Ingermanländischer Krieg

militärischer Konflikt zwischen Russland und Schweden
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Der ingermanländische Krieg oder der russisch-schwedische Krieg 1610–1617 war ein Krieg zwischen Russland und Schweden während der russischen Zeit der Wirren (Smuta). Er begann nach dem Zerfall des russisch-schwedischen Bündnisses gegen Polen-Litauen und endete 1617 mit der Unterzeichnung des Friedens von Stolbowo.

Russisch-Schwedischer Krieg 1610–1617
Teil von: Russisch-Schwedische Kriege

Pskower Kreml, Schauplatz der Belagerung von 1615
Datum 1610 bis 1617
Ort Ingermanland, russischer Nordwesten
Casus Belli russischer Friedensschluss mit Polen-Litauen
Ausgang Schwedische Gebietsgewinne
Folgen Russland verliert den Zugang zur Ostsee
Friedensschluss Frieden von Stolbowo
Konfliktparteien

Königreich Schweden
Befehlshaber

Vorgeschichte

Um sich gegen den von polnisch-litauischen Magnaten unterstützten Hochstapler Pseudodimitri II. behaupten zu können, schloss Zar Wassili IV. Schuiski einen Bündnisvertrag mit Schweden und versprach Schweden die Abtretung der Festung Korela in Austausch für dessen Militärhilfe. Daraufhin erklärte Schweden Polen-Litauen den Krieg. In der Schlacht von Kluschino errangen die Polen einen entscheidenden Sieg über das russisch-schwedische Heer. Die Bojaren in Moskau stürzten daraufhin den Zaren Wassili Schuiski und öffneten den Polen die Tore der Stadt. Unter diesen Umständen erklärte Schweden Russland den Krieg.

Verlauf

Ab 1611 begannen die von Jacob de la Gardie angeführten Schweden unter Ausnutzung der politischen Wirren in Russland, zahlreiche Gebiete des russischen Nordwestens unter ihre Kontrolle zu bringen, darunter Korela, Jam, Iwangorod, Koporje und Gdow. Im Sommer 1611 griffen sie die Großstadt Weliki Nowgorod an, die bald aufgrund des Verrats fiel. Die schwedische Verwaltung der Stadt übernahm Evert Horn. Ein wichtiges politisches Ziel der Schweden war es, den schwedischen Königssohn Karl Filip auf den vakanten Zarenthron in Moskau zu bringen.

Bevor es dazu kam, konnten die Russen die polnische Besatzung Moskaus beenden und einen neuen Zaren Michael Romanow wählen. 1613 scheiterten die Schweden mit der Belagerung von Tichwin. Zwei Jahre später scheiterten sie ebenfalls mit der Belagerung von Pskow, der anderen Großstadt des russischen Nordwestens. Bei der Belagerung, die von König Gustav II. Adolf persönlich angeführt wurde, wurde auf schwedischer Seite unter anderem Nowgorods Statthalter Feldmarschall Evert Horn getötet.

Ergebnisse

1617 wurde der Frieden von Stolbowo geschlossen. Russland verlor den strategischen Zugang zur Ostsee und erhielt im Gegenzug Nowgorod, Porchow, Staraja Russa, Ladoga und Gdow zurück. Die verlorenen Festungen Iwangorod, Oreschek, Koporje und den Zugang zur Ostsee konnte erst Zar Peter der Große ein knappes Jahrhundert später im Großen Nordischen Krieg zurückgewinnen.

Literatur

  • Курбатов О. А. Военная история русской Смуты начала XVII века. М.: Квадрига, 2014
  • Göransson, Göte (1994) Gustav II Adolf och hans folk. Höganäs: Bra böcker ISBN 91-7119-128-3