„Jasmonate“ – Versionsunterschied

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Die '''Jasmonate''' sind eine Gruppe von [[Phytohormone]]n aus der Gruppe der [[Oxylipine]], die sich von der [[Jasmonsäure]] ableiten. Wie bei anderen Pflanzenhormonen werden den Jasmonaten sowohl aktivierende als auch inhibierende Funktionen zugeschrieben.<ref>{{Literatur | Autor = Gerald Litwack | Titel = Plant hormones | Verlag = Gulf Professional Publishing | ISBN = 0-12-709872-0 | Jahr = 2005 | Online = {{Google Buch | BuchID = CpbLJTy-Eo4C | Seite = 432 }} | Seiten = 432 }}</ref><ref>{{Literatur | Autor = von Ernst-Detlef Schulze, Erwin Beck, Klaus Müller-Hohenstein | Titel = Plant Ecology - Ernst-Detlef Schulze, Erwin Beck, Klaus Müller-Hohenstein | Verlag = Springer | ISBN = 978-3-540-20833-4 | Jahr = 2005 | Online = {{Google Buch | BuchID = rDo8hLWtWzgC | Seite = 240 }} | Seiten = 240 }}</ref> Es wurden sowohl [[Synergie|synergistische]] als auch [[Antagonist (Pharmakologie)|antagonistische]] Wirkungen auf andere Hormone beobachtet.<ref>C. Wasternack: ''Jasmonates: An Update on Biosynthesis, Signal Transduction and Action in Plant Stress Response, Growth and Development.'' In: ''Annals of Botany.'' 100, 2007, S.&nbsp;681–697, [[doi:10.1093/aob/mcm079]]. {{PMC|2749622}}</ref>
Der Name stammt von der Pflanze [[Jasmin]], in welcher Jasmonate erstmals entdeckt wurden.

Der Name stammt von der Pflanze [[Jasminum|Jasmin]], in welcher Jasmonate erstmals entdeckt wurden.


== Jasmonat-induzierte Proteine ==
== Jasmonat-induzierte Proteine ==
In allen Pflanzenarten wurden so genannte Jasmonat-induzierte [[Protein]]e (JIPs) gefunden, deren [[Bioakkumulation|Akkumulation]] durch [[Derivat (Chemie)|Derivate]] der Jasmonsäure hervorgerufen wird.<ref name="Nooden">{{Literatur | Autor = Larry D. Nooden | Titel = Plant Cell Death Processes | Verlag = Academic Press | ISBN = 0-08-049208-8 | Jahr = 2003 | Online = {{Google Buch | BuchID = TiuRrtuHHPAC | Seite = 147 }} | Seiten = 147ff }}</ref>
* Akkumulation durch Trocknung oder Akkumulation von [[Auxin]],
* Akkumulation durch Trocknung oder Akkumulation von [[Auxin]],
* Jasmonat-induzierte Proteine fehlen in den Wurzeln, gebleichten [[Blatt (Pflanze)|Blättern]] und [[Chlorophyll]]-defizienten Blättern. In etiolierten ([[Vergeilung|vergeilten]]) Blättern liegen sie jedoch vor.
* Jasmonat-induzierte Proteine fehlen in den Wurzeln, gebleichten [[Blatt (Pflanze)|Blättern]] und [[Chlorophyll]]-defizienten Blättern. In etiolierten ([[Vergeilung|vergeilten]]) Blättern liegen sie jedoch vor.


== Wirkungen ==
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* Wachstumshemmung,
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* [[Stimulation]] der Wundreaktion, [[Induktion (Biologie)|Induktion]] von Wundfaktoren<ref name="Nooden" />
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* Hemmung der vorzeitigen [[Keimung]] ölhaltiger Samen von ''Brassica'' und ''Linum'',<ref>{{Literatur | Autor = Thomas Scott, E. Eric Ian Mercer | Titel = Concise Encyclopedia of Biochemistry and Molecular Biology | Verlag = Walter de Gruyter | ISBN = 3-11-014535-9 | Jahr = 1997 | Online = {{Google Buch | BuchID = 4bbUP5KhtOAC | Seite = 341 }} | Seiten = 341 }}</ref>
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* Förderung der [[Fruchtreife]] und [[Abszission|Fruchtabszission]],
* Förderung der Bildung von [[Pigment (Biologie)|Pigment]]en,
* Förderung der Bildung von [[Pigment (Biologie)|Pigmenten]],
* Bedeutung bei der [[Herbivor]]abwehr durch Proteaseproduktion.
* Bedeutung bei der [[Herbivor]]abwehr durch Proteaseproduktion.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[[Jasmon]]
*[[Jasmon]]

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Stoffgruppe]]
[[Kategorie:Stoffgruppe]]
[[Kategorie:Phytohormon]]
[[Kategorie:Phytohormon]]
[[Kategorie:Cyclopentan| Jasmonate]]
[[Kategorie:Cyclopentan| Jasmonate]]


[[ca:Jasmonat]]
[[en:Jasmonate]]
[[fr:Jasmonate]]
[[it:Jasmonato]]
[[nl:Jasmonaat]]
[[ja:ジャスモン酸類]]
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[[ru:Жасмонат]]
[[sl:Jasmonat]]
[[sr:Јасмонати]]
[[zh:茉莉酮酸]]

Aktuelle Version vom 5. Dezember 2019, 09:45 Uhr

Jasmin (Jasminum grandiflorum)
(Z)-(3R,7R)-Methyljasmonat (1,7 % in Jasmin-Absolue)[1]
(Z)-(3R,7S)-Methyljasmonat (0,2 % in Jasmin-Absolue)[1]

Die Jasmonate sind eine Gruppe von Phytohormonen aus der Gruppe der Oxylipine, die sich von der Jasmonsäure ableiten. Wie bei anderen Pflanzenhormonen werden den Jasmonaten sowohl aktivierende als auch inhibierende Funktionen zugeschrieben.[2][3] Es wurden sowohl synergistische als auch antagonistische Wirkungen auf andere Hormone beobachtet.[4]

Der Name stammt von der Pflanze Jasmin, in welcher Jasmonate erstmals entdeckt wurden.

Jasmonat-induzierte Proteine

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In allen Pflanzenarten wurden so genannte Jasmonat-induzierte Proteine (JIPs) gefunden, deren Akkumulation durch Derivate der Jasmonsäure hervorgerufen wird.[5]

  • Akkumulation durch Trocknung oder Akkumulation von Auxin,
  • Jasmonat-induzierte Proteine fehlen in den Wurzeln, gebleichten Blättern und Chlorophyll-defizienten Blättern. In etiolierten (vergeilten) Blättern liegen sie jedoch vor.

Einzelnachweise

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  1. a b Bernd Schäfer: Naturstoffe in der chemischen Industrie. Spektrum Akademischer Verlag, 2007, ISBN 978-3-8274-1614-8, S. 79–80.
  2. Gerald Litwack: Plant hormones. Gulf Professional Publishing, 2005, ISBN 0-12-709872-0, S. 432 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. von Ernst-Detlef Schulze, Erwin Beck, Klaus Müller-Hohenstein: Plant Ecology - Ernst-Detlef Schulze, Erwin Beck, Klaus Müller-Hohenstein. Springer, 2005, ISBN 978-3-540-20833-4, S. 240 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. C. Wasternack: Jasmonates: An Update on Biosynthesis, Signal Transduction and Action in Plant Stress Response, Growth and Development. In: Annals of Botany. 100, 2007, S. 681–697, doi:10.1093/aob/mcm079. PMC 2749622 (freier Volltext)
  5. a b c Larry D. Nooden: Plant Cell Death Processes. Academic Press, 2003, ISBN 0-08-049208-8, S. 147 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Thomas Scott, E. Eric Ian Mercer: Concise Encyclopedia of Biochemistry and Molecular Biology. Walter de Gruyter, 1997, ISBN 3-11-014535-9, S. 341 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).