Keuschheitsbewegung

Bewegung für sexuelle Enthaltsamkeit
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Als Keuschheitsbewegung kann man zusammenfassend Vertreter, Vereine und Kampagnen bezeichnen, die, oftmals religiös motiviert, sexuelle Abstinenz bzw Keuschheit als Maßnahme gegen ungewollte Schwangerschaft, sexuell übertragbare Erkrankungen und emotionale Verletzungen propagieren. Insbesondere ist diese Bewegung in den USA seit den 1990er Jahren erfolgreich, wo sie bei der Zuwendung öffentlicher Mittel gegenüber anderen Verhütungskampagnen seit jener Zeit bevorzugt wird.

Auf Kritik stößt diese Bewegung vor allem dann, wenn sie andere Verhütungsmöglichkeiten ablehnt oder als unzuverlässig darstellt oder wenn keine umfassende sexuelle Aufklärung unter Einbezug dieser Mittel erfolgt.

Studien legen nahe, dass derartige Programme solchen, die die Verwendung von Verhütungsmitteln in den Mittelpunkt stellen, beim vordergründigen Ziel der Verhütung von Schwangerschaften und Infektionen zumindest nicht überlegen sind[1][2][3][4][5].

Gegner dieser Programme vertreten die Ansicht, dass die Jugendlichen dabei zu wenig Informationen über Empfängnisverhütung und sexuell übertragbare Krankheiten erhalten. Auch würde dabei zu wenig Rücksicht auf sexuell aktive und homosexuelle Jugendliche genommen.[6] Weitere Bedenken betreffen Drittweltländer und die Aids-Prävention[7].

Beispiele

Quellen

  1. Hannah Brückner, Peter Bearman: After the promise: the STD consequences of adolescent virginity pledges, Journal of Adolescent Health 36 (2005) 271–278
  2. [John Santelli et. al.: Can changes in sexual behaviors among high school students explain the decline in teen pregnancy rates in the 1990s?, Journal of Adolescent Health 35 (2004) Pages 80-90]
  3. Sueddeutsche:No-Sex-Kampagnen sind nutzlos
  4. Zeit:Tödliche Geböte
  5. Spiegel-Online: Enthaltsamkeits-PR macht Jugendliche nicht keuscher
  6. Abstinence-only education policies and programs: A position paper of the Society, in: Adolescent Medicine Journal of Adolescent Health, Jg. 38, 2006, S. 83–87
  7. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Das Ende der Aufklärung