Rime

gruppenübergreifende Bewegung innerhalb des tibetischen Buddhismus
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Rime (tibetisch Ris-med) bezeichnet eine ökumenische Bewegung innerhalb des tibetischen Buddhismus, die im 19. Jahrhundert durch die buddhistischen Meister Jamyang Khyentse Wangpo (1820–1892), Jamgon Kongtrul und Orgyen Terdak Lingpa entstand. Dieser Bewegung schlossen sich Meister aller großen Schulrichtungen Tibets an.

Die sogenannte "Rime-Bewegung" sammelte gruppenübergreifend Lehren aus allen Gegenden Tibets und von Meistern aller tibetischen Traditionen. Ziel war es, die große Zahl an seltenen Übertragungslinien zu erhalten und die in Tibet verbreitete "Konkurrenz" (Sektierertum) der großen Schulen untereinander zu überwinden.

Die von den Rime-Meistern erhaltenen Lehren wurden in größeren Sammlungen zusammengefasst. Die wichtigsten Sammlungen der Rime-Bewegung sind die sogenannten "Fünf Große Schätze" (Jamgön Kongtrul Lodrö Thayes) und der "Schatz der wiederentdeckten Lehren" (Rinchen Terdzös).

Im 20. Jahrhundert führten große Meister wie Jamyang Khyentse Chökyi Lodrö und Dilgo Khyentse diese Bewegung fort. Der Begriff wurde zum Synonym für eine unvoreingenommene Einstellung gegenüber allen Lehren aller Schulen des Buddhismus. Diese von Offenheit geprägte "Rime-Einstellung" hat Eingang in viele tibetische Schulen gefunden.

Siehe auch

Literatur

  • Ringu Tulku: The Ri-Me Philosophy of Jamgon Kongtrul the Great: A Study of the Buddhist Lineages of Tibet by Ringu Tulku. Shambhala Publications, Boston 2006, ISBN 1590302869