Bümpliz

Statistischer Bezirk der Stadt Bern, Schweiz
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Bümpliz ist ein zum Stadtteil VI Bümpliz-Oberbottigen gehörendes Quartier im Westen von Bern. Der Stadtbach, welcher in die Aare mündet, fließt teilweise untermauert oder renaturiert durch das malerische Quartiergebiet.

Turm der Kirche Bümpliz

Geschichte

Das heutige Gebiet wurde schon früh durch Menschen besiedelt; erste Zeugnisse stellen Funde von Keltengräbern dar, welche an der heutigen Morgenstraße ausgehoben wurden. Der erst kürzlich entdeckte Gutshof, der während Umbauten zu Tage kam, stammt aus römischen Tagen. Der Name des Dorfes ist erstmals 1016 als Pimpenymgis und 1235 als Bimplitz beurkundet. Seit dem 7. Jahrhundert gab es dort eine dem Heiligen Mauritius geweihte Kirche, in deren Nähe ab dem 9. Jahrhundert ein hochburgundischer Königshof mit hölzernem Wehrbau errichtet wurde, an dessen Stelle heute das Alte Schloss Bümpliz steht. 1742 wurde daneben das Neue Schloss Bümpliz gebaut. Im 19. Jahrhundert beherbergte dieses eine Knabenerziehungsanstalt, die dem ganzen Dorf den berndeutschen Spitznamen Löffelschlyffi (Löffelschleiferei) eintrug.

1880 erhielt Bümpliz eine Bahnstation an der 1860 gebauten Linie Bern-Lausanne und 1901 eine zweite an der Linie Bern-Neuenburg. Zwischen 1900 und 1910 wuchs die Bevölkerungszahl von 3323 auf 5286. Das Dorf geriet in Finanznot, und 1907 begannen die Verhandlungen zur Eingemeindung. Die damaligen Vorgänge wurden von Carl Albert Loosli, dem "Philosophen von Bümpliz", im Roman Es starb ein Dorf beschrieben.

1919 war die Eingemeindung abgeschlossen. In der Folgezeit siedelten sich in Bümpliz zahlreiche Industrie- und Gewerbebetriebe an, und seit den 1950er Jahren entstanden hier mehrere Hochhausquartiere. 1990 wohnten in Bümpliz 33509 Menschen, und inzwischen herrscht in der Bevölkerung eine grosse kulturelle und ethnische Vielfalt.

Das Ende des 19. Jahrhunderts angelegte Gelände des heutigen Friedhofs Bümpliz wurde 1987 bis 1994 unter Mitwirkung des Künstlers Schang Hutter erweitert und besitzt seit 2003 als letzter der drei Stadtberner Friedhöfe eine eigene Abdankungshalle und eine ästhetische Urnenwand.

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