Sportfreunde Lotte

deutscher Fußballverein
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Der VfL Sportfreunde Lotte ist ein Sportverein mit rund 1.500 Mitgliedern in sechs Abteilungen aus der Gemeinde Lotte in der westfälischen Region Tecklenburger Land (Kreis Steinfurt). Die erfolgreichste und bekannteste Abteilung des Vereins ist die Fußballmannschaft, die von 2016 bis 2019 in der 3. Liga spielte.

Sportfreunde Lotte
Vereinswappen der Sportfreunde Lotte
Basisdaten
Name Verein für Laufspiele
Sportfreunde Lotte e. V. von 1929
Sitz Lotte, Nordrhein-Westfalen
Gründung 1929
Farben Blau-Weiß
Mitglieder 1.500 (Juli 2017)[1]
Vorstandsvorsitzender Sven Westerhus
Website sf-lotte.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Andy Steinmann
Spielstätte Stadion am Lotter Kreuz
Plätze 10.059
Liga Regionalliga West
2020/21 15. Platz
Heim
Auswärts

Geschichte

Der Verein wurde 1929 unter dem Namen Turnverein Lotte gegründet und beschränkte sich zunächst ausschließlich auf das Turnen. Nach der Neugründung des Vereins unter dem Namen VfL Sportfreunde Lotte am 9. Februar 1946 wurden neben dem Turnen auch Abteilungen für Fußball und Handball eingerichtet.

Die Fußballer schafften im Jahre 1965 erstmals den Sprung in die Bezirksklasse. Nach dem erneuten Abstieg auf Kreisebene im Jahre 1973 gelang im Jahre 1981 endgültig der Sprung in die Bezirksliga, dem im Jahre 1989 der erstmalige Aufstieg in die Landesliga folgte.[2] Auch dort gehörten die Sportfreunde sofort zu den Spitzenteams und stiegen im Jahre 1996 in die Verbandsliga auf. Nach vielen Jahren in der Spitzengruppe gelang mit der Verbandsliga-Meisterschaft in der Saison 2003/04 der Aufstieg in die Oberliga Westfalen. In der Saison 2007/08 erreichte man dort den vierten Platz und qualifizierte sich somit für die neue dreigleisige Regionalliga. Die Saison 2008/09 beendeten die Sportfreunde unter Trainer Maik Walpurgis auf Platz 10 und qualifizierten sich durch die Finalteilnahme im Westfalenpokal für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2009/10. Dort wurde den Sportfreunden der Bundesligist VfL Bochum zugelost, der sich knapp mit 1:0 durchsetzen konnte.

Nachdem die Sportfreunde Lotte die Regionalligasaison 2011/12 in der Weststaffel als Tabellenzweiter mit einem Punkt Rückstand auf die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund beendet hatten, legten sie beim DFB Beschwerde ein und forderten eine Aufnahme als 21. Mitglied in die 3. Liga 2012/13, weil Spieler von Rot-Weiss Essen gestanden hatten, am 36. Spieltag vor einem Spiel gegen Borussia Dortmund II gegen die eigene Mannschaft gesetzt zu haben.[3] Dieser Einspruch wurde am 25. Mai 2012 abgewiesen, da keine Spielmanipulation nachgewiesen werden konnte und zudem die Einspruchsfrist abgelaufen war.

 
Blick auf einen Teil der Haupttribüne des Frimo Stadions

Am Ende der Saison 2012/13 wurden die Sportfreunde Meister der Regionalliga West und sicherten sich damit die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 3. Fußball-Liga, in der sie in zwei Spielen gegen den Nordost-Meister RB Leipzig antraten. Das Auswärtsspiel ging 0:2 verloren, daheim führten die Sportfreunde nach 90 Minuten mit 2:0, scheiterten aber in der Verlängerung (2:2) und verfehlten damit den Aufstieg in die 3. Liga. In den folgenden Saisons spielten die Sportfreunde Lotte zwar vorne mit (2. Platz 2013/14, 6. Platz 2014/15), verpassten aber eine neuerliche Qualifikation für die Aufstiegsrunde. Diese wurde in der Saison 2015/16 erneut erreicht. Die Sportfreunde Lotte wurden mit 83 Punkten Meister der Regionalliga West. In der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga setzen sie sich gegen Waldhof Mannheim, den Meister der Regionalliga Südwest, mit 2:0 nach Hin- und Rückspiel durch und stiegen zum ersten Mal in die 3. Liga auf.

In der Saison 2016/17 trafen die Sportfreunde in der 1. Runde des DFB-Pokals auf den Bundesligisten Werder Bremen, den sie am 21. August 2016 mit 2:1 besiegten. Mit 10.059 Zuschauern wurde in diesem Spiel ein neuer Vereinsrekord aufgestellt. In der 2. Runde konnten sich die Sportfreunde im heimischen Frimo Stadion vor 8.763 Zuschauern gegen einen weiteren Bundesligisten, Bayer 04 Leverkusen, mit 6:5 n. E. durchsetzen. Im Achtelfinale wurde der Zweitligist TSV 1860 München mit 2:0 bezwungen. Als Gegner im Viertelfinale wurde Borussia Dortmund ausgelost. Das Spiel konnte am 28. Februar 2017 jedoch wegen eines Unwetters nicht stattfinden[4] und wurde verschoben auf den 14. März 2017. Für die Austragung wich man an die Bremer Brücke im benachbarten Osnabrück aus. Hier schied Lotte im Viertelfinale gegen Borussia Dortmund mit 0:3 aus.[5] Die Klasse konnten die Sportfreunde in ihrer ersten Drittligaspielzeit halten, sie schlossen die Saison 2016/17 auf Platz zwölf ab.

Trainer Ismail Atalan wechselte daraufhin zum VfL Bochum und wurde durch Oscar Corrochano ersetzt. Dessen Vertrag wurde nach nur wenigen Wochen aufgelöst. Marc Fascher übernahm Ende Juli 2017 das Traineramt und wurde nach nur drei Monaten entlassen. Andreas Golombek wurde sein Nachfolger und schaffte mit den Sportfreunden noch den Klassenerhalt. Die Saison 2018/19 begann erneut mit einem Trainerkarussell. Matthias Maucksch wurde nach wenigen Spieltagen entlassen und auch sein Nachfolger Nils Drube hielt sich nur bis Anfang April 2019. Daraufhin kehrte Ismail Atalan nach Lotte zurück, konnte aber den Abstieg seiner Mannschaft nicht mehr verhindern.

 
Logo der SFL bis 2016

Ende Februar 2020 gab Atalan seine Trainer-Tätigkeit bei Lotte auf, weil er in gleicher Aufgabe zum Halleschen FC wechselte.[6] Am 17. April des Jahres wurde Imke Wübbenhorst als neue Trainerin des Clubs, ab dem 1. Juli 2020, vorgestellt.[7] Sie war, nach Inka Grings beim SV Straelen im April 2019, die zweite Trainerin, die einen deutschen Fußball-Viertligisten im Männerbereich trainierte. Sie erhielt einen Zweijahresvertrag.[8] Wübbenhorst wurde vom Verein aber bereits am 15. Dezember 2020 wieder freigestellt, ihr Nachfolger ist Co-Trainer Andy Steinmann.[9]

Erfolge

Bilanz seit 1980

Saison Liga (Ebene) Pl. Sp. S U N Tore Diff. Pkt. Bemerkung
1980/81 Kreisliga A Tecklenburg (VII) 1. 30 20 7 3 83:35 48 47:13 Letzte Saison in der Vereinsgeschichte auf Kreisebene
1981/82 Bezirksliga 10 (VI) 5. 30 13 8 9 67:49 18 34:26
1982/83 Bezirksliga 10 (VI) 3. 30 16 6 8 68:55 13 38:22
1983/84 Bezirksliga 10 (VI) 7. 30 11 9 10 48:52 −4 31:29
1984/85 Bezirksliga 10 (VI) 4. 30 16 7 7 70:46 24 39:21
1985/86 Bezirksliga 10 (VI) 11. 30 11 6 13 45:50 −5 28:32
1986/87 Bezirksliga 10 (VI) 2. 30 19 5 6 74:40 34 43:17
1987/88 Bezirksliga 10 (VI) 3. 30 16 6 9 61:39 22 38:22
1988/89 Bezirksliga 10 (VI) 1. 30 20 9 1 55:20 35 49:11 Aufstieg in die Landesliga Westfalen
1989/90 Landesliga Westfalen 4 (V) 10. 28 8 9 11 41:46 −5 25:31
1990/91 Landesliga Westfalen 4 (V) 4. 30 20 4 6 58:21 +37 44:16
1991/92 Landesliga Westfalen 4 (V) 2. 32 20 9 3 55:21 +34 49:15
1992/93 Landesliga Westfalen 4 (V) 2. 30 19 6 5 62:31 +31 44:16
1993/94 Landesliga Westfalen 4 (V) 4. 30 13 11 6 50:33 +17 37:23
1994/95 Landesliga Westfalen 4 (VI) 2. 30 19 7 4 58:19 +39 45:15
1995/96 Landesliga Westfalen 4 (VI) 1. 26 19 3 4 48:14 +34 60 Aufstieg in die Verbandsliga Westfalen
1996/97 Verbandsliga Westfalen 1 (V) 6. 28 11 11 6 35:32 +3 44
1997/98 Verbandsliga Westfalen 1 (V) 3. 28 15 5 8 46:33 +13 50
1998/99 Verbandsliga Westfalen 1 (V) 5. 30 16 5 9 46:29 +17 53
1999/2000 Verbandsliga Westfalen 1 (V) 4. 30 16 8 6 50:28 +22 56
2000/01 Verbandsliga Westfalen 1 8. 28 11 7 10 46:46 ±0 40
2001/02 Verbandsliga Westfalen 1 (V) 5. 28 13 6 9 40:37 +3 45
2002/03 Verbandsliga Westfalen 1 (V) 5. 28 14 4 10 63:32 +31 46
2003/04 Verbandsliga Westfalen 1 (V) 1. 30 21 6 3 81:18 +63 69 Aufstieg in die Oberliga Westfalen
2004/05 Oberliga Westfalen (IV) 8. 34 14 8 12 54:55 −1 50
2005/06 Oberliga Westfalen (IV) 5. 34 15 11 8 49:43 +6 56
2006/07 Oberliga Westfalen (IV) 8. 34 13 10 11 59:54 +5 49
2007/08 Oberliga Westfalen (IV) 4. 34 16 12 6 62:35 +27 60 Qualifikation für die Regionalliga West
2008/09 Regionalliga West (IV) 10. 34 14 7 13 53:57 −4 49
2009/10 Regionalliga West (IV) 2. 34 17 10 7 48:31 +17 61
2010/11 Regionalliga West (IV) 3. 34 17 11 6 43:29 +14 62
2011/12 Regionalliga West (IV) 2. 36 22 10 4 64:31 +33 76
2012/13 Regionalliga West (IV) 1. 38 26 8 4 70:27 +43 86 Relegation zur 3. Liga: RB Leipzig – SF Lotte 2:0, 2:2 n. V.
2013/14 Regionalliga West (IV) 2. 36 18 15 3 57:26 +31 69
2014/15 Regionalliga West (IV) 6. 34 13 15 6 55:34 +21 54
2015/16 Regionalliga West (IV) 1. 36 25 8 3 67:23 +44 83 Relegation zur 3. Liga: SF Lotte – SV Waldhof Mannheim 0:0, 2:0
2016/17 3. Liga 12. 38 13 9 16 46:47 −1 48
2017/18 3. Liga 16. 38 11 7 20 43:60 −17 40
2018/19 3. Liga 18. 38 9 13 16 31:46 −15 40 Abstieg in die Regionalliga West
2019/20 Regionalliga West (IV) 7. 22 9 4 9 35:33 +2 31 Abbruch der Saison infolge der COVID-19-Pandemie
2020/21 Regionalliga West (IV) 15. 40 10 14 16 47:72 − 25 44

Persönlichkeiten

Kader der Saison 2020/21

Stand: 16. Oktober 2020[10]

Nr. Nat. Spieler Geburtsdatum Im Verein seit Letzter Verein
Torwart
01 Deutschland  Tom Planitz 7. Mai 2001 2020 VfL Osnabrück U19
24 Deutschland  Jhonny Peitzmeier 4. November 2000 2019 Arminia Bielefeld
Abwehr
03 Deutschland  Dimitrios Ioannidis 13. Februar 2000 2020 Fortuna Sittard
04 Turkei  Sertan Yegenoglu 4. Januar 1995 2020 Tuzlaspor
05 Deutschland  Luca Menke 18. Juni 2000 2020 VfB Germania Halberstadt
12 Deutschland  Nini Lacagnina 24. Mai 1993 2020 Box Hill United
27 Kroatien  Filip Lisnic 17. Februar 1999 2019 NK Osijek II
31 Deutschland  Justin Plautz 9. April 1999 2020 SönderjyskE
36 Deutschland  Jakob Duhme 20. Februar 2001 2020 VfL Osnabrück U19
Mittelfeld
17 Turkei  Hüseyin Bulut 29. März 1999 2020 Göztepe Izmir
06 Deutschland  Timo Brauer 30. Mai 1990 2019 Rot-Weiss Essen
07 Japan  Ryōya Itō 2. Mai 1998 2020 TSV 1880 Wasserburg
08 Deutschland  Dino Bajric 12. Juli 1995 2020 BSV Rehden
10 Deutschland  Leon Demaj 28. November 1997 2019 SV Meppen
22 Deutschland  Marvin-Osaze Wema 8. Januar 2001 2020 VfL Osnabrück U19
Angriff
09 Deutschland  Conrad Azong 27. März 1993 2020 VfL Oldenburg
11 Deutschland  Rami Kanjo 2020 VfL Oldenburg
14 Turkei  Emre Aydinel 14. Januar 2000 2020 Borussia Dortmund II
18 Deutschland  Selim Ajkic 2. März 2001 2020 FC Viktoria Köln
19 Deutschland  Bennet van den Berg 4. Mai 1999 2020 Werder Bremen II
23 Deutschland  Exaucé Andzouana 9. Juli 1993 2020 SC Verl
29 Polen  Drilon Demaj 27. Dezember 2000 2020 SC Paderborn 07 II

Trainerteam

Name Funktion
Andy Steinmann Trainer
Finn Müller Torwart-Trainer
Sebastian Schwermann Physiotrainer

Ehemalige Spieler

Commons: Sportfreunde Lotte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kicker.de: Vereinsdaten - Sportfreunde Lotte
  2. Sportfreunde Lotte. Westfalenkick.de, abgerufen am 28. November 2020.
  3. Lotte fordert Aufstockung der dritten Liga. Der Spiegel, 21. Mai 2012, abgerufen am 21. Mai 2012.
  4. Alexander Krei: Spielabsage: Das Erste zeigt "Tatort" statt Pokal. In: dwdl.de. DWDL.de, 28. Februar 2017, abgerufen am 28. Juli 2018.
  5. Trotz schwacher Halbzeit: BVB steht im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den FC Bayern. Focus, abgerufen am 6. August 2017.
  6. Atalan und Laumann nach Halle. Sportfreunde Lotte, 25. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020.
  7. Lutz Wöckener: Neu in Lotte: Für den Trainerjob war Imke Wübbenhorst kein Opfer zu groß. In: DIE WELT. 17. April 2020 (welt.de [abgerufen am 24. Juni 2021]).
  8. Regionalliga! Imke Wübbenhorsts Traum wird wahr. In: ndr.de. 17. April 2020, abgerufen am 17. April 2020.
  9. Aus für Trainerin Wübbenhorst bei Regionalligist Lotte. In: ndr.de. 15. Dezember 2020, abgerufen am 25. Januar 2021.
  10. Kader, transfermarkt.de