Jaworiw

Stadt in der Ukraine
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Jaworiw (ukrainisch Яворів; russisch Яворов Jaworow, polnisch Jaworów) ist eine Rajonhauptstadt in der ukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 13.000 Einwohnern.

Jaworiw
Яворів
Wappen von Jaworiw
Jaworiw (Ukraine)
Jaworiw (Ukraine)
Jaworiw
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Jaworiw
Höhe: 229 m
Fläche: 23,35 km²
Einwohner: 13.285 (2004)
Bevölkerungsdichte: 569 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 81000
Vorwahl: +380 3259
Geographische Lage: 49° 57′ N, 23° 23′ OKoordinaten: 49° 56′ 40″ N, 23° 23′ 22″ O
KOATUU: 4625581905
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 79 Dörfer
Adresse: вул. Львівська 15
81000 м. Яворів
Statistische Informationen
Jaworiw (Oblast Lwiw)
Jaworiw (Oblast Lwiw)
Jaworiw
i1
Rathausgebäude im Ort

Geographie

Jaworiw liegt im Norden der historischen Region Galizien am Ufer des Schklo nahe der Grenze zu Polen. Die Stadt befindet sich ungefähr 50 km westlich von Lwiw (Lemberg). Etwa zehn Kilometer nordwestlich der Stadt beginnt der nahezu 400 km² große Truppenübungsplatz Jaworiw. Am 13. März 2022 wurde er zum Ziel eines russischen Raketenangriffs.[1] Im Internationalen Zentrum für Friedenssicherung und Sicherheit waren vor dem Konflikt auch westliche Militärausbilder tätig.[2]

Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Jaworiw (Яворівська міська громада/Jaworiwska miska hromada). Zu dieser zählen auch die Siedlungen städtischen Typs Krakowez und Nemyriw sowie die 79 Dörfer Boscha Wolja (Божа Воля), Boryssy (Бориси), Broschky (Брожки), Buniw, Chljany (Хляни), Dazky (Дацьки), Debri (Дебрі), Dernaky (Дернаки), Drohomyschl (Дрогомишль), Hlynez, Hlynyzi, Horbajez (Гораєць), Hruschiw (Грушів), Iwanyky (Іваники), Kalyniwka (Калинівка), Kalytjaky (Калитяки), Karpy (Карпи), Kochaniwka (Коханівка), Kowali (Ковалі), Kolonyzi (Колониці), Koty (Коти), Lissok (Лісок), Ljubyni (Любині), Luh (Луг), Luschky (Лужки), Lypowez, Lypyna (Липина), Melnyky (Мельники), Morjanzi (Мор'янці), Nahatschiw, Nakonetschne Druhe (Наконечне Друге), Nakonetschne Persche (Наконечне Перше), Nowosilky (Новосілки), Nowyj Jar (Новий Яр), Nowyny (Новини), Osselja (Оселя), Pasynjaky (Пазиняки), Peredwirja (Передвір'я), Pissozkyj (Пісоцький), Poruby, Porudenko (Поруденко), Prynada (Принада), Rischyn (Рішин), Rohisno (Рогізно), Rosniwka (Роснівка), Ruda (Руда), Ruda-Krakowezka (Руда-Краковецька), Salaschi (Салаші), Saluschschja (Залужжя), Sarny (Сарни), Sarubany (Зарубани), Sawadiw (Завадів), Schawari (Шаварі), Schtscheploty (Щеплоти), Schtschyhli (Щиглі), Schutowa, Semyriwka (Семирівка), Seredkewytschi (Середкевичі), Seredyna (Середина), Slobodjaky (Слободяки), Smolyn, Sopit (Сопіт), Staryj Jar, Swydnyzja (Свидниця), Tschernyljawa (Чернилява), Tschertschyk (Черчик), Tschornokunzi (Чорнокунці), Wachuly (Вахули), Welyki Makary (Великі Макари), Werbljany (Вербляни), Wischomlja, Wijtiwschtschyna (Війтівщина), Wolja (Воля), Wolja Ljubynska (Воля Любинська), Worobljatschyn (Вороблячин), Wowtscha Hora (Вовча Гора), Wyssitsch (Висіч), Zetulja (Цетуля) und Zipiwky (Ціпівки)[3]; bis dahin war sie Teil der Stadtratsgemeinde Jaworiw.

Geschichte

Jaworiw wurde 1436 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und bekam 1569 das Stadtrecht verliehen. Die Stadt war Residenz des polnischen Königs Johann III. Sobieski, verlor aber mit dem Aufstieg Lembergs zur Hauptstadt Galiziens unter den Habsburgern an Bedeutung. Das Stadtrecht wurde erst 1939 wieder verliehen. Unter österreichischer Herrschaft von 1772 bis 1918 war der Ort dennoch ab 1850 Sitz der Bezirkshauptmannschaft Jaworów[4], 1867 wurde daneben auch noch ein Bezirksgericht eingerichtet. Am 14. November 1903 wurde die Lokalbahn Lemberg (Kleparów)–Jaworów bis in den Ort verlängert, die Strecke wurde aber in den 1960er Jahren wieder aufgegeben und durch einen Neubau von Kamjanobrid ersetzt. Bis 1939 gehörte der Ort zu Polen und lag hier ab 1921 in der Woiwodschaft Lwów. Im Zweiten Weltkrieg gab es ein großes Ghetto im Ort. Jaworiw gehörte ab 1939/45 zur Ukraine.

Persönlichkeiten

In Jaworiw kamen der russisch-orthodox Metropolit Stefan Jaworski (1658–1722), der Dichter Ossyp Makowej (1867–1925), der Literaturhistoriker, Herausgeber und Bibliograph Ludwik Bernacki (1882–1939) und der Bischof Wassyl Tutschapez (* 1967) zur Welt.

Commons: Jaworiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. WELT: Krieg in der Ukraine: Angriffe auf Lwiw – Russische Truppen rücken näher an polnische Grenze. In: DIE WELT. 13. März 2022 (welt.de [abgerufen am 13. März 2022]).
  2. Ukraine: Umstrittenes Manöver mit US-Beteiligung beginnt. In: Der Spiegel. 20. Juli 2015, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 13. März 2022]).
  3. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  4. Reichsgesetzblatt vom 8. October 1850, Nr. 383, Seite 1741