Hohenhenningen gehört zur Ortschaft Neuendorf und ist ein Ortsteil der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Hohenhenningen Stadt Klötze
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Koordinaten: | 52° 40′ N, 11° 11′ O | |
Höhe: | 52 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,09 km²[1] | |
Einwohner: | 130 (31. Dez. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 10 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 14. April 1994 | |
Eingemeindet nach: | Neuendorf | |
Postleitzahl: | 38486 | |
Vorwahl: | 03909 | |
Lage von Hohenhenningen in Sachsen-Anhalt |
Geografie
Das altmärkische Dorf Hohenhenningen liegt drei Kilometer südwestlich von Neuendorf und vier Kilometer nördlich von Klötze. Im Osten fließt die Purnitz.[3] Es ist ein nach Nordosten erweitertes Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz.[1]
Geschichte
Hohenhenningen wird im Jahre 1264 erstmals erwähnt als ville Hennighe prope Abbenburch in Marchio site.[4] Im Jahre 1319 wird der Ort henninghe genannt, als Ritter Johann von Kröcher bekundet, die Kapelle St. Marie Magdalenä auf dem Berge bei Klötze den Pfarrer das Ortes verliehen zu haben.[5] 1344 ist die Rede von in villa Henninghe non longa sita a Klotzen und 1362 von in villa Hennighe prope castrum clotze.[1] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Henningen aufgeführt.[6] Weitere Nennungen des Ortes sind: 1394 in dem dorpe to hennynge, 1541 Hennig bei Appenborg und 1687 Henning bey Clötzen.
Erst im Jahre 1804 heißt der Ort Hohen=Henningen bei Klötzen.[7]
Die Magdalenenkapelle lag nach Angaben von Wilhelm Zahn etwa einen Kilometer östlich des Dorfes nördlich von der Wüstung Berenkath auf einer Anhöhe und ist nach der Reformation eingegangen.[8][9]
In einer Kiesgrube etwa 900 südwestlich des Dorfes wurden um 1897 ein Gräberfeld des 8./9. Jahrhunderts entdeckt. Der Kiesberg bildete eine hervorragenden Vorsprung in das Purnitztal und wurde auch der Kerkberg genannt. Dort scheint die Kapelle gestanden zu haben. Die Fundstelle (Kiesgrube) ist zugeschoben und somit nicht mehr vorhanden.[10]
Andererseits schreibt Johann Friedrich Danneil: In der Ackerbreite des Dorfen Hohen Henningen, eine Meile südlich von Groß Apenburg, die Kirchberge genannt, lag der Sage nach das Dorf Mallehn.[11]
Herkunft des Ortsnamens
Franz Mertens erläuterte den Ortsnamen so: Henning ist ein Personenname für Hagano oder Heino. Das könnte heißen Hagan vom Stamme Hag, wobei hag im Althochdeutschen Einhegung bedeutet.[12]
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 wurde Gemeinde Hohenhenningen aus dem Landkreis Salzwedel in den Kreis Klötze umgegliedert. Am 1. Januar 1973 wurde die Gemeinde Siedentramm nach Hohenhenningen eingemeindet. Am 14. April 1994 wurde die Gemeinde Hohenhenningen selbst aufgelöst und mit ihrem Ortsteil Siedentramm nach Neuendorf eingemeindet.[13] Mit der Eingemeindung von Neuendorf nach Klötze am 1. Januar 2010 kamen die Ortsteile Hohenhenningen und Siedentramm zur Stadt Klötze zur neu errichteten Ortschaft Neuendorf.
Einwohnerentwicklung
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Quelle bis 1993, wenn nicht angegeben:[1]
Religion
Die evangelischen Christen der Kirchengemeinde Hohenhenningen gehörten früher zur Pfarrei Hohenhenningen[16] und gehören heute zum Pfarrbereich Klötze[17] im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Hohenhenningen stammen aus dem Jahre 1652.[18]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Hohenhenningen ist ein dreiseitig geschlossener Backsteinbau aus dem Jahre 1874 mit einem quadratischen Westturm mit einer Orgel.[19]
- Vor der Kirche steht ein Quader aus Feldsteinen, oben ein Findling mit den Namen der Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg, davor ein Podest mit Gedenktafel für die Gefallenen aus dem 2. Weltkrieg.[20]
- In Hohenhenningen gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.
- Ein gibt einen Verein im Ort, den Sportverein SV 97 Hohenhenningen e.V.
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 126 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 335 (Digitalisat ).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 931–936, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b c Markus Schulze: Weiterhin mehr Frauen als Männer. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 21. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 18.
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 215, Nr. 897 (uni-potsdam.de).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 290, XL (Digitalisat).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 405 (uni-potsdam.de ( vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Hrsg.: Berlin. Band 1, 1804, S. 376 (Digitalisat ).
- ↑ Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 336, Nr. 223.
- ↑ Wilhelm Zahn: Die altmärkischen Dorfkirchen und ihre Geistlichen im Mittelalter. (Anmerkungen zu 212 Kirchen von Abbendorf bis Ziethnitz). In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 34. Jahresbericht, 1907, S. 53–54, 75. Henningen bei Clötze (altmark-geschichte.de [PDF]).
- ↑ Lothar Mittag, Karl Gaedcke: Hünengräber – Siedlungen – Gräberfelder. Archäologie in der Altmark. Ein ehemaliger Friedhof bei Hohenhenningen. In: Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band 7. dr. ziethen verlag, Oschersleben 1999, ISBN 3-935358-35-0, S. 215–217.
- ↑ Johann Friedrich Danneil: Die Wüsten der Altmark. Fortsetzung und Schluß. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 13. Jahresbericht, 1863, S. 111, 232. Mallehn (altmark-geschichte.de [PDF]).
- ↑ Franz Mertens: Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB 1015184308, S. 208.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359, 362, 363 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 126 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ Stadt Klötze, Einwohnermeldeamt: Einwohnerbestand am 31.12.2018. 9. Januar 2019.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 50 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Klötze. Abgerufen am 22. März 2019.
- ↑ Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 191.
- ↑ Onlineprojekt Gefallendenkmäler. Hohenhenningen auf www.denkmalprojekt.org. 1. April 2018, abgerufen am 22. März 2019.