Þorvaldur Thoroddsen

isländischer Geologe und Geograph
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Þorvaldur Thoroddsen (* 6. Juni 1855; † 28. September 1921 in Flatey auf Breiðafjörður) war ein isländischer Geograph und Geologe, einer der bekanntesten isländischen Wissenschaftler seiner Zeit. Diesen Bekanntheitsgrad erlangte er vor allem durch die Auseinandersetzung mit seinem Spezialgebiet Island. Er gilt als einer der Wegbereiter der wissenschaftlichen Geologie in seinem Lande.[1]

Þorvaldur Thoroddsen

Herkunft und Familie

Þorvaldur Thoroddsen war der Sohn von Jón Thoroddsen (1819–1868), Verwaltungsbeamter (Sýslumaður) und Dichter sowie von dessen Frau Kristín Ólína Þorvaldsdóttir Sívertsen (1833–1879).

Einer seiner Brüder war Skúli Thoroddsen, ebenfalls Sýslumaður, Zeitungsredakteur und Abgeordneter im isländischen Parlament.

Þorvaldur wurde auf der Insel Flatey im Breiðafjörður geboren, wuchs dann aber zunächst in den südlichen Westfjorden auf und schließlich in Leirá í Leirársveit in der Nähe von Borgarnes. Im Alter von 11 Jahren reiste er nach Reykjavík zum weiteren Schulbesuch und lebte während dieser Zeit beim Sagensammler und Volkswissenschaftler Jón Árnason, mit dessen Frau er verwandt war. Von diesem wurde er schließlich im Alter von 13 Jarhen nach dem Tod seines Vaters adoptiert.

Höhere Schulbildung, Studium, Feldforschung

Þorvaldur trat im Jahre 1875 in die Lærði skólinn í Reykjavík, den Vorläufer des heutigen Gymnasiums Menntaskólinn í Reykjavík ein. Nach dem Abschluss ging er auf die Hochschule von Kopenhagen und verlegte sich dort besonders auf das Studium der Naturwissenschaften und Biologie (Tierkunde), hatte jedoch zunächst wenig Interesse an Geographie. Dies allerdings änderte sich ab 1876, als er den dänischen Geographen Johannes Frederik Johnstrup bei einer Expedition ins isldändische Hochland (Mývatnsöræfi) und in die Askja begleitete, zumal der Vulkan erst im Jahre davor einen großen Ausbruch gehabt hatte.

Übrigens gelang es Þorvaldur Thoroddsen auch, die letzten Ausbrüche der Eldgjá-Vulkanspalte im Katla-Vulkansystem ziemlich richtig zu datieren. Lt. Schutzbach nahm er die Jahre kurz nach der Besiedelung von Island (in dem Fall 930-956) an[2]. Am Vatnajökull, was später nur noch geringfügig von Kollegen revidiert wurde.[3].

Am Vatnajökull stellte Þorvaldur Thoroddsen in der Folge von Sveinn Pálsson ebensfalls Untersuchungen an den Gletschern an. [4]. Die genaue Position des Grímsvötn-Zentralvulkans konnte der Wissenschaftler zu Lebzeiten jedoch noch nicht verorten.[5].

Beruflicher Werdegang

 
Islandkarte von Þorvaldur Thoroddsen

In der Folge nahm Þorvaldur Thoroddsen verschiedene Stellen als Lehrer für Naturwissenschaften in Island an.

Im Jahre 1895 übersiedelte er nach einigen kürzeren Aufenthalten ganz nach Kopenhagen. Nachdem er seit 1882 Exkursionen und längere Forschungsreisen durch Island unternommen hatte, schloss er diese nun ab. Die wissenschaftlichen Ergebnisse wurden vor allem in der Zeitschrfit Andvara veröffentlicht und kamen später in etlichen weiteren Werken zur Verwendung.

In Kopenhagen hatte er die Möglichkeit auf Fachliteratur zuzugreifen, die ihm in Island zu der Zeit nicht zugänglich gewesen wäre. Und aufgrund eigenen Vermögens sowie diverser Unterstützung z.B. des isländischen Parlaments konnte er sich dies finanziell leisten.

Besondere Bekanntheit erlangte er durch eine aktualisierte Islandskarte, die er 1901 erausgab und auf seine eigenen Forschungen stützte.

Für sein Werk erhielt er viele Auszeichnungen z.B. den Ehrendoktor der Universität von Kopenhagen.

Lebensende

Nach einem Schlaganfall lag Þorvaldur Thoroddsen etliche Monate auf dem Krankenbett, bis er schließlich am 28.9.1921 verstarb.

Ausgewählte Veröffentlichungen

  • Þorvaldur Thoroddsen:Die Geschichte der isländischen Geographie 1–2, Leipzig 1897–1898.
  • Þorvaldur Thoroddsen:Island. Grundriss der Geographie und Geologie, Gotha 1905–1906, 4+358 S.

Einzelnachweise

  1. Vgl. z.B. http://timarit.is/view_page_init.jsp?pageId=3001331 DV, 6.6.2009 (auf Isländisch)
  2. W. Schutzbach: Island. Feuerinsel im Polarkreis." Düsseldorf 1986. S. 95
  3. Thor Thordarsson, Armann Hoskuldsson: Iceland.Classic Geology in Europe 3. Harpenden 2002, S. 109.
  4. W. Schutzbach: Island. Feuerinsel im Polarkreis." Düsseldorf 1986. S. 142
  5. W. Schutzbach: Island. Feuerinsel im Polarkreis." Düsseldorf 1986. S. 147