„Margarethe Quidde“ – Versionsunterschied

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'''Margarethe Quidde''' (* [[1858]] in [[Königsberg (Preußen)]]; † [[1940]] in [[München]]) war eine deutsche [[Schriftsteller]]in und [[Pianist]]in.


'''Margarethe Quidde geb. Jacobson''' (* [[11. Juni]] [[1858]] in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg i. Pr.]]; † [[25. April]] [[1940]] in [[München]]) war eine deutsche Pianistin, Cellistin und Schriftstellerin.
==Leben==
Als Tochter von Julius Jacobson und seiner Frau Hermine geb. Heller studierte Margarethe Musik in Berlin und in Italien. Als Pianistin und Cellistin trat sie auch in Österreich, England und der Schweiz auf.


== Leben ==
1882 heiratete sie in Königsberg den Historiker [[Ludwig Quidde]], der 1927 den [[Friedensnobelpreis]] erhielt.
Margarethes Eltern waren [[Julius Jacobson]], der Direktor der Königsberger Universitäts-Augenklinik, und Hermine Jacobson geb. Haller, eine Großherzoglich Sachsen-Weimarische Hofopernsängerin.


Margarethe studierte 1874–1879 [[Klavierspiel]] und [[Komposition (Musik)|Komposition]] bei [[Woldemar Bargiel]] und [[Violoncello]] bei [[Robert Hausmann]] an der [[Universität der Künste Berlin|Königlichen Hochschule für Musik]] in Berlin. Auf Empfehlung von [[Joseph Joachim]] setzte sie ihr Cellostudium 1880–1882 bei [[Alfredo Piatti]] in [[Cadenabbia]] fort. Als [[Pianist]]in und [[Cellist]]in konzertierte sie in Deutschland, Österreich, England und in der Schweiz. Ab 1912 spielte sie als Cellistin im [[Michaelis-Quartett]] in München.
==Weblink==

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1882 heiratete sie in Königsberg den Historiker [[Ludwig Quidde]]. Auf Wunsch ihres Mannes verzichtete sie weitgehend auf eine öffentliche Karriere als Musikerin. Mit ihm zog sie nach [[Frankfurt am Main]]. Sie kehrte 1886 zurück nach Königsberg und 1890 schließlich nach [[München]], wo sie vereinzelt als Pianistin und Cellistin auftrat, sich aber vorwiegend als [[Schriftsteller]]in, [[Herausgeber]]in, [[Musikkritiker]]in und [[Übersetzer]]in betätigte. Ihr bekanntestes Werk waren die satirischen „Ketzereien aus dem Bayreuther Heiligthum“ von 1896. In München war sie der Mittelpunkt einer [[Mozart]]-Gemeinde. 1896 gründete sie mit ihrem Mann in München einen Verein für Tierschutz und gegen [[Vivisektion]].<ref>Renate Brucker: ''Tierrechte und Friedensbewegung. „Radikale Ethik“ und gesellschaftlicher Fortschritt in der deutschen Geschichte''. In: Dorothee Brantz, Christof Mauch (Hrsg.): ''Tierische Geschichte. Die Beziehung von Mensch und Tier in der Kultur der Moderne''. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76382-2, S. 268–285, hier S. 281.</ref> Mit ihrem Mann, der 1927 den [[Friedensnobelpreis]] erhielt, engagierte sie sich in der [[Friedensbewegung]]. Sie war Mitglied des von [[Magnus Schwantje]] gegründeten ''Bundes für radikale Ethik''.

1933 flüchtete Ludwig Quidde vor den [[Nationalsozialist]]en ins [[Schweiz]]er [[Exil]]. Margarete Quidde blieb in München, um ihre kranke Schwester pflegen zu können. Als [[Halbjude|Halbjüdin]] stigmatisiert und verfolgt, war sie durch die [[Mischehe (Nationalsozialismus)|Mischehe]] mit ihrem [[Nürnberger Gesetze|arischen]], aber ebenfalls verfolgten Mann geschützt.

== Siehe auch ==
* [[Liste ostpreußischer Musiker und Musikkritiker]]

== Weblinks ==
* Silke Wenzel: [https://mugi.hfmt-hamburg.de/artikel/Margarete_Quidde.html Artikel „Margarete Quidde“]. In: ''MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen'', hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff. Stand vom 10. April 2008.
* Katja Franz: [https://www.sophie-drinker-institut.de/quidde-margarethe Artikel „Quidde, Margarethe, ''Grete'', ''Margarete'', geb. Jacobson, ''Jacobsen'', ''Jacobsohn''“]. In: ''Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts''. 2014. Online-Lexikon des Sophie Drinker Instituts, hrsg. von Freia Hoffmann.

== Einzelnachweise ==
<references/>

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{{SORTIERUNG:Quidde, Margarethe}}
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Klassischer Pianist]]
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{{Personendaten
|NAME=Quidde, Margarethe
|ALTERNATIVNAMEN=Jacobson, Margarethe (Geburtsname)
|KURZBESCHREIBUNG=deutsche Musikerin und Schriftstellerin
|GEBURTSDATUM=11. Juni 1858
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|STERBEORT=[[München]]
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Aktuelle Version vom 23. März 2023, 09:35 Uhr

Ludwig und Margarethe Quidde

Margarethe Quidde geb. Jacobson (* 11. Juni 1858 in Königsberg i. Pr.; † 25. April 1940 in München) war eine deutsche Pianistin, Cellistin und Schriftstellerin.

Margarethes Eltern waren Julius Jacobson, der Direktor der Königsberger Universitäts-Augenklinik, und Hermine Jacobson geb. Haller, eine Großherzoglich Sachsen-Weimarische Hofopernsängerin.

Margarethe studierte 1874–1879 Klavierspiel und Komposition bei Woldemar Bargiel und Violoncello bei Robert Hausmann an der Königlichen Hochschule für Musik in Berlin. Auf Empfehlung von Joseph Joachim setzte sie ihr Cellostudium 1880–1882 bei Alfredo Piatti in Cadenabbia fort. Als Pianistin und Cellistin konzertierte sie in Deutschland, Österreich, England und in der Schweiz. Ab 1912 spielte sie als Cellistin im Michaelis-Quartett in München.

1882 heiratete sie in Königsberg den Historiker Ludwig Quidde. Auf Wunsch ihres Mannes verzichtete sie weitgehend auf eine öffentliche Karriere als Musikerin. Mit ihm zog sie nach Frankfurt am Main. Sie kehrte 1886 zurück nach Königsberg und 1890 schließlich nach München, wo sie vereinzelt als Pianistin und Cellistin auftrat, sich aber vorwiegend als Schriftstellerin, Herausgeberin, Musikkritikerin und Übersetzerin betätigte. Ihr bekanntestes Werk waren die satirischen „Ketzereien aus dem Bayreuther Heiligthum“ von 1896. In München war sie der Mittelpunkt einer Mozart-Gemeinde. 1896 gründete sie mit ihrem Mann in München einen Verein für Tierschutz und gegen Vivisektion.[1] Mit ihrem Mann, der 1927 den Friedensnobelpreis erhielt, engagierte sie sich in der Friedensbewegung. Sie war Mitglied des von Magnus Schwantje gegründeten Bundes für radikale Ethik.

1933 flüchtete Ludwig Quidde vor den Nationalsozialisten ins Schweizer Exil. Margarete Quidde blieb in München, um ihre kranke Schwester pflegen zu können. Als Halbjüdin stigmatisiert und verfolgt, war sie durch die Mischehe mit ihrem arischen, aber ebenfalls verfolgten Mann geschützt.

Einzelnachweise

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  1. Renate Brucker: Tierrechte und Friedensbewegung. „Radikale Ethik“ und gesellschaftlicher Fortschritt in der deutschen Geschichte. In: Dorothee Brantz, Christof Mauch (Hrsg.): Tierische Geschichte. Die Beziehung von Mensch und Tier in der Kultur der Moderne. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76382-2, S. 268–285, hier S. 281.