Thénardit

Mineral
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Thenardit
Thenardit, Fundort: Sodaville-Mineral County, Nevada
Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel Na2SO4
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
wasserfreies Sulfat
System-Nummer nach
Dana

28.02.03.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem orthorhombisch (2/m 2/m 2/m)
Kristallklasse; Symbol orthorhombisch-bipyramidal, Fddd
Zwillingsbildung Durchdringungszwillinge nach {001} und {100}
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2,5 bis 3
Dichte (g/cm3) 2,67 bis 2,7
Spaltbarkeit perfekt nach {010}
Farbe farblos, weiß, weiß-grau, weiß-gelb bis hellbraun, rötlich-weiß
Strichfarbe weiß
Transparenz transparent bis durchscheinend
Glanz Glasglanz
Radioaktivität fehlt
Magnetismus fehlt
Kristalloptik
Doppelbrechung δ = δ = 0,013
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten wasserlöslich, bitterer Geschmack
Besondere Merkmale Fluoreszenz: hellweiß (langwellig), gelb-grün (kurzwellig)


Besondere Eigenschaften

Thenardit ist, wie auch die anderen Magnesiumsulfate, leicht wasserlöslich. Unter UV-Licht zeigt er eine weiße (kurzwellig) bzw. gelb-grüne (langwellig) Fluoreszenz.

Etymologie und Geschichte

Erstmalig beschrieben wurde Thenardit 1826 durch den kubanischen Mineralogen José Luis Casaseca[1]. Dieser benannte das Minerql nach dem französischen Chemiker Louis Jacques Thénard (1777-1826)[2][3][4].

 
Thenardit, Fundort: Sodaville/Nevada

Klassifikation

Bildung und Fundorte

Thenardit kommt typischerweise vergesellschaftet mit Blödit, Epsomite, Glauberit, Gips, Mirabilit, Natron und Steinsalz vor.

Chemisch ähnliche in der Natur vorkommende Magnesiumsulfate sind Kieserit, Pentahydrit, Hexahydrit und Epsomit. Hierbei handelt es sich um die jeweiligen Mono-, Peta-, Hexa- bzw. Decahydrate. Da sich diese Mineralien nur durch die Menge des Kristallwassers unterscheiden, sind die entsprechenden Pseudomorphosen zwischen ihnen möglich.


Bekannte Fundorte sind:

  • Kanadaa
Carrière Francon, Montréal, Québec [5]
  • Chile
Aguas Blancas, Région d'Antofagasta [6]
  • Frankreich
Avion, Pas-de-Calais, Nord-Pas-de-Calais [7]

Weiterhin kann sich Thenardit als Ausblühungen, wie auch die anderen Magnesiumsulfat-Mineralien, an vulkanischen Fumarolen bilden. Bekannte Fundstellen sind der Vesuv und der Ätna in Italien. Über Fumarolentätigkeit abgeschiedenes Thenardit, wurde erstmalig 1855 von Scacchi beschrieben. Er bezeichnete das Mineral als Pyrotechnit [8].

Kristallstruktur

Thenardit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Fddd mit den Gitterparametern a = 5,86 Å; b = 12,3 Å und c = 9,82 Å sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.


in der Medizin

Thenardit kann wie auch andere wasserlösliche Sulfate (Bsp.: Mirabilit) als Abführmittel (Laxativum) eingesetzt werden.

Vorsichtsmaßnahmen

Unter feuchten Bedingungen absorbiert Thenardit Wasser, wobei er in Mirabilit zerfällt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Casaseca J.L., (1826), Annales de chimie et de physique, Paris: 32, 308.
  2. http://webmineral.com/data/Thenardite.shtml
  3. http://www.mindat.org/min-3935.html
  4. The Handbook of Mineralogy Volume IV, 2000 Mineralogical Society of America by Kenneth W. Bladh, Richard A. Bideaux, Elizabeth Anthony-Morton and Barbara G. Nichols
  5. Mineralogical Record (2006): 37: 5-60.
  6. Palache, C., Berman, H., & Frondel, C. (1951), The System of Mineralogy of James Dwight Dana and Edward Salisbury Dana, Yale University 1837-1892, Volume II: 406.
  7. Naze-Nancy Masalehdani, M., Mees, F., Dubois, M., Coquinot, Y., Potdevin, J.-L., Fialin, M. & Blanc-Valleron, M.-M. (2009): Condensate minerals from a burning coal-waste heap in Avion, Northern France. Can. Mineral. 47, 573-591.
  8. Scacchi (1855) Mem. Incend. Vesuvius, Naples

Literatur

Portal:Minerale