Luna 3

Mondsonde der Sowjetunion, die weltweit erste Fotos der Mondrückseite, lieferte
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Februar 2020 um 22:52 Uhr durch 178.12.45.9 (Diskussion) (Hallo! Bei Luna 3 handelt es sich doch um "Lunik 3", statt um "Lunik 2".). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Luna 3 (russisch Луна-3, Luna-3), in den westlichen Medien auch als Lunik 3 bezeichnet, war die dritte erfolgreiche Mondsonde der Sowjetunion. Die Raumsonde wurde am 4. Oktober 1959 gestartet und wog 278,5 Kilogramm.

Luna 2
NSSDC ID 1959-008A
Missions­ziel ErdmondVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Missionsziel
Auftrag­geber Sowjetunion SowjetunionVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Auftraggeber
Träger­rakete Wostok (8K72)Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Traegerrakete
Startmasse 278,5 kgVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startmasse
Instrumente
Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Instrumente

Kamera

Verlauf der Mission
Startdatum 4. Oktober 1959Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startdatum
Startrampe Kosmodrom BaikonurVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startrampe
Enddatum 22. Oktober 1959Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Enddatum
Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Verlauf
 
4. 10. 1959 Start
 
7. 10. 1959 Erstes Foto von der Mondrückseite
 
22. 10. 1959 Missionsende
 
Apr. 1960 Verglühen in der Erdatmosphäre

Missionsverlauf

 
Erstes Foto der erd­ab­ge­wand­ten Seite des Mondes durch Lunik 3 vom 7. Oktober 1959

Lunik 3 besaß im Gegensatz zu Lunik 1 eine Kamera, mit der sie spektakuläre Fotos von der erdabgewandten Seite des Mondes aufnahm. Die Bildqualität der Fotos war nicht besonders hoch und es gab erhebliche Schwierigkeiten bei der Signalübertragung. Die Bilder wurden an Bord fotografisch entwickelt und mittels alter Bildfunktechnik übermittelt. Insgesamt wurden 29 Fotos von der Mondrückseite geschossen, die 70 Prozent der erdabgewandten Seite wiedergaben. Allerdings wurden nicht alle Fotos erfolgreich zur Erde übertragen. Die wesentliche Entdeckung war, dass auf der erdabgewandten Seite die hellen Hochländer mit vielen Kratern die Oberfläche prägen, während die großflächigen Maria fehlen. Die auffälligsten von Lunik 3 gefundenen Mareebenen sind das Moskauer Meer und der besonders dunkle Boden von Krater Ziolkowski.

Die Sonde gelangte nach einer Mondumrundung wieder in das Schwerefeld der Erde und verglühte im April 1960 in der Erdatmosphäre. Der Funkkontakt riss am 22. Oktober 1959 ab.

Mit Lunik 3 stellte die Sowjetunion erneut ihre Ambitionen beim Wettlauf ins All eindrucksvoll dar.

Filmtechnik

Laut späterer Aussagen von Peter Bratslawets, dem Entwickler der Lunik-Kamera, soll der verwendete fotografische Film von US-amerikanischen Genetrix-Ballons gestammt haben, die von sowjetischen Flugabwehrgeschützen abgeschossen und anschließend geborgen worden seien. Die Ballons flogen Mitte der 1950er Jahre über die Sowjetunion, um Aufklärungsfotos zu schießen. Bei der Untersuchung des US-Films habe sich herausgestellt, dass er den hohen Anforderungen für die Mondsonde genügte, während die damals in der Sowjetunion hergestellten Filme dafür nicht geeignet gewesen seien.[1][2][3][4]

Siehe auch

Literatur

  • Über den Start der dritten sowjetischen kosmischen Rakete. In: Die Sowjetunion heute. Nr. 29 (4. Jg.), 10. Oktober 1959, S. 5–7 (Online: http://epizodsspace.no-ip.org/bibl/inostr-yazyki/nemets/die-sowjetunion-heute/1959/start-no_29.pdf (Spamfilter der Wikipedia blockiert wegen no-ip))
Commons: Lunik 3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Sven Grahn: The flight of Luna 3. In: svengrahn.pp.se. Abgerufen am 6. August 2019 (englisch).
  2. Igor Borisowitsch Lisoschkin: SpyBalloon. In: St. Petersburg Wedomosti / svengrahn.pp.se. 10. April 1993, abgerufen am 6. August 2019 (englisch).
  3. Paolo Ulivi: Lunar Exploration: Human Pioneers and Robotic Surveyors. Springer-Verlag, 2004, ISBN 978-1-85233-746-9, S. 26 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Wesley T. Huntress JR., Mikhail Ya Marov: Soviet Robots in the Solar System: Mission Technologies and Discoveries. Springer, 2011, ISBN 978-1-4419-7897-4, S. 83 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).