„Germania-Denkmal (Borbeck)“ – Versionsunterschied

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Das '''Germaniadenkmal''' im [[Essen]]er Stadtteil [[Borbeck-Mitte]] steht auf dem danach benannten Germaniaplatz.
Das '''Germaniadenkmal''' im [[Essen]]er Stadtteil [[Borbeck-Mitte]] steht auf dem danach benannten Germaniaplatz.


== Denkmal und Geschichte ==
== Denkmal und Geschichte ==
Das Germaniadenkmal wurde von der damaligen Bürgermeisterei Borbeck aufgestellt und am 17.&nbsp;Oktober 1880 feierlich enthüllt.<ref>''Enthüllung des Kriegerdenkmals; In: Essener Zeitung Nr. 243 vom 18. Oktober 1880</ref> Es steht auf dem später am 30.&nbsp;April 1891 danach benannten Germaniaplatz, auf dessen Gelände die Kirchengemeinde St.&nbsp;Dionysius von 1840 bis 1857 ihre Toten bestattete. Mehr als 2500 Verstorbene fanden auf diesem Pfarrfriedhof ihre letzte Ruhestätte. Der Direktor des [[Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb|Phoenix-Hochofenwerks]] in Bergeborbeck und Beigeordneten der Bürgermeisterei Borbeck, [[Friedrich Lange (Industrieller)|Friedrich Lange]] (1837–1918), war Vorsitzender des Denkmalkomitees.<ref>{{Literatur|Herausgeber=Stadt Essen–Historischer Verein für Stadt und Stift Essen|Autor=Erwin Dickhoff|Titel=Essener Straßen|Auflage=|Verlag=Klartext-Verlag|Ort=Essen|Jahr=2015|ISBN=9783837512311}}</ref>
Das Germaniadenkmal wurde von der damaligen [[Bürgermeisterei Borbeck]] aufgestellt und am 17.&nbsp;Oktober 1880 feierlich enthüllt.<ref>''Enthüllung des Kriegerdenkmals''; In: Essener Zeitung Nr. 243 vom 18. Oktober 1880</ref> Es steht auf dem später am 30.&nbsp;April 1891 danach benannten Germaniaplatz, der durch die [[St. Dionysius (Borbeck)|Kirchengemeinde St.&nbsp;Dionysius]] von 1840 bis 1857 als Friedhof genutzt wurde. Mehr als 2500 Verstorbene fanden hier die letzte Ruhestätte. Der Direktor des [[Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb|Phoenix-Hochofenwerks]] in Bergeborbeck und Beigeordnete der Bürgermeisterei Borbeck, [[Friedrich Lange (Industrieller)|Friedrich Lange]] (1837–1918), war Vorsitzender des Denkmalkomitees.<ref>{{Literatur |Autor=Erwin Dickhoff |Titel=Essener Straßen |Hrsg=Stadt Essen–Historischer Verein für Stadt und Stift Essen |Verlag=Klartext-Verlag |Ort=Essen |Datum=2015 |ISBN=9783837512311}}</ref>


Das Denkmal erinnert an die [[Deutsche Einigungskriege|Deutschen Einigungskriege]] von [[Deutscher Krieg|1866]] und [[Deutsch-Französischer Krieg|1870/1871]] und wurde zu Ehren der Gefallenen errichtet. Es wurde von Düsseldorfer Bildhauer [[Leo Müsch]] erschaffen. Die steinerne Standfigur der [[Germania (Personifikation)|Germania]] mit Schwert und Lorbeerkranz und dem Reichsadler zu ihren Füßen steht auf einem gestuften Sandsteinsockel an der Stelle des alten Friedhofs. Als Vorbild diente die Germaniafigur des [[Niederwalddenkmal]]s bei [[Rüdesheim am Rhein]]. Die Inschrift des Borbecker Denkmals lautet: {{Zitat|Ihren in den Feldzügen 1866, 1870–71 ruhmvoll gebliebenen Söhnen. Die Bürgermeisterei Borbeck}}
Damit soll an die [[Deutsche Einigungskriege|deutschen Einigungskriege]] [[Deutscher Krieg|von 1866]] sowie [[Deutsch-Französischer Krieg|1870/71]] erinnert und die Gefallenen geehrt werden. Der Düsseldorfer Bildhauer [[Leo Müsch]] hat es erschaffen. Die steinerne [[Statue|Standfigur]] der [[Germania (Personifikation)|Germania]] mit Schwert und Lorbeerkranz und dem Reichsadler zu ihren Füßen steht auf einem gestuften Sandsteinsockel an der Stelle des alten Friedhofs. Als Vorbild diente die Germaniafigur des [[Niederwalddenkmal]]s bei [[Rüdesheim am Rhein]]. Die Inschrift des Borbecker Denkmals lautet: {{Zitat|Ihren in den Feldzügen 1866, 1870–71 ruhmvoll gebliebenen Söhnen. Die Bürgermeisterei Borbeck}}
Dazu befindet sich eine Tafel mit Namen von Gefallenen an der rechten Seite des Sockels:
Dazu befindet sich eine Tafel mit Namen von Gefallenen an der rechten Seite des Sockels:


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Im Jahr 2014 fand eine Sanierung des oberen Teils des Denkmals durch einen Steinmetz-Betrieb aus [[Duisburg]] statt. Dieser setzt ab Juni 2017 die Sanierung fort, indem der Sockel samt Inschriften restauriert wird. Zum seit 2005 jährlich stattfindenden Germaniafest soll das Denkmal im August 2017 fertiggestellt worden sein.
Im Jahr 2014 fand eine Sanierung des oberen Teils des Denkmals durch einen Steinmetz-Betrieb aus [[Duisburg]] statt. Dieser setzte ab Juni 2017 die Sanierung fort, indem der Sockel samt Inschriften restauriert wurde. Zum seit 2005 jährlich stattfindenden Germaniafest wurde das Denkmal im August 2017 fertiggestellt.


Das Germaniadenkmal wurde am 9.&nbsp;Juli 1992 in die Denkmalliste der Stadt Essen eingetragen.<ref>[https://geo.essen.de/webdaten/sta61/Denkmaeler/Foto_Htm_und_pdf/AK1_Lfd_Nr_767.pdf Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen]; abgerufen am 29. Juni 2017</ref>
Das Germaniadenkmal wurde am 9.&nbsp;Juli 1992 in die Denkmalliste der Stadt Essen eingetragen.<ref>[https://geo.essen.de/webdaten/sta61/Denkmaeler/Foto_Htm_und_pdf/AK1_Lfd_Nr_767.pdf Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen]; abgerufen am 29. Juni 2017</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Georg Dehio]], bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer: ''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I Rheinland''. [[Deutscher Kunstverlag]], München/Berlin 2005, ISBN 3-422-03093-X
* Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer (Bearb.): ''[[Dehio-Handbuch]] der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen I, Rheinland.'' [[Deutscher Kunstverlag]], München / Berlin 2005, ISBN 3-422-03093-X.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{cite web |last=Körner |first=Andreas |url=https://www.borbeck.de/portrait.html |title=Germania-Statue |work=borbeck.de |publisher=Borbecker Bürger- und Verkehrsverein |accessdate=2019-09-30}}
* [http://www.borbeck.de/index.php?id=germania-statue Geschichte der Germania-Statue]; zuletzt abgerufen am 22. September 2014
* {{cite web |last=Beckers |url=https://geo.essen.de/webdaten/sta61/Denkmaeler/Foto_Htm_und_pdf/AK1_Lfd_Nr_767.pdf |title=Germaniadenkmal, Nr. 767 |format=PDF |work=Denkmalliste Stadt Essen |publisher=Stadt Essen |date=1992-07-09 |accessdate=2019-09-30}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 28. März 2024, 00:30 Uhr

Germania-Denkmal

Das Germaniadenkmal im Essener Stadtteil Borbeck-Mitte steht auf dem danach benannten Germaniaplatz.

Denkmal und Geschichte

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Das Germaniadenkmal wurde von der damaligen Bürgermeisterei Borbeck aufgestellt und am 17. Oktober 1880 feierlich enthüllt.[1] Es steht auf dem später am 30. April 1891 danach benannten Germaniaplatz, der durch die Kirchengemeinde St. Dionysius von 1840 bis 1857 als Friedhof genutzt wurde. Mehr als 2500 Verstorbene fanden hier die letzte Ruhestätte. Der Direktor des Phoenix-Hochofenwerks in Bergeborbeck und Beigeordnete der Bürgermeisterei Borbeck, Friedrich Lange (1837–1918), war Vorsitzender des Denkmalkomitees.[2]

Damit soll an die deutschen Einigungskriege von 1866 sowie 1870/71 erinnert und die Gefallenen geehrt werden. Der Düsseldorfer Bildhauer Leo Müsch hat es erschaffen. Die steinerne Standfigur der Germania mit Schwert und Lorbeerkranz und dem Reichsadler zu ihren Füßen steht auf einem gestuften Sandsteinsockel an der Stelle des alten Friedhofs. Als Vorbild diente die Germaniafigur des Niederwalddenkmals bei Rüdesheim am Rhein. Die Inschrift des Borbecker Denkmals lautet:

„Ihren in den Feldzügen 1866, 1870–71 ruhmvoll gebliebenen Söhnen. Die Bürgermeisterei Borbeck“

Dazu befindet sich eine Tafel mit Namen von Gefallenen an der rechten Seite des Sockels:

Namensliste der Gefallenen
Name Vorname Feldzug
ABEL gen. PECKLUM Hermann 1870–71
BALS Theodor 1870–71
BILLE Carl Friedrich 1870–71
BREILMANN Heinrich 1870–71
BRINKMANN Hermann Heinrich 1870–71
DAMMS Heinrich 1866
FLESKES Theodor 1870–71
FRIEDLINGHAUS Philipp 1870–71
GERTZ Hermann 1870–71
HÜLLEN Wilhelm 1870–71
KIRCHMANN gen. KALDENHOFF Hermann 1870–71
KLEINE EGGEBRECHT Johann 1870–71
KNIPPSCHILD Friedrich 1870–71
KRUSE Johann 1870–71
LAHMANN Theodor August 1870–71
LIPPE gen. WOLF Wilhelm 1866
MEYER Philipp 1870–71
OVERBECK Johann Theodor 1870–71
PREUSSNER Anton 1870–71
RÜTER Carl Friedrich 1870–71
SCHARFENKAMP Johann 1870–71
STERENBERG Ferdinand 1870–71
VONNEMANN Philipp 1866
VOSS Hermann Heinrich 1870–71

Im Jahr 2014 fand eine Sanierung des oberen Teils des Denkmals durch einen Steinmetz-Betrieb aus Duisburg statt. Dieser setzte ab Juni 2017 die Sanierung fort, indem der Sockel samt Inschriften restauriert wurde. Zum seit 2005 jährlich stattfindenden Germaniafest wurde das Denkmal im August 2017 fertiggestellt.

Das Germaniadenkmal wurde am 9. Juli 1992 in die Denkmalliste der Stadt Essen eingetragen.[3]

  • Andreas Körner: Germania-Statue. In: borbeck.de. Borbecker Bürger- und Verkehrsverein, abgerufen am 30. September 2019.
  • Beckers: Germaniadenkmal, Nr. 767. (PDF) In: Denkmalliste Stadt Essen. Stadt Essen, 9. Juli 1992, abgerufen am 30. September 2019.

Einzelnachweise

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  1. Enthüllung des Kriegerdenkmals; In: Essener Zeitung Nr. 243 vom 18. Oktober 1880
  2. Erwin Dickhoff: Essener Straßen. Hrsg.: Stadt Essen–Historischer Verein für Stadt und Stift Essen. Klartext-Verlag, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1231-1.
  3. Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen; abgerufen am 29. Juni 2017

Koordinaten: 51° 28′ 28,9″ N, 6° 57′ 7,5″ O