„Fußlenkung“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
WaldiR (Diskussion | Beiträge) K -Pleonasmus |
K doppelte Namens-, Werks- oder Zitatauszeichnungen korrigiert |
||
(16 dazwischenliegende Versionen von 11 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Fußlenkung''' bezeichnet die [[Lenkung]] eines [[Fahrzeug]]s mit Fuß-[[ |
'''Fußlenkung''' bezeichnet die [[Lenkung]] eines [[Fahrzeug]]s mit Fuß-[[Befehlsgeber|Bedienteilen]]. |
||
Eine Fußlenkung von vierrädrigen Straßen-[[Kraftfahrzeug]]en wird von Fahrern mit einer Einschränkung der Handfunktion oder einer Armbehinderung verwendet. Das |
Eine Fußlenkung von vierrädrigen Straßen-[[Kraftfahrzeug]]en wird von Fahrern mit einer Einschränkung der Handfunktion oder einer Armbehinderung verwendet. Das in Deutschland verbreitete System „Franz“ besteht aus einer vertikalen [[Kurbel]], die unter dem [[Armaturenbrett]] montiert wird. Mithilfe eines fest daran montierten [[Schuh]]s kann die Kurbel vorwärts und rückwärts gedreht werden, die Kurbelachsbewegung wird wie die Bewegung eines [[Lenkrad]]es auf das [[Spurstange|Lenkgestänge]] der Vorderräder der Kraftfahrzeugs übertragen. Bei dieser [[Kraftfahrzeuganpassung für körperbehinderte Menschen|Anpassung für körperbehinderte Menschen]] muss auch das [[Lenkgetriebe]] für eine leichte Betätigung geändert werden.<ref>[http://www.mobilcenter.de/zawatzky/show.php?IDPage=31&printPageAsPDF=lieferprogramm Beschreibung der Fußlenkung für körperbehinderte Kraftfahrer] (Zeichnung, PDF)</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.bevercarproducts.nl/content/productsheet.asp?taal=duits&catid=44&sub_id=176&afkomst=1 |wayback=20150601223359 |text=Beschreibung der Fußlenkung für körperbehinderte Kraftfahrer |archiv-bot=2019-04-12 13:00:11 InternetArchiveBot }} (HTML, Foto)</ref> |
||
<ref>[http://www.bevercarproducts.nl/content/productsheet.asp?taal=duits&catid=44&sub_id=176&afkomst=1 Beschreibung der Fußlenkung für körperbehinderte Kraftfahrer] (HTML, Foto)</ref> |
|||
<ref>[ [http://www.mobility-race-systems.de/sites/index.php?id=products&p=active_lenken Fußlenkung (Letzter Abschnitt des Dokuments)]</ref>. |
|||
Nicht mehr bzw. weniger gebräuchlich für diesen Zweck ist das |
Nicht mehr bzw. weniger gebräuchlich für diesen Zweck ist das „System Kempf“, das im Unterschied zum System „Franz“ prinzipiell eine schräg quer zum Fahrer angeordnete Drehscheibe im Fußbereich der PKW verwendet. Hierbei wird die Drehbewegung in engerer Analogie zur Lenkradbewegung auf das [[Spurstange|Lenkgestänge]] der Vorderräder übertragen.<ref>[http://www.sw-rehamobil.de/index.php/fusslenkungen.html Fußlenkungen System Franz und System Kempf]</ref> |
||
Für Personen, die das [[Standard|standardmäßige]] [[Lenkrad]] nicht bedienen können, wird im Rahmen der [[Kraftfahrzeuganpassung für körperbehinderte |
Für Personen, die das [[Standard|standardmäßige]] [[Lenkrad]] nicht bedienen können, wird im Rahmen der [[Kraftfahrzeuganpassung für körperbehinderte Menschen]] die Fußlenkung nach besonderer Prüfung der [[Straßenverkehrsbehörde]] zugelassen, dies ist auch von der Rechtsprechung gedeckt.<ref name="urteil1">BSG Aktenzeichen B 5 RJ 9/04 R</ref> |
||
Bei Kinder- und |
Bei Kinder- und Sportfahrzeugen sind einfachere Versionen verbreitet. Am [[Holländer (Fahrzeug)|„Holländer“]]-Kinderfahrzeug wird die Fahrtrichtung unmittelbar durch Druck der Füße auf den mittig schwenkbaren Radachsträger der Vorderräder beeinflusst. |
||
Bei Sportfahrzeugen wie dem [[Kajak]] und [[Eissegeln|Eisseglern]] werden Pedale mit Seilzügen angewandt, die das Ruderblatt des Kajaks bzw. die Lenkkufe des Eisseglers in die gewünschte Richtung schwenken. |
Bei Sportfahrzeugen wie dem [[Kajak]] und [[Eissegeln|Eisseglern]] werden Pedale mit Seilzügen angewandt, die das Ruderblatt des Kajaks bzw. die Lenkkufe des Eisseglers in die gewünschte Richtung schwenken. |
||
An kleinen Arbeitsfahrzeugen wie z.B. der [[Multicar| |
An kleinen Arbeitsfahrzeugen wie z. B. der [[Multicar M21|Multicar-Ameise M21]] wurde durch Gewichtsverlagerung auf der Standplattform die Fahrtrichtung verändert.<ref>[http://www.feldbahn-guben.de/m21.htm Beschreibung Multicar M 21]</ref> |
||
⚫ | |||
⚫ | |||
== Weblinks == |
|||
* Lothar Nickels: [http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/tandem/swr2-tandem-autofahren-ohne-arme/-/id=8986864/did=16517306/nid=8986864/1eyb5x1/index.html ''Autofahren ohne Arme – Wie Eberhard Franz das Unmögliche möglich gemacht hat''], [[SWR2]] – „Tandem“ vom 31. Dezember 2015 ([http://www.swr.de/-/id=16517308/property=download/nid=8986864/uj7dh/swr2-tandem-20151231-1005.pdf Manuscript]) |
|||
== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
||
<references /> |
<references /> |
||
⚫ | |||
⚫ | |||
{{DEFAULTSORT:Fusslenkung}} |
{{DEFAULTSORT:Fusslenkung}} |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Fahrzeuglenkung]] |
Aktuelle Version vom 27. August 2023, 20:23 Uhr
Fußlenkung bezeichnet die Lenkung eines Fahrzeugs mit Fuß-Bedienteilen.
Eine Fußlenkung von vierrädrigen Straßen-Kraftfahrzeugen wird von Fahrern mit einer Einschränkung der Handfunktion oder einer Armbehinderung verwendet. Das in Deutschland verbreitete System „Franz“ besteht aus einer vertikalen Kurbel, die unter dem Armaturenbrett montiert wird. Mithilfe eines fest daran montierten Schuhs kann die Kurbel vorwärts und rückwärts gedreht werden, die Kurbelachsbewegung wird wie die Bewegung eines Lenkrades auf das Lenkgestänge der Vorderräder der Kraftfahrzeugs übertragen. Bei dieser Anpassung für körperbehinderte Menschen muss auch das Lenkgetriebe für eine leichte Betätigung geändert werden.[1][2]
Nicht mehr bzw. weniger gebräuchlich für diesen Zweck ist das „System Kempf“, das im Unterschied zum System „Franz“ prinzipiell eine schräg quer zum Fahrer angeordnete Drehscheibe im Fußbereich der PKW verwendet. Hierbei wird die Drehbewegung in engerer Analogie zur Lenkradbewegung auf das Lenkgestänge der Vorderräder übertragen.[3]
Für Personen, die das standardmäßige Lenkrad nicht bedienen können, wird im Rahmen der Kraftfahrzeuganpassung für körperbehinderte Menschen die Fußlenkung nach besonderer Prüfung der Straßenverkehrsbehörde zugelassen, dies ist auch von der Rechtsprechung gedeckt.[4]
Bei Kinder- und Sportfahrzeugen sind einfachere Versionen verbreitet. Am „Holländer“-Kinderfahrzeug wird die Fahrtrichtung unmittelbar durch Druck der Füße auf den mittig schwenkbaren Radachsträger der Vorderräder beeinflusst. Bei Sportfahrzeugen wie dem Kajak und Eisseglern werden Pedale mit Seilzügen angewandt, die das Ruderblatt des Kajaks bzw. die Lenkkufe des Eisseglers in die gewünschte Richtung schwenken.
An kleinen Arbeitsfahrzeugen wie z. B. der Multicar-Ameise M21 wurde durch Gewichtsverlagerung auf der Standplattform die Fahrtrichtung verändert.[5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lothar Nickels: Autofahren ohne Arme – Wie Eberhard Franz das Unmögliche möglich gemacht hat, SWR2 – „Tandem“ vom 31. Dezember 2015 (Manuscript)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Beschreibung der Fußlenkung für körperbehinderte Kraftfahrer (Zeichnung, PDF)
- ↑ Beschreibung der Fußlenkung für körperbehinderte Kraftfahrer ( des vom 1. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (HTML, Foto)
- ↑ Fußlenkungen System Franz und System Kempf
- ↑ BSG Aktenzeichen B 5 RJ 9/04 R
- ↑ Beschreibung Multicar M 21