidelKoenigsegg.jpg|miniatur|Epitaph Fidel Anton v. Königsegg-Rothenfels (1750–1804)]]
* [[Franz Karl Wißgrill]], Karl von Odelga: ''Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an bis auf jetzige Zeiten. Fünfter Band''. Wien 1804, S. 246–256. [http://www.google.de/books?id=9ikTAAAAYAAJ&pg=RA1-PA246 Digitalisat]
* Horst Boxler: ''Die Herren von Entringen und die Frühgeschichte der Grafen zu Königsegg''. Selbstverlag, Bannholz 1993, ISBN 3-923430-11-6.
* [[Gothaischer Hofkalender|GGT. Hofkalender (Fürstliche Häuser); GGT. Gräfliche Häuser]]. (Auszug):
* Horst Boxler: ''Die Geschichte der Reichsgrafen zu Königsegg seit Beginn des 15. Jahrhunderts''. 2 Bände. Selbstverlag, Bannholz 2005, ISBN 3-00-015361-6.
** Gothaisches genealogisches Taschenbuch der (deutschen) gräflichen Häuser 1834, Justus Perthes, Gotha 1833. (''Erstaufnahme'')
* [[Otto Hupp]]: ''Münchener Kalender 1898''. Buch u. Kunstdruckerei AG, München und Regensburg 1898.
** Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1938, Justus Perthes, Gotha 1937. Zugleich Adelsmatrikel der [[Deutsche Adelsgenossenschaft|Deutschen Adelsgenossenschaft]]. [https://www.google.de/books/edition/Gothaisches_genealogisches_Taschenbuch_d/DcqGAAAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=K%C3%B6nigsegg+Gotha+Taschenbuch&pg=PA295&printsec=frontcover Digitalisat]
* [[Detlev Schwennicke]] (Hrsg.): ''Europäische Stammtafeln. Neue Folge. Band V. Standesherrliche Häuser II''. Stargardt, Marburg 1988, ohne ISBN, S. 46–59.
** Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1942, Justus Perthes, Gotha 1941. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. [https://www.google.de/books/edition/Gothaisches_genealogisches_Taschenbuch_d/_BIaAAAAIAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=K%C3%B6nigsegg+Gotha+Taschenbuch&pg=PA292&printsec=frontcover Digitalisat]
* Johannes Graf zu Königsegg-Aulendorf, André Schulze (Hrsg.): ''Der Königsegger Codex. Die Fechthandschrift des Hauses Königsegg'', Faksimile und Kommentarband. Philipp von Zabern Verlag, Mainz 2010, ISBN 978-3-8053-3753-3.
** Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Fürstlichen Häuser (Hofkalender) 1942, II. Abt., 179. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 233–234. [https://archive.org/details/gotha-42/page/235/mode/2up Digitalisat] (''Letztausgabe'')
* [[Franz Karl Wißgrill]], Karl von Odelga: ''Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an bis auf jetzige Zeiten. Fünfter Band''. Wien 1804, S. 246–256 ([http://www.google.de/books?id=9ikTAAAAYAAJ&pg=RA1-PA246 Digitalisat]).
* {{BLKÖ|Königsegg, das Grafengeschlecht, Genealogie|12|224|226|}}
* {{BLKÖ|Königsegg, das Grafengeschlecht, Genealogie|12|224|226|}} f. [http://www.literature.at/viewer.alo?objid=11815&page=231&scale=3.33&viewmode=fullscreen S. 228. Digitalisat]
* [[Genealogisches Handbuch des Adels|Genealogisches Handbuch des Adels. GHdA]]. {{ISSN|0435-2408}}
* {{BLKÖ|Königsegg, das Grafengeschlecht, Wappen|12|228|229|}}
* [[Genealogisches Handbuch des Adels]], ''Adelslexikon'' Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1987, {{ISSN|0435-2408}}.
** [[Walter von Hueck]], Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, ''Fürstliche Häuser'', Band IX, Band 50 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1971.
** Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, ''[[Adelslexikon]]'', Band VI, Band 91 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1987.
* {{NDB|12|356||Königsegg|Redaktion|119268078}}
* {{NDB|12|356||Königsegg|Redaktion|119268078}}
* [[Detlev Schwennicke]] (Hrsg.): ''[[Europäische Stammtafeln]]''. Neue Folge. Band V. ''Standesherrliche Häuser II''. Stargardt, Marburg 1988, S. 46–59.
* [[Horst Boxler]]:
** ''Die Herren von Entringen und die Frühgeschichte der Grafen zu Königsegg''. Selbstverlag, Bannholz 1993. ISBN 3-923430-11-6.
** ''Die Geschichte der Reichsgrafen zu Königsegg seit Beginn des 15. Jahrhunderts''. 2 Bände. Selbstverlag, Bannholz 2005. ISBN 3-00-015361-6.
** ''Königsegg - Vorträge und Forschungen 1993-2017'', Verlag Traugott Bautz, Nordhausen 2017. ISBN 978-3-95948-274-5.
* Johannes Graf zu Königsegg-Aulendorf, André Schulze (Hrsg.): ''Der Königsegger Codex. Die Fechthandschrift des Hauses Königsegg'', Faksimile und Kommentarband. Philipp von Zabern Verlag, Mainz 2010, ISBN 978-3-8053-3753-3.
* [[Gothaisches Genealogisches Handbuch]], ''Fürstliche Häuser'', Band 3, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, Selbstverlag, Marburg (Lahn) 2021. ISBN 978-3-9820762-2-5.

== Weitere Literatur ==
* [[Otto Hupp]]: ''Münchener Kalender 1898''. Buch- und Kunstdruckerei AG, München und Regensburg 1898.
* Horst Boxler: ''Graf zu Königsegg-Aulendorf, Johannes'', in: ''Königsegg, Orte und Spuren''; Rezension Joachim Brüser, in: [[Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte]] (Bd. 77.), Kohlhammer, Stuttgart 2018. {{ISSN|0044-3786}} [https://journals.wlb-stuttgart.de/ojs/index.php/zwlg/article/view/1792/1866 Digitalisat] {{DOI|10.53458/zwlg.v77i.1792.g1866}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{DNB-Portal|119268078|NAME=Königsegg}}
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* [http://www.worldhistory.de/wnf/customizing/templates/history/adelsgeschlecht.php?oid=11067 Familie Königsegg auf worldhistory.de]
* [http://www.worldhistory.de/wnf/customizing/templates/history/adelsgeschlecht.php?oid=11067 Familie Königsegg auf worldhistory.de]
* [http://koenigsegg.de/willkommen/ Webseite der Grafen zu Königsegg-Aulendorf in Königseggwald]
* [http://koenigsegg.de/ Website der Grafen zu Königsegg-Aulendorf in Königseggwald]
* [http://www.schloss-museum.de/neu.html Webseite des Schlossmuseums Aulendorf]
* [http://www.schloss-museum.de/neu.html Webseite des Schlossmuseums Aulendorf]
* [http://www.schlosshalbturn.at/ Webseite des Schlosses Halbturn]
* [http://www.schlosshalbturn.at/ Website des Schlosses Halbturn]
* https://www.weingut-schlosshalbturn.com
* [https://www.weingut-schlosshalbturn.com Weingut Schlosshalbturn]
* [http://codicon.digitale-sammlungen.de//Blatt_bsb00001650,00114.html Königsegg - Wappen deutscher Geschlechter Augsburg ? 1475]
* [http://codicon.digitale-sammlungen.de//Blatt_bsb00001650,00114.html Königsegg - Wappen deutscher Geschlechter Augsburg ? 1475]
* [http://codicon.digitale-sammlungen.de//Blatt_bsb00020447,00514.html Wappen der Königsegg im Wappenbuch des Heiligen Römischen Reiches], Nürnberg um 1554–1568
* [http://codicon.digitale-sammlungen.de//Blatt_bsb00020447,00514.html Wappen der Königsegg im Wappenbuch des Heiligen Römischen Reiches], Nürnberg um 1554–1568
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Aktuelle Version vom 14. Mai 2024, 09:12 Uhr

Stammwappen der Grafen zu Koenigsegg (Zürcher Wappenrolle)

Königsegg (auch Königseck) ist der Name eines alten schwäbischen Adelsgeschlechts, das in seinen reichsunmittelbaren Linien Rothenfels und Aulendorf zum Hohen Adel zählt und mit dem Deutschen Orden auch eine ostpreußische Linie bildete. Zweige der Familie bestehen bis heute in Deutschland, Österreich, Kroatien, Ungarn, Schweden und Kanada.

Ursprünglich hieß das Geschlecht Fronhofen nach der Burg Fronhofen (heute ein Ortsteil der Gemeinde Fronreute im Landkreis Ravensburg) und erscheint erstmals urkundlich 1171 mit dem welfischen Ministerialen Mengoz de Fronhove.[1] Mitglieder des Geschlechts waren Ministeriale der Hohenstaufen und später des Heiligen Römischen Reiches. Die Brüder Eberhard und Berthold von Fronhofen nannten sich schon im Jahre 1209 ministerialis regis. Ein jüngerer Eberhard („frater domini Bertholdi de Fronhoven“) hieß dann ab 1251 Eberhardus de Kunigsegge (nach der Burg Königsegg, heute ein Ortsteil der Gemeinde Guggenhausen im Landkreis Ravensburg).[2]

Die Reichsministerialen und Ritter von Fronhofen/ Königsegg waren in besonderer Weise dem Kloster Weingarten verbunden. In der 2. Hälfte des 13. Jh. hatten sie Vogteirechte (Schutz und Schirm) über das Kloster Weingarten, und von 1246 an (bis 1545!) wurden sie in der so genannten  Königsegger Kapelle des dortigen romanischen Münsters beigesetzt. Sie erwarben sich durch ihr Eintreten für das Kloster den Ehrentitel „Auserlesene Beschützer des Allerheiligsten Blutes Christi“. In der Basilika St. Martin in Weingarten befindet sich die Königsegg-Gruft unterhalb des Altars im südlichen Querschiff.

Standeserhebungen und Verbreitung

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1347 wurde Ulrich I. von den Habsburgern zum ersten Landvogt in Oberschwaben aus dem Hause Königsegg erwählt. Mit wenigen Unterbrechungen hatte die Familie dieses Amt bis zum Ende des Alten Reiches inne.

Johann Jacob von Königsegg kaufte 1565 von seinem Schwager, dem Grafen Ulrich von Montfort, die reichsunmittelbare Grafschaft Rothenfels im Allgäu mit dem Hauptort Immenstadt. Seine Söhne Marquard und Georg erhielten am 6. März 1621 eine Bestätigung des Reichsfreiherrenstandes, nachdem sie schon 1613 das Prädikat Wohlgeboren erhalten hatten. Georg ist der Stammvater der Linien Rothenfels und Aulendorf. Seine Söhne Hugo, Rothenfelser Linie, und Johann Georg, Aulendorfer Linie, wurden von Kaiser Ferdinand II. am 29. Juli 1629 in den Reichsgrafenstand erhoben.

Linie Aulendorf

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Den ehemals welfischen, dann staufischen Besitz Schloss Aulendorf erwarb die Familie 1381. Ein Ulrich nannte sich 1386 erstmals von Königsegg zu Aulendorf. Hans von Königsegg (1440–1484) verlegte die Familiengruft in die Schlosskirche St. Martin zu Aulendorf. Johann Georg baute um 1620 Aulendorf zu seiner Residenz aus. Die reichsunmittelbare, dem Schwäbischen Reichskreis zugehörige Grafschaft bestand bis zu ihrem Ende durch die Rheinbundakte 1806, als sie dem neuen Königreich Württemberg zugeschlagen wurde und die vormals regierenden Grafen zu württembergischen Standesherren wurden. 1829 erhielten sie das Prädikat Erlaucht. Nach der Mediatisierung wurde Aulendorf nur noch vorübergehend bewohnt, aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufwendig modernisiert. Die Nachkommen verkauften 1941 das Schloss, das 1987 an das Land Baden-Württemberg überging.

Bereits seit 1174 war der Ort Königseggwald unter der Verfügungsgewalt der Herren von Fronhofen gewesen; die Herren von Königsegg erwarben ihn 1311 als Eigentum und verlegten 1681 ihren Sitz von der Burg Königsegg nach Königseggwald, wo an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus ab 1765–1770 unter Beratung des französischen Architekten Pierre Michel d’Ixnard ein neues Schloss erbaut wurde. Die Nachkommen der Grafen zu Königsegg-Aulendorf bewohnen bis heute das Schloss in Königseggwald und besitzen neuerdings, infolge Erbschaft, auch das Schloss Halbturn im Burgenland. Dort betreiben sie das renommierte Weingut Schloss Halbturn.

Die Aulendorfer Linie hat seinen Stand und verbliebenen Besitz bis heute bewahrt.

Linie Rothenfels

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Karte mit der Grafschaft Königsegg-Rothenfels

Die Residenz der Herrschaft Rothenfels wurde um 1600 von der Burg Rothenfels in das Stadtschloss zu Immenstadt verlegt, das um 1550 als Amtshaus erbaut worden war und zwischen 1595 und 1620 durch Georg Freiherr zu Königsegg zum Schloss erweitert wurde. Die Grafen von Königsegg-Rothenfels lebten dann über Generationen überwiegend in Wien, wo sie bedeutende Positionen am kaiserlichen Hof einnahmen. Graf Leopold Wilhelm von Königsegg-Rothenfels (1630–1694) spielte 1683 eine maßgebliche Rolle bei der Verteidigung Wiens während der türkischen Belagerung. Sein Sohn Joseph Lothar von Königsegg-Rothenfels (1673–1751) kommandierte als kaiserlicher Feldmarschall und Präsident des österreichischen Hofkriegsrates das kaiserliche Heer in vielen Feldzügen. Dessen Neffe Christian Moritz von Königsegg-Rothenfels unterlag im Siebenjährigen Krieg 1757 im Gefecht bei Reichenberg den Preußen. Christian Moritz’ Bruder Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels war ab 1761 Erzbischof und Kurfürst von Köln und ab 1762 bis zu seinem Tod 1784 zugleich auch Fürstbischof von Münster.

Graf Fidel Franz tauschte, nach dem Reichsdeputationshauptschluss, die Grafschaft Rothenfels und seinen übrigen Besitz im Allgäu mit Österreich und erhielt dafür 1804 die Herrschaft Borossebes im Königreich Ungarn; die Linie Rothenfels ist nicht erloschen, bis heute leben Nachkommen der Familie in Ungarn[3].

Ostpreußische Linie

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Zum Deutschen Orden bestanden seit 1268 enge Verbindungen, so sind ab 1351 verschiedene Familienmitglieder als Deutschordensritter und Komture nachgewiesen, so Eberhard von Königsegg 1378–1384 als Komtur auf der Mainau. Die Existenz einer preußischen Linie begann urkundlich 1405, als Eberhard VI. von Königsegg zum Hatzenturm sich bereits im Ordensland Ostpreußen befand. Der aus dieser Linie stammende Wilhelm Fabian von Königsegg wurde 1694 in den preußischen Freiherrenstand erhoben. Nachfahren der freiherrlichen Linie leben auch heute noch.

Der Königsegger Codex

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Im Jahre 1455 beauftragte Junker Lutold III. von Königsegg den Fechtmeister Hans Talhoffer damit, ein Fechtbuch für ihn herstellen zu lassen. Dieser Königsegger Kodex (Hs. XIX 17.3) mit über 100 Bildtafeln über verschiedene Kampfweisen befindet sich noch heute[4] in der gräflichen Bibliothek der Königsegg-Aulendorf. 2010 wurde ein Faksimileband und ein Kommentarband veröffentlicht.

Blasonierung: Das Stammwappen ist von Gold und Rot schräglinks geweckt (gerautet); auf dem bekrönten Helm ist ein Busch von sieben roten Straußenfedern; die Helmdecken sind rot-golden.

Das gold-rot geweckte Wappen findet sich heute auf einigen Gemeindewappen in Baden-Württemberg und durch die Linie Rothenfels auch im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben:

Epitaph Fidel Anton v. Königsegg-Rothenfels (1750–1804)

Weitere Literatur

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Commons: Königsegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Original im Generallandesarchiv Karlsruhe, abgedruckt im Württembergischen Urkundenbuch, Vierter Band, Hrsg. Königliches Staatsarchiv in Stuttgart, in Commission bei Karl Aue, Stuttgart 1883, S. 368. LXVII. 1171. März 31
  2. Württembergisches Urkundenbuch IV, 281.
  3. Bernhard Wucherer: Bernhard Wucherer Autor. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Januar 2016; abgerufen am 30. April 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bernhard-wucherer.de
  4. Stand: Januar 2011.