Versoix ist eine politische Gemeinde im Kanton Genf in der Schweiz. Sie befindet sich etwa 10 Kilometer nördlich von Genf (Zentrum) am Genfersee.
Versoix | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Genf (GE) |
Bezirk: | keine Bezirkseinteilung |
BFS-Nr.: | 6644 |
Postleitzahl: | 1290 |
Koordinaten: | 501969 / 126567 |
Höhe: | 385 m ü. M. |
Höhenbereich: | 372–471 m ü. M.[1] |
Fläche: | 10,51 km²[2] |
Einwohner: | [3] 13'846 (31. Dezember 2023) |
Einwohnerdichte: | 1317 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
44,2 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.versoix.ch |
Stadtzentrum von Versoix
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Lage der Gemeinde | |
Weitere Karten |
Geographie
BearbeitenDie Nachbargemeinden sind die Waadtländer Gemeinden Mies VD und Chavannes-des-Bois sowie die Genfer Gemeinden Collex-Bossy und Genthod. Dazwischen nordwestlich grenzt Versoix an Frankreich.
Bei Versoix mündet der Fluss Versoix, der auf französischem Staatsgebiet entspringt, in den Genfersee.
Durch den Ort verläuft die Hauptstrasse 1, westlich davon die Autobahn A1 mit dem Anschluss 8 – Versoix. Die Gemeinde liegt an der Bahnstrecke Lausanne–Genf, die seit 1858 durchgehend befahrbar ist.
Geschichte
BearbeitenIm Genfersee vor Versoix ( ) wurde eine Pfahlbausiedlung aus der Zeit um 1500 bis 500 vor Christus entdeckt. Sie ist heute Teil des transnationalen UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“.[5]
Versoix ist hauptsächlich für seinen Hafen bekannt, der einer der Hauptpole des Handels auf dem Genfersee im 14. Jahrhundert war, und seine dörfliche Umgebung, die gut bewahrt werden konnte, obwohl Versoix im Laufe der 1990er-Jahre den Status einer Stadt erhielt (in der Schweiz gelten Orte mit über 10'000 Einwohnern als Städte). Von 1571 bis zum Verlust an Frankreich 1621 gehörte die Herrschaft (seit 1598 das Marquisat) Versoix der Berner Patrizierfamilie von Wattenwyl.
Im Zweiten Weltkrieg befand sich in Versoix das Jugendheim Institut Monnier, in dem zionistische Jugendorganisationen aus dem deutsch besetzten Frankreich geflüchtete Juden unterbrachten.[6]
Bevölkerung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | ||||||||||||
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Jahr | 1481 | 1601 | 1791 | 1800 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2010 | 2012 | 2014 | 2017 |
Einwohner | 250 | 100 | 1165 | 750 | 937 | 1531 | 2471 | 10'309 | 12'947 | 12'879 | 13'057 | 13'384 |
Politik
BearbeitenLegislative – Gemeinderat
BearbeitenDie gesetzgeberische Gewalt wird durch den Munizipalrat (Conseil municipal) wahrgenommen. Er zählt 27 Sitze und wird alle fünf Jahre direkt vom Volk im Proporzwahlverfahren mit einer 7-Prozent-Hürde gewählt. Der Munizipalrat bestimmt das Stadtbudget und stimmt über Vorlagen der Stadtregierung (Conseil administratif) ab. Ausserdem kann er selber Vorstösse lancieren. Die oben stehende Grafik zeigt die Sitzverteilung nach den letzten Gemeindewahlen vom März 2020.[7]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Léon Gaud (1844–1908), Maler
- Charles Genequand (1869–1950), evangelischer Geistlicher
- Marc Peter (1873–1966), Jurist, Politiker, Diplomat und Heimatforscher
- Albert Josef Hofmann (1933–2018), in Versoix geborener Physiker, Hochschullehrer und CERN-Forscher
- Delphine Klopfenstein Broggini (* 1976), Grossrätin und Nationalrätin (Grüne)
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Françoise Dubosson: Versoix. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2014.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Karte und weiterführende Informationen zur Pfahlbausiedlung ‚Bourg‘ (französisch); abgerufen am 10. September 2022.
- ↑ Georges Andrey: La Suisse Romande: Une histoire à nulle autre pareille! Éditions du Belvédère, Pontarlier 2012, ISBN 978-2-88419-227-9, S. 332.
- ↑ Élection des conseils municipaux du 15 mars 2020. Abgerufen am 15. März 2020 (französisch).