Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Die alte Hacke
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 15–16
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[15]
Die alte Hacke.


Es war einmal ein Bund,
Die alte Hacke hieß er,
Saß gern am Tische rund,
Gern mit dem Glase stieß er

5
An’s Glas des Bruders an;

Fünf grade sein oft ließ er,
Und hatte Freude dran;
Das Zeichen an der Jacke
War eine goldne Hacke.

10
Die Hack’, ich meine, war

Vollbrachter Arbeit Zeichen;
Der alten Hacker Schar,
Landbauer, und dergleichen,
Ließ gern, der Arbeit frei,

15
Sich drauf den Becher reichen,

Und sang sich was dabei.
Man sang in froher Jacke
Das Lob der alten Hacke.

Ihr seht, was Freude macht:

20
Es ist die alte Hacke;

Sie hat den Tag vollbracht,
Und zieht die gute Jacke
Der Fröhlichkeit nun an;

[16]
Hat Mosen in dem Sacke,
25
Wählt, was sie will und kann,

Das Glas, zum Wohlgeschmacke,
Klingt auf die alte Hacke.

Schlimm aber ist die Zeit,
Trinkt man, eh’ man’s erworben.

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An dieser Thätigkeit

Ist mancher Mann gestorben,
Sie hat den alten Bund
Der Fröhlichkeit verdorben.
Drum an der Tafel Rund’

35
Fehlt oft in neuer Jacke

Die Lust der alten Hacke.

Was habt ihr nun zu thun,
Wollt ihr als frohe Zecher
Auf euern Lorbeern ruhn,

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Beim sangbekränzten Becher?

Habt’s Hacken abgethan!
Denn fröhlich ist kein Schächer;
Der Wackre nur stößt an
Froh auch in neuer Jacke,

45
Horch! auf die alte Hacke.