„Deensen“ – Versionsunterschied

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|Vorwahl = 05532
|Vorwahl = 05532
|Gemeindeschlüssel = 03255007
|Gemeindeschlüssel = 03255007
|Adresse-Verband = Kirchstraße 4<br />37627 Stadtoldendorf
|Adresse-Verband = Am Alten Born 5<br />37627 Deensen
|Website = [http://www.eschershausen-stadtoldendorf.de/ www.eschershausen-stadtoldendorf.de]
|Website = [http://www.eschershausen-stadtoldendorf.de/ www.eschershausen-stadtoldendorf.de]
|Gliederung = 3 [[Ortsteil]]e
|Gliederung = 3 [[Ortsteil]]e
|Bürgermeister = Hans-Dieter Ullmann
|Bürgermeister = Dieter Helmer
|Partei = SPD
|Partei = CDU
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}}

'''Deensen''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] der [[Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf]] im Südosten des [[Landkreis Holzminden|Landkreises Holzminden]] in Niedersachsen.
'''Deensen''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] der [[Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf]] im Südosten des [[Landkreis Holzminden|Landkreises Holzminden]] in Niedersachsen.


== Geografie ==
== Geografie ==
=== Lage ===
=== Lage ===
Die Gemeinde liegt am Ostrand des [[Naturpark Solling-Vogler]] nahe der [[Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen]]. Sie befindet sich süd-südwestlich von [[Stadtoldendorf]] zwischen den Mittelgebirgs- und Höhenzügen [[Homburgwald]] im Nord-Nordosten, [[Elfas]] im Nordosten, [[Holzberg (Höhenzug)|Holzberg]] im Osten, [[Solling]] im Süden und [[Burgberg (Höhenzug)|Burgberg]] im Westen.
Die Gemeinde liegt am Ostrand des [[Naturpark Solling-Vogler]] nahe der [[Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen]]. Sie befindet sich südsüdwestlich von [[Stadtoldendorf]] zwischen den Mittelgebirgs- und Höhenzügen [[Homburgwald]] im Nord-Nordosten, [[Elfas]] im Nordosten, [[Holzberg (Höhenzug)|Holzberg]] im Osten, [[Solling]] im Süden und [[Burgberg (Höhenzug)|Burgberg]] im Westen.


=== Nachbargemeinden ===
=== Nachbargemeinden ===
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* [[Braak (Deensen)|Braak]]
* [[Braak (Deensen)|Braak]]
* Deensen
* Deensen
* [[Schießhaus]]
* [[Schießhaus (Deensen)|Schießhaus]]
* [[Schorborn]]
* [[Schorborn]]


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=== Mittelalter und Neuzeit ===
=== Mittelalter und Neuzeit ===
[[Datei:Deensen (Merian).jpg|mini|Deensen um 1654]]
[[Datei:Deensen (Merian).jpg|mini|Deensen um 1654]]
Um welche Zeit Deensen gegründet wurde, ist nicht sicher. Auch die Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung ist umstritten, denn einige Nennungen lassen die Zuordnung zu verschiedenen Dörfern zu. Erstmals 1220 gibt es eine Erwähnung des Ortes ''Dedenhusen'', in weiteren Urkunden des 13. und 14.&nbsp;Jahrhunderts ''Deddenhusen''.<ref>{{Literatur |Autor=Kirstin Casemir, Uwe Ohainski |Titel=Die Ortsnamen des Landkreises Holzminden |Verlag=Verlag für Regionalgeschichte |Ort=Bielefeld |Jahr=2007 |ISBN=978-3-89534-671-2 |Seiten=59 f }}</ref> Im Jahre 1483 erhielt Godewart [[Campe (Hildesheimer Adelsgeschlecht)|von Campe]] das Recht, das in den [[Hussiten]]kriegen (1419–1436) verwüstete Dorf Deensen als [[Rittergut]] wieder aufzubauen und mit Leuten nach seinem Gefallen zu besetzen. Es wurde eine [[Wasserburg]] gebaut, und die Leute siedelten sich dort herum an. Die Wasserburg verfiel im Laufe der Jahrhunderte. 1825 wurde auf den Fundamenten der alten Wasserburg das heutige [[Herrenhaus (Gebäude)|Herrenhaus]] errichtet; Kellergewölbe und meterdicke Sandsteinwände zeugen noch von der alten Zeit. Der [[Burggraben]] und spätere obere Dorfteich wurden zum größten Teil zugeschüttet. Heute gibt es nur noch an der Nordseite des Herrenhauses einen Teich, der bis an die Gemäuer reicht. Im Jahre 1970 wurde das Rittergut dann nach 500-jährigem Besitz durch Familie von Campe verkauft. Seit 1985 dient das ehemalige Herrenhaus mit den Stallungen als Ferien- und Reiterhof.
Die Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes ist umstritten, denn einige Nennungen lassen die Zuordnung zu verschiedenen Dörfern zu. Erstmals 1220 gibt es eine Erwähnung des Ortes ''Dedenhusen'', in weiteren Urkunden des 13. und 14.&nbsp;Jahrhunderts ''Deddenhusen''.<ref>{{Literatur |Autor=Kirstin Casemir, Uwe Ohainski |Titel=Die Ortsnamen des Landkreises Holzminden |Verlag=Verlag für Regionalgeschichte |Ort=Bielefeld |Jahr=2007 |ISBN=978-3-89534-671-2 |Seiten=59 f }}</ref> Im Jahre 1483 erhielt Godewart [[Campe (Hildesheimer Adelsgeschlecht)|von Campe]] das Recht, das in den [[Hussiten]]kriegen (1419–1436) verwüstete Dorf Deensen als [[Rittergut]] wieder aufzubauen. Es wurde eine [[Wasserburg]] gebaut und das Dorf entstand im Umfeld. Die Wasserburg verfiel im Laufe der Jahrhunderte. 1825 wurde auf den Fundamenten der Wasserburg das heutige [[Herrenhaus (Gebäude)|Herrenhaus]] errichtet; Kellergewölbe und meterdicke Sandsteinwände zeugen noch vom Vorgängerbau. Der [[Burggraben]] und spätere obere Dorfteich wurden zum größten Teil zugeschüttet. Heute gibt es nur noch an der Nordseite des Herrenhauses einen Teich, der bis an die Gemäuer reicht. Im Jahre 1970 wurde das Rittergut nach 500-jährigem Besitz durch Familie von Campe verkauft. Seit 1985 dient das ehemalige Herrenhaus mit den Stallungen als Ferien- und Reiterhof.

=== Ortsname ===
Alte Bezeichnungen von Deensen waren 1220 quartam partem decimae in campo Dedenhusen prope [[Lüthorst|Luthardessen]], 1240 (13. Jahrhundert) Deddenhusen, um 1290 Deddenhosen, 1302 decimam in Deddenhusen, 1320 in villa, que Deddenhusen dicitur, um 1360 Dedenhusen, 1425 Dedessen und 1568 Deensen.<ref>Jürgen Udolph: Niedersächsisches Ortsnamenbuch, 51, 2007, S. 59.</ref> Es liegt eine Bildung mit dem Grundwort -husen vor, das dann zu ‑sen verkürzt wurde und einem schwach flektierenden Kurznamen als Bestimmungswort. Der Personenname ist als Dedo oder Deddo anzusetzen und in diesen Formen auch gut belegt, seine Herkunft ist allerdings umstritten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Jürgen Udolph]] (Recherche) |url=https://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/programm/Ortsnamen-Uebersicht-fuer-Buchstaben-D,ortsnamenforscher107.html |titel=Der „Ortsnamenforscher“ |werk=Internetseite [[NDR 1 Niedersachsen]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160126075414/https://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/programm/Ortsnamen-Uebersicht-fuer-Buchstaben-D,ortsnamenforscher107.html |archiv-datum=2016-01-26 |abruf=2019-08-03}}</ref>


=== Eingemeindungen ===
=== Eingemeindungen ===
Am 1.&nbsp;Januar 1973 wurden aufgrund der [[Gebietsreform in Niedersachsen]] die Gemeinden Braak und Schorborn eingegliedert.<ref>{{BibISBN |3170032631 |Seite=211}}</ref>
Am 1. Januar 1973 wurden die Gemeinden Braak und Schorborn eingegliedert.<ref>{{Literatur | Herausgeber = Statistisches Bundesamt | Titel = Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 | Jahr = 1983 | Verlag = W. Kohlhammer GmbH | Ort = Stuttgart/Mainz | ISBN = 3-17-003263-1 | Seiten = 211}}</ref>


=== Name ===
== Politik ==
Alte Bezeichnungen von Deensen waren 1220 quartam partem decimae in campo Dedenhusen prope [[Lüthorst|Luthardessen]], 1240 (13. Jahrhundert) Deddenhusen, um 1290 Deddenhosen, 1302 decimam in Deddenhusen, 1320 in villa, que Deddenhusen dicitur, um 1360 Dedenhusen, 1425 Dedessen und 1568 Deensen.<ref>Jürgen Udolph: Niedersächsisches Ortsnamenbuch, 51, 2007, S. 59.</ref> Es liegt eine Bildung mit dem Grundwort -husen vor, das dann zu ‑sen verkürzt wurde und einem schwach flektierenden Kurznamen als Bestimmungswort. Der Personenname ist als Dedo oder Deddo anzusetzen und in diesen Formen auch gut belegt, seine Herkunft ist allerdings umstritten.<ref>[https://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/programm/Ortsnamen-Uebersicht-fuer-Buchstaben-D,ortsnamenforscher107.html Der ''Ortsnamenforscher'' auf NDR 1 Niedersachsen], Recherche [[Jürgen Udolph]].</ref>

== Gemeinderat ==
{{Wahldiagramm
{{Wahldiagramm
|LAND = DE
|LAND = DE
|TITEL = Gemeindewahl 2016
|TITEL = Gemeindewahl 2021
|TITEL2 =
|TITEL2 =<small>'''Wahlbeteiligung:''' 66,13 %</small>
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|JAHRALT = 2016
|JAHRNEU = 2016
|JAHRNEU = 2021
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|PARTEI1 = SPD
|PARTEI1 = SPD
|ERGEBNIS1 = 57.00
|ERGEBNIS1 = 47.42
|PARTEI2 = CDU
|PARTEI2 = CDU
|ERGEBNIS2 = 43.00
|ERGEBNIS2 = 52.58
|ERGEBNISALT1=57.00|ERGEBNISALT2=43.00}}
}}


Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]], der die Gemeinde Deensen vertritt, setzt sich aus elf Mitgliedern zusammen. Dies ist die festgelegte Anzahl an Ratsmitgliedern für eine Mitgliedsgemeinde einer [[Samtgemeinde]] mit einer Einwohnerzahl zwischen 1.001 und 2.000 Einwohnern.<ref>{{Internetquelle |url=https://voris.wolterskluwer-online.de/browse/document/a1d880a6-599d-35f7-bd9f-147e0b642079 |titel=§ 46 NKomVG, Zahl der Abgeordneten |sprache=de |abruf=2024-04-30}}</ref> Die Ratsmitglieder werden durch eine [[Kommunalwahl]] für jeweils fünf Jahre gewählt.
Der Gemeinderat setzt sich nach der [[Kommunalwahl]] vom 11.&nbsp;September 2016 zusammen aus:<ref>[https://wahlen.kdgoe.de/2016kw/Daten/255404_000041/index.html ''Ergebnis zur Gemeindewahl 2016''] auf: kdgoe.de, abgerufen am 25. Oktober 2016.</ref>

* [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]: 6 Sitze
Bei der [[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2021|Kommunalwahl 2021]] ergab sich folgende Sitzverteilung:<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager.kdo.de/20210912/032555409/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_648 |titel=Ergebnis Gemeindewahl 2021 |abruf=2022-07-13}}</ref>
* [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]: 5 Sitze
* [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]: 5 Sitze
* [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]: 6 Sitze

== Wappen ==
[[Blasonierung]]: Gespaltener Schild, vorn von Gold und zehnfach geschachtet, hinten in schwarz ein silberner Robinson Crusoe mit goldenem Hemd und Bogen sowie goldener Keule.<ref>Hauptsatzung der Gemeinde Deensen, § 2 Abs. 1</ref>

Das Werk ''[[Robinson der Jüngere]]'' stammt von [[Joachim Heinrich Campe]], einem Sohn Deensens.


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Das Gutshaus von Deensen.jpg|mini|Das Gutshaus von Deensen]]
=== Denkmale ===
[[Datei:StNicolai Deensen.jpg|mini|[[St.-Nicolai-Kirche (Deensen)|Gutskirche St. Nicolai]]]]
Im Gutspark Deensen stehen drei [[Kreuzstein]]e aus dem Mittelalter.
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmale in Deensen}}

Das Ortsbild prägen Fachwerkhäuser im Stil der [[Niederdeutsches Hallenhaus|niederdeutschen Hallenhäuser]]. Im Gutspark Deensen stehen drei [[Kreuzstein]]e aus dem Mittelalter.


=== Bauwerke ===
[[Datei:StNicolai Deensen.jpg|mini|Gutskirche St. Nicolai]]
* Das Ortsbild prägen Fachwerkhäuser im Stil der [[Niederdeutsches Hallenhaus|niederdeutschen Hallenhäuser]].
* Mausoleum mit 40 Särgen derer von Campe.
* Mausoleum mit 40 Särgen derer von Campe.
* Die abseits der Hauptstraße gelegene [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers|evangelisch-lutherische]] [[St.-Nicolai-Kirche (Deensen)|Gutskirche St. Nicolai]].
* Die abseits der Hauptstraße gelegene [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers|evangelisch-lutherische]] Gutskirche St. [[Nikolaus von Myra|Nicolai]] hat ihren Ursprung im Anfang des 16.&nbsp;Jahrhunderts (1502); das [[Patronatsrecht]] lag bei der Familie von Campe. Ursprünglich war sie eine Marienkirche. Der heutige Kirchenbau ist der dritte an dieser Stelle. Älteren Datums sind noch einige [[Epitaph]]e und der [[Taufstein]]. 2002 erfolgte ein Umbau; durch einen Einbau einer mobilen Vollglaswand kann seitdem die Kirche auch als Gemeindehaus benutzt werden. Die Gemeinde gehört zum [[Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder]]. Eine Besonderheit ist die Orgel, die 1891 unter Verwendung des Prospekts der Vorgängerorgel von Furtwängler & Hammer Hannover erbaut ist. Die Orgel verfügt über mechanische Kegelladen und ist technisch weitgehend im Originalzustand erhalten. Die Disposition wurde 1952 durch Fredrich Weißenborn dem Zeitgeschmack entsprechend verändert und barockisiert (Disposition 1891–1952 in Klammern):


== Verkehr ==
{| class="wikitable"
Der [[Bahnhof]] ''Deensen-Arholzen'' an der [[Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen]] wird seit 1987 nicht mehr vom [[Schienenpersonennahverkehr]] bedient.
|+

!I. Manual
Durch den nördlichen Teil des Ortes verläuft auf einem kurzen Abschnitt der [[Europaradweg R1]].
!II. Manual
!Pedal
|-
|Prinzipal 8'
|Lieblich Gedackt 8'
|Subbass 16'
|-
|Hohlflöte 8'
|Rohrflöte 4'
''(Gemshorn 8')''
|Prinzipal 8'
|-
|Salizional 8'
''(Gambe 8')''
|Waldflöte 2'
''(Salizional 8')''
|Gemshorn 4'
''(Gedackt 8')''
|-
|Oktave 4'
|Quinte 1 1/3'
''(Fernflöte 4')''
|
|-
|Gedacktflöte 4'
|
|
|-
|Oktave 2'
''(Bordun 16')''
|
|
|-
|Mixtur 3 fach 1 1/3'
''(Mixtur 3 fach 2', ab 1907 Mixtur 2 2/3')''
|
|
|}


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
*[[Joachim Heinrich Campe]] (1746–1818), Schriftsteller, Pädagoge und Verleger
* [[Joachim Heinrich Campe]] (1746–1818), Schriftsteller, Pädagoge und Verleger
*[[August Campe]] (1773–1836), Buchhändler und Verleger
* [[August Campe]] (1773–1836), Buchhändler und Verleger
*[[August Friedrich Andreas Campe]] (1777–1846), Verleger und erster Vorsteher des [[Börsenverein der Deutschen Buchhändler|Börsenvereins der Deutschen Buchhändler]] zu [[Leipzig]]
* [[August Friedrich Andreas Campe]] (1777–1846), Verleger und erster Vorsteher des [[Börsenverein der Deutschen Buchhändler|Börsenvereins der Deutschen Buchhändler]] zu [[Leipzig]]
*[[Julius Campe]] (1792–1867), Verleger
* [[Julius Campe]] (1792–1867), Verleger
* [[Asche Burchard Karl Ferdinand von Campe]] (1803–1874), Staatsminister im Herzogtum Braunschweig, Gutsbesitzer
* [[Asche Burchard Karl Ferdinand von Campe]] (1803–1874), Staatsminister im Herzogtum Braunschweig, Gutsbesitzer
*[[Franz von Alten]] (1812–1889), Hannoverscher Offizier, Politiker ([[Deutsch-Hannoversche Partei|DHP]]) und Reichstagsabgeordneter
* [[Franz von Alten]] (1812–1889), Hannoverscher Offizier, Politiker ([[Deutsch-Hannoversche Partei|DHP]]) und Reichstagsabgeordneter
* [[Asche von Campe (Politiker)]] (1881–1953), Abgeordneter des Braunschweigischen Landtages, Jurist, Kommunalpolitiker, Rittergutsbesitzer
* [[Asche von Campe (Politiker)|Asche von Campe]] (1881–1953), Abgeordneter des Braunschweigischen Landtages, Jurist, Kommunalpolitiker, Rittergutsbesitzer
*[[Friedrich Lachmund]] (1886–1963), Richter, Präsident des Landgerichts Braunschweig 1933 bis 1937, Politiker ([[NSDAP]])
* [[Friedrich Lachmund]] (1886–1963), Richter, Präsident des Landgerichts Braunschweig 1933 bis 1937, Politiker ([[NSDAP]])
* [[Felix Collorio]] (1895–1965), Bauingenieur und Hochschullehrer

* [[Wilhelm Rauls]] (1896–1985), lutherischer Pfarrer, Kirchenrat, Propst und Heimatforscher
== Verkehr ==
* [[Ursula von Rydingsvard]] (* 1942), amerikanische Bildhauerin
Der [[Bahnhof]] ''Deensen-Arholzen'' an der [[Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen]] wird seit 1987 nicht mehr vom [[Schienenpersonennahverkehr|SPNV]] bedient.

== Einzelnachweise ==
<references />


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=Wilhelm Rauls |Titel=Deensen. Ein Dorf vor dem Solling im Wandel der Zeiten |Jahr=1967 }}
* {{Literatur |Autor=[[Wilhelm Rauls]] |Titel=Deensen. Ein Dorf vor dem Solling im Wandel der Zeiten |Jahr=1967 }}
* {{Literatur |Autor=Wilhelm Rauls |Titel=Deensen, Braak und Schorborn, drei Dörfer vor dem Solling |Ort=Holzminden |Jahr=1983 }}
* {{Literatur |Autor=Wilhelm Rauls |Titel=Deensen, Braak und Schorborn, drei Dörfer vor dem Solling |Ort=Holzminden |Jahr=1983 }}
* {{Literatur |Titel=St. Nicolai in Deensen |Sammelwerk=Kirchen im Ev.-luth. Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder |Jahr=2006 |Seiten=11 }}
* {{Literatur |Titel=St. Nicolai in Deensen |Sammelwerk=Kirchen im Ev.-luth. Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder |Jahr=2006 |Seiten=11 }}
* {{Literatur |Autor=Egon Tonert |Titel=Eine bisher unbekannte Wüstung bei Deensen |Sammelwerk=Jahrbuch 1984 für Landkreis Holzminden |Band=Bd.&nbsp;2 |Seiten=4–10 }}
* {{Literatur |Autor=Egon Tonert |Titel=Eine bisher unbekannte Wüstung bei Deensen |Sammelwerk=Jahrbuch 1984 für Landkreis Holzminden |Band=Bd.&nbsp;2 |Seiten=4–10 }}
* {{Literatur |Autor=H. W. Göhmann |Titel=Joachim Heinrich Campes Besuch in Deensen und Holzminden im Jahre 1785 |Sammelwerk=Jahrbuch 1987/88 für Landkreis Holzminden |Band=Bd.&nbsp;5/6 |Seiten=118–128 }}
* {{Literatur |Autor=H. W. Göhmann |Titel=Joachim Heinrich Campes Besuch in Deensen und Holzminden im Jahre 1785 |Sammelwerk=Jahrbuch 1987/88 für Landkreis Holzminden |Band=Bd.&nbsp;5/6 |Seiten=118–128 }}
* {{Literatur |Autor=Wolfgang F. Nägeler |Titel=Ortsfamilienbuch Braak |Jahr=2004 }}
* Wolfgang F. Nägeler: ''Ortsfamilienbuch Schorborn.'' 2013.
* Wolfgang F. Nägeler: ''Ortsfamilienbuch Deensen.'' 2016.
* Wolfgang F. Nägeler: ''Ortsfamilienbuch Deensen.'' 2016.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
*[http://www.eschershausen-stadtoldendorf.de/index.php?current_id=22604 Webseite über die Gemeinde Deensen auf den Seiten der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf]
* [http://www.eschershausen-stadtoldendorf.de/index.php?current_id=22604 Webseite über die Gemeinde Deensen auf den Seiten der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf]
* {{Ebidat|6258||Stefan Eismann}}
* {{Ebidat|6258|Deensen|Stefan Eismann}}

== Einzelnachweise ==
<references />


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Holzminden}}
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Holzminden}}

Aktuelle Version vom 30. April 2024, 21:31 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Deensen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Deensen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 52′ N, 9° 36′ OKoordinaten: 51° 52′ N, 9° 36′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Holzminden
Samtgemeinde: Eschershausen-Stadtoldendorf
Höhe: 251 m ü. NHN
Fläche: 11,05 km2
Einwohner: 1406 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 127 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37627
Vorwahl: 05532
Kfz-Kennzeichen: HOL
Gemeindeschlüssel: 03 2 55 007
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Alten Born 5
37627 Deensen
Website: www.eschershausen-stadtoldendorf.de
Bürgermeister: Dieter Helmer (CDU)
Lage der Gemeinde Deensen im Landkreis Holzminden
KarteHessenNordrhein-WestfalenLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis HildesheimLandkreis NortheimArholzenBevern (Landkreis Holzminden)Bevern (Landkreis Holzminden)BodenwerderBoffzenBoffzenDerentalDerentalDerentalDerentalBoffzen (gemeindefreies Gebiet)BrevördeDeensenDeensenDeensenGrünenplan (gemeindefreies Gebiet)Grünenplan (gemeindefreies Gebiet)Grünenplan (gemeindefreies Gebiet)DelligsenDielmissenEimenEimen (gemeindefreies Gebiet)EschershausenEschershausen (gemeindefreies Gebiet)Eschershausen (gemeindefreies Gebiet)Fürstenberg (Weser)GolmbachHalle (Weserbergland)HehlenHehlenHeinadeHeinadeHeinadeHeinsenHeyenHolenbergHolzen (bei Eschershausen)HolzmindenHolzmindenHolzminden (gemeindefreies Gebiet)KirchbrakLauenfördeLenne (Niedersachsen)LüerdissenMerxhausen (gemeindefreies Gebiet)NegenbornOttenstein (Niedersachsen)PegestorfPolleStadtoldendorfVahlbruchWangelnstedtWenzen (gemeindefreies Gebiet)
Karte

Deensen ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf im Südosten des Landkreises Holzminden in Niedersachsen.

Die Gemeinde liegt am Ostrand des Naturpark Solling-Vogler nahe der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen. Sie befindet sich südsüdwestlich von Stadtoldendorf zwischen den Mittelgebirgs- und Höhenzügen Homburgwald im Nord-Nordosten, Elfas im Nordosten, Holzberg im Osten, Solling im Süden und Burgberg im Westen.

Nachbargemeinden

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Größere Städte im Umland sind Stadtoldendorf, vier Kilometer nördlich, Dassel, elf Kilometer östlich, und Holzminden, 13 km westlich.

Gemeindegliederung

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Mittelalter und Neuzeit

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Deensen um 1654

Die Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes ist umstritten, denn einige Nennungen lassen die Zuordnung zu verschiedenen Dörfern zu. Erstmals 1220 gibt es eine Erwähnung des Ortes Dedenhusen, in weiteren Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts Deddenhusen.[2] Im Jahre 1483 erhielt Godewart von Campe das Recht, das in den Hussitenkriegen (1419–1436) verwüstete Dorf Deensen als Rittergut wieder aufzubauen. Es wurde eine Wasserburg gebaut und das Dorf entstand im Umfeld. Die Wasserburg verfiel im Laufe der Jahrhunderte. 1825 wurde auf den Fundamenten der Wasserburg das heutige Herrenhaus errichtet; Kellergewölbe und meterdicke Sandsteinwände zeugen noch vom Vorgängerbau. Der Burggraben und spätere obere Dorfteich wurden zum größten Teil zugeschüttet. Heute gibt es nur noch an der Nordseite des Herrenhauses einen Teich, der bis an die Gemäuer reicht. Im Jahre 1970 wurde das Rittergut nach 500-jährigem Besitz durch Familie von Campe verkauft. Seit 1985 dient das ehemalige Herrenhaus mit den Stallungen als Ferien- und Reiterhof.

Alte Bezeichnungen von Deensen waren 1220 quartam partem decimae in campo Dedenhusen prope Luthardessen, 1240 (13. Jahrhundert) Deddenhusen, um 1290 Deddenhosen, 1302 decimam in Deddenhusen, 1320 in villa, que Deddenhusen dicitur, um 1360 Dedenhusen, 1425 Dedessen und 1568 Deensen.[3] Es liegt eine Bildung mit dem Grundwort -husen vor, das dann zu ‑sen verkürzt wurde und einem schwach flektierenden Kurznamen als Bestimmungswort. Der Personenname ist als Dedo oder Deddo anzusetzen und in diesen Formen auch gut belegt, seine Herkunft ist allerdings umstritten.[4]

Eingemeindungen

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Am 1. Januar 1973 wurden aufgrund der Gebietsreform in Niedersachsen die Gemeinden Braak und Schorborn eingegliedert.[5]

Gemeindewahl 2021
Wahlbeteiligung: 66,13 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
47,42 %
(−9,58 %p)
52,58 %
(+9,58 %p)
2016

2021


Der Gemeinderat, der die Gemeinde Deensen vertritt, setzt sich aus elf Mitgliedern zusammen. Dies ist die festgelegte Anzahl an Ratsmitgliedern für eine Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1.001 und 2.000 Einwohnern.[6] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[7]

Blasonierung: Gespaltener Schild, vorn von Gold und zehnfach geschachtet, hinten in schwarz ein silberner Robinson Crusoe mit goldenem Hemd und Bogen sowie goldener Keule.[8]

Das Werk Robinson der Jüngere stammt von Joachim Heinrich Campe, einem Sohn Deensens.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Das Gutshaus von Deensen
Gutskirche St. Nicolai

Das Ortsbild prägen Fachwerkhäuser im Stil der niederdeutschen Hallenhäuser. Im Gutspark Deensen stehen drei Kreuzsteine aus dem Mittelalter.

Der Bahnhof Deensen-Arholzen an der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen wird seit 1987 nicht mehr vom Schienenpersonennahverkehr bedient.

Durch den nördlichen Teil des Ortes verläuft auf einem kurzen Abschnitt der Europaradweg R1.

Persönlichkeiten

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  • Wilhelm Rauls: Deensen. Ein Dorf vor dem Solling im Wandel der Zeiten. 1967.
  • Wilhelm Rauls: Deensen, Braak und Schorborn, drei Dörfer vor dem Solling. Holzminden 1983.
  • St. Nicolai in Deensen. In: Kirchen im Ev.-luth. Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder. 2006, S. 11.
  • Egon Tonert: Eine bisher unbekannte Wüstung bei Deensen. In: Jahrbuch 1984 für Landkreis Holzminden. Band 2, S. 4–10.
  • H. W. Göhmann: Joachim Heinrich Campes Besuch in Deensen und Holzminden im Jahre 1785. In: Jahrbuch 1987/88 für Landkreis Holzminden. Band 5/6, S. 118–128.
  • Wolfgang F. Nägeler: Ortsfamilienbuch Deensen. 2016.
Commons: Deensen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Kirstin Casemir, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Holzminden. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89534-671-2, S. 59 f.
  3. Jürgen Udolph: Niedersächsisches Ortsnamenbuch, 51, 2007, S. 59.
  4. Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Internetseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original am 26. Januar 2016; abgerufen am 3. August 2019.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 211 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  6. § 46 NKomVG, Zahl der Abgeordneten. Abgerufen am 30. April 2024.
  7. Ergebnis Gemeindewahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  8. Hauptsatzung der Gemeinde Deensen, § 2 Abs. 1