„Hermann Joseph Hartzheim“ – Versionsunterschied

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'''Hermann Joseph Hartzheim''' (* [[11. Januar]] [[1694]] in [[Köln]]; † [[17. Januar]] [[1767]] ebenda) war ein [[katholisch]]er [[Priester (Christentum)|Priester]] und Angehöriger des [[Jesuiten]]ordens. Er leitete 25 Jahre lang das historische [[Tricoronatum|Dreikönigsgymnasium in Köln]] und lieferte als [[Historiograph]] bedeutende Beiträge zur Geschichte der Stadt und des [[Erzbistum Köln|Erzbistums]]. Sein Hauptwerk sind die auf [[Johann Friedrich Schannat]] aufbauenden "Concilia Germaniae", eine fünfbändige Sammlung aller [[Synode]]n und [[Konzil]]ien, die auf deutschem Boden stattgefunden haben.<ref>J. Hartzheim (Hrsg.), Concilia Germaniae, 11 Bde, Köln 1759-1790.</ref>
'''Hermann Joseph Hartzheim''', auch '''Josephus Hartzheim''' (* [[11. Januar]] [[1694]] in [[Köln]]; † [[17. Januar]] [[1763]]<ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/10016160X Deutsche Digitale Bibliothek: ''Eintrag Josephus Hartzheim''], abgerufen am 11. August 2023</ref> oder [[1767]] ebenda) war ein [[römisch-katholisch]]er [[Priester (Christentum)|Priester]] und Angehöriger des [[Jesuiten]]ordens. Er lehrte als [[Professor]] der [[Theologie]] an der [[Universität zu Köln|Kölner Universität]] und leitete 25 Jahre lang das historische [[Tricoronatum|Dreikönigsgymnasium in Köln]]. Als [[Historiograph]] verfasste er bedeutende Beiträge zur Geschichte der Stadt und des [[Erzbistum Köln|Erzbistums Köln]]. Sein Hauptwerk sind die auf [[Johann Friedrich Schannat]] aufbauenden "Concilia Germaniae", eine fünfbändige, später von [[Anton Joseph Binterim]] und [[Heinrich Joseph Floß]] ergänzte, Sammlung aller Synoden und [[Konzil]]ien, die auf deutschem Boden stattgefunden haben.<ref>J. Hartzheim (Hrsg.), Concilia Germaniae, 11 Bde., Köln 1759–1790.</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Hermann Joseph Hartzheim stammt aus einer angesehenen Kölner Juristenfamilie. Sein Vater, Conrad Ignatz Hartzheim (1649-1700), war gebürtig aus Bad Münstereifel und wirkte als Advokat, Notar und Ratsherr in Köln. Seine Mutter Gudula, kam aus dem Hause von Herresdorf, einer ebenfalls angesehen Kölner Juristenfamilie.
Hermann Joseph Hartzheim stammt aus einer angesehenen Kölner Juristenfamilie. Sein Vater, Conrad Ignatz Hartzheim (1649–1700), war gebürtig aus [[Bad Münstereifel]] und wirkte als [[Advokat]], [[Notar]] und Ratsherr in Köln. Seine Mutter Gudula, kam aus dem Hause von Herresdorf, einer ebenfalls angesehenen Kölner Juristenfamilie.


Hartzheim trat 1712 in den Jesuitenorden ein, nachdem er das [[Tricoronatum]] in Köln absolviert hatte. In Mailand studierte er in Jahren 1719 bis 1722 Theologie und unterrichtete dort gleichzeitig Griechisch und Hebräisch. In Köln lehrte er danach Philosophie und Theologie. 1727 wurde Hartzheim [[Regens|Subregens]] des Kölner Dreikönigsgymnasium, dem er von 1735 bis 1759 als Regens vorstand. Unter seiner Leitung gewann die Schule wieder ihr altes Ansehen. In den letzten Lebensjahren war Hartzheim als Domprediger am Hohen Dom zu Köln tätig.
Hartzheim trat 1712 in den Jesuitenorden ein, nachdem er das [[Tricoronatum]] in Köln absolviert hatte. Sein [[Noviziat]] absolvierte er in [[Trier]] und weitere Studien in [[Luxemburg]]. In Mailand studierte er in den Jahren 1719 bis 1722 Theologie und unterrichtete dort gleichzeitig Griechisch und Hebräisch. In Köln lehrte er als Professor für Philosophie und Theologie an der Universität. 1727 wurde Hartzheim [[Regens|Subregens]] des Kölner Dreikönigsgymnasium, dem er später von 1735 bis 1759 auch als Regens vorstand. Unter seiner Leitung gewann die Schule wieder ihr altes Ansehen. In den letzten Lebensjahren war Hartzheim als [[Prediger|Domprediger]] am [[Kölner Dom|Hohen Dom zu Köln]] tätig.


== Werke ==
== Schriften ==
* Historia rei nummariae Coloniensis (1754)
* Catalogus historicus criticus Manuscriptorum bibliothecae ecclesiae metropolitanae Coloniensis (1752)<ref>http://www.ceec.uni-koeln.de/projekte/CEEC/texts/Hartzheim1752/Hartzheim1752-Inhalt.htm</ref>
* Conciliae Germaniae (4 Bd. 1759-1763)


* ''Bibliotheca Scriptorum coloniensis.'' Odendall, Coloniae Augustae Agrippinensium 1747 {{ULBDD|urn:nbn:de:hbz:061:1-479809}}
== Quellen ==
* ''Catalogus historicus criticus Manuscriptorum bibliothecae ecclesiae metropolitanae Coloniensis.'' 1752<ref>http://www.ceec.uni-koeln.de/projekte/CEEC/texts/Hartzheim1752/Hartzheim1752-Inhalt.htm</ref>
* {{ADB|10|721|722|Hartzheim, Hermann Joseph| Leonard Ennen}}
* ''Historia rei nummariae Coloniensis.'' 1754
* {{NDB|8|16|17|Hartzheim, Hermann Joseph|Burkhard Schneider SJ}}
* ''Concilia Germaniae.'' 4 Bd. 1759–1763
* ''Prodomus historiae universitatis.'' 1759

Die "[[Eiflia illustrata]]", das Manuscript des 1739 verstorbenen [[Fulda]]er Historiker [[Johann Friedrich Schannat]], das Hartzheim mit umfangreichen Archivmaterial ergänzt und zur Drucklegung vorbereitet hatte, musste zu seinen Lebzeiten unveröffentlicht bleiben. Die Arbeiten wurden 1824–1857 vom [[Prüm]]er Landrat [[Georg Bärsch]] vervollständigt und herausgegeben.<ref>Georg Bärsch: ''Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel.'' 8 Bände, Köln 1824–1857</ref>

Ebenso blieb seine " Historia gymnasii tricoronati", auf deren Grundlage [[Joseph Kuckhoff]] 1931 die ''Geschichte des Gymnasium Tricoronatum'' verfasste, unveröffentlicht.<ref>Joseph Kuckhoff: ''Die Geschichte des Gymnasium Tricoronatum.'' als ''Veröffentlichungen des Rheinischen Museums in Köln.'' Bd. 1, Köln 1931</ref>

== Literatur ==
* {{ADB|10|721|722|Hartzheim, Hermann Joseph|Leonhard Ennen|ADB:Hartzheim, Hermann Joseph}}
* {{NDB|8|16|17|Hartzheim, Hermann Joseph|Burkhard Schneider SJ|10016160X}}
* Franz Gescher: ''Hartzheims Concilia und ihre Ergänzung durch Binterim und Floß.'' In: ''Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein.'' Band 118, 1931, S. 154–156.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 12. August 2023, 07:52 Uhr

Hermann Joseph Hartzheim

Hermann Joseph Hartzheim, auch Josephus Hartzheim (* 11. Januar 1694 in Köln; † 17. Januar 1763[1] oder 1767 ebenda) war ein römisch-katholischer Priester und Angehöriger des Jesuitenordens. Er lehrte als Professor der Theologie an der Kölner Universität und leitete 25 Jahre lang das historische Dreikönigsgymnasium in Köln. Als Historiograph verfasste er bedeutende Beiträge zur Geschichte der Stadt und des Erzbistums Köln. Sein Hauptwerk sind die auf Johann Friedrich Schannat aufbauenden "Concilia Germaniae", eine fünfbändige, später von Anton Joseph Binterim und Heinrich Joseph Floß ergänzte, Sammlung aller Synoden und Konzilien, die auf deutschem Boden stattgefunden haben.[2]

Hermann Joseph Hartzheim stammt aus einer angesehenen Kölner Juristenfamilie. Sein Vater, Conrad Ignatz Hartzheim (1649–1700), war gebürtig aus Bad Münstereifel und wirkte als Advokat, Notar und Ratsherr in Köln. Seine Mutter Gudula, kam aus dem Hause von Herresdorf, einer ebenfalls angesehenen Kölner Juristenfamilie.

Hartzheim trat 1712 in den Jesuitenorden ein, nachdem er das Tricoronatum in Köln absolviert hatte. Sein Noviziat absolvierte er in Trier und weitere Studien in Luxemburg. In Mailand studierte er in den Jahren 1719 bis 1722 Theologie und unterrichtete dort gleichzeitig Griechisch und Hebräisch. In Köln lehrte er als Professor für Philosophie und Theologie an der Universität. 1727 wurde Hartzheim Subregens des Kölner Dreikönigsgymnasium, dem er später von 1735 bis 1759 auch als Regens vorstand. Unter seiner Leitung gewann die Schule wieder ihr altes Ansehen. In den letzten Lebensjahren war Hartzheim als Domprediger am Hohen Dom zu Köln tätig.

  • Bibliotheca Scriptorum coloniensis. Odendall, Coloniae Augustae Agrippinensium 1747 Digitalisat
  • Catalogus historicus criticus Manuscriptorum bibliothecae ecclesiae metropolitanae Coloniensis. 1752[3]
  • Historia rei nummariae Coloniensis. 1754
  • Concilia Germaniae. 4 Bd. 1759–1763
  • Prodomus historiae universitatis. 1759

Die "Eiflia illustrata", das Manuscript des 1739 verstorbenen Fuldaer Historiker Johann Friedrich Schannat, das Hartzheim mit umfangreichen Archivmaterial ergänzt und zur Drucklegung vorbereitet hatte, musste zu seinen Lebzeiten unveröffentlicht bleiben. Die Arbeiten wurden 1824–1857 vom Prümer Landrat Georg Bärsch vervollständigt und herausgegeben.[4]

Ebenso blieb seine " Historia gymnasii tricoronati", auf deren Grundlage Joseph Kuckhoff 1931 die Geschichte des Gymnasium Tricoronatum verfasste, unveröffentlicht.[5]

Einzelnachweise

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  1. Deutsche Digitale Bibliothek: Eintrag Josephus Hartzheim, abgerufen am 11. August 2023
  2. J. Hartzheim (Hrsg.), Concilia Germaniae, 11 Bde., Köln 1759–1790.
  3. http://www.ceec.uni-koeln.de/projekte/CEEC/texts/Hartzheim1752/Hartzheim1752-Inhalt.htm
  4. Georg Bärsch: Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel. 8 Bände, Köln 1824–1857
  5. Joseph Kuckhoff: Die Geschichte des Gymnasium Tricoronatum. als Veröffentlichungen des Rheinischen Museums in Köln. Bd. 1, Köln 1931