Museum „Vergessene Arbeit“

Handwerksmuseum in Steinhorst, Schleswig-Holstein
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Das Museum „Vergessene Arbeit“ in Steinhorst ist eine Einrichtung der Bezirksgruppe Steinhorst-Sandesneben im Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg.

Örtlichkeiten und Schwerpunkte

Das Museum befindet sich auf dem Boden des ehemaligen Kuhstalls der Steinhorster Kreisdomäne. Die 1879 erbaute, 60 Meter lange Durchfahrtsscheune diente der Einlagerung der Futter- bzw. Strohvorräte.

In dem denkmalgeschützten Gebäude ist auf einer Fläche von 1.700 Quadratmetern eine in Norddeutschland nahezu einzigartige Sammlung historischer Gerätschaften aus den verschiedensten Handwerksberufen, der Land- und Forstwirtschaft sowie aus dem täglichen Leben ausgestellt.

Dazu zählen unter anderem eine Schuhmacherei, ein Krämerladen, eine Alte Apotheke, eine Buchbinderei und Druckerei sowie die Kutschen- und Feuerwehrsammlung.

Die restaurierten Geräte und Maschinen sind teilweise funktionstüchtig und dürfen von Besuchenden in Anwesenheit von Museumsmitarbeitenden berührt oder in Betrieb genommen werden.

Zusätzlich zu den genannten Ausstellungsstücken sind noch ein komplett eingerichteter Krämerladen, eine stattliche Alte Apotheke, ein komplett eingerichtetes Klassenzimmer, eine Sammlung von alten Radios, Tonbandgeräten, Fernsehern, Plattenspielern, Telefonen sowie Film- und Fotoapparaten aus unterschiedlichen Zeitepochen zu sehen.

In der museumseigenen Druckerei können Besuchende dem Drucker über die Schulter schauen und in der Buchbinderei zusehen, wie ein Buch entsteht.

Durchführung und (ausgezeichnete) Leitung

Das Museum wird von den ausschließlich ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von April bis Oktober jeden Mittwoch von 9 bis 12 Uhr und jeden 1. Sonnabend im Monat von 14 bis 17 Uhr für Besucherinnen und Besucher offengehalten.[1]

Außerhalb der regelmäßigen Öffnungszeiten können für Besuchergruppen nach Absprache Führungen durchgeführt werden. Von November bis März ist das Museum geschlossen.

Sitzgelegenheiten und Toiletten, auch behindertengerechte, sind vorhanden. Allerdings ist das Museum nicht barrierefrei gestaltet.

Der Eintritt ins Museum ist frei. Spenden werden vom Trägerverein gern entgegengenommen, da das Museum ausschließlich durch Spendengelder finanziert wird.

Das Museum hat sich zur Aufgabe gemacht, die Themen und Inhalte so anschaulich wie möglich zu gestalten. Das museumspädagogische Programm ist daher besonders erlebnisorientiert.

Für Kinder besteht die Möglichkeit, an gekennzeichneten Aktionspunkten im Beisein eines Museumsmitarbeitenden Geräte zu bedienen, z.B. in der Seilerei ein Tau zu drehen oder in der Scheune Kartoffeln zu sortieren.

Angemeldete Kindergruppen und Schulklassen dürfen das Museum im Rahmen von Stationsarbeit mit Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkunden.

In Kooperation zwischen dem Landesarchiv Schleswig-Holstein und dem Museum „Vergessene Arbeit“ wurden als Projekt des Europäischen Kulturerbejahres 2018 neue Modelle der Zusammenarbeit von Archiven und Museen erprobt.

Durch die geschickte Verbindung musealer Gegenstände mit historischen Filmdokumenten wird die vergessene Arbeit zu neuem Leben erweckt: Bei einem Blick aus dem geöffneten Fenster der Schmiede auf den Hof kann man z.B. den Schmied beim Hufbeschlag vor 90 Jahren (in einer filmischen Darstellung) sehen.

Der Leiter der Steinhorster Museumsarbeit, der Landwirt Paul Petersen aus Lüchow, wurde im Februar 2020 von Ministerpräsident Daniel Günther mit der Ehrennadel des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung wurde Petersens langjähriges Engagement im ehrenamtlichen Bereich der Heimatgeschichte, des kirchlichen Lebens und seines Berufsstandes der Landwirtschaft gewürdigt. In der Zeitung war zu lesen:

„Seit 2011 leitet er die Bezirksgruppe Steinhorst-Sandesneben des Heimatbund und Geschichtsvereins Herzogtum Lauenburg und damit verbunden auch die Kernaufgabe des Vereins, die Weiterentwicklung des Museums 'Vergessene Arbeit' in Steinhorst. Hier ist Petersen eine treibende Kraft und setzt sich dafür ein, dass das Wissen, das Können und die Gerätschaften längst vergangener Tage bewahrt werden.“[2]

2009 übernahm Paul Petersen den Vorsitz der „Gesellschaft zur Förderung der Stiftung Herzogtum Lauenburg“. Er war drei Jahrzehnte lang für den Kreisbauernverband Herzogtum Lauenburg ehrenamtlich tätig, auch zeitweilig in der Funktion des Vorsitzenden.

Webauftritt

Der Webauftritt des Museums „Vergessene Arbeit“ unter https://www.museum-steinhorst.de/ vermittelt neben einem informativen Flyer zu Kontaktdaten, Öffnungszeiten und Wegbeschreibungen auch Presseberichte, Bilder und Videos über das Museum und die von ihm präsentierte „vergessene Arbeit“, die helfen können, einen vielversprechenden Museumsbesuch in Steinhorst vorzubereiten und durchzuführen.

Einzelnachweise

  1. Handzettel Steinhorst_Flyer_2019.pdf Adobe Acrobat Dokument 1.8 MB Download
  2. Lübecker Nachrichten vom 20.02.2020