Handsatz

Verfahren zur Herstellung von Druckformen mit beweglichen und einzelnen Lettern
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Der Handsatz ist das älteste Verfahren zur Herstellung von Druckformen mit beweglichen und einzelnen Lettern im (Bleisatz) für das Druckverfahren Buchdruck (Hochdruckverfahren). Johannes Gutenberg hat das Verfahren um etwa 1440 weiterentwickelt und in Europa eingeführt.

Die Bleilettern befinden sich in einem Setzkasten in Fächer sortiert. Der Schriftsetzer nimmt daraus die einzelnen Typen und den Leerraum („Spatien“) und legt sie in einem Winkelhaken ab, sodass eine Zeile entsteht. Der Winkelhaken wird zuvor auf die benötigte Zeilenbreite eingestellt. Mehrere Zeilen werden dann aus dem Winkelhaken ausgehoben und auf einem Setzschiff zu Satzspalten (Kolumnen) zusammengefügt. Die druckfertigen gesetzten Teile werden zum Lagern bis zur Herstellung der Druckform ausgebunden, d.h. mit einem Stück Kolumnenschnur so zusammengebunden, dass es möglich ist, diesen Satz hochzuheben, ohne dass er auseinander fällt. Dies erfordert eine gewisse Fingerfertigkeit. Damit die Form zusammenhält, erfordert es einen sauber geschlossenen Satz. Das bedeutet, dass die einzelnen Zeilen die gleiche Breite aufweisen, ausgeschlossen sind. Falls dies nicht beachtet wird, können sich einzelne Lettern oder Blindmaterial lösen und beim späteren Druck aus der Form fallen.

Im Handsatz lässt sich nicht nur Text allein setzen. Mit Messinglinien und Ornamenten lassen sich auch grafische Gestaltungen realisieren. Auch schräger oder runder Satz ist möglich, auch wenn das nur mit komplizierten Verspannungen innerhalb des Satzes mit Blindmaterial möglich ist. Eine Blütezeit dieser Gestaltungen, die auch Akzidenzdrucke genannt wurden, war Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts. Es wurde auch versucht Landkarten im Handsatz aus vorgefertigten Einzelelementen zu setzen, während der Noten-Satz eine Spezialistenarbeit war.

Der Handsatz wurde immer mehr vom Maschinensatz (siehe: Monotype, Linotype; hier wurden ganze Zeilen in Blei ausgegossen) und später vom Fotosatz (hier befindet sich die Schrift auf einer Fotoschablone, einer Scheibe oder einem Streifen mit Schriftnegativ. Im Belichtungsgerät werden die Zeichen einzeln ausgerichtet und auf Fotopapier oder Film belichtet) sowie vom digitalen Satz (siehe dazu: Desktop Publishing) verdrängt. Heute findet er nur noch vereinzelt Anwendung bei der Herstellung von bibliophilen Buchausgaben und in kleinen Privat- und Museumsdruckereien.