„Magda Madeleine“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Magda Madeleine (Becker & Maass).jpg|mini|Porträtfoto von Magda Madeleine aus dem Atelier Becker & Maass, Berlin]]
'''Magda Madeleine''', auch ''Maud Madeleine'' bzw. ''Magda Mohr'',<ref>[http://books.google.de/books?id=FmQjAQAAIAAJ&q=%22magda+madeleine%22&dq=%22magda+madeleine%22&hl=de&sa=X&ei=q_JrUsmzA4eg4gSVvoHQBA&ved=0CFAQ6AEwBDgK Magda Madeleine] bei google.books.de]</ref> (* unbekannt; † nach 1925) war eine [[Theaterschauspielerin]] und [[Filmschauspielerin]] der [[Stummfilm]]zeit.
'''Magda Madeleine''' (auch ''Maud Madeleine''; * [[30. Oktober]] [[1892]] als ''Ida Magdalena Anna Haering'' in [[München]]; † [[11. Februar]] [[1973]] in [[Hamburg]]) war eine deutsche [[Theaterschauspieler|Theater-]] und [[Stummfilmschauspieler]]in.


== Leben ==
== Leben und Wirken ==
Mit 16 Jahren entdeckte sie der Regisseur [[Paul von Woringen]] in ihrer Vaterstadt [[München]] und machte ihr ein Filmangebot, dass sie jedoch ablehnte, da sie sich zu jung fühlte und das Medium Film zu dieser Zeit geringes Ansehen genoß. Erneut "entdeckt" für den Film wurde sie dann von [[Walter Turszinsky]] während einer Probe im [[Metropol-Theater (Berlin-Mitte)|Metropoltheater]]. Ganz offensichtlich war sie also eine Theaterschauspielerin. Ihre Filmkarriere begann mit dem Film ''Der Strumpf'' von 1915. Zu dieser Zeit nannte sie sich noch ''Maud Madeleine'', den Künstlernamen änderte sie im Lauf des Krieges.<ref>{{Literatur| Autor=Gerhard Lamprecht | Titel=Deutsche Stummfilme* 1915 -* 1916| Auflage=| Verlag=Deutsche Kinemathek eV| Ort=Berlin| Jahr=1969| ISBN=| Seiten=101}}</ref> Sie spielte hauptsächlich Salondamen und sentimentale Frauenrollen, dies jedoch sehr zu ihrer Unzufriedenheit. 1920 trat sie in der Uraufführung des Bühnenstück [[Reigen (Drama)|Reigen]] von [[Arthur Schnitzler]] unter dem Namen ''Magda Mohr'' in der Rolle einer ''jungen Frau'' auf.
Die Tochter des Restaurateurs Heinrich Haering und seiner Frau Anna Maria geb. Ballauf<ref>[[Stadtarchiv München]], ''Geburtsregister Standesamt München I'', Nr. 8953/1892 ([https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/Filepublisher/12/D61324.pdf online]; PDF; 116 MB).</ref> nahm Gesangs- und Schauspielunterricht bei Franz Emerich in [[Berlin]]. Bereits im Jugendalter erhielt sie vom Regisseur [[Paul von Woringen]] ein Filmangebot, das sie jedoch ablehnte, da sie sich zu jung fühlte und das Medium Film zu dieser Zeit geringes Ansehen genoss. Erneut für den Film entdeckt wurde die blonde Künstlerin dann von [[Walter Turszinsky]] während einer Probe im Berliner [[Metropol-Theater (Berlin-Mitte)|Metropol-Theater]], wo sie seit 1912 engagiert war. Weitere Bühnenstationen waren u.&nbsp;a. das [[Residenz-Theater (Berlin)|Residenz-Theater]] und der [[Wintergarten (Varieté)|Wintergarten]].


Zu Beginn ihrer Karriere führte die Münchnerin den Künstlernamen ''Maud Madeleine'', den sie jedoch bald nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs eindeutschte.<ref>{{Literatur| Autor=[[Gerhard Lamprecht]] | Titel=Deutsche Stummfilme 1915–1916| Verlag=Deutsche Kinemathek e.V.| Ort=Berlin| Jahr=1969| Seiten=101}}</ref> In der Saison 1915/16 spielte sie am Berliner Thalia-Theater, ehe sie ihre Filmarbeit intensivierte und bald beträchtliche Popularität erlangte. Sie verkörperte weibliche Hauptrollen in etlichen Filmen namhafter Regisseure wie etwa [[Robert Wiene]] (''[[Der standhafte Benjamin]]''), [[Richard Eichberg]] (''[[Frauen, die sich opfern]], [[Das Skelett]]''), [[Rudolf Meinert]] (''[[Die Fußspur]], [[Giovannis Rache]], [[Die sterbenden Perlen]]'') und [[Joe May]] (''[[Die Hochzeit im Excentric-Club]]''). Auch die Verfilmung von [[Fritz Lang]]s Drehbuchdebüt ''[[Die Peitsche (1916)|Die Peitsche]]'' entstand unter ihrer Beteiligung. Ihrem Typus entsprechend wurde Magda Madeleine hauptsächlich auf [[Salondame]]n und sentimentale Frauenrollen festgelegt. 1918/19 hatte sie ihre eigene Filmserie. Nach Kriegsende kehrte sie auf die Bühne zurück und war zunächst wieder am Metropol-Theater zu sehen. Bereits unter ihrem Ehenamen ''Magda Mohr'' trat sie 1920 am Kleinen Schauspielhaus in der deutschsprachigen Uraufführung von [[Arthur Schnitzler]]s ''[[Reigen (Drama)|Reigen]]'' in der Rolle der jungen Frau auf und musste sich deshalb zusammen mit der Direktion und den übrigen Ensemblemitgliedern im sogenannten „Reigen-Prozess“ verantworten, wurde letztlich aber freigesprochen.
== Filmografie ==

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Nachdem sie 1920 den Hamburger Kaufmann Max Mohr (Mitinhaber der Tuchgroßhandlung Mohr & Wittmaak und späterer Handelsrichter) geheiratet hatte,<ref>[[Landesarchiv Berlin]], ''Heiratsregister Standesamt Charlottenburg III'', Nr. 491/1920 ([https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/2957/images/41539_prep555_000069-00416 online] auf ''[[Ancestry]]'', kostenpflichtig).</ref> zog sich Magda Madeleine allmählich ins Privatleben zurück. Ihre letzte Filmrolle spielte sie 1925 in [[Franz Hofer (Filmregisseur)|Franz Hofer]]s Drama ''Der Schrei nach Glück''. Über das spätere Leben der ehemaligen Stummfilm-Diva ist derzeit nichts bekannt. Sie starb 1973 im [[Israelitisches Krankenhaus Hamburg|Israelitischen Krankenhaus]] in ihrer Wahlheimat Hamburg.<ref>[[Staatsarchiv Hamburg]], ''Sterberegister Standesamt Hamburg-Nord'', Nr. 445/1973 (vgl. [https://www.hamburg.de/contentblob/4433254/3ba46f271c6b5035334e51dcfe05ab64/data/332-5-49191-02.pdf ''Generalregister für Sterbefälle 1972–77'']; PDF; 103 MB).</ref>
|width="50%" valign="top"|

* 1915: Der Strumpf
== Filmografie (Auswahl) ==
* 1916: Das Geheimnis der Villa Dox
<div style="column-count:2;">
* 1916: Das Skelett
* 1916: Der Hilferuf
* 1915: Der Strumpf (Kurzfilm)
* 1916: Die Peitsche
* 1916: [[Der Hilferuf]]
* 1916: Frauen, die sich opfern
* 1916: [[Frauen, die sich opfern]]
* 1916: [[Der Mann ohne Kopf (1916)|Der Mann ohne Kopf]] (Kurzfilm)
* 1916: Gräfin de Castro
* 1916: [[Das Skelett]]
* 1916: [[Gräfin de Castro]]
* 1916: Lux, der Spürhund von Stradford
* 1916: Lux, der Spürhund von Stradford
* 1916: [[Die Peitsche (1916)|Die Peitsche]]
* 1917: Das Licht in der Nacht
* 1916: Das Geheimnis der Villa Dox
* 1917: Der standhafte Benjamin
* 1917: Die Hochzeit im Excentricclub
* 1917: Sabina
* 1917: Sabina
* 1917: [[Der standhafte Benjamin]]
* 1917: Das Licht in der Nacht
* 1917: [[Die Fußspur]] (Kurzfilm)
* 1917: [[Die Hochzeit im Excentric-Club]]
* 1917: [[Giovannis Rache]] (Kurzfilm)
* 1917: Die goldene Brücke
* 1917: Wenn die Stimme des Blutes spricht
* 1917: Das Licht in der Nacht
* 1918: [[Die sterbenden Perlen]]
* 1918: Der Prozeß Hauers
* 1918: Der Prozeß Hauers
* 1918: Die lachende Maske
* 1918: Die sterbenden Perlen
* 1918: Die Stunde der Vergeltung
* 1918: Die Stunde der Vergeltung
* 1918: Die einsame Frau
* 1918: Die Tochter des Rajah
* 1918: Die Tochter des Rajah
* 1918: Die lachende Maske
* 1919: Das Rätsel der Unbekannten
* 1919: Der unsichtbare Gast
* 1919: Verschlungene Wege
|width="50%" valign="top"|
* 1919: Die Lüge der Pia Mahren
* 1919: Hotel Medusa
* 1919: Wenn Freunde zu Rivalen werden
* 1919: Wenn Freunde zu Rivalen werden
* 1919: Die Mission eines Toten (Kurzfilm)
* 1920: Präsident Barrada
* 1919: Madeleine
* 1919: Hotel Medusa
* 1919: Die Lüge der Pia Mahren
* 1919: Der unsichtbare Gast
* 1919: Das Rätsel der Unbekannten
* 1920: Um den Bruchteil einer Sekunde
* 1920: Um den Bruchteil einer Sekunde
* 1920: In nächtlicher Stunde (Kurzfilm)
* 1921: Christian Wahnschaffe, 2. Teil - Die Flucht aus dem goldenen Kerker
* 1920: [[Präsident Barrada]]
* 1921: Der Held des Tages
* 1921: Der Mord ohne Täter
* 1921: [[Der Mord ohne Täter]]
* 1921: [[Die Flucht aus dem goldenen Kerker|Christian Wahnschaffe, 2. Teil Die Flucht aus dem goldenen Kerker]]
* 1921: Die Beichte einer Gefallenen
* 1921: Die Gebieterin von Saint Tropez
* 1921: Die Minderjährige - Zu jung fürs Leben
* 1921: Die Perle des Orients
* 1921: Die treibende Kraft
* 1921: Die treibende Kraft
* 1921: Madeleine
* 1921: Die Beichte einer Gefallenen
* 1921: Mann über Bord
* 1921: Mann über Bord
* 1921: Der Held des Tages
* 1921: Die Perle des Orients
* 1921: Die Gebieterin von Saint Tropez
* 1921: Die Minderjährige
* 1922: Tingeltangel
* 1922: Tingeltangel
* 1924: Im Schatten der Anderen
* 1924: Im Schatten der Anderen
* 1925: Der Schrei nach Glück
* 1925: Der Schrei nach Glück
</div>
|}

== Bildergalerie ==
<gallery>
K.2169 (Der Prozess Hauers).jpg|Der Prozeß Hauers (1918)
K.2171 (Der Prozess Hauers).jpg|Der Prozeß Hauers
K.2172 (Der Prozess Hauers).jpg|Der Prozeß Hauers
K.2796 (Die Stunde der Vergeltung).jpg|Die Stunde der Vergeltung (1918)
K.2968 (Die einsame Frau).jpg|Die einsame Frau (1918)
K.2971 (Die einsame Frau).jpg|Die einsame Frau
K.2658 (Die Tochter des Rajah).jpg|Die Tochter des Rajah (1918)
K.2654 (Die lachende Maske).jpg|Die lachende Maske (1918)
K.2886 (Verschlungene Wege).jpg|Verschlungene Wege (1919)
</gallery>

== Literatur ==
* Deutscher Bühnen-Verein und Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger (Hrsg.): ''[[Neuer Theater-Almanach]].'' F. A. Günther & Sohn, Berlin 1913 ff.
* ''Die Frau im Film.'' Altheer & Co., Zürich 1919, {{DNB|573124590}}, S.&nbsp;39 f. ([https://scholarsarchive.byu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1646&context=sophnf_essay PDF; 181 KB]).
* Hans Richter (Hrsg.): ''Filmstern. Richters Handbuch der Schauspieler, Regisseure und Schriftsteller des Films'' (= ''Kinojahrbuch.'' Band 4). Hans Hermann Richter Verlag, Berlin-Wilmersdorf 1921/1922, {{ZDB|1342234-0}}, S.&nbsp;59.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*{{IMDb Name|534776}}
* {{IMDb|nm0534776}}
* {{Filmportal|c92412e4150845cba9ef88d3e6570c2f}}
*[http://sophie.byu.edu/?q=texts/magda-madeleine-interview Interview] mit Magda Madeleine auf sophie.byu.edu


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 28. März 2024, 00:26 Uhr

Porträtfoto von Magda Madeleine aus dem Atelier Becker & Maass, Berlin

Magda Madeleine (auch Maud Madeleine; * 30. Oktober 1892 als Ida Magdalena Anna Haering in München; † 11. Februar 1973 in Hamburg) war eine deutsche Theater- und Stummfilmschauspielerin.

Leben und Wirken

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Die Tochter des Restaurateurs Heinrich Haering und seiner Frau Anna Maria geb. Ballauf[1] nahm Gesangs- und Schauspielunterricht bei Franz Emerich in Berlin. Bereits im Jugendalter erhielt sie vom Regisseur Paul von Woringen ein Filmangebot, das sie jedoch ablehnte, da sie sich zu jung fühlte und das Medium Film zu dieser Zeit geringes Ansehen genoss. Erneut für den Film entdeckt wurde die blonde Künstlerin dann von Walter Turszinsky während einer Probe im Berliner Metropol-Theater, wo sie seit 1912 engagiert war. Weitere Bühnenstationen waren u. a. das Residenz-Theater und der Wintergarten.

Zu Beginn ihrer Karriere führte die Münchnerin den Künstlernamen Maud Madeleine, den sie jedoch bald nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs eindeutschte.[2] In der Saison 1915/16 spielte sie am Berliner Thalia-Theater, ehe sie ihre Filmarbeit intensivierte und bald beträchtliche Popularität erlangte. Sie verkörperte weibliche Hauptrollen in etlichen Filmen namhafter Regisseure wie etwa Robert Wiene (Der standhafte Benjamin), Richard Eichberg (Frauen, die sich opfern, Das Skelett), Rudolf Meinert (Die Fußspur, Giovannis Rache, Die sterbenden Perlen) und Joe May (Die Hochzeit im Excentric-Club). Auch die Verfilmung von Fritz Langs Drehbuchdebüt Die Peitsche entstand unter ihrer Beteiligung. Ihrem Typus entsprechend wurde Magda Madeleine hauptsächlich auf Salondamen und sentimentale Frauenrollen festgelegt. 1918/19 hatte sie ihre eigene Filmserie. Nach Kriegsende kehrte sie auf die Bühne zurück und war zunächst wieder am Metropol-Theater zu sehen. Bereits unter ihrem Ehenamen Magda Mohr trat sie 1920 am Kleinen Schauspielhaus in der deutschsprachigen Uraufführung von Arthur Schnitzlers Reigen in der Rolle der jungen Frau auf und musste sich deshalb zusammen mit der Direktion und den übrigen Ensemblemitgliedern im sogenannten „Reigen-Prozess“ verantworten, wurde letztlich aber freigesprochen.

Nachdem sie 1920 den Hamburger Kaufmann Max Mohr (Mitinhaber der Tuchgroßhandlung Mohr & Wittmaak und späterer Handelsrichter) geheiratet hatte,[3] zog sich Magda Madeleine allmählich ins Privatleben zurück. Ihre letzte Filmrolle spielte sie 1925 in Franz Hofers Drama Der Schrei nach Glück. Über das spätere Leben der ehemaligen Stummfilm-Diva ist derzeit nichts bekannt. Sie starb 1973 im Israelitischen Krankenhaus in ihrer Wahlheimat Hamburg.[4]

Filmografie (Auswahl)

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  • Deutscher Bühnen-Verein und Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger (Hrsg.): Neuer Theater-Almanach. F. A. Günther & Sohn, Berlin 1913 ff.
  • Die Frau im Film. Altheer & Co., Zürich 1919, DNB 573124590, S. 39 f. (PDF; 181 KB).
  • Hans Richter (Hrsg.): Filmstern. Richters Handbuch der Schauspieler, Regisseure und Schriftsteller des Films (= Kinojahrbuch. Band 4). Hans Hermann Richter Verlag, Berlin-Wilmersdorf 1921/1922, ZDB-ID 1342234-0, S. 59.

Einzelnachweise

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  1. Stadtarchiv München, Geburtsregister Standesamt München I, Nr. 8953/1892 (online; PDF; 116 MB).
  2. Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme 1915–1916. Deutsche Kinemathek e.V., Berlin 1969, S. 101.
  3. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Charlottenburg III, Nr. 491/1920 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).
  4. Staatsarchiv Hamburg, Sterberegister Standesamt Hamburg-Nord, Nr. 445/1973 (vgl. Generalregister für Sterbefälle 1972–77; PDF; 103 MB).