Maucherit

Mineral aus der Klasse der Sulfide
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Maucherit ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem der chemischen Zusammensetzung Ni11As8 und entwickelt tetragonale Kristalle, selten tafelig, quirlig, derb, blättrig sowie stengelig in rötlichsilberweiss bis dunkel angelaufener Farbe.

Maucherit
Datei:Maucherit.png
Maucherit Kristallstufe aus Eisleben, Sachsen-Anhalt.

Sammlung und Foto Thomas Witzke.

Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel Ni11As8
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze (Sulfide, Selenide, Telluride, Arsenide, Antimonide, Bismutide, Sulfarsenite, Sulfantimonite, Sulfbismuthite)
System-Nummer nach
Dana

2.16.16.1
Kristallographische Daten
Kristallsystem Tetragonal
Kristallklasse; Symbol tetragonal-trapezoedrisch 422, 422
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 5
Dichte (g/cm3) 7,83
Spaltbarkeit keine; Tenazität: spröde
Bruch; Tenazität muschelig
Farbe rötlichsilberweiss, oft dunkler angelaufen
Strichfarbe bräunlich bis schwärzlich
Transparenz undurchsichtig
Glanz Metallglanz
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde Maucherit nach seinem Entdecker, dem berühmten deutschen Mineralogen und Lagerstättenkundler Wilhelm Maucher, welcher das Mineral 1912 in seiner Typlokalität Eisleben/Sachsen-Anhalt in Deutschland entdeckte. Beschrieben wurde Maucherit erstmals 1913 durch F.Grünling[1].

http://tw.strahlen.org/pdf/Maucherit1.pdf

Bildung und Fundorte

Maucherit entsteht in hydrothermalen Kobalt-Nickel-Arsen-Lagerstätten neben Nickelin, Chloanthit und Calcit. Kristalle sind sehr selten; es kommen jedoch dünne quadratische Täfelchen vor und einfache spitze Dipyramiden. Schöne Kristalle wurden im Harz gefunden. Meist tritt Maucherit jedoch derb (Anarak/Persien) auf in Paragenese mit Calcit, Nickelin (Rotnickelkies), Cobaltit (Kobaltglanz) und Chloanthit (Mansfelder Kupferschiefer; Bou Azzer/Marokko).

Unterscheidung

Rotnickelkies hat mehr prismatische Kristalle und ist in derbem Zustand mit einfachen Mitteln von Maucherit nicht zu unterscheiden. Andere Kobalt- und Nickelmineralien, wie Chloanthit, Rammelsbergit, Skutterudit, Kobaltglanz, Safflorit sind immer deutlich silbrig weiß oder grau und unterscheiden sich dadurch deutlich vom rötlichen Maucherit.

Verwendung

Maucherit hat außer als Mineralprobe keine besondere wirtschaftliche Bedeutung.

Siehe auch

Commons: Maucherit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. F. Grünling: Maucherit Ni3As2, ein neues Nickelmineral aus den Kobaltrücken des Mansfelder Kupferschiefers. München 1913

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 167.
Commons: Maucherit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien