Mittelsäger

Art der Gattung Säger (Mergus)
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Der Mittelsäger (Mergus serrator) ist eine etwa stockentengroße Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Die Art gehört zu den sogenannten Meerenten. Anders als der Gänsesäger ist der Mittelsäger in Mitteleuropa ein Küstenvogel und im Binnenland nur sehr selten als Irrgast zu sehen. Die Wattenküste der Nordsee zählt für diese Art zu den wichtigen Winterquartieren. Hier versameln sich im Januar bis zu 10.000 Individuen dieser Art.

Mittelsäger

Mittelsäger (Mergus serrator)
links Weibchen, rechts Männchen

Systematik
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Anatinae
Tribus: Meerenten (Mergini)
Gattung: Säger (Mergus)
Art: Mittelsäger
Wissenschaftlicher Name
Mergus serrator
Linnaeus 1758
Verbreitung des Mittelsägers
gelb=Sommer, blau=Winter, grün=ganzjährig

Aussehen und Stimme

Der Mittelsäger ist etwa so groß wie die Stockente. Das Männchen hat einen schwarzgrünen Kopf, Hals und Nacken. Die auffällige Federhaube ist zweigeteilt und wirkt zottig. Der Halsring ist breit und weiß. Die Brust ist rostbraun - sie wird häufig auch als Brustband umschrieben. Der Rücken ist, abgesehen von einem weißen Streifen, schwarz. Im Schlichtkleid gleicht der Erpel dem Weibchen.

Das Weibchen ist an der Oberseite aschgrau, Hals und Kopf sind rotbraun. Von den sehr ähnlich gefärbten Weibchen des Gänsesägers unterscheiden sich die Weibchen des Mittelsägers durch das Fehlen des weißen Kinnflecks, den die Gänsesägerweibchen am Unterkopf haben. Wie das Männchen hat auch Weibchen tragen eine abstehende Federhaube, deren Enden etwas zerschlissen wirken. Der lange Schnabel mit Lamellen erleichtert das Festhalten der Beute und erinnert an eine Säge.

Während der Balzzeit ruft das Männchen ein tiefes heiseres gwäng, ein nasales krikiräh oder eine Krikirie-krikriee-Folge. Die Stimme des Weibchens ist ein gereihtes rag-rag....[1]

Verbreitung

Der Mittelsäger kommt vor allem in Nordeuropa, Nordamerika, Asien und den Britischen Inseln vor. Das Hauptüberwinterungsgebiet liegt in der Nord- und Ostsee. Nur in sehr kalten Wintern weicht er bis ins Mittelmeer aus. Das Brutgebiet reicht über die gesamte Nordhalbkugel.

Lebensraum und Lebensweise

Der Vogel lebt an Küsten, Inseln, Seen und bewaldeten Flussufern. Der Mittelsäger ist tagaktiv und gesellig. Das Männchen hat ein auffälliges Balzspiel. Beim Weibchen besteht die Begattungsaufforderung durch Flachlegen auf dem Wasser.

Ernährung

Neben Fischen (nicht größer als 10 cm) ernährt er sich von Krebstieren und Würmern. Die Beute wird oft von mehreren Sägern gejagt und nach einer Treibjagd im Tauchen gefangen.

Fortpflanzung

Mittelsäger führen eine Saisonehe. Das Weibchen wählt einen Nistplatz in Erdhöhlen, am Boden zwischen dichter Vegetation, zwischen Steinen und meist dicht am Wasser gebaut. Im Unterschied zum Gänsesäger werden nur selten Bruthöhlen in Bäumen oder Nistkästen genutzt. Das Gelege besteht aus 5 bis 12 bräunlichen Eiern. Das Weibchen brütet ca. 31 Tage und führt die Jungvögel. Die Nestlingszeit dauert 60 bis 65 Tage. Mit zwei Jahren sind die Tiere geschlechtsreif.

Belege

Einzelnachweise

  1. Hans-Heiner Bergmann; Hans-Wolfgang Helb; Sabine Baumann; Die Stimmen der Vögel Europas – 474 Vogelporträt mit 914 Rufen und Gesängen auf 2.200 Sonogrammen, Aula-Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-89104-710-1; S. 75. Für die lautmalerische Umschreibung der Stimmen ist diese Quelle verwendet worden.

Literatur