Prytan

Führendes Mitglied der Regierung einer Polis im antiken Griechenland
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Prytan (altgr. πρύτανις = Fürst, Obmann; äol. πρότανις) bezeichnet ein Ratsmitglied im antiken Griechenland. Dieses Amt gab es schon zu mykenischer Zeit in jeder selbständigen Stadt und bestand bis in die hellenistische Zeit.

Der Amtssitz der Prytanen war das Leiton (Volkshaus), das später Prytaneion genannt wurde. Hier befand sich der heilige Staatsherd zu Ehren der Göttin Hestia, dessen Feuer die Prytanen stets am brennen halten mussten. Weitere Aufgaben der Prytanen war der Empfang und die Bewirtung von fremden Boten und von Ehrenbürgern und die Beratung bei Kriegshandlungen.

Die Anzahl der Ratsmitglieder, ihre Amtszeit (Prytanie) und Aufgaben waren sowohl örtlich als auch zeitlich verschieden. So übernahmen die Prytanen in Korinth, nach der Beseitigung der Monarchie die Regierungsgewalt für jeweils ein Jahr.

In Athen, dass anfangs in 4 Phylen zu je 12 Naukraria geteilt war, gab es seit der Regierung der ersten Archonten einen Rat, der aus 48 sogenannten Vorstehern einer Schiffshauptmannschaft (πρύτανις ναυκράρων) bestand. Nach der Kleisthenischen Reform, die Athen in 10 Phylen einteilte, amtierten 50 Prytanen aus einer Phyle jeweils für 35 - 36 Tage (1/10 eines Jahres), bevor sie von einer anderen Phyle abgelöst wurden.

Quellen