„Arsenate“ – Versionsunterschied

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Als '''Arsenate''' werden die [[Salze]] der [[Arsensäure]] bezeichnet.
Als '''Arsenate''' werden die [[Salze]] der [[Arsensäure]] bezeichnet.


Hauptbestandteil der Arsenate ist das Arsenat-[[Ion]] [AsO<sub>4</sub>]<sup>3−</sup>. Dieses ist ähnlich dem Phosphat-Ion tetraedrisch mit einem [[Arsen]]-[[Sauerstoff]]-Abstand von 174&nbsp;pm aufgebaut.<ref>Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: ''Lehrbuch der Anorganischen Chemie.'' 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 845.</ref> Arsenate sind in ihrem chemischen Verhalten den [[Phosphate]]n sehr ähnlich. Es existieren ebenso wie bei Phosphor drei homologe Reihen von Arsenaten, die primären (MH<sub>2</sub>AsO<sub>4</sub>), sekundären (M<sub>2</sub>HAsO<sub>4</sub>) und tertiären (M<sub>3</sub>AsO<sub>4</sub>) Arsenate (M = Metall).
Hauptbestandteil der Arsenate ist das Arsenat-[[Ion]] [AsO<sub>4</sub>]<sup>3−</sup>. Dieses ist ähnlich dem Phosphat-Ion tetraedrisch mit einem [[Arsen]]-[[Sauerstoff]]-Abstand von 174&nbsp;pm aufgebaut.<ref>{{Holleman-Wiberg|Auflage=102.|Startseite=845}}</ref> Arsenate sind in ihrem chemischen Verhalten den [[Phosphate]]n sehr ähnlich. Es existieren ebenso wie bei Phosphor drei homologe Reihen von Arsenaten, die primären (MH<sub>2</sub>AsO<sub>4</sub>), sekundären (M<sub>2</sub>HAsO<sub>4</sub>) und tertiären (M<sub>3</sub>AsO<sub>4</sub>) Arsenate (M = Metall).


== Vorkommen ==
== Vorkommen ==
Arsenate sind in vielfältiger Form als [[Mineral]]e zu finden. Dabei ist zwischen wasserfreien und wasserhaltigen Arsenaten zu unterscheiden. Im Gegensatz zu den [[Phosphate|Phosphat]]-Mineralen entstehen die Arsenate [[Sekundärmineral|sekundär]] durch [[Verwitterung]] <ref>[[Mineralienatlas:MineralSystematik#x37.|Mineralienatlas - Mineralklasse Phosphate, Arsenate, Vanadate]]</ref>.
Arsenate sind in vielfältiger Form als [[Mineral]]e zu finden. Dabei ist zwischen wasserfreien und wasserhaltigen Arsenaten zu unterscheiden. Im Gegensatz zu den [[Phosphate|Phosphat]]-Mineralen entstehen die Arsenate [[Sekundärmineral|sekundär]] durch [[Verwitterung]].<ref>[[Mineralienatlas:MineralSystematik#x37.|Mineralienatlas - Mineralklasse Phosphate, Arsenate, Vanadate]].</ref>

Beispiele für Arsenat-Minerale sind unter anderem [[Adamin]], [[Annabergit]], [[Alarsit]], [[Arseniopleit]], [[Erythrin]], [[Karyinit]] und [[Legrandit]].
Beispiele für Arsenat-Minerale sind unter anderem [[Adamin]], [[Annabergit]], [[Alarsit]], [[Arseniopleit]], [[Erythrin]], [[Karyinit]] und [[Legrandit]].


Im Dezember 2010 wurde von einem [[Stamm (Systematik)#Bakterienstämme|Bakterienstamm]] ([[GFAJ-1]]) berichtet, der Arsenat anstelle von Phosphat in seine [[Biomolekül]]e einbauen kann.<ref>Felisa Wolfe-Simon, Jodi Switzer Blum, Thomas R. Kulp, Gwyneth W. Gordon, Shelley E. Hoeft, Jennifer Pett-Ridge, John F. Stolz, Samuel M. Webb, Peter K. Weber, Paul C. W. Davies, Ariel D. Anbar, Ronald S. Oremland: ''A Bacterium That Can Grow by Using Arsenic Instead of Phosphorus.'' In: ''Science''. 2010, {{DOI|10.1126/science.1197258}}.</ref>
Im Dezember 2010 wurde von [[GFAJ-1]] berichtet, einem [[Stamm (Systematik)#Bakterienstämme|Bakterienstamm]], der laut Studie angeblich Arsenat anstelle von Phosphat in seine [[Biomolekül]]e einbauen können soll.<ref>Felisa Wolfe-Simon, Jodi Switzer Blum et al.: ''A Bacterium That Can Grow by Using Arsenic Instead of Phosphorus.'' In: ''Science''. 2010, {{DOI|10.1126/science.1197258}}.</ref><ref>{{Internetquelle|autor=af |url=https://www.spektrum.de/news/wozu-phosphor-arsen-tuts-auch/1056072 |titel=Mikrobiologie: Wozu Phosphor, Arsen tut's auch |werk=spektrum.de |datum=2010-12-02 |abruf=2023-12-17}}</ref> Die zugrundeliegende Studie wurde nach anfänglichem erheblichem Medieninteresse von mehreren Stellen hinterfragt und eine Überprüfung ergab 2012, dass die These zurückgewiesen werden muss.<ref>{{Internetquelle | autor=Sven Stockrahm | url=https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-07/bakterium-arsen-phosphor | titel=Mikrobenfund: Es gibt doch kein Leben auf Arsen-Basis | werk=[[Die Zeit#Zeit Online|zeit.de]] | datum=2012-07-09 |abruf=2023-12-17}}</ref>


== Siehe auch ==
* ''[[Systematik der Minerale#VIII Phosphate, Arsenate und Vanadate|Systematik der Minerale Klasse Phosphate, Arsenate und Vanadate]]''


== Weblinks ==
''Siehe auch:'' [[Systematik der Minerale#VIII Phosphate, Arsenate, Vanadate|Systematik der Minerale - Klasse Phosphate, Arsenate und Vanadate]]
* [[Mineralienatlas:Arsenat]] und [[Mineralienatlas:Mineralklasse-VII]] (Phosphate und Arsenate; Wiki)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

== Weblinks ==
* [[Mineralienatlas:Arsenat]] und [[Mineralienatlas:Mineralklasse-VII]] (Phosphate und Arsenate ; Wiki)



[[Kategorie:Stoffgruppe]]
[[Kategorie:Stoffgruppe]]
[[Kategorie:Arsenverbindung|!]]
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[[Kategorie:Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 19]]

[[Kategorie:Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 72]]
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[[Kategorie:Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 75]]
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[[pt:Arseniato]]
[[ru:Арсенаты]]
[[sv:Arsenat]]
[[uk:Арсенати]]

Aktuelle Version vom 17. Dezember 2023, 09:59 Uhr

Struktur des Arsenat-Ions

Als Arsenate werden die Salze der Arsensäure bezeichnet.

Hauptbestandteil der Arsenate ist das Arsenat-Ion [AsO4]3−. Dieses ist ähnlich dem Phosphat-Ion tetraedrisch mit einem Arsen-Sauerstoff-Abstand von 174 pm aufgebaut.[1] Arsenate sind in ihrem chemischen Verhalten den Phosphaten sehr ähnlich. Es existieren ebenso wie bei Phosphor drei homologe Reihen von Arsenaten, die primären (MH2AsO4), sekundären (M2HAsO4) und tertiären (M3AsO4) Arsenate (M = Metall).

Arsenate sind in vielfältiger Form als Minerale zu finden. Dabei ist zwischen wasserfreien und wasserhaltigen Arsenaten zu unterscheiden. Im Gegensatz zu den Phosphat-Mineralen entstehen die Arsenate sekundär durch Verwitterung.[2] Beispiele für Arsenat-Minerale sind unter anderem Adamin, Annabergit, Alarsit, Arseniopleit, Erythrin, Karyinit und Legrandit.

Im Dezember 2010 wurde von GFAJ-1 berichtet, einem Bakterienstamm, der laut Studie angeblich Arsenat anstelle von Phosphat in seine Biomoleküle einbauen können soll.[3][4] Die zugrundeliegende Studie wurde nach anfänglichem erheblichem Medieninteresse von mehreren Stellen hinterfragt und eine Überprüfung ergab 2012, dass die These zurückgewiesen werden muss.[5]

Einzelnachweise

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  1. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 845.
  2. Mineralienatlas - Mineralklasse Phosphate, Arsenate, Vanadate.
  3. Felisa Wolfe-Simon, Jodi Switzer Blum et al.: A Bacterium That Can Grow by Using Arsenic Instead of Phosphorus. In: Science. 2010, doi:10.1126/science.1197258.
  4. af: Mikrobiologie: Wozu Phosphor, Arsen tut's auch. In: spektrum.de. 2. Dezember 2010, abgerufen am 17. Dezember 2023.
  5. Sven Stockrahm: Mikrobenfund: Es gibt doch kein Leben auf Arsen-Basis. In: zeit.de. 9. Juli 2012, abgerufen am 17. Dezember 2023.