„Unrotated Projector“ – Versionsunterschied

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[[Datei:UP mount HMS King George V IWM A 9385.jpg|mini|UP-Werfer auf [[HMS King George V (1939)|HMS ''King George V'']]]]
'''UP Raketenwerfer''' steht für ''Unrotated Projector'' (Glattrohr-Werfer) bzw. ''Unrotated Projectile'' (Glattrohr-Raketen) und bezeichnet ein Raketen-[[Flugabwehr]]-System, das während des Zweiten Weltkrieges von der [[Royal Navy]] verwendet wurde.
[[Datei:7-inch UP projectiles HMS King George V IW A 9451.jpg|mini|Mannschaftsmitglieder mit 7-inch-UP-Raketen]]
[[Datei:16 inch gun turrets and Unrotated Projectile launchers on HMS Nelson 1940 IWM A 1994.jpg|mini|rechts|UP-Starter auf den Dächern der Türme B und X auf [[HMS Nelson (28)|HMS ''Nelson'']], 1940]]


'''Unrotated Projector''' (deutsch ''Glattrohr-Werfer'') bzw. '''Unrotated Projectile''' (deutsch. ''Glattrohr-Raketen''), kurz '''UP''', bezeichnet ein [[Flugabwehr]]-Raketen-Waffensystem, das während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] von der [[Royal Navy]] verwendet wurde.
In den späten 1930ern fehlte es den Briten an einer mittleren [[Flugabwehr]]-Waffe zur Unterstützung der [[Ordnance QF 2 Pfünder Marinegeschütz|2-Pfund-FlaK]]. Die UP Mark I war eine kleine Rakete, die für diesen Zweck konstruiert worden war, und wurde auf vielen großen Schiffen der [[Royal Navy]] im Zweiten Weltkrieg eingesetzt.


== Geschichte ==
Mit 'Unrotated' war das Rohr gemeint, welches ein Glattrohr war, d. h. der Rakete wurde beim Start kein [[Drall]] gegeben. Jeder Werfer bestand aus 20 Rohren, wobei normalerweise 10 auf einmal verschossen wurden. Zur Zündung des 76,2-mm-Raketenmotors wurde [[Kordit]] verwendet, welches einen flügelstabilisierten 178-mm-Gefechtskopf ca. 330 m weit verschoss. Im Gefechtskopf befand sich die Sprengladung mit 238 g, welche an 120 m langen Kabeln mit drei Fallschirmen langsam zu Boden sank; es handelt sich demzufolge um eine kleine [[Luftmine]]. Der Gedanke dahinter war, dass ein Flugzeug, welches das Kabel berührte, die Luftmine gegen den eigenen Rumpf schleudern sollte. Die Raketen waren schussbereit im Werfer gelagert. Der Untergang der [[HMS Hood]] zeigte, dass diese Raketen ziemlich brennbar waren.
In den späten 1930er-Jahren fehlte es den Briten an einer mittleren Flugabwehrwaffe zur Unterstützung der [[Ordnance QF 2-Pfünder-Marinegeschütz|2-Pfünder-FlaK]]. Die UP Mark I war eine kleine Rakete, die für diesen Zweck konstruiert worden war und auf vielen großen Schiffen der [[Royal Navy]] im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.


== Technik ==
Als Flugabwehr-Waffensystem zeigten sich die UP Werfer als ineffektiv, da die Ausrichtung auf das Ziel zu lange dauerte und die Luftminen leicht umflogen werden konnten. Des Weiteren dauerte das Nachladen sehr lang, und es bestand die Gefahr, dass die Luftminen bei ungünstigen Windverhältnissen zum eigenen Schiff hintrieben. Aus diesen Gründen wurde das Waffensystem noch vor Ende des Zweiten Weltkrieges von allen verbliebenen Schiffen durch [[Flugabwehrkanone]]n ersetzt.
Mit „Unrotated“ war das Rohr gemeint, das als Glattrohr der Rakete beim Start keinen [[Drall (Waffe)|Drall]] gab. Jeder Werfer bestand aus 20 Rohren, wobei normalerweise zehn gleichzeitig abgefeuert wurden. Zur Zündung des 76,2-mm-Raketenmotors wurde [[Kordit]] verwendet, das einen flügelstabilisierten 178-mm-Gefechtskopf etwa 330 m weit verschoss. Im Gefechtskopf befand sich die Sprengladung mit 238 g, die an 120 m langen Kabeln mit drei Fallschirmen langsam zu Boden sank. Der Gedanke dahinter war, dass ein Flugzeug, das das Kabel berührte, den Sprengkörper gegen den eigenen Rumpf schleudern sollte. Die Raketen waren schussbereit im Werfer gelagert. Der Untergang der [[HMS Hood (51)|HMS ''Hood'']] zeigte, dass diese Raketen stark brennbar waren.


== Technische Daten==
== Einsatz ==
Als Flugabwehr-Waffensystem zeigten sich die UP-Werfer als ineffektiv, da die Ausrichtung auf das Ziel zu lange dauerte und die Sprengkörper leicht umflogen werden konnten. Des Weiteren dauerte das Nachladen sehr lang, und es bestand die Gefahr, dass die Sprengkörper bei ungünstigen Windverhältnissen zum eigenen Schiff hintrieben. Aus diesen Gründen wurde das Waffensystem noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf allen verbliebenen Schiffen durch [[Flugabwehrkanone]]n ersetzt.

== Technische Daten ==
* Typ: ungelenkte Flugabwehrrakete
* Typ: ungelenkte Flugabwehrrakete
* Gefechtskopf: Luftmine an Fallschirmen mit 238 g Sprengstoff
* Gefechtskopf: Luftmine an Fallschirmen mit 238 g Sprengstoff
* Reichweite (horizontal): 910 m
* Reichweite (horizontal): 910 m
* Sinkrate der Luftmine: 5 - 7 m/s
* Sinkrate der Luftmine: 5–7 m/s
* Länge: 813 mm
* Länge: 813 mm
* Durchmesser Antrieb: 178 mm
* Durchmesser Antrieb: 178 mm
* Durchmesser Gefechtskopf: 762 mm
* Durchmesser Gefechtskopf: 762 mm
* Gesamtgewicht: 4.000 kg (20-Schuss-Werfer komplett)
* Gesamtgewicht: 4000 kg (20-Schuss-Werfer komplett)


==Web Links==
== Weblinks ==
* [http://www.hmshood.com/ship/uprocket.jpg Schnittbild einer UP-Rakete auf hmshood.com (engl.)]
* [http://navweaps.com/Weapons/WNBR_UP.htm Beschreibung und Bilder (englisch)]
* [http://navweaps.com/Weapons/WNBR_UP.htm Beschreibung und Bilder (englisch)]


[[Kategorie:Flugabwehrrakete]]
[[Kategorie:Flugabwehrrakete]]

[[en:Unrotated Projectile]]

Aktuelle Version vom 30. Juli 2023, 08:38 Uhr

UP-Werfer auf HMS King George V
Mannschaftsmitglieder mit 7-inch-UP-Raketen
UP-Starter auf den Dächern der Türme B und X auf HMS Nelson, 1940

Unrotated Projector (deutsch Glattrohr-Werfer) bzw. Unrotated Projectile (deutsch. Glattrohr-Raketen), kurz UP, bezeichnet ein Flugabwehr-Raketen-Waffensystem, das während des Zweiten Weltkrieges von der Royal Navy verwendet wurde.

In den späten 1930er-Jahren fehlte es den Briten an einer mittleren Flugabwehrwaffe zur Unterstützung der 2-Pfünder-FlaK. Die UP Mark I war eine kleine Rakete, die für diesen Zweck konstruiert worden war und auf vielen großen Schiffen der Royal Navy im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Mit „Unrotated“ war das Rohr gemeint, das als Glattrohr der Rakete beim Start keinen Drall gab. Jeder Werfer bestand aus 20 Rohren, wobei normalerweise zehn gleichzeitig abgefeuert wurden. Zur Zündung des 76,2-mm-Raketenmotors wurde Kordit verwendet, das einen flügelstabilisierten 178-mm-Gefechtskopf etwa 330 m weit verschoss. Im Gefechtskopf befand sich die Sprengladung mit 238 g, die an 120 m langen Kabeln mit drei Fallschirmen langsam zu Boden sank. Der Gedanke dahinter war, dass ein Flugzeug, das das Kabel berührte, den Sprengkörper gegen den eigenen Rumpf schleudern sollte. Die Raketen waren schussbereit im Werfer gelagert. Der Untergang der HMS Hood zeigte, dass diese Raketen stark brennbar waren.

Als Flugabwehr-Waffensystem zeigten sich die UP-Werfer als ineffektiv, da die Ausrichtung auf das Ziel zu lange dauerte und die Sprengkörper leicht umflogen werden konnten. Des Weiteren dauerte das Nachladen sehr lang, und es bestand die Gefahr, dass die Sprengkörper bei ungünstigen Windverhältnissen zum eigenen Schiff hintrieben. Aus diesen Gründen wurde das Waffensystem noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf allen verbliebenen Schiffen durch Flugabwehrkanonen ersetzt.

Technische Daten

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  • Typ: ungelenkte Flugabwehrrakete
  • Gefechtskopf: Luftmine an Fallschirmen mit 238 g Sprengstoff
  • Reichweite (horizontal): 910 m
  • Sinkrate der Luftmine: 5–7 m/s
  • Länge: 813 mm
  • Durchmesser Antrieb: 178 mm
  • Durchmesser Gefechtskopf: 762 mm
  • Gesamtgewicht: 4000 kg (20-Schuss-Werfer komplett)