Annemarie Leibbrand-Wettley

deutsche Psychiaterin, Sexualwissenschaftlerin und Medizinhistorikerin
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Annemarie Leibbrand-Wettley (geborene Wettley; * 12. Juni 1913 in Berlin; † 18. März 1996) war eine deutsche Psychiaterin, Sexualwissenschaftlerin und Medizinhistorikerin.

Annemarie Wettley wurde 1939 an der Universität Jena als Ärztin promoviert (Die Eklampsie und Präeklampsie unter besonderer Berücksichtigung der chronisch verlaufenden Fälle). Sie spezialisierte sich auf die Psychiatrie und war 1944 Assistenzärztin in der psychiatrischen Klinik Erlangen, als sie Werner Leibbrand und dessen Frau kennenlernte, die damals schwere Zeiten durchmachten, da sie Jüdin war und Leibbrandt in Opposition zum nationalsozialistischen Regime, damals dienstverpflichtet und an der gleichen Klinik, wo er von Kollegen angefeindet wurde. [1] Nach dem Krieg wendete sich das Blatt und Leibbrandt wurde von den Amerikanern zum Direktor der Klinik ernannt.

Wettley baut mit Leibbrand nach dem Krieg das Institut für Geschichte der Medizin in Erlangen wieder auf. Wegen Konflikten mit Kollegen und Behörden in Erlangen wechselte Leibbrand 1953 nach München und Wettley folgte ihm. Beide hielten auch 1955 bis 1973 Vorlesungen an der Sorbonne ab. 1962 heiratete Wettley Leibbrandt nach dem Tod von dessen Frau Margarete Bergius. Mit Leibbrand verfasste sie Bücher zur Medizingeschichte und speziell zur Psychiatrie und eine Kulturgeschichte der Liebe.

Schriften

  • mit Werner Leibbrand: Formen des Eros: Kultur- und Geistesgeschichte der Liebe, 2 Bände, Karl Alber Verlag, Orbis academicus, 1972
  • mit Werner Leibbrand: Der Wahnsinn: Geschichte der abendländischen Psychopathologie, Karl Alber Verlag, Orbis academicus, 1961, Erftstadt: Area 2005
  • mit Werner Leibbrand: Von der "Psychopathia sexualis" zur Sexualwissenschaft. Stuttgart: Enke 1959
  • Vertauschbares Dasein, Heidelberg, Lambert Schneider 1947
  • mit Werner Leibbrand: Kompendium der Medizingeschichte. München: Werk-Verlag Banaschewski 1967
  • August Forel: Ein Arztleben im Zwiespalt seiner Zeit, Salzburg: O. Müller 1953

Einzelnachweise

  1. Biographie von Leibbrandt, Max-Planck-Institut für Psychiatrie