Sokal (ukrainisch und russisch Сокаль) ist eine Rajonhauptstadt im nördlichen Galizien (Ukraine). Sie liegt am Fluss Westlicher Bug und gehört zur Oblast Lwiw (Lemberg). Sokal befindet sich ungefähr 80 Kilometer nördlich von Lwiw (Lemberg).
Sokal | ||
Сокаль | ||
Basisdaten | ||
---|---|---|
Oblast: | Oblast Lwiw | |
Rajon: | Rajon Sokal | |
Höhe: | keine Angabe | |
Fläche: | 8,47 km² | |
Einwohner: | 21.451 (2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 2.533 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 80000–80005 | |
Vorwahl: | +380 3257 | |
Geographische Lage: | 50° 29′ N, 24° 17′ O | |
KOATUU: | 4624810100 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | |
Bürgermeister: | Vadim Kondratyuk | |
Adresse: | вул. Шептицького 44 80000 м.Сокаль | |
Statistische Informationen | ||
|
Geschichte
Archäologische Funde, die im Gebiet von Sokal gemacht wurden, stammen aus dem Mesolithikum, dem Neolithikum und der Bronzezeit. Außerdem wurden griechische und keltische Gegenstände aufgefunden.
Sokal wurde zum ersten Mal 1377 als Stadt erwähnt. 1424 erhielt Sokal das Magdeburger Stadtrecht. Ab 1462 war Sokal eine Kreisstadt der polnischen Woiwodschaft Bełz[1]. 1772–1918 gehörte Sokal zur Österreich-Ungarischen Monarchie als Teil des Kronlandes Galizien und Lodomerien. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen gehörte Sokal zu Polen, lag hier ab 1921 in der Woiwodschaft Lemberg und fiel 1939 durch den Hitler-Stalin Pakt an die Sowjetunion. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Jahre 1941 wurde die Stadt von deutschen Truppen besetzt und dem Generalgouvernement angegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte der Teil westlich des Bug[2] zurück unter polnische Souveränität und wurde schließlich, nach einer kleinen Veränderung der Grenzziehung, am 15. Februar 1951 Teil der Ukrainische SSR − und somit Teil der Sowjetunion. Seit der Auflösung der Sowjetunion im Jahre 1991 gehört Sokal zur Ukraine.
Sehenswürdigkeiten
Bernhardinerkloster mit der Kirche der Jungfrau Maria aus dem 17. Jahrhundert (Nutzung als Gefängnis seit der Sowjetherrschaft), die griechisch-katholische St. Peter und Paul-Kirche aus dem 18. Jahrhundert, die von den Tataren zerstörte und 1694 wiedererbaute St.-Nikolaus-Kirche (ukrainisch-orthodox Kiewer Patriarchat) und die St. Nikolauskapelle aus dem 15. Jahrhundert. Darüber hinaus gibt es das Museum „Mensch. Erde. Universum.“ (gegründet 1985). Von 1990 bis 1995 war es Teil des Nationalmuseums in Lemberg. Seit 1995 gehört es zum Lemberger Religionsgeschichtemuseum.
Persönlichkeiten
Im Ort kam 1856 der ukrainische Dirigent, Komponist, Musikwissenschaftler, sozialpolitische Aktivist und Geistliche der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche Iwan Kyprijan und 1885 der Rabbiner Markus Bereisch zur Welt.
Quellen
- Encyclopedia of Ukraine, Volodymyr Kubiyovych, Paris, New York: Молоде Життя, 1954—1989.