Anonym: Edda | |
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So wird gesagt in alten Sagen, daß Einer der Asen, der Heimdall hieß, auf seiner Fahrt zu einer Meeresküste kam. Da fand er ein Haus und nannte sich Rigr. Und nach dieser Sage wird dieß gesungen:
Der kraftvolle, edle, vielkundige As,
Der rüstige, rasche Rigr einher.
Traf er ein Haus mit offener Thür.
Er ging hinein, am Estrich glüht’ es;
Da saß ein Ehpaar, ein altes, am Feuer,
Ai und Edda in übelm Gewand.
Er saß zu beiden der Bank inmitten,
Die Eheleute zur Linken und Rechten.
Schwer und klebricht, der Kleien voll.
Mehr noch trug sie auf den Tisch alsbald:
Schlemm in der Schüßel ward aufgesetzt,
Und das beste Gericht war ein Kalb in der Brühe.
Rigr, der ihnen wohl rathen konnte,
Legte zu beiden ins Bett sich mitten,
Die Eheleute zur Linken und Rechten.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/119&oldid=- (Version vom 31.7.2018)