„Kimmeridgium“ – Versionsunterschied

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Das '''Kimmeridgium''' (im Deutschen oft verkürzt zu Kimmeridge, seltener auch Kimmeridgien) ist in der [[Erdgeschichte]] die mittlere [[Chronostratigraphie|chronostratigraphische]] [[Stufe (Geologie)|Stufe]] des [[Oberjura]] im [[Jura (Geologie)|Jura]]. [[Geochronologie|Geochronologisch]] begann die Stufe vor ca. {{EZA:Beginn|Kimmeridgium}} Millionen Jahren und endete vor {{EZA:Ende|Kimmeridgium}} Millionen Jahren. Das Kimmeridgium folgt auf das [[Oxfordium]]; nach dem Kimmeridgium kommt das [[Tithonium]].
Das '''Kimmeridgium''' (im Deutschen oft verkürzt zu '''Kimmeridge''', seltener auch Kimmeridgien) ist in der [[Erdgeschichte]] die mittlere [[Chronostratigraphie|chronostratigraphische]] [[Stufe (Geologie)|Stufe]] des [[Oberjura]] im [[Jura (Geologie)|Jura]]. [[Geochronologie|Geochronologisch]] begann die Stufe vor ca. {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|Kimmeridgium}} Millionen Jahren und endete vor {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|Kimmeridgium}} Millionen Jahren. Das Kimmeridgium folgt auf das [[Oxfordium]]; nach dem Kimmeridgium kommt das [[Tithonium]].


==Namensgebung und Geschichte==
== Namensgebung und Geschichte ==
Der Begriff „Kimmeridgien“ wurde durch [[Jules Thurmann]] 1832 eingeführt<ref>Geologisches Wörterbuch, S.111</ref>. Es handelt sich dabei um den latinisierten Namen der Ortschaft [[Kimmeridge]], auf der [[Isle of Purbeck]], in der [[Grafschaft (England)|Grafschaft]] [[Dorset]] an der [[Ärmelkanal]]küste von [[England]].
Der Begriff „Kimmeridgien“ wurde durch [[Jules Thurmann]] 1832 eingeführt<ref>Geologisches Wörterbuch, S.&nbsp;111.</ref>. Es handelt sich dabei um den latinisierten Namen der Ortschaft [[Kimmeridge]], auf der [[Isle of Purbeck]], in der [[Grafschaft (England)|Grafschaft]] [[Dorset]] an der [[Ärmelkanal]]küste von [[England]].


==Definition und GSSP==
== Definition und GSSP ==
Die Stufe beginnt mit den Schichten, in denen erstmals die [[Ammoniten]]-Art ''[[Pictonia baylei]]'' auftritt. Das Ende der Stufe ist mit dem Einsetzen des Ammoniten ''[[Hybonoticeras hybonotum]]'' definiert. Das Ende der Stufe fällt auch zusammen mit der [[Magnetanomalie]] M22An. Ein [[GSSP]] (globale Typlokalität und Typprofil) wurde bisher noch nicht festgelegt.
Die Stufe beginnt mit den Schichten, in denen erstmals die [[Ammoniten]]-Art ''[[Pictonia baylei]]'' auftritt. Das Ende der Stufe ist mit dem Einsetzen des Ammoniten ''[[Hybonoticeras hybonotum]]'' definiert. Das Ende der Stufe fällt auch zusammen mit der [[Magnetanomalie]] M22An. Ein [[GSSP]] (globale Typlokalität und Typprofil) wurde bisher noch nicht festgelegt.


==Untergliederung==
== Untergliederung ==
Das Kimmeridgium wird im tethyalen Bereich in sieben [[Ammoniten]]-Biozonen untergliedert:
Das Kimmeridgium wird im tethyalen Bereich in sieben [[Ammoniten]]-Biozonen untergliedert:
* ''[[Hybonoticeras beckeri]]''
* ''[[Hybonoticeras beckeri]]''
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Das Kimmeridgium wird in das Unter- und Oberkimmeridgium unterteilt.
Das Kimmeridgium wird in das Unter- und Oberkimmeridgium unterteilt.


==Einzelnachweise==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references />

== Literatur ==
* Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark D. Schmitz & Gabi M. Ogg: Geologic Time Scale 2020, Vol. 2. Elsevier 2020 ISBN 978-0-12-824360-2
* Hans Murawski & Wilhelm Meyer: ''Geologisches Wörterbuch''. 10., neu bearb. u. erw. Aufl., 278, Enke Verlag, Stuttgart 1998 ISBN 3-432-84100-0.
* Jules Thurmann: ''Sur Les Soulèvemens Jurassiques Du Porrentruy: Description Géognostique de la Série Jurassique et Théorie Orographique du Soulèvement.'' Mémoires de la Société d’histoire naturelle de Strasbourg, 1: 1-84, F. G. Levrault, Paris 1832


==Literatur==
*Felix Gradstein, Jim Ogg, Jim & Alan Smith: A Geologic timescale. Cambridge University Press 2005 ISBN 9780521786737
*Hans Murawski & Wilhelm Meyer: ''Geologisches Wörterbuch''. 10., neu bearb. u. erw. Aufl., 278, Enke Verlag, Stuttgart 1998 ISBN 3-432-84100-0.
* Jules Thurmann: ''Sur Les Soulèvemens Jurassiques Du Porrentruy: Description Géognostique de la Série Jurassique et Théorie Orographique du Soulèvement.'' Mémoires de la Société d'histoire naturelle de Strasbourg, 1: 1-84, F. G. Levrault, Paris 1832
== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{BibISBN|3000101977}}
* [http://www.stratigraphie.de/std2002/download/STD2002_large.pdf Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): ''Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002''. Potsdam 2002 ISBN 3-00-010197-7 (PDF; 6,57 MB)]
* [http://palstrat.uni-graz.at/Stratigraphische_Tabelle_von_Oesterreich_2004.pdf Kommission für die paläontologische und stratigraphische Erforschung Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): ''Die Stratigraphische Tabelle von Österreich (sedimentäre Schichtfolgen).'' Wien 2004] (PDF; 376 KB)
* [http://iewarchiv.uni-graz.at/palstrat/Stratigraphische_Tabelle_von_Oesterreich_2004.pdf Kommission für die paläontologische und stratigraphische Erforschung Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): ''Die Stratigraphische Tabelle von Österreich (sedimentäre Schichtfolgen).'' Wien 2004] (PDF; 376 kB)
* [http://www.stratigraphy.org/ics%20chart/ChronostratChart2012.pdf International Chronostratigraphic Chart 2012] (PDF)
* [http://www.stratigraphy.org/ics%20chart/ChronostratChart2012.pdf International Chronostratigraphic Chart 2012] (PDF)


[[Kategorie:Zeitalter des Jura]]
[[Kategorie:Zeitalter des Jura]]

[[ast:Kimmeridxanu]]
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[[pl:Kimeryd]]
[[pt:Kimmeridgiano]]
[[sh:Kimeridž]]
[[uk:Кімериджський ярус]]
[[zh:啟莫里階]]

Aktuelle Version vom 9. Oktober 2023, 19:11 Uhr

System Serie Stufe ≈ Alter (mya)
später später später jünger
J
 
u
 
r
 
a
Ober­jura Titho­nium 145

152,1
Kimmerid­gium 152,1

157,3
Oxfor­dium 157,3

163,5
Mittel­jura Callo­vium 163,5

166,1
Batho­nium 166,1

168,3
Bajo­cium 168,3

170,3
Aale­nium 170,3

174,1
Unter­jura Toar­cium 174,1

182,7
Pliens­bachium 182,7

190,8
Sinemu­rium 190,8

199,3
Hettan­gium 199,3

201,3
früher früher früher älter
„Felsenmeer“ aus Massenkalk der Oberen Felsenkalk-Formation im Wental bei Essingen.

Das Kimmeridgium (im Deutschen oft verkürzt zu Kimmeridge, seltener auch Kimmeridgien) ist in der Erdgeschichte die mittlere chronostratigraphische Stufe des Oberjura im Jura. Geochronologisch begann die Stufe vor ca. 157,3 Millionen Jahren und endete vor 152,1 Millionen Jahren. Das Kimmeridgium folgt auf das Oxfordium; nach dem Kimmeridgium kommt das Tithonium.

Namensgebung und Geschichte

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Der Begriff „Kimmeridgien“ wurde durch Jules Thurmann 1832 eingeführt[1]. Es handelt sich dabei um den latinisierten Namen der Ortschaft Kimmeridge, auf der Isle of Purbeck, in der Grafschaft Dorset an der Ärmelkanalküste von England.

Definition und GSSP

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Die Stufe beginnt mit den Schichten, in denen erstmals die Ammoniten-Art Pictonia baylei auftritt. Das Ende der Stufe ist mit dem Einsetzen des Ammoniten Hybonoticeras hybonotum definiert. Das Ende der Stufe fällt auch zusammen mit der Magnetanomalie M22An. Ein GSSP (globale Typlokalität und Typprofil) wurde bisher noch nicht festgelegt.

Untergliederung

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Das Kimmeridgium wird im tethyalen Bereich in sieben Ammoniten-Biozonen untergliedert:

Das Kimmeridgium wird in das Unter- und Oberkimmeridgium unterteilt.

Einzelnachweise

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  1. Geologisches Wörterbuch, S. 111.
  • Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark D. Schmitz & Gabi M. Ogg: Geologic Time Scale 2020, Vol. 2. Elsevier 2020 ISBN 978-0-12-824360-2
  • Hans Murawski & Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 10., neu bearb. u. erw. Aufl., 278, Enke Verlag, Stuttgart 1998 ISBN 3-432-84100-0.
  • Jules Thurmann: Sur Les Soulèvemens Jurassiques Du Porrentruy: Description Géognostique de la Série Jurassique et Théorie Orographique du Soulèvement. Mémoires de la Société d’histoire naturelle de Strasbourg, 1: 1-84, F. G. Levrault, Paris 1832