„Forst- und Jagdmuseum Ferdinand von Raesfeld“ – Versionsunterschied

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Das '''Forst- und Jagdmuseum Ferdinand von Raesfeld''' ist ein Museum der Jagd- und [[Forstwissenschaft|Forstkunde]] im [[Landkreis Vorpommern-Rügen]] in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Es ist nach [[Ferdinand von Raesfeld]], einem preußischen [[Förster|Forstmeister]], [[Jäger]] und [[Autor]] von Standardwerken der deutschsprachigen Jagdliteratur benannt. Sein Leben und Wirken ist ebenfalls Bestandteil des Museums.
Das '''Forst- und Jagdmuseum Ferdinand von Raesfeld''' ist ein Museum der [[Jagdkunde|Jagd-]] und [[Forstwirtschaft|Forstkunde]] im [[Landkreis Vorpommern-Rügen]] in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Es ist nach [[Ferdinand von Raesfeld]], einem preußischen [[Förster|Forstmeister]], [[Jäger]] und [[Autor]] von Standardwerken der deutschsprachigen Jagdliteratur benannt. Sein Leben und Wirken ist ebenfalls Bestandteil des Museums.


== Lage und Geschichte ==
== Lage und Geschichte ==
Das Museum befindet sich in der Chausseestraße 64 in [[Born a. Darß|Born&nbsp;a.&nbsp;Darß]]. Es wurde 1996 im ehemaligen, [[Denkmalschutz|denkmalgeschützten]]<ref>[http://www.landtag-mv.de/fileadmin/media/Dokumente/Parlamentsdokumente/Drucksachen/2_Wahlperiode/D02-2000/Drs02-2880.pdf Bericht über die Erstellung der Denkmallisten sowie über die Verwaltungspraxis bei der Benachrichtigung der Eigentümer und Gemeinden sowie über die Handhabung von Änderungswünschen (Stand: Juni 1997)], Drucksache 2/2880 des Landtages in Mecklenburg-Vorpommern, Seite 204, (PDF, 993&nbsp;kB), abgerufen am 17. Juli 2012.</ref> [[Forstamt]] der ''Alten Oberförsterei'' der Gemeinde eingerichtet.
Das Museum befindet sich in der Chausseestraße 64 in [[Born a. Darß|Born&nbsp;a.&nbsp;Darß]]. Es wurde 1996 im ehemaligen, [[Denkmalschutz|denkmalgeschützten]]<ref>[http://www.landtag-mv.de/fileadmin/media/Dokumente/Parlamentsdokumente/Drucksachen/2_Wahlperiode/D02-2000/Drs02-2880.pdf Bericht über die Erstellung der Denkmallisten sowie über die Verwaltungspraxis bei der Benachrichtigung der Eigentümer und Gemeinden sowie über die Handhabung von Änderungswünschen (Stand: Juni 1997)], Drucksache 2/2880 des Landtages in Mecklenburg-Vorpommern, Seite 204, (PDF, 993&nbsp;kB), abgerufen am 17. Juli 2012.</ref> [[Forstamt]] der ''Alten Oberförsterei'' der Gemeinde eingerichtet.

An der Stelle des Forsthauses soll sich ursprünglich ein Jagdhaus der [[Herzogtum Pommern|Herzöge von Pommern]] befunden haben. In der [[Schwedisch-Pommern|Schwedenzeit]] wurde es Sitz des Oberförsters. Nach [[August von Wehrs]], der sich auf Berichte seines Schwiegervaters, des Oberförsters Niemann berief, sollen sich während des [[Großer Nordischer Krieg|Großen Nordischen Krieges]] 1712 Zar [[Peter der Große|Peter I.]], [[August der Starke]] und König [[Friedrich IV. (Dänemark und Norwegen)|Friedrich IV.]] von Dänemark zwei Wochen im Jagdhaus aufgehalten haben. Auch soll [[Stanislaus I. Leszczyński]] das Jagdhaus einige Zeit bewohnt haben, bevor er ins Exil nach Frankreich ging. Nachdem das alte, inzwischen baufällige Jagdhaus eingestürzt war, wurde 1780 im Auftrag des Generalgouverneurs [[Friedrich Wilhelm von Hessenstein]] ein neues Forsthaus errichtet.<ref>[[August von Wehrs]]: ''Der Darß und der Zingst, ein Beitrag zur Kenntnis von [[Neuvorpommern]].'' Hannover 1819, [http://books.google.de/books?id=zDADAAAAcAAJ&pg=PA67 S. 67f].</ref>


== Sammlung ==
== Sammlung ==
Im Vorraum des Museums werden Karten und Bilder gezeigt, die das Museum in seinen historischen Zusammenhang stellen. Weiterhin wird die Geschichte der Gewinnung von [[Harz (Material)|Harz]] aufgezeigt. Der ''Raum I'' befasst sich mit der Forstgeschichte und stellt die Lebensläufe der Oberförster aus der Region seit 1815 dar. Ein Schwerpunkt ist das Leben von Ferdinand von Raesfeld. So werden beispielsweise Erstausgaben seiner Bücher gezeigt. Der ''Raum II'' zeigt [[Taxidermie|Präparationen]] von Wildtieren wie [[Waschbär]]en, [[Europäischer Dachs|Dachsen]] oder [[Rohrdommel]]n. In der angebauten Scheune befinden sich eine fast vollständige Abwurfsreihe eines [[Hirsche]]s, [[Rothirsch]]trophäen sowie Rehgehörne. Eines dieser Geweihe wurde von einer internationalen Trophäenkommission mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.<ref>Tomas Niederberghaus: [http://www.zeit.de/2002/31/Abbau_West ''Abbau West'']. In: ''[[Die Zeit]]'', 25. Juli 2002, abgerufen am 17. Juli 2012.</ref> In ehemaligen Seitenteil der Scheune, dem Bansen, wird ein Ganzkörperpräparat von zwei Hirschen gezeigt, die sich im [[Brunft]]kampf befinden. Jagdzeitschriften berichten, dass dieses Präparat in „Art und Weise des Verkämpfseins in Europa einmalig sei“.<ref>[http://www.darss.org/de/Kunst-Kultur/Museen-auf-dem-Darss/Forst-und-Jagdmuseum-in-Born-auf-dem-Darss/ Forst- und Jagdmuseum in Born auf dem Darß], abgerufen am 17. Juli 2012.</ref> Daneben werden in einer Ausstellung mit dem Titel „Sägen im forstlichen Einsatz“ verschiedene [[Säge|Zugsägen]], Motorkettensägen und andere Exponate gezeigt.
Im Vorraum des Museums werden Karten und Bilder gezeigt, die das Museum in seinen historischen Zusammenhang stellen. Weiterhin wird die Geschichte der Gewinnung von [[Harz (Material)|Harz]] aufgezeigt. Der ''Raum I'' befasst sich mit der Forstgeschichte und stellt die Lebensläufe der Oberförster aus der Region seit 1815 dar. Ein Schwerpunkt ist das Leben von Ferdinand von Raesfeld. So werden beispielsweise Erstausgaben seiner Bücher gezeigt. Der ''Raum II'' zeigt [[Taxidermie|Präparate]] von Wildtieren wie [[Waschbär]]en, [[Europäischer Dachs|Dachsen]] oder [[Rohrdommel]]n. Weiterhin informiert der Raum über den Revierverwalter und Forstmeister [[Franz Mueller-Darß]], der in der Region von 1923 bis 1945 arbeitete. In der angebauten Scheune befinden sich eine fast vollständige Abwurfreihe eines [[Hirsche]]s, die der Revierförster Klaus Gadow sammelte. Daneben sind [[Rothirsch]]trophäen sowie Rehgehörne, darunter ein [[Perückenbock]] von 1914, zu sehen. Eines dieser Geweihe wurde von einer internationalen Trophäenkommission mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.<ref>Tomas Niederberghaus: [http://www.zeit.de/2002/31/Abbau_West ''Abbau West'']. In: ''[[Die Zeit]]'', 25. Juli 2002, abgerufen am 17. Juli 2012.</ref> In ehemaligen Seitenteil der Scheune, dem Bansen, wird ein Ganzkörperpräparat von zwei Hirschen gezeigt, die sich im [[Brunft]]kampf befinden. Jagdzeitschriften berichten, dass dieses Präparat in „Art und Weise des Verkämpfseins in Europa einmalig sei“.<ref>[http://www.darss.org/de/Kunst-Kultur/Museen-auf-dem-Darss/Forst-und-Jagdmuseum-in-Born-auf-dem-Darss/ Forst- und Jagdmuseum in Born auf dem Darß], abgerufen am 17. Juli 2012.</ref> Im Hintergrund sind dazu [[Brunftschrei|Brunftgeschrei]] und eine ''von Raesfeld-Fanfare'' zu hören, die vom [[Dorsten]]er Fabian Müller komponiert und vom [[Akademisches Orchester Leipzig|Leipziger Orchester]] gespielt wurden. Daneben werden in einer Ausstellung mit dem Titel „Sägen im forstlichen Einsatz“ verschiedene [[Säge|Zugsägen]], Zwei-Mann-Motorkettensägen aus 1941 und andere Exponate gezeigt.


== Planungen ==
== Weblinks ==
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Geplant ist, das Gelände der ehemaligen Oberförsterei neben dem Museum zu einer Jagdschule mit Gastronomie auszubauen.<ref>Nadja Böttger: [http://www.ostsee-zeitung.de/ozdigital/Druckansicht.phtml?SID=46e3c8e0216c12a16acdfe7331a56c36&param=news&id=3132143&print=1 ''Werden in Born Jäger ausgebildet'']. In: ''[[Ostsee-Zeitung]]'', 28. Mai 2012, abgerufen am 17. Juli 2012.</ref>
* [http://www.wildundhund.de/r30/vc_content/bilder/firma438/Archiv_2005/058_063_raesfeld_1805.pdf Forstmeister Ferdinand von Raesfeld] mit Fotos aus dem Museum in [[Wild und Hund]], (PDF, 662&nbsp;kB), abgerufen am 17. Juli 2012.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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== Weblinks ==
* [http://www.entdeckemv.de/region_darss/themen_orte/museen/forst_born_museen.htm Webseite des Museums], abgerufen am 17. Juli 2012.
* [http://www.wildundhund.de/r30/vc_content/bilder/firma438/Archiv_2005/058_063_raesfeld_1805.pdf Forstmeister Ferdinand von Raesfeld] mit Fotos aus dem Museum in [[Wild und Hund]], (PDF, 662&nbsp;kB), abgerufen am 17. Juli 2012.

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[[Kategorie:Jagdmuseum]]
[[Kategorie:Jagdmuseum in Deutschland]]
[[Kategorie:Born a. Darß]]
[[Kategorie:Born a. Darß]]
[[Kategorie:Museum im Landkreis Vorpommern-Rügen]]
[[Kategorie:Naturkundemuseum in Deutschland]]
[[Kategorie:Erfinder-, Forscher-, Wissenschaftlermuseum|Raesfeld]]
[[Kategorie:Forstmuseum]]
[[Kategorie:Harz]]
[[Kategorie:Gegründet 1996]]
[[Kategorie:Raesfeld (Adelsgeschlecht)]]

Aktuelle Version vom 29. März 2024, 08:47 Uhr

Forst- und Jagdmuseum Ferdinand von Raesfeld

Forstmuseum in Born a. Darß
Daten
Ort Born a. Darß
Art
Eröffnung 1996
ISIL DE-MUS-954912

Das Forst- und Jagdmuseum Ferdinand von Raesfeld ist ein Museum der Jagd- und Forstkunde im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Es ist nach Ferdinand von Raesfeld, einem preußischen Forstmeister, Jäger und Autor von Standardwerken der deutschsprachigen Jagdliteratur benannt. Sein Leben und Wirken ist ebenfalls Bestandteil des Museums.

Lage und Geschichte

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Das Museum befindet sich in der Chausseestraße 64 in Born a. Darß. Es wurde 1996 im ehemaligen, denkmalgeschützten[1] Forstamt der Alten Oberförsterei der Gemeinde eingerichtet.

An der Stelle des Forsthauses soll sich ursprünglich ein Jagdhaus der Herzöge von Pommern befunden haben. In der Schwedenzeit wurde es Sitz des Oberförsters. Nach August von Wehrs, der sich auf Berichte seines Schwiegervaters, des Oberförsters Niemann berief, sollen sich während des Großen Nordischen Krieges 1712 Zar Peter I., August der Starke und König Friedrich IV. von Dänemark zwei Wochen im Jagdhaus aufgehalten haben. Auch soll Stanislaus I. Leszczyński das Jagdhaus einige Zeit bewohnt haben, bevor er ins Exil nach Frankreich ging. Nachdem das alte, inzwischen baufällige Jagdhaus eingestürzt war, wurde 1780 im Auftrag des Generalgouverneurs Friedrich Wilhelm von Hessenstein ein neues Forsthaus errichtet.[2]

Im Vorraum des Museums werden Karten und Bilder gezeigt, die das Museum in seinen historischen Zusammenhang stellen. Weiterhin wird die Geschichte der Gewinnung von Harz aufgezeigt. Der Raum I befasst sich mit der Forstgeschichte und stellt die Lebensläufe der Oberförster aus der Region seit 1815 dar. Ein Schwerpunkt ist das Leben von Ferdinand von Raesfeld. So werden beispielsweise Erstausgaben seiner Bücher gezeigt. Der Raum II zeigt Präparate von Wildtieren wie Waschbären, Dachsen oder Rohrdommeln. Weiterhin informiert der Raum über den Revierverwalter und Forstmeister Franz Mueller-Darß, der in der Region von 1923 bis 1945 arbeitete. In der angebauten Scheune befinden sich eine fast vollständige Abwurfreihe eines Hirsches, die der Revierförster Klaus Gadow sammelte. Daneben sind Rothirschtrophäen sowie Rehgehörne, darunter ein Perückenbock von 1914, zu sehen. Eines dieser Geweihe wurde von einer internationalen Trophäenkommission mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.[3] In ehemaligen Seitenteil der Scheune, dem Bansen, wird ein Ganzkörperpräparat von zwei Hirschen gezeigt, die sich im Brunftkampf befinden. Jagdzeitschriften berichten, dass dieses Präparat in „Art und Weise des Verkämpfseins in Europa einmalig sei“.[4] Im Hintergrund sind dazu Brunftgeschrei und eine von Raesfeld-Fanfare zu hören, die vom Dorstener Fabian Müller komponiert und vom Leipziger Orchester gespielt wurden. Daneben werden in einer Ausstellung mit dem Titel „Sägen im forstlichen Einsatz“ verschiedene Zugsägen, Zwei-Mann-Motorkettensägen aus 1941 und andere Exponate gezeigt.

Commons: Forst- und Jagdmuseum Ferdinand von Raesfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bericht über die Erstellung der Denkmallisten sowie über die Verwaltungspraxis bei der Benachrichtigung der Eigentümer und Gemeinden sowie über die Handhabung von Änderungswünschen (Stand: Juni 1997), Drucksache 2/2880 des Landtages in Mecklenburg-Vorpommern, Seite 204, (PDF, 993 kB), abgerufen am 17. Juli 2012.
  2. August von Wehrs: Der Darß und der Zingst, ein Beitrag zur Kenntnis von Neuvorpommern. Hannover 1819, S. 67f.
  3. Tomas Niederberghaus: Abbau West. In: Die Zeit, 25. Juli 2002, abgerufen am 17. Juli 2012.
  4. Forst- und Jagdmuseum in Born auf dem Darß, abgerufen am 17. Juli 2012.

Koordinaten: 54° 23′ 10,1″ N, 12° 31′ 55,4″ O