Martin Luther: Unterschied zwischen den Versionen
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* "Gut macht Mut, Mut macht Krieg, Krieg macht Armut, Armut macht Demut." - ''Tischreden''
* "Der Papst hat das [[Wort]] aufgehoben und ein anderes Wort hervorgebracht." - ''Tischreden''
* Die Frau wurde nicht geschaffen, um Jungfrau zu sein, sondern um Kinder zu gebären. In Genesis 1 hat Gott nicht nur zu Adam, sondern auch zu Eva gesprochen, als er sagte: "Seid fruchtbar und mehret euch", was durch die weiblichen Geschlechtsorgane des weiblichen Körpers belegt wird, die Gott zu diesem Zweck geschaffen hat. Und dies wurde nicht nur zu einer oder zwei Frauen gesagt, sondern zu allen, ohne Ausnahme. - "Tischreden"
* "Die [[Glocke]]n klingen, klingen viel anders denn sonst, wenn einer einen [[Tod|Toten]] weiß, den er lieb hat." - ''Tischreden''
* "Die [[Jugend]] soll nicht [[Traurigkeit|traurig]] sein, sondern [[Heiterkeit|heiter]] und fröhlich. Junge Menschen sollen voll Frohsinn sein." - ''Tischreden''
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* "Ein [[Rausch]] ist zu ertragen, die [[Trunkenheit]] aber nicht." - ''Tischreden''
* "Es ist kein leichter [[Dienst]] auf [[Erde]]n, denn der rechte [[Gottesdienst]]." - ''Tischreden''
* Frauen fehlt es an Kraft und Macht des Körpers und der Vernunft. Männer haben breite Brüste und schmale Hüften und damit mehr Verstand als Frauen, die wiederum schmale Brüste, aber breite Hüften und einen Hintern haben. Das heißt, sie sollten zu Hause bleiben, still dasitzen und sich um die Kinder kümmern. Mädchen sollten nicht in der Öffentlichkeit sprechen
* "Ich esse wie ein Tscheche und trinke wie ein Deutscher". - "Tischreden"
* Ich habe mehr Vertrauen zu meiner Frau und meinen Jüngern als zu Christus - "Tischreden"
* "Jede Art [[Berufung]] ist bedeutsam und nötig, damit das [[Gewissen]] gewiss sei." - ''Tischreden''
* "Man muss [[Lehre]] und [[Leben]] unterscheiden. Das Leben ist bei uns ebenso schlimm wie bei den Päpstlichen." - ''Tischreden''
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* "Werden wir das [[Schwert]] über dem Papst zücken, so werden wir uns selber treffen." - ''Tischreden''
* "Wenn ich viel reisen sollt', wollt' ich nirgens lieber denn durch [[Schwaben]] und [[Bayern|Bayernland]] ziehen, denn sie sind freundlich und gutwillig, geben gern Herberge, gehen Fremden und Wanderleuten entgegen und tun den Leuten gütlich und gute Ausrichtung um ihr Geld." - ''Tischreden''
* Wenn wir nicht aufgrund unserer guten Werke gerettet werden, warum sollten wir dann den Armen Almosen geben? - "Tischreden"
* "Wirklich [[Übersetzung|übersetzen]] heißt: etwas, das in einer andern [[Sprache]] gesprochen ist, seiner Sprache anpassen." - ''Tischreden''
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* "Trau keinem Wolf auf wilder Heiden // Auch keinem Juden auf seine Eiden // Glaub keinem Papst auf sein Gewissen // Wirst sonst von allen Drein beschissen." - ''Von den jüden und iren lügen, 1543; Nachzitiert durch Elvira Bauer: "Trau keinem Fuchs auf grüner Heid und keinem Jud bei seinem Eid!", Ein Bilderbuch für Groß und Klein, 1936''
* "Wenn nu Gott jtzt oder am Jüngsten tage mit uns Christen also wird reden: Hörestu es, Du bist ein Christ und hast gewust, das die Jüden meinen son und mich öffentlich gelestert und geflucht haben, du aber hast jnen raum und platz dazu gegeben Sage mir, Was wollen wir hie antworten?" - ''Von den jüden und iren lügen, 1543''
* Wenn ich einen Juden taufen wollte, würde ich ihn auf die Elbbrücke bringen, ihm einen Stein um den Hals hängen und ihn mit den Worten hinunterstoßen: Ich taufe dich im Namen Abrahams
=== Von der Freiheit eines Christenmenschen, November 1520 ===
* "Ein [[Christ|Christenmensch]] ist ein freier [[Herr]] über alle [[Ding]]e und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer [[Knecht]] aller Dinge und jedermann untertan." - ''"[[w:Von der Freiheit eines Christenmenschen|Von der Freiheit eines Christenmenschen]]", Wittenberg 1520, zitiert nach [http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1712&kapitel=8#gb_found Projekt Gutenberg]''
* "[[Liebe]] aber, die ist dienstbar und untertan dem, das sie lieb hat." - ''"Von der Freiheit eines Christenmenschen", Wittenberg 1520''
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=== An die Ratsherren aller Städte deutschen Landes, dass sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen, 1524===
* "Gottes Wort und Gnade ist ein fahrender Platzregen, der nicht wiederkommt, wo er einmal gewesen ist." - WA 15, S. 32, Zeile 7-8 (sprachlich modernisiert)
* "Denn der Teufel roch den [[Braten]] wohl ..." (Den Braten riechen) - WA 15, S. 36, Zeile 26-27 (sprachlich modernisiert)
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=== Deutsche Messe und Ordnung des Gottesdienstes 1526===
* "Sollen wir Kinder erziehen, so müssen wir auch Kinder mit ihnen werden."
:*"Christus, da er menschen zihen wolte, muste er mensch werden. Sollen wyr kinder ziehen, so mussen wyr auch kinder mit yhn werden." - ''"Deutsche Messe" 1526'', WA 19, [https://archive.org/stream/werkekritischege19luthuoft#page/78/mode/2up S.78],14–15
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== Fälschlich zugeschrieben ==
* "Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es euch nicht geschmacket?" - ''angeblich aus Luthers'' Tischreden'', dort wie auch anderswo in der'' Gesamtausgabe ''jedoch nicht feststellbar. Christoph Drösser, [http://www.zeit.de/2001/06/200106_stimmts_luther.xml DIE ZEIT 6/2001 1. Feb. 2001]
* Hinrich Arndt [...], meines Vaters treueste[r] Bruder und Freund, [...] pflegte gern den Spruch zu führen - ich weiß nicht, woher er ihn hatte -: „Doktor Luther hat gesagt, ''wenn Gott keinen Spaß verstünde, mögte ich nicht im Himmel seyn''“ - ''[[Ernst Moritz Arndt]]: Erinnerungen aus dem äußeren Leben. Leipzig 1840. S. 35-38. Eine zuverlässige Quelle für eine Urheberschaft Luthers ist indes nicht ersichtlich.
* "Wenn ich wüsste, dass morgen der jüngste Tag wäre, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen." - ''Der früheste Beleg für den Satz findet sich in einem Rundbrief der hessischen Kirche vom Oktober 1944. Alexander Demandt: Über allen Wipfeln - Der Baum in der Kulturgeschichte. Böhlau-Verlag 2002. S. 211 f., zitiert in der Rezension des Buches in [http://www.welt.de/print-wams/article131029/Mein_Freund_der_Baum.html Welt am Sonntag 20. April 2003]. Martin Schloemann: Luthers Apfelbäumchen? Ein Kapitel deutscher Mentalitätsgeschichte seit dem Zweiten Weltkrieg, Göttingen: V&R, 1994, 258 S.
* „Mir ist es bisher wegen angeborener Bosheit und Schwachheit unmöglich gewesen, den Forderungen Gottes zu genügen. Wenn ich nicht glauben darf, dass Gott mir um Christi willen dieses täglich beweinte Zurückbleiben vergebe, so ist’s aus mit mir. Ich muss verzweifeln. Aber das lass ich bleiben. Wie Judas an den Baum mich hängen, das tu ich nicht. Ich hänge mich an den Hals oder Fuß Christi wie die Sünderin. Wenn ich auch noch schlechter bin als diese, ich halte meinen Herrn fest. Dann spricht Christus zum Vater: ,Dieses Anhängsel muss auch durch. Es hat zwar nichts gehalten und alle Deine Gebote übertreten. Vater, aber er hängt sich an mich. Was soll’s, ich starb auch für ihn. Lass ihn durchschlupfen!‘ Das soll mein Glaube sein.“ - ''Erstmals anscheinend in Engelhardt, Klaus: „Melanchthon und die Confessio Augustana“ (in: „Philipp Melanchthon 1497 - 1997 : die bunte Seite der Reformation; das Freiburger Melanchthon-Projekt.“ Hrsg. Wilhelm Schwendemann. Schriftenreihe der Evangelischen Fachhochschule Freiburg ; 1). - Bd. Münster, 1997 (1997), S. 162-169) mit keiner weiteren Quellenangabe als: „Was in Artikel 4 [der Confessio Augustana „Über die Rechtfertigung“] sehr lehrhaft klingt hat Luther einmal unübertroffen so formuliert:“ (a.a.O. [https://www.google.de/books/edition/Philipp_Melanchthon_1497_1997/PTRuBGtauzEC?hl=de&gbpv=1&dq=durchschlupfen!+Das+soll+mein+Glaube+sein.&pg=PA168&printsec=frontcover S. 168 google.de/books]).
== Zitate mit Bezug auf Luther ==
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* "Luthers [[Glaube]] an das [[Schrift|Geschriebene]] war unendlich. Den Papst verwarf er, weil er in der [[Bibel]] nicht vorkam. Die Mönche und Nonnen ebendeshalb. Den Kaiser aber, und die [[Obrigkeit]] und den [[Krieg]] nicht, denn sie standen drin. Kann man sich einen abergläubischeren [[Text|Text-Fetischismus]] oder wenn man will, eine liebevollere [[Hingabe]] denken?" - ''[[Hugo Ball]], Zur Kritik der deutschen Intelligenz (1919), Erstes Kapitel''
* "Mönchlein, Mönchlein, du gehst einen schweren Gang, einen Stand zu tun, dergleichen ich und mancher Oberst auch in unseren allerernstesten Schlachtordnungen nicht getan haben. Bist du aufrechter Meinung und deiner Sache gewiss, so fahre in Gottes Namen fort und sei nur getrost. [[Gott]] wird dich nicht verlassen!" - ''[[Georg von Frundsberg]] auf dem Reichstag zu Worms, 1521''
* "
* "Was Papst, was Bischof, was Mönch, was Luther, was [[Johannes Calvin|Calvin]], was Mohammed, was Moses, was Brahma, was Zoroaster?! Das gilt nur auf der dummen Welt etwas; hier im Reiche der Seelen und Geister hören alle diese irdischen dummen Unterschiede so gut wie ganz auf! Hier gibt es nur eine Losung, und diese heißt [[Liebe]]! Mit dieser allein kommt man hier weiter; alles andere zählt soviel wie nichts!" - ''[[Jakob Lorber]], Bischof Martin 1, 23, 10''
* "Wer gegen die heutige [[Tyrannei]] protestiert wie Luther vor 400 Jahren als Mönch protestierte, hat das Recht, sich auf ihn zu berufen. Auch soll den Evangelischen nicht ihr Heiliger genommen werden, obgleich dieser Heilige von Heiligen nichts wissen wollte." - ''[[Hugo Ball]], "Zur Kritik der deutschen Intelligenz", Erstes Kapitel, 1919''
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