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Gitarre: Akkordfolgen erweitern

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To-Do:

Dieser Workshop ist in einem Gitarrenforum entstanden, und muss korrekturgelesen werden, stilistisch noch überarbeitet und nachformatiert werden. Ebenfalls auf Fehler überprüft werden.

Eine einfache Akkordfolge erweitern

Ich gehe davon aus, dass du dich mit der Lektion über das Heraushören von Akkorden beschäftigst hast. Darüber hinaus kennst du schon einige Standard-Akkordfolgen.

In dieser Lektion soll es darum gehen, anhand von einfachen und leicht nachvollziehbaren Beispielen eine Akkordfolge zu erweitern. Es folgen keine ausgefuchsten Sachen, die man beim Jazz machen kann, sondern recht einfache Erweiterungen, die man häufig antrifft, wenn man ein und dasselbe Lied in verschiedenen Liederbüchern vergleicht, und mit denen man selbst vorhandene Akkordfolgen variieren kann, ohne die eigentliche Melodie zu ändern.

Lektion 1: Terz-verwandte Akkorde

Mal angenommen, du hast bei einem Lied eine ganz einfache Akkordfolge.

C - - - | - - - - | F - - - | G7 - - -

Dir kommt das C am Anfang zu langweilig vor? Versuche doch mal einen Akkord dazwischen zu setzen, der sich ähnlich anhört, wie der C-Dur-Akkord, und ebenfalls passt. Die Moll-Parallele Am wäre ein guter Versuch.

C - - - | Am - - - | F - - - | G7 - - -

C-Dur besteht aus den Tönen C E G, und Am besteht aus den Tönen A C E. Beide Akkorde haben die Töne C und E gemeinsam. Daher funktioniert es oft, dass die Moll-Parallele die Dur-Parallele vertreten kann, oder umgekehrt.

Auch der Akkord Em hat mit den Tönen E G H zwei Töne mit C-Dur (C E G) gemeinsam. Also wäre es auch mal einen Versuch wert, den C-Dur durch den Em-Akkord auszutauschen.

C - - - | Em- - - | F - - - | G7 - - -

C-Dur ist die Tonika, Am ist die Tonika in Moll bzw. die Tonika-Parallele. Die Funktion (Tonika) bleibt gleich. Die C-Dur- und die A-Moll-Pentatonik a enthalten die selben Töne.

Em ist die Dominantenparllele. Die Funktion (Tonika / Dominante) ändert sich. Die E-Moll- und die C-Dur-Pentatonik haben nicht die selben Töne. Mann nennt solche Terzverwandten Akkorde Gegenklänge.

Am ist eine kleine Terz abwärts von C-Dur entfernt und Em ist eine große Terz aufwärts von C-Dur entfernt. Em und Am haben je zwei Töne mit C-Dur gemeinsam. Daher kann man Terz-verwandte Akkorde oft gegeneinander austauschen.

Man kann mitunter auch die Terz-verwandten Akkorde miteinander kombinieren. Man umspielt quasi den Hauptakkord mit den Terz-verwandten Akkorden.

C - Em - Am - C | F - - - | G7 - - -

Versuch und Irrtum (also das eigene Ohr bzw. der eigene Geschmack) entscheidet darüber, ob sich so ein Versuch lohnt.

Beispiel
YT   Blowin' in the Wind (Bob Dylan) in C © (Zitat):
  • [C]How many [F]roads must a [C]man walk down, before you can [F]call him a [G]man?

In der sehr einfachen Standardkadenz des Originals lässt sich sehr gut noch ein Am einbauen

  • [C]How many [F]roads must a [C]man walk [Am] down, be- [C]fore you can [F]call him a[G]man?
Beispiel
YT   Heute hier morgen dort (Hannes Wader) in C © (Zitat):

In dem Lied gibt es die Zeile

  • [C]Hab mich niemals deswegen be-[G]klagt

Du kannst hier gut ein Am einbauen

  • [C]Hab mich niemals des-[Am]wegen be-[G]klagt

Sogar ein Em funktioniert gut

  • [C]Hab mich niemals des-[Em]wegen be-[G]klagt

Die Dominantenparallele Em (Mollparallele der Dominante G-Dur) klingt in meinen Ohren etwas verärgert oder quengeliger, während die Tonika-Parallele Am (Mollparallele des Grundakkords C-Dur) etwas sanfter-ruhiger-trauriger klingt. So kann es bei mir durchaus vorkommen, dass ich in ein und demselben Lied mal das Em und in einer anderen Strophe mal das Am einsetze, gerade so, wie es mir zur Interpretation des Textes passt. Probiert es selbst mal aus.

Beispiel Father and Son (Cat Stevens) in G

Cat Stevens verwendet im Original die Akkordfolge

G D C Am | G Em Am D

es ist durchaus möglich die Akkorde C und Am durch Terz-verwandte Akkorde auszutauschen.

G D Em C | G Em C D

Du wirst sehen, auch das funktioniert ohne größere Probleme. Aber warum mache ich das? Die Akkordfolge G D Em C ist ein typisches Klischee. Diese Standard-Akkordfolge kenne man als "die Popformel", und ist vielen von daher viel geläufiger. Weiterhin gibt es viele Lieder, die mit G D Em C begleitet werden. Somit kann es ein Lernvorteil sein, gleich mehrere Lieder zu haben, die genau die gleiche, oder doch sehr ähnliche Akkordfolgen haben.

Popformel mit der 50er-Progression kombiniert
G D Em C - G Em C D

Ob man jetzt die 50er-Progression ( = Standard-Akkordfolge) mit G Em C D verwende, oder den Rhythm Change mit G Em Am D ist nahezu egal. Oft entscheide man sich aus dem Bauch heraus. Das heißt, in einem Lied kann man die Akkordfolge mal so und mal so spielen, je nachdem welchen Basslauf oder sonstige Verzierung man gerade noch mit einbauen will.

Man kann auch versuchen, Akkorde gegeneinander auszutauschen, die nur einen Ton gemeinsam haben. Dieses gelingt oft, wenn der gemeinsame Ton der Akkorde mit einem Melodie übereinstimmt.

Beispiel
  • G7 besteht aus den Tönen G B D F
  • F-Dur besteht aus den Tönen F A C

Mitunter gelingt es einen F-Dur durch einen G7 auszutauschen.

Oh my Darling Clementine
  • Oh my [C]darling, oh my darling, oh my darling Clemen-[G]tine
You are [F]lost and gone for-[C]ever, dreadful [G]sorry, Clemen-[C]tine.
Bei der Einführung in das Medodiepicking war es für das Zupfmuster einfacher, den F-Dur durch einen G7 auszutauschen.
  • Oh my [C]darling, oh my darling, oh my darling Clemen-[G]tine
You are [G7]lost and gone for-[C]ever, dreadful [G]sorry, Clemen-[C]tine.

Natürlich können sich jetzt die Puristen darüber streiten, ob man ein Original antasten darf. Aber es muss wirklich nicht immer nach dem Original klingen. Es reicht aus, wenn es dem Original nahe genug kommt, dass man selber gut dazu singen kann. Die Akkorde müssen zu der Melodie passen und die Akkordfolge soll halbwegs schlüssig sein. Solange das gegeben ist, hat man eigentlich viele Freiheiten, die man dazu nutzen kann, entweder eine Akkordfolge zu vereinfachen, damit man ein Stück überhaupt spielen kann oder aber eine Begleitung interessanter zu machen oder aber, dass man Standard-Akkordfolgen herausbekommt, bei denen man einfach mehr Routine hat. Das ist oftmals auch für Coverbands mit einem großen Repertoire interessant, wenn man eben nicht bei jedem Song auf die individuellen Feinheiten eingehen muss, sondern sich auf eine handvoll Klischees einstellen kann.

Es gibt hier kein "richtig" oder "falsch", sondern nur ein "gefällt mir nicht so gut" oder "gefällt mir besser".

Lektion 2: aus V-I mach II-V-I

Wieder zurück zu unserer Akkordfolge

C - Em - Am - C | F - - - | G7 - - -

Am Ende haben wir ein Dominante G7. Vom Höreindruck erwarten wir, dass hinterher wieder ein C-Dur kommt.

Eine Dominante lässt sich fast immer durch die Subdominantenparallele (Mollparallele der Subdominante F) ankündigen. Hier also Dm.

Dm ist wieder Terz-verwandt mit F-Dur. Also habe ich zwei Möglichkeiten, die ich einfach mal ausprobieren kann.

C - Em - Am - C | F - Dm - | G7 - - -

Meist funktioniert aber folgende Variante besser

C - Em - Am - C | F - - - | Dm - |G7 -

Beides funktioniert ziemlich gut, wobei die letztere Version in meinen Ohren eine bessere Schlusswirkung hat. Wie schon gesagt, kann man fast jede Dominante (hier G7) in zwei Hälften aufteilen und als den "Herold" der Dominante die Subdominantenparallele einbauen.

Während die Dominante G7 allein den Hörer recht direkt zum Ausgang leitet, wirkt die Variante mit dem Dm etwas geschmeidiger.

Dm ist eine Quinte von G7 entfernt, und G7 ist eine Quinte vom C (der nächsten Strophe) entfernt. Dm ist die zweite Akkordstufe von der C-Dur-Tonleiter, G7 die fünfte, und C ist natürlich die erste Stufe. Somit hat man mit dem Dm G7 | C eine typische II-V-I-Schlusswendung, die du bestimmt schon in hunderten von Liedern gehört hast.

Beispiele
  • and I [Dm7]think to myself: [G7]WHAT A WONDERFUL [C]WORLD
  • Tell me [Dm7]dear ARE YOU [G7]LONESOME TO- [C]NIGHT
  • [Dm7]SUMMER FEELING [G7]with Bacardi [C]Rum
  • It's [Dm7]just another [G7]MANIC [C]MONDAY

oder in G-Dur

  • [Am7]saying SOMETHING [D7]STUPID like I [G]love you
  • DON'T [Am7]WORRY, [D7]BE [G]HAPPY
  • [Am7]Ich will zu- [D7]rück nach WESTER- [G]LAND

Lektion 3 - mache aus dem II-V-I-Schluss eine Backdoor-Progression

Zurück zur Akkordfolge
C - Em - Am - C | F - - - | Dm - |G7 -

Man kann die Schlusswirkung sogar noch ein wenig beschleunigen. Eine Quinte vor dem Dm ist Am, also können wir versuchen den Am noch vor den Dm zu setzen. Und damit die Sache runder wird, fügen wir noch ein C ein.

C - Em - Am - C | F - - - | (C Am) (Dm G7)

Wie kommt man auf so eine Endung? Von alleine eher weniger. Man hat sie aber mal irgendwo gehört, sie hat einem gefallen, und man setzt sie dann einfach dort ein, wo sie passt.

Die Endung C Am Dm G7 ist für sich alleine ein Rhythm Change. Die Akkordfolge ist nach dem Lied "I got Rhythm" benannt worden. Diese Akkordfolge wird beim Jazz immer weiter variiert. Hier am Ende eines Stückes, wo man die Akkorde sehr schnell hintereinander spielt (zwei Akkorde pro Takt) nennt man das eine Backdoor-Progression. Also eine Akkordfolge, die sich gut eignet, um am Ende eines Stückes wieder zum Anfang zu leiten.

Lektion 4: Zwischendominante

Bis jetzt sind wir ganz brav in in einer Tonart geblieben, und haben nur Tonleiter-eigene Akkorde verwendet.

C - Em - Am - C | F - - - | Dm - G7 -

Wenn zwei Akkorde im Abstand einer reinen Quarte (genauer einer reinen Quinte abwärts) stehen, dann kann der erste der beiden Akkorde "wie eine Dominante" zum nächsten Akkord weiterleiten, wenn man aus dem ersten Akkord ein Dur bzw. Dur7-Akkord macht.

In unserem Beispiel ist Am eine Quinte abwärts von Em entfernt. Also versucht man einfach mal den Em durch einen E oder E7 auszutauschen.

C - E - Am - C | F - - - | Dm - G7 -

auch bei

C - E - Am - C | F - - - (C Am) (Dm G7)
Beispiel YT   Yesterday (Beatles) in C © (Zitat)
  • [C]Yesterday, [Em]all my troubles seemed so [Am]far away

Mit Zwischendominante

  • [C]Yesterday, [E]all my troubles seemed so [Am]far away

auch

  • [C]Yesterday, [Em] all my [E7] troubles seemed so [Am]far away

Und da wir jetzt eine (Zwischen-)Dominante eingebaut haben, können wir versuchen, ob wir diese durch einen "Herold" ankündigen können. Die Quinte vor E7 ist Bm und ergeben zusammen eine II-V-Verbindung, die sich aber hier zu Am also einem Moll-akkord auflöst.

  • [C]Yesterday, [Bm] all my [E7] troubles seemed so [Am]far away

auch

  • [C]Yesterday, [Bm] all my [E] troubles [E7] seemed so [Am]far away

Obwohl du diese Akkordfolge äußerst selten in den einschlägigen Liederbüchern finden wirst, kannst du selber hören, dass sie trotzdem ganz gut funktioniert.

Ohne Herold Bm einzubauen, kennt man diese Akkordfolge auch vom Jazz-Standard YT   All of Me (Frank Sinatra) u.a.m. hier in C © (Zitat):

  • [C]All of me, why not take [E] all of [E7] me. [Am]Can't you see...

Obwohl E-Dur ein tonleiterfremder Akkord ist (weil die Dur-Terz G# eigentlich nicht zur C-Dur-Tonleiter gehört), hört es sich gut an. E-Dur ist hier zu einer Zwischendominante zum nachfolgenden Am-Akkord geworden. Das Wort Zwischendominante würde ich mir mal sehr gut merken! Der erklärt viele tonleiterfremde Akkorde.

Lektion 5: Doppeltdominante

G7 ist eine Quinte tiefer als der davor stehende Dm. Also kann man doch mal ausprobieren, hier eine weitere Zwischendominante einzubauen.

  • C - E - Am - C | F - - - | Dm - G7 -
  • C - E - Am - C | F - - - | D7 - G7 -

Gerade bei der Akkordfolge C Dm G(7) | C oder Am Dm G(7) | C passt sehr oft die Zwischendominante C D7 G7 | C oder Am D7 G | C. Da D-Dur die Dominante der Dominante ist, nennt man diese besondere Zwischendominante auch Doppeldominante. Mit der Doppeldominante kann man das Ende eines Motivs um einiges spannender gestalten.

Lektion 6: Dominantenkette

Und weiter im Text:

D7 ist eine Quinte tiefer als der davor stehende Am. Also kann man doch mal ausprobieren, hier noch eine weitere Zwischendominante einzubauen.

  • C - E - Am - C | F - - - | (C A7) (D7 G7)

Am Dm G7 C ist eine Quintenkette, weil jeder Akkord vom nächsten eine Quinte entfernt ist. Die Quinten wurden zu (Zwischen-)Dominanten, sodass man hier eine Dominantenkette gebildet hat.

Aus fast jeder Quintfallsequenz kannst du eine Dominantenkette bilden.

  • C Em Am Dm G7 C
  • C Em Am D7 G7 C
  • C Em A7 D7 G7 C
  • C E7 A7 D7 G7 C

Lektion 7: Tonika wird zur Dominante

Ebenso kann man aus dem zweiten C eine Zwischendominante machen, die zu F weiterleitet.

  • C - E - Am - C7 | F - - - | (C A7) (D7 G7)

Das interessante daran ist, dass es bei C und F zu einem Rollentausch kommt. Die Tonika C wird zur Dominante Die Subdominante F bildet kurzfristig das tonale Zentrum und verhält sich mal kurz so, als sei sie die Tonika. (Allerdings nur ganz kurz. Es ist keine richtige Modulation, sondern nur eine Ausweichung.)

Macht man übrigens gerne beim Blues im 4. Takt wo noch die Tonika (Grundakkord) gespielt wird, aber im nächsten Takt die Subdominante (4. Akkordstufe der Tonart) folgt.

  • aus
E E E E
A A E E
B7 A E B7
  • wird
E E E E7
A A E E
B7 A E B7

Damit wäre das Thema Zwischendominante hier genug ausgereizt.

Lektion 9: Subdominante in Moll

Daher mal zu einem anderen Effekt, den man öfter mal beim Jazz und Blues antrifft.

Und wenn wir jetzt noch die Subdominante F in sich zusammenbrechen lassen (einfach dadurch, dass wir ein Fm spielen) dann haben wir eine typische Ragtime-Progession, die sich einfach cool anhört, und die man auch gut in Blues-Sachen einbauen kann.

  • C - E - Am - C | F - Fm - | (C A7) (D7 G7)

Es gibt Für den "Zusammenbruch der Subdominante" keinen richtigen Namen, obwohl diese Wendung ganz typisch ist, außer vielleicht Subdominante in Moll.

Beispiel YT   Wake Me Up When September Ends (Green Day) in G © (Zitat)
  • [C]Wake me up, [Cm] when September [G]ends

Hier wird die Subdominante C auf einmal zu Cm und bricht irgendwie in sich zusammen, was einen typischen traurigen Höreindruck ergibt.

Wenn man noch keine Barré-Akkorde kann, lässt sich die Subdominante in Moll nur in der Tonart E-Dur einsetzen, wo die Subdominante A zu Am wird, oder in der Tonart A-Dur, wo die Subdominante D zu Dm wird. (vgl. Beispiel unten)

Beim Ragtime klingt es allerdings nicht unbedingt traurig. Es ist mehr ein Anlauf holen (so als müsste man noch mal tief Luft holen), um wieder mit neuem Schwung an die Sache zu gehen.

Die "Subdominante in Moll" leitet meist von der Subdominante zur Tonika (also zum Grundakkord)

Praktische Umsetzung

Die Tonleiter-eigenen Akkorde (in C-Dur sind das F C G Dm Am Em) kann man nahezu wahllos kombinieren. Tonleiter-fremde Akkorde können passen, müssen aber meist irgendetwas mit den Vorgänger oder Nachfolger-Akkorde gemeinsam haben. (Beispielsweise die Quintverwandtschaft, die wir hier ziemlich ausgereizt haben.) Tonleiterfremde Akkorde brauchen also so etwas wie einen Vermittler. Im falschen Kontext (mit den falschen Nachbar-Akkorden) wirkt ein Tonleiterfremder Akkord meist schräg.

Aufgabe

Versuche das Gelesene doch mal bei der folgenden Akkordfolge anzuwenden:

G - - - | - - - - | C - - - | G - D7 -

Beachte: Für alle hier vorgestellten Möglichkeiten benötigt hierbei ein Bm und ein Cm. Ob man diese Varianten allerdings in einem Lied anwenden möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Also dient diese Lektion auch dazu, Möglichkeiten aufzuzeigen, wo und wie man eine Akkordfolge vereinfachen kann, wenn einzelne Akkorde zu schwer sind.

Als Beispiel mal einen Gospel

Ist von der Tonlage vielleicht etwas hoch gesetzt, aber dafür sind die Akkorde einfach genug, um es leicht nachspielen zu können.

  • Oh, when the[E]saints go marching in,
Oh, when the saints go marching [B7]in,
Then I [E]want to be in that [A]number
Oh, when [E]the saints go [B7]marching in [E]


Wenn die Subdominante A auf die Tonika E folgt, kann man die oft als Zwischendominante einsetzen.

  • Oh, when the[E]saints go marching in,
Oh, when the saints go marching [B7]in,
Then I [E]want to [E7]be in that [A]number
Oh, when [E]the saints go [B7]marching in [E]


Die Subdominante A können wir hier gut in Moll spielen

  • Oh, when the[E]saints go marching in,
Oh, when the saints go marching [B7]in,
Then I [E]want to [E7]be in that [A]number[Am]
Oh, when [E]the saints go [B7]marching in [E]


Und hier passt auch sehr gut eine Backdoor-Progression

  • Oh, when the[E]saints go marching in,
Oh, when the saints go marching [B7]in,
Then I [E]want to [E7]be in that [A]number[Am]
Oh, when [E]the saints [C#m]go [Am]mar-[B7]ching in [E]


Oder mal in C-Dur, wo nicht so viele Barré-Akkorde vorkommen. (Lasse zur Not das Fm einfach weg):

  • Oh, when the[C]saints go marching in,
Oh, when the saints go marching [G7]in,
Then I [C]want to [C7]be in that [F]number[(Fm)]
Oh, when [C]the saints [Am]go [Dm]mar-[G7]ching in [C]


Und natürlich kann man auch hier bei der Backdoor-Progression versuchen, alle Akkorde als Zwischendominanten zu spielen.

  • Oh, when the[C]saints go marching in,
Oh, when the saints go marching [G7]in,
Then I [C]want to [C7]be in that [F]number [(Fm)]
Oh, when [C]the saints [A7]go [D7]mar-[G7]ching in [C]


Als Ende würde ich vielleicht noch einen Kirchenschluss machen (nochmal die Subdominante erklingen lassen.)

  • Oh, when the[C]saints go marching in,
Oh, when the saints go marching [G7]in,
Then I [C]want to [C7]be in that [F]number[(Fm)]
Oh, when [C]the saints [A7]go [D7]mar-[G7]ching in [C F C]


Bei diesem Lied kann man recht gut mit jeder Strophe einen Ton höher singen. Wenn man noch keine Barré-Akkorde kann, so schaue man bei jeder Tonart, welche der möglichen Varianten sich in der jeweiligen Strophe anbieten. Sollten einige Akkorde zu schwer werden, reduziert man das Lied an dieser Stelle wieder auf die einfachen 3 Dur-Akkorde.

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