Brüsewitz ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Lützow-Lübstorf mit Sitz in Lützow verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 41′ N, 11° 15′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Nordwestmecklenburg | |
Amt: | Lützow-Lübstorf | |
Höhe: | 54 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,94 km2 | |
Einwohner: | 1938 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 65 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19071 | |
Vorwahl: | 038874 | |
Kfz-Kennzeichen: | NWM, GDB, GVM, WIS | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 74 012 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Dorfmitte 24 19209 Lützow | |
Website: | www.luetzow-luebstorf.de | |
Bürgermeister: | Manfred Dutz | |
Lage der Gemeinde Brüsewitz im Landkreis Nordwestmecklenburg | ||
Geografie
Das Gemeindegebiet von Brüsewitz grenzt unmittelbar an den Nordwesten der Landeshauptstadt Schwerin. Durch die Gemeinde verläuft die Nordsee-Ostsee-Wasserscheide. Während die hier entspringende Stepenitz in Richtung Ostsee entwässert, entwässert der Neumühler See, dessen Nordwestzipfel zu Brüsewitz gehört, in die Nordsee. Die Stepenitz durchfließt westlich von Gottmannsförde den Rehmsee, der durch Anstauung Anfang der 1980er Jahre vergrößert wurde, und den Speicher Faulmühle, einen Stausee, in den bei Brüsewitz der Gadebuscher Bach mündet. Der zwischen den Ortsteilen Gottmannsförde und Herren Steinfeld liegende Hütterberg erreicht mit 95,7 m ü. NHN die größte Höhe im direkten Umland Schwerins und im Amt Lützow-Lübstorf; auf ihm steht ein Turm, auf dem die Deutsche Telekom Sendeanlagen betreibt.
Gemeindegliederung
Zu Brüsewitz gehören die Ortsteile Gottmannsförde, Groß Brütz und Herren Steinfeld. 1974 wurden die Dörfer zu einer Gemeinde zusammengeschlossen.
Weitere Siedlungen im Gemeindegebiet sind Brützer Bauern, Eulenkrug, Faulmühle, Klein Amerika, Rosenberg und Wahrholz.
Wappen
Der Wappenbrief wurde durch den Landesinnenminister am 18. Februar 2011 übergeben. Das Wappen hat die Nummer 333 in der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Der durch einen Wellenschnitt geteilte Schild soll auf die in der Gemeinde entspringende Stepenitz hinweisen. Im oberen Teil befindet sich das Lilienschild der Familie von Schack. Die vier Rapsblüten verweisen anhand einer Zahlensymbolik auf die vier zur Gemeinde gehörenden Ortsteile Brüsewitz, Gottmannsförde, Groß Brütz und Herren Steinfeld. Gleichzeitig wird durch die Rapsblüten der Bezug zur Landwirtschaft hergestellt.[2]
Geschichte
Der Name ist polabischen Ursprungs und könnte ursprünglich Brezavici oder Brysavici (Breza/Bryza = Birke, vici = Kennzeichnung eines Ortes), also Ort der Birken, geheißen haben. Die Birke ist ein typischer Baum für morastige, sumpfige Gebiete, wie sie auch in Brüsewitz entlang des Gadebuscher Grabens zu finden sind. Noch heute wird der kleine Fluss von einer breiten sumpfigen Wiesenfläche begleitet. Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürften die angrenzenden Gebiete zur Zeit der Slawen mit Birkenwäldern bewachsen gewesen sein.
Eine erste urkundliche Erwähnung ist auf den 25. Mai 1220 datiert. Graf Gunzelin von Schwerin schenkte seiner Gemahlin Oda Bruseuizdhorp (Brüsewitzdorf) als Allodialgut (Erbbesitz, kein Lehen). Auf Gräfin Odas Wunsch verlieh er gleichzeitig den dort ansässigen Slawen das deutsche Recht. Im Zuge der deutschen Kolonisierung wurde der Ort in Klein Brütz umbenannt, da die herrschenden Deutschen in der Nähe eine neue Siedlung mit dem Namen Groß Brütz gründeten. 1337 wird Johannes von Halberstadt als Burgmann zu Schwerin in Brütz genannt.[3]
Trotz des Klein im Namen blieb Brüsewitz das Hauptgut mit dem Herrschaftssitz, sodass unter dem Besitzer von Schack eine Rückbenennung von Klein Brütz zu Brüsewitz am 2. Oktober 1820 beim Großherzog erwirkt wurde.
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Gottmannsförde eingegliedert.
Markante Bauwerke sind das 1953 erbaute Kulturhaus sowie die 1998/99 umgebaute und sanierte Realschule mit Grundschulteil. Vom ehemaligen Herrenhaus in Brüsewitz sind nur noch die Reste des alten Parkes erhalten. Das Gebäude wurde 1988 gesprengt, weil bei der Trockenlegung des Burggrabens das Pfahlfundament zerstört wurde. Auch das vermutlich herzogliche Gutshaus Herren Steinfeld existiert seit langem nicht mehr; die Auffahrt und einige Parkbäume deuten auf das Gut hin. Brüsewitz und insbesondere Herren Steinfeld konnten sich durch die Nähe zu Schwerin nach 1990 zu attraktiven Wohnstandorten entwickeln.
Kultur
Kino[4] in der Dorfkirche Groß Brütz des Landesverbandes Filmkommunikation Mecklenburg-Vorpommern. Betrieben wird es vom örtlichen Filmklub im Pfarrhaus. Neben dem regelmäßigen Programm gibt es auch Gespräche mit Filmemachern (so auch als Teil der Findlingspreis-Tournee) und Freiluftkino.
Sehenswürdigkeiten
- Dorfkirche Groß Brütz
- Ehemaliges Kulturhaus von 1953
- Eulenkrüger Allee, ein alter Verbindungsweg zwischen Brüsewitz und dem ehemaligen Eulenkrug an der B 104
- Herrenhaus Gottmannsförde mit Resten des dazugehörenden Parks
Verkehrsanbindung
Durch das Gebiet der Gemeinde führt das Teilstück der Bundesstraße 104 von Schwerin über Gadebusch nach Lübeck. Ein Haltepunkt der Bahnlinie Parchim–Schwerin–Rehna befindet sich im Ortsteil Groß Brütz.
Söhne und Töchter
- Graf Adolf Friedrich von Schack (1815–1894), deutscher Dichter, Kunst- und Literaturhistoriker
- Bastian Dankert (* 1980), Sportwissenschaftler, deutscher Fußballschiedsrichter
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Amtsbote Lützow-Lübstorf 2/2011. (PDF) Amt Lützow-Lübstorf, 16. April 2011, S. 5, abgerufen am 20. Februar 2014.
- ↑ Wolf Lüdeke von Weltzien: Die von Halberstadt. 1266–1788. In: Wolf Lüdeke von Weltzien: Familien aus Mecklenburg und Vorpommern. Band 1: Genealogien erloschener und lebender Geschlechter. Buch & Bild, Nagold 1989, ISBN 3-926341-04-1, S. 105–123, hier S. 105.
- ↑ http://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/verein-bringt-kinokunst-aufs-land-id4012336.html