„St. Nikolaus (Wildungsmauer)“ – Versionsunterschied
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⚫ | Die '''Filialkirche hl. Nikolaus''' ist eine [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholische]] Kirche im Ort Wildungsmauer in der Gemeinde [[Scharndorf]] im [[Bezirk Bruck an der Leitha]] in [[Niederösterreich]]. Sie ist dem heiligen [[Nikolaus von Myra|Nikolaus]] geweiht und eine Filiale der [[Pfarrkirche Regelsbrunn|Pfarre Regelsbrunn]]. Die Kirche steht unter [[Denkmalschutz#Österreich|Denkmalschutz]] ({{BDA Objekt Ref|11685|WD-Item=Q14912441|Scharndorf|text=Listeneintrag}}).<ref>{{BDA DenkmallisteRef| AT-3 | Jahr = 2022 }}</ref> |
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== Kirchenbau == |
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Die Kirche besteht aus unverputztem, massivem Quadermauerwerk, vermutlich [[Zweischalige Außenwand|zweischalig]], da die Mauerstärke bis zu 2,0 m beträgt. Die Fassade wird durch Ecklisenen und den umlaufenden Sockel mit einem begleitenden Profil gegliedert. Die Kirche hat sechs tiefe rundbogige Trichterfenster. An der Nordseite des Langhauses zur ehemaligen Burg hin ist ein tiefes, mit einem großen Wulst gerahmtes, romanisches Rundbogenportal vermauert. Unter der Traufe des Chores zieht sich ein romanisches Rundbogenfries mit [[Zahnschnitt]]. |
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== Lagebeschreibung == |
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Die Kirche steht etwas erhöht im Norden hoch über dem Ort auf einem Geländesporn zwischen Steilufern. Sie ist von einem Friedhof mit Kirchhofmauern umgeben.<ref name="Dehio 2699">DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: ''Niederösterreich. Südlich der Donau. M-Z. Wildungsmauer. Filialkirche hl. Nikolaus.'' Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2003, ISBN 3-85028-365-8, S. 2699.</ref> |
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⚫ | Die Grundmauern der Kirche stehen auf den Fundamenten eines römischen Kastells.<ref>''[http://www.scharndorf.gv.at/system/web/zusatzseite.aspx?menuonr=218441594&detailonr=218447829 Sehenswürdigkeiten in Regelsbrunn-Scharndorf-Wildungsmauer.]'' In: ''scharndorf.gv.at'', abgerufen am 13. August 2022.</ref> Aus einer ehemaligen Burgkapelle wurde um 1200 eine romanische Saalkirche mit leicht längsrechteckigem Choir gebaut. 1544 wurde die Kirche laut Urkunde eine Filialkirche von [[Pfarrkirche Petronell-Carnuntum|Petronell]] und im Jahre 1783 eine Filiale von Regelsbrunn.<ref name="Dehio 2699" /> |
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== Architektur == |
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⚫ | Das Langhaus und der etwas niedrigere Chor haben Kreuzgewölbe mit breiten Bandrippen, die auf Halbsäulen mit Kapitellen liegen. Die Joche im Langhaus sind durch Gurtbögen getrennt. Der tiefe Triumphbogen besteht aus einem Rundbogen auf Kragsteinen. Die zweiachsige, kreuzgratgewölbte Westempore liegt auf den zwei [[Gurtbogen|Gurtbögen]] mit einem quadratischen Pfeiler in der Mitte und zwei starken Wandpfeilern an den Außenwänden. |
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=== Kirchenäußeres === |
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Der Kirchenbau hat im Verhältnis zu seiner Größe und Lichte eine übermäßige Mauerstärke von über zwei Metern, die vermutlich [[Zweischalige Außenwand|zweischalig]] sind. Der Kirchenbau wurde 1817 um zirka 60 Zentimeter erhöht und mit einem einheitlichen Dach versehen, das an der West- und Ostseite abgewalmt ist. Die Quadermauern der Kirche sind steinsichtig, an der Nordseite ist die Wand geschlemmt. Der Sockel ist steil profiliert, darüber wird das Quadermauerwerk von Ecklisenen gerahmt sowie von sechs tiefen rundbogigen Trichterfenstern durchbrochen, das südliche Chorfenster wurde 1817 vergrößert. Am Langhaus befindet sich nordseitig ein 1817 abgemauertes, gangartiges romanisches Rundbogenportal, das stufen- und kämpferlos ist. Es führte zur ehemals angeschlossenen Burg. Das Portal wird von einem großen Wulst gerahmt. Unter der Traufe des Chores zieht sich ein romanisches Rundbogenfries mit [[Zahnschnitt]]. |
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=== Kircheninneres === |
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⚫ | Das Langhaus und der etwas niedrigere Chor haben Kreuzgewölbe mit breiten Bandrippen, die auf Halbsäulen mit Kapitellen liegen. Die Joche im Langhaus sind durch Gurtbögen getrennt. Der tiefe Triumphbogen besteht aus einem Rundbogen auf Kragsteinen. Die zweiachsige, kreuzgratgewölbte Westempore liegt auf den zwei [[Gurtbogen|Gurtbögen]] mit einem quadratischen Pfeiler in der Mitte und zwei starken Wandpfeilern an den Außenwänden.<ref name="Dehio 2699" /> |
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[[Datei:St.Nikolaus Wildungsmauer L1140166.JPG|thumb|Innenraum]] |
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== Einrichtung == |
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Der Volksaltar besteht aus alten historischen Quaderblöcken in sekundärer Verwendung. Im östlichen Fenstergewände steht eine Statue des hl. Nikolaus mit einem Schiff im Wolkenhimmel aus dem |
Der Volksaltar besteht aus alten historischen Quaderblöcken in sekundärer Verwendung. Im östlichen Fenstergewände steht eine Statue des hl. Nikolaus mit einem Schiff im Wolkenhimmel aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts. Sie stammt vom ehemaligen Hochaltar. Es gibt eine volkstümliche, barocke [[Pietà]] aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.<ref name="Dehio 2700">DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: ''Niederösterreich. Südlich der Donau. M-Z. Wildungsmauer. Filialkirche hl. Nikolaus.'' Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2003, ISBN 3-85028-365-8, S. 2700.</ref> |
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Eine Glocke goss 1693 Jakob de Romet. |
Eine Glocke goss 1693 Jakob de Romet. |
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* Andreas Scharmer junior: ''Wildungsmauer im Spiegel der Zeit.'' 1995. |
* Andreas Scharmer junior: ''Wildungsmauer im Spiegel der Zeit.'' 1995. |
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* [[Dehio Niederösterreich südlich der Donau 2003]] |
* Bundesdenkmalamt (Hrsg.): [[Dehio Niederösterreich südlich der Donau 2003|DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: ''Niederösterreich. Südlich der Donau'']]. M-Z. Wildungsmauer. Filialkirche hl. Nikolaus. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2003, ISBN 3-85028-365-8, S. 2699 f. |
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Aktuelle Version vom 13. November 2022, 13:46 Uhr
Die Filialkirche hl. Nikolaus ist eine römisch-katholische Kirche im Ort Wildungsmauer in der Gemeinde Scharndorf im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich. Sie ist dem heiligen Nikolaus geweiht und eine Filiale der Pfarre Regelsbrunn. Die Kirche steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).[1]
Lagebeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche steht etwas erhöht im Norden hoch über dem Ort auf einem Geländesporn zwischen Steilufern. Sie ist von einem Friedhof mit Kirchhofmauern umgeben.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Grundmauern der Kirche stehen auf den Fundamenten eines römischen Kastells.[3] Aus einer ehemaligen Burgkapelle wurde um 1200 eine romanische Saalkirche mit leicht längsrechteckigem Choir gebaut. 1544 wurde die Kirche laut Urkunde eine Filialkirche von Petronell und im Jahre 1783 eine Filiale von Regelsbrunn.[2]
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchenäußeres
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kirchenbau hat im Verhältnis zu seiner Größe und Lichte eine übermäßige Mauerstärke von über zwei Metern, die vermutlich zweischalig sind. Der Kirchenbau wurde 1817 um zirka 60 Zentimeter erhöht und mit einem einheitlichen Dach versehen, das an der West- und Ostseite abgewalmt ist. Die Quadermauern der Kirche sind steinsichtig, an der Nordseite ist die Wand geschlemmt. Der Sockel ist steil profiliert, darüber wird das Quadermauerwerk von Ecklisenen gerahmt sowie von sechs tiefen rundbogigen Trichterfenstern durchbrochen, das südliche Chorfenster wurde 1817 vergrößert. Am Langhaus befindet sich nordseitig ein 1817 abgemauertes, gangartiges romanisches Rundbogenportal, das stufen- und kämpferlos ist. Es führte zur ehemals angeschlossenen Burg. Das Portal wird von einem großen Wulst gerahmt. Unter der Traufe des Chores zieht sich ein romanisches Rundbogenfries mit Zahnschnitt. Im Westen wurde eine kreuzgratgewölbte Portalvorhalle angebaut. Am Langhausdach wurde 1848 im Westen ein gemauerter Dachreiter mit Spitzhelm errichtet. An den Chor schließt im Norden die Sakristei an.[2]
Kircheninneres
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Langhaus und der etwas niedrigere Chor haben Kreuzgewölbe mit breiten Bandrippen, die auf Halbsäulen mit Kapitellen liegen. Die Joche im Langhaus sind durch Gurtbögen getrennt. Der tiefe Triumphbogen besteht aus einem Rundbogen auf Kragsteinen. Die zweiachsige, kreuzgratgewölbte Westempore liegt auf den zwei Gurtbögen mit einem quadratischen Pfeiler in der Mitte und zwei starken Wandpfeilern an den Außenwänden.[2]
Die ornamentale Glasmalerei stammt aus dem dritten Viertel des 20. Jahrhunderts.[2]
Einrichtung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Volksaltar besteht aus alten historischen Quaderblöcken in sekundärer Verwendung. Im östlichen Fenstergewände steht eine Statue des hl. Nikolaus mit einem Schiff im Wolkenhimmel aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts. Sie stammt vom ehemaligen Hochaltar. Es gibt eine volkstümliche, barocke Pietà aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.[4]
Eine Glocke goss 1693 Jakob de Romet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Scharmer junior: Wildungsmauer im Spiegel der Zeit. 1995.
- Bundesdenkmalamt (Hrsg.): DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich. Südlich der Donau. M-Z. Wildungsmauer. Filialkirche hl. Nikolaus. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2003, ISBN 3-85028-365-8, S. 2699 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Niederösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 29. Juni 2022.
- ↑ a b c d e DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich. Südlich der Donau. M-Z. Wildungsmauer. Filialkirche hl. Nikolaus. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2003, ISBN 3-85028-365-8, S. 2699.
- ↑ Sehenswürdigkeiten in Regelsbrunn-Scharndorf-Wildungsmauer. In: scharndorf.gv.at, abgerufen am 13. August 2022.
- ↑ DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich. Südlich der Donau. M-Z. Wildungsmauer. Filialkirche hl. Nikolaus. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2003, ISBN 3-85028-365-8, S. 2700.
Koordinaten: 48° 6′ 46,5″ N, 16° 48′ 19,1″ O