Bekümmerniß
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Bekümmerniß.
Meine Welt ist nicht die deine,
Deine Welt ist nicht die meine;
Drum, wie ich die deine dir,
Lasse du die meine mir.
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Magst von dir Gewalt’ges glauben,Will dir nicht den Dünkel rauben;
Aber tritt in meine Welt
Nicht als wie ein Vogt bestellt.
Freu’ dich deiner fetten Habe,
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Deiner Klugheit, deiner Gabe,Deinen Vortheil zu verstehn;
Meinen Weg doch laß mich gehn.
Jeder hat so seine Nase;
Einer gucket nach dem Grase,
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Einer nach dem Kirchdach;Jeder geht der Nase nach.
Laß ihn gehn, er muß es lernen!
In das Grab und zu den Sternen,
Splitterrichter, ohne dich,
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Laß mich wandern, find’ auch ich.