Anonym: Edda | |
|
Der nicht dumm will dünken.
Nur Einem vertrau er, nicht auch dem Andern;
Wißens dreie, so weiß es die Welt.
Der Aar auf der ewigen See.
So geht es dem Mann in der Menge des Volks,
Der keinen Anwalt antrifft.
Sich mit Bedacht bedienen,
Denn bald wird er finden, wenn er sich Feinde macht,
Daß dem Starken ein Stärkrer lebt.
Und im Zutraun zaghaft.
Worte, die Andern anvertraut wurden,
Büßt man oft bitter.
Allzuspät an andern.
Bald war getrunken das Bier, bald zu frisch;
Unlieber kommt immer zur Unzeit.
Wenn ich des bedurfte.
Zwei Schinken noch hingen in des Freundes Halle,
Wo ich Einen schon geschmaust.
Und der Sonne Schein;
Nur sei Gesundheit ihm nicht versagt
Und lasterlos zu leben.
Einer hat an Söhnen Segen,
Einer an Freunden, Einer an vielem Gut,
Einer an trefflichem Thun.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/053&oldid=- (Version vom 31.7.2018)